Bei der Programm-Pressekonferenz des Festivals 2025 heute war eine erste Folge der Sparmaßnahmen gleich zu sehen. Zwei bewährte Mitglieder der Auswahljury fehlten schon im Vorfeld und waren durch die hauseigenen Dramaturg*innen Hannah Mey und Leon Fritsch ersetzt worden. Der bisherige Festivalleiter und Dramaturg Jens Hillje war laut Stückl ausgeschieden, da er angesichts der Kürzungen im Berliner Haushalt als künstlerischer Leiter und Geschäftsführer der Sophiensæle ausgelastet sei. Und Regisseur Florian Fischer ist auch nicht mehr im Kuratorium dabei.
Fischers Abgang schlägt sich sichtbar im Programm nieder. Die in den letzten Jahren gerade bei queeren Münchner*innen beliebten Programme von Sex Workern im Substanz finden nicht mehr statt, da laut Stückl eben erst Fischer diese nach München geholt hatte. Und ohne ihn gibt es keine Fortsetzung.
Damit fällt heuer auch das Substanz als externe Spielstätte von Radikal Jung weg. Das Festival wird aus Kostengründen aufs eigene Haus beschränkt. So finden das Konzert von Vandalisbin und die anschließende Party mit DJ Alba in der entstuhlten Bühne 2 des Volkstheaters statt, die während der Pressekonferenz als „kleine Muffathalle“ angepriesen wurde. Die Beschränkung aufs eigene Haus verkauft Stückl als Fortschritt, da die an externen Orten wie dem Substanz auftretenden Festival-Acts ihm zufolge in den letzten Jahren das Gefühl gehabt hätten, nicht gut genug für das Volkstheater gewesen zu sein.
Fürs Festival-Archiv waren die sexpositiven Sonderveranstaltungen offensichtlich auch nicht gut genug. Sie tauchen in den Jahresübersichten erst gar nicht auf, obwohl Festivalgäste wie Magic Dyke*, das Black Sex Worker Collective – Heaux Tales oder Stripperstories und ihre Programme mit entsprechendem Direktlink durchaus noch im Internet-Auftritt des Volkstheaters gehostet werden.