Sonntag, 18. Oktober 2009
Wochenplan
74 bis 68 Tage Bücher, Eröffnung der neuen P1 Bar/Haus der Kunst, Blackberry-Stehrumchen/Köln mit Mike Lazaridis und Tara Reid, FM4 Fest/ Muffatwerk, Ende der Sommerzeit
Samstag, 17. Oktober 2009
Der falsche Zauber von Google
Welcher Webanbieter, ob Blogger, Geschäftsmann oder Journalist, kennt nicht das Aha-erlebnis beim Blick auf die aktuelle Zähleranalyse: „Recent Came From“ besteht nahezu ausschließlich aus Suchanfragen des Giganten aus Mountain View, ob nun nach Images oder Begriffen gegoogelt wurde... Dazu ein paar andere Suchmaschinen (suche.t-online, search.icq), eine Handvoll Blogs, Links aus Emailkonten, aber kaum mal eine redaktionelle Quelle.
Doch warum googeln plötzlich so viele nach den 100 Tagen Bücher? Doch nur, weil mein Buchladen bei Radio Charivari und M94.5 erwähnt worden ist. Letzterer hatte das Thema sogar auf seiner Webseite angekündigt – nur ohne Link! Warum interessieren sich plötzlich Zahllose für den rumänischen Lyriker Caius Dobrescu? Weil sein Buch in der „Süddeutschen Zeitung“ besprochen worden ist. Google verdankt einen beträchtlichen Anteil seiner Suchanfragen den klassischen Medien, ja sie werden geradezu an Google verschleudert, das so scheinbar zum Traffic-Turbo mutiert.
Doch wenn man genauer hinschaut, entpuppt sich der Datenkrake zumindest in dieser Hinsicht wie der Zauberer von Oz als Scheinriese. Wenn die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ unbekanntere Musiker wie Mickey Avalon oder Lykke Li vorstellt, kann man fast davon ausgehen, daß der Artikel erstens gar nicht online steht oder – selbst wenn – keine Videos eingebaut sind, geschweige denn, buh, jetzt kommt der böse Ausdruck, outgoing Links auf die Homepage des Künstlers, weiterführende Artikel anderer Contentanbieter oder die entsprechenden Download-Möglichkeiten der Songs bei Anbietern wie Amazon oder iTunes führen. Kurzum: kein Service!
Ich gehe auf YouTube, wenn ich in die Mucke reinhören will, ich google nach weiteren Informationen, denn jeder heavey user weiß, bei Medien wie der „Süddeutschen Zeitung“ oder „FAZ“ ist das Internet eine Sackgasse. In den Redaktionen herrscht noch die Mentalität des 20. Jahrhunderts als jedes gedruckte Wort mit Gold aufgewogen wurde und die in Aktendeckeln gesammelten, sorgsam auf Paperbögen fixierten und vervielfältigten Pressestimmen Macht widerspiegelten.
Heute zählen dagegen die Internetlinks zuzuordnenden Klicks – weshalb auch plötzlich ein Blog mit seinen paar durchgereichten Usern plötzlich eine letztendlich unangemessene Bedeutung erhält, weil es eben die einzige Trafficquelle neben den Suchmaschinen ist. Und die Warenproduzenten, Händler, Plattenfirmen, Filmverleihe, Buchverlage registrieren so nur, daß Google wieder Interessenten heranschaufelt, ohne auch nur erahnen zu können, wem das rege Interesse nun tatsächlich geschuldet wird. Dabei hätten wir nie gegoogelt, wenn nicht ein Journalist aus Print, Funk und Fernsehen unser Interesse geweckt hätte.
Doch warum googeln plötzlich so viele nach den 100 Tagen Bücher? Doch nur, weil mein Buchladen bei Radio Charivari und M94.5 erwähnt worden ist. Letzterer hatte das Thema sogar auf seiner Webseite angekündigt – nur ohne Link! Warum interessieren sich plötzlich Zahllose für den rumänischen Lyriker Caius Dobrescu? Weil sein Buch in der „Süddeutschen Zeitung“ besprochen worden ist. Google verdankt einen beträchtlichen Anteil seiner Suchanfragen den klassischen Medien, ja sie werden geradezu an Google verschleudert, das so scheinbar zum Traffic-Turbo mutiert.
Doch wenn man genauer hinschaut, entpuppt sich der Datenkrake zumindest in dieser Hinsicht wie der Zauberer von Oz als Scheinriese. Wenn die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ unbekanntere Musiker wie Mickey Avalon oder Lykke Li vorstellt, kann man fast davon ausgehen, daß der Artikel erstens gar nicht online steht oder – selbst wenn – keine Videos eingebaut sind, geschweige denn, buh, jetzt kommt der böse Ausdruck, outgoing Links auf die Homepage des Künstlers, weiterführende Artikel anderer Contentanbieter oder die entsprechenden Download-Möglichkeiten der Songs bei Anbietern wie Amazon oder iTunes führen. Kurzum: kein Service!
Ich gehe auf YouTube, wenn ich in die Mucke reinhören will, ich google nach weiteren Informationen, denn jeder heavey user weiß, bei Medien wie der „Süddeutschen Zeitung“ oder „FAZ“ ist das Internet eine Sackgasse. In den Redaktionen herrscht noch die Mentalität des 20. Jahrhunderts als jedes gedruckte Wort mit Gold aufgewogen wurde und die in Aktendeckeln gesammelten, sorgsam auf Paperbögen fixierten und vervielfältigten Pressestimmen Macht widerspiegelten.
Heute zählen dagegen die Internetlinks zuzuordnenden Klicks – weshalb auch plötzlich ein Blog mit seinen paar durchgereichten Usern plötzlich eine letztendlich unangemessene Bedeutung erhält, weil es eben die einzige Trafficquelle neben den Suchmaschinen ist. Und die Warenproduzenten, Händler, Plattenfirmen, Filmverleihe, Buchverlage registrieren so nur, daß Google wieder Interessenten heranschaufelt, ohne auch nur erahnen zu können, wem das rege Interesse nun tatsächlich geschuldet wird. Dabei hätten wir nie gegoogelt, wenn nicht ein Journalist aus Print, Funk und Fernsehen unser Interesse geweckt hätte.
Mittwoch, 14. Oktober 2009
Wer im Kristallhaus sitzt...
Mit Restaurantkritiken nach nur einem Besuch ist es so eine Sache: Berechtigter Verriß angesichts symptomatischer Mängel oder Zufallstreffer an einem schlechten Tag? Jan Weiler hat sich für die „Abendzeitung“ den Promipizzabäcker H'ugo's in der heutigen Ausgabe vorgenommen („Man kann wohlwollend sagen, dass das H'ugo's den Vergleich mit einem durchschnittlichen Italiener in Unterschleißheim wirklich aushält. Die angeblich wahnsinnig berühmte Pizza ist nicht schlechter als die auf der Reeperbahn oder in der Düsseldorfer Altstadt.“), was nicht ganz ohne ist, da Jan Weiler auch an einem nicht sonderlich proletarischeren Italiener im Dunstkreis des Fürstensees, der Vinoteca Marcipane in Münsing, beteiligt ist, in die ich auch einmal eher zufällig und nicht auf Spesenkonto hineingeraten bin. Während das Essen ganz passabel war, fiel mir doch einiges unangenehm auf: die dicke Staubschicht auf dem zentralen Tisch, ein Koch, der lieber eine Viertelstunde mit Freunden telefoniert, als unser Essen zuzubereiten, und ein Kellner, der zwischendurch vor dem Lokal Autoreifen umlädt und sich erst nach einer lautstarken Anmerkung von uns die Hände wäscht, bevor er unsere Teller serviert. Kann ein unglücklicher Mittag gewesen sein, aber es gibt Details, da will man dann doch lieber nicht noch einmal hin. Gibt ja auch genug Alternativen im Fünfseenland.
Sonntag, 11. Oktober 2009
Samstag, 10. Oktober 2009
Wochenplan
81 bis 75 Tage Bücher, Rumänische Filmwoche/ Filmmuseum, Opening „Gegenüber“, Tiffany-Vernissage/Stuck-Villa, Barcamp München, Barcamp-Party/ Niederlassung, Vernissage „Dahoam“
Donnerstag, 8. Oktober 2009
Dienstag, 6. Oktober 2009
Samstag, 3. Oktober 2009
Wochenplan
SZ-Stehrumchen „Ein Paar – ein Buch“/Glockenbach, Pressevorführung „Hachiko“, Vernissage Saul Leiter/f 5,6, dritte Staffel „Der Kaiser von Schexing“, Shantel/Muffathalle, Stehrumchen 100 Tage Bücher
Mittwoch, 30. September 2009
Bruce Berger: Alle Kinder dieser Erde
Simon Verhoevens neuer Film „Männerherzen“ ließ mich zwar etwas zwiespältig zurück, aber Justus von Dohnányis Auftritt als Schlagermatrone Bruce Berger ist umwerfend – und in der Filmhandlung noch grandioser als in diesem Video.
Updates: Ich habe den Link zwar vom Regisseur, aber sein Verleih hat das Video offenbar wieder offline nehmen lassen. Schade.
Seit dem Filmstart am 8. Oktober ist das Video wieder online!
Dienstag, 29. September 2009
Wiesnsteuer
Sonntag, 27. September 2009
Vom Leak zum Tsunami: Prognosenverrat geht in Zahlenflut unter (Update)
Was für ein vermeintliches Finale des Superwahljahres heute: Die alten Tweets von den Landtagswahlen in Bayern, Hessen und der Europawahl gelöscht – nur von letzterer habe ich zumindest die verdächtigen Prognosen von Politinsidern wie dem FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler und Henrik Bröckelmann aus dem Bundesvorstand der Jungen Union zeitnah verfolgt. Aber mein Plan, den Nachmittag über in der Vergangenheit herumzuschnüffeln, denn das öffentliche Protzen mit den vertraulichen Wahlnachfragen hat keineswegs am 30. August begonnen, diese Recherche hat sich damit erübrigt – oder kann jemand eine Suchmaschine empfehlen, mit der man Tweets vom Juni 2009 und davor findet?
Und die Zahlen der Bundestagswahl heute, ganz zu schweigen von den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Brandenburg: Die Suchmaschine spuckt alle Minuten zig „Prognosen“, „Hochrechnungen“ und „Ergebnisse“ aus.
Der alte Status quo dürfte damit wieder erreicht sein: Politiker, Journalisten und Lobbyisten teilen die vertraulichen Zahlen via SMS untereinander und nichts wird sich ändern.
Da nun alle Welt die üppig wuchernden Zahlen flöht, kann ich mich entspannt zurücklehnen und einen Kaffee in der Sonne schlürfen, oder?
Updates: Ein paar rund um 16 Uhr getwitterte Prognosen, ganz ohne Gewähr
Was heute auffällt: Keine Exit-Polls-Tweets zu den Landtagswahlen in Brandenburg und Schleswig-Holstein, soweit ich sehe.
Hinsichtlich der Bundestagswahl lagen meines Erachtens diese beiden gegen 16.30 respektive 17.30 veröffentlichten Tweets am nächsten, wenn auch noch daneben:
Zum Vergleich die offiziellen Prognosen von 18 Uhr. ARD: CDU 33,5 - SPD 22,5 - FDP 15 - Linke 12,5 - Grünen 10,5. ZDF: CDU 33,5 - SPD 23,5 - FDP 14,5 - Linke 13 - Grünen 10. Damit teilen sich Party-Bouncer und Ronja Fischer den Titel des Schützenmeisters im Prognosenverrat.
Und die Zahlen der Bundestagswahl heute, ganz zu schweigen von den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Brandenburg: Die Suchmaschine spuckt alle Minuten zig „Prognosen“, „Hochrechnungen“ und „Ergebnisse“ aus.
Der alte Status quo dürfte damit wieder erreicht sein: Politiker, Journalisten und Lobbyisten teilen die vertraulichen Zahlen via SMS untereinander und nichts wird sich ändern.
Da nun alle Welt die üppig wuchernden Zahlen flöht, kann ich mich entspannt zurücklehnen und einen Kaffee in der Sonne schlürfen, oder?
Updates: Ein paar rund um 16 Uhr getwitterte Prognosen, ganz ohne Gewähr
Was heute auffällt: Keine Exit-Polls-Tweets zu den Landtagswahlen in Brandenburg und Schleswig-Holstein, soweit ich sehe.
Hinsichtlich der Bundestagswahl lagen meines Erachtens diese beiden gegen 16.30 respektive 17.30 veröffentlichten Tweets am nächsten, wenn auch noch daneben:
Zum Vergleich die offiziellen Prognosen von 18 Uhr. ARD: CDU 33,5 - SPD 22,5 - FDP 15 - Linke 12,5 - Grünen 10,5. ZDF: CDU 33,5 - SPD 23,5 - FDP 14,5 - Linke 13 - Grünen 10. Damit teilen sich Party-Bouncer und Ronja Fischer den Titel des Schützenmeisters im Prognosenverrat.
Wochenplan
„Californication“ Season 3/Showtime, Wiesn, 95 bis 90 Tage Bücher, Palästina in Farbe/Jüdisches Museum, Vernissage Ssirus Pakzad/BMW-Welt, „ARD – außerhalb des öffentlichen Rechts?“/stadt:forum, „Stern Gesund leben“ 5/2009 zur Generation 40 plus (eventuell wieder mit meinen sexuellen Geständnissen), Foscarini-Stehrumchen/Neue Werkstätten, Lesung „Helden Huren Bastarde“/Niederlassung, Blub Club/Sugar
Abonnieren
Posts (Atom)