Late Night Film Lecture – Vol. 1: Munich Exploitation / Lovelace, Kiss Kiss / P1, Joan as Police Woman / Ampère, Gäubodenfest Straubing, Katalogpräsentation „Zimmer frei 2000-2017“ / Hotel Mariandl, Salzburger Festspiele: „Salomé“ (Foto) / 3sat, TSV 1860-KFC Uerdingen 05 / Grünwalder Stadion, Pressevorführung „Das schönste Mädchen der Welt“
(Foto: Ruth Walz/Salzburger Festspiele)
Sonntag, 5. August 2018
Mittwoch, 1. August 2018
Artur „Atze“ Brauner – Wenn der Filmmogul zum kleinen Jungen wird (1997)
Das Mikrofon klebt an seinen Lippen, der Ton dröhnt übersteuert. Trotzdem glimmt im Probenraum Magie auf, bei den jiddischen, russischen und rumänischen Weisen. Wenn jede Note schöne und schmerzvolle Erinnerungen eines Lebens widerspiegelt, dann besitzt der Mann auf der Bühne plötzlich die Verletzlichkeit, Naivität und Anmut eines kleinen Jungen. Artur Brauner ist 78 – und steht vor seinem Debüt als Sänger.
Statt Filmproduzent wäre er gerne Schauspieler oder Sänger geworden. Doch von dem musikalischen Berufswunsch blieb nicht mehr als eine äußerst ertragreiche und ebenso banale Liste von ihm hergestellter Trallala-Filme sowie ein weißer Flügel im operettenhaft ausstaffierten Grunewalder Wohnzimmer.
Weit über 200 Kinofilme hat der dem Holocaust entkommene Selfmademan in den letzten fünfzig Jahren produziert. Wirtschaftlich erfolgreich, mit Kußmund und tiefbraunem Plüschblick gesellschaftlich präsent, kristallisierte sich erst mit dem Niedergang von Papas Kino ein anderer Artur Brauner heraus. Ein Artur Brauner, der seit 1947 Film um Film über die Opfer der Nazizeit ermöglicht, der als einer der ersten nach dem Krieg die Zusammenarbeit mit dem Osten sucht, mit Polen, Ungarn und Tschechen.
Dann, in einer Hotelbar, traf Artur Brauner eine Schlagersängerin, Susan Schubert, die sich als Siebenbürgerin entpuppte. Woraufhin ihr Brauner spontan ein Ständchen auf rumänisch vorsang. Er, der sonst höchstens mit seiner Nichte Sharon auf Familienfeiern singt, wird wohl etwas wiedergefunden haben, die Erinnerung an ein Europa vor dem Krieg, an Lebensfreude und ein selbstverständliches Miteinander, das man heute multikulturell nennen würde.
Hej, hej, hej. Die Virtuosen der russischen Band Rasputin unterstützen Artur Brauner, Sharon Brauner und Susan Schubert nicht nur mit Klavier, Akkordeon, Balaleika und Glöckchen, sondern feuern das Trio auch so an, wie es heute abend das Publikum in der Bar jeder Vernunft hoffentlich machen wird. Immer noch wird an der Liederfolge gefeilt. Sharon, die als feste Programmgröße des Spiegelzelts ihr Publikum kennt, würde den Zuschauern zur Auflockerung gern einen Begrüßungswodka aufdrängen. Artur kommt auch so in Wallung und fühlt sich beim Proben mit zwei schönen Frauen sichtlich wohl, bis ihn seine Nichte ermahnt: „Vergiß nicht, Deine Frau sitzt im Publikum.“ Um 20.30 Uhr geht's los.
Dieser Text erschien anläßlich von Atze Brauners Debüt als Chanson-Sänger in der Berliner Bar jeder Vernunft zuerst in der „Berliner Morgenpost“ vom 16. Juni 1997.
Statt Filmproduzent wäre er gerne Schauspieler oder Sänger geworden. Doch von dem musikalischen Berufswunsch blieb nicht mehr als eine äußerst ertragreiche und ebenso banale Liste von ihm hergestellter Trallala-Filme sowie ein weißer Flügel im operettenhaft ausstaffierten Grunewalder Wohnzimmer.
Weit über 200 Kinofilme hat der dem Holocaust entkommene Selfmademan in den letzten fünfzig Jahren produziert. Wirtschaftlich erfolgreich, mit Kußmund und tiefbraunem Plüschblick gesellschaftlich präsent, kristallisierte sich erst mit dem Niedergang von Papas Kino ein anderer Artur Brauner heraus. Ein Artur Brauner, der seit 1947 Film um Film über die Opfer der Nazizeit ermöglicht, der als einer der ersten nach dem Krieg die Zusammenarbeit mit dem Osten sucht, mit Polen, Ungarn und Tschechen.
Dann, in einer Hotelbar, traf Artur Brauner eine Schlagersängerin, Susan Schubert, die sich als Siebenbürgerin entpuppte. Woraufhin ihr Brauner spontan ein Ständchen auf rumänisch vorsang. Er, der sonst höchstens mit seiner Nichte Sharon auf Familienfeiern singt, wird wohl etwas wiedergefunden haben, die Erinnerung an ein Europa vor dem Krieg, an Lebensfreude und ein selbstverständliches Miteinander, das man heute multikulturell nennen würde.
Hej, hej, hej. Die Virtuosen der russischen Band Rasputin unterstützen Artur Brauner, Sharon Brauner und Susan Schubert nicht nur mit Klavier, Akkordeon, Balaleika und Glöckchen, sondern feuern das Trio auch so an, wie es heute abend das Publikum in der Bar jeder Vernunft hoffentlich machen wird. Immer noch wird an der Liederfolge gefeilt. Sharon, die als feste Programmgröße des Spiegelzelts ihr Publikum kennt, würde den Zuschauern zur Auflockerung gern einen Begrüßungswodka aufdrängen. Artur kommt auch so in Wallung und fühlt sich beim Proben mit zwei schönen Frauen sichtlich wohl, bis ihn seine Nichte ermahnt: „Vergiß nicht, Deine Frau sitzt im Publikum.“ Um 20.30 Uhr geht's los.
Dieser Text erschien anläßlich von Atze Brauners Debüt als Chanson-Sänger in der Berliner Bar jeder Vernunft zuerst in der „Berliner Morgenpost“ vom 16. Juni 1997.
Sonntag, 29. Juli 2018
Wochenplan
Jakobidult / Mariahilfplatz, Vernissage von Holger Sommers „Leidenschaften“ / Salon Irkutsk, Avantgardista Roadshow Munich, Reopening Fox, TSV 1860 - VFL Sportfreunde Lotte / Grünwalder Stadion, Pressevorführungen „Christopher Robin“, „Utøya 22. Juli“, „Asphaltgorillas“ und „The Darkest Minds – Die Überlebenden“
Sonntag, 22. Juli 2018
Wochenplan (Updates)
Buchpräsentationen von Karin Riedls „Liebe Freiheit!“ / 404 page not found und „Take me to the lakes“ / Soda, Vernissage „Original FAKE“ / Riffraff, Media Women Connect: „Real. medial. digital - Gleichstellung endlich auch in Bayern“ / Maximilianeum, Media Date: „Mehr als live: Neue Strategien und Modelle für Live Entertainment“ / MedienNetzwerk Bayern, Art Weekend Bad Gastein, LUNAparty Mondfinsternis / Blue Spa im Bayerischen Hof, Jakobidult / Mariahilfplatz, Sound of Munich now 2018 Open Air / Alter Messeplatz, Sommerparty Lost Weekend, Nicolas Roegs „Don't look now – Wenn die Gondeln Trauer tragen“ mit Julie Christie und Donald Sutherland (Foto) / Filmmuseum, Pressevorführungen „Equalizer 2“ und „Draußen“
Montag, 16. Juli 2018
Wochenplan (Updates)
Vernissagen Marcia Hafif: „Films (1977-1990)“ & Dan Flavin: „Untitled (for Ksenija)“ / Kunstbau und Geraldine Zschocke: „Burn-in“ / 404,„Temple of Sun“ – Sommerfest im P1, 111 Jahre FT Gern mit DeSchoWieda, den Wellküren, Isarrider und dem Kieser-Cup, Dating Night - Cannibals With Feelings mit einer Lesung Susanne Röckels aus ihrem Buch „Der Vogelgott“ / Kunstarkaden, Norbert Schmitz' „Kiss Kiss“ / P1, HFF-Jahresschau, Unützer Studios: Collection 01 Launch Party / Wave Gallery, Oben Ohne Open Air ft. Sxtn u.a. / Königsplatz, Großdemo „Ausgehetzt“ - Gemeinsam gegen die Politik der Angst / vom Goethe- zum Königsplatz, Jahreshauptversammlung des TSV 1860 / Zenith, Japandult / Glockenbachwerkstatt, Pressevorführungen „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“, „Mission Impossible: Fallout“ (Foto) und „Mr Gay Syria“
Sonntag, 15. Juli 2018
Sonntag, 8. Juli 2018
Wochenplan (Update)
NSU-Urteilsverkündung und Kundgebung „Kein Schlußstrich“ / Justizgebäude Nymphenburger Straße, Stufennacht mit Oliver von Carnap / Cosmogrill-Stufenbar @ Nationaltheater, Soft Opening Juliet Rose Bar / City-Hilton, Kocherlball (Foto) / Chinesischer Turm, Pressevorführungen „Searching“, „Hotel Transsilvanien 3“, „Everybody Knows“, „I Can Only Imagine“ und „Grüner wird's nicht“
Montag, 2. Juli 2018
Wochenplan (Updates)
Filmfest, Book Meets Film / Black Box, „Moskau, München, Berlin – der revolutionäre Umbruch von 1917 bis 1919“ / Katholische Akademie in Bayern, Vernissage Miles Schuler & Philipp Zrenner: „Safety First“ / Wave Gallery, Freitagskafe-Festival ft. Blut Hirn Schranke,
FDW,
Aika Akakomowitsch, Todeskommando Atomsturm, GrGr, und Nörgel / Kafe Marat, Uni-Sommerfest / LMU, Sommerfest / Villa Stuck, 20 Years DeMask Munich / N8Modul, Sommerfest des TSV 1860 / Grünwalder Straße
Sonntag, 24. Juni 2018
Wochenplan
Nachtschatten Fetisch-/BDSM-Filmfest / Werkstattkino, Stanley Donens „Charade“ mit Audrey Hepburn, Cary Grant, Walter Matthau, James Coburn und dem Ochsenkopf / Filmmuseum, LUNAparty Sommer / Blue Spa im Bayerischen Hof, Filmfest München, Crew Call Filmfest-Stehrumchen / MMA, Garibaldi Sommerfest, La Fura dels Baus: „Carmina Burana“ (Foto) / Olympiasee, Pressevorführungen „Super Troopers 2“ und „Die Frau, die vorausgeht“
(Foto: Quincena Musical – Iñigo Ibañez)
(Foto: Quincena Musical – Iñigo Ibañez)
Sonntag, 17. Juni 2018
Wochenplan
Doro Bär: Digitalisierung / Wirtshaus im Schlachthof, Vernissagen Christian Hartard: „Less Work for Mother“ & José Antonio Suárez Londoño: „Almanach“ / Stuck-Villa, Christof Kirzinger: „Rom, Blicke – Fotografien aus der ewigen Stadt“ / Pasinger Fabrik und „Sirens“ - Exhibition by This Orient and Rue Nouvelle / The Stu, Nachtschatten BDSM-/Fetisch-Filmfestival / Werkstattkino, Ringvorlesung Digitalisierung – Uwe Dumslaff: „Was wird von Künstlicher Intelligenz erwartet?“ / TUM Garching, Premiere von „Flight of the Phoenix – a Story about an Art Performance in the Indian Ocean“ / Theatiner-Filmkunst, Stanley Donens „Charade“ mit Audrey Hepburn, Cary Grant, Walter Matthau, James Coburn und dem Ochsenkopf (Foto) / Filmmuseum, Pressevorführungen „Das schönste Mädchen der Welt“, „Die Farbe des Horizonts“, „Deine Juliet“, „Renegades“ und „Kindeswohl“
Sonntag, 10. Juni 2018
Wochenplan
Liberaler Dienstag mit Helmut Markwort u.a. zur Macht der Medien / Alter Wirt Grünwald, Ringvorlesung Digitalisierung – Ursula Münch: „Bedroht die Digitalisierung die Demokratie? Politikwissenschaftliche Einordnungen“ / TUM Garching, Fußball-WM, Mucbook Release-Party / Minna Thiel, Vernissagen „Fotografie heute: Private Public Relations“ / Pinakothek der Moderne, 10 Jahre neues Franz-Marc-Museum und Post-Feminism ft. Natalie Baxter, Magnus Hastings, Lene Kilde, Samantha Gray, Sarah Maxwell & Sophia Süssmilch / Størpunkt, Tagung „Medien im Wandel – Medien in der Krise?“ mit Julia Bönisch, Peter Frey, Alexandra Holland, Georg Mascolo, Christian Nitsche, Tabea Rößner, Wiolfgang Thierse, Ulrich Wickert u.a. / Evangelische Akademie Tutzing, Pressevorführungen „Die Unglaublichen 2“, „Love, Simon“, „The Man who Killed Don Quixote“ (Foto)
Sonntag, 3. Juni 2018
Wochenplan
Der Journalist Sergej Zolovkin und der Verleger Christoph Links sprechen über Meinungs- und Pressefreiheit in Russland und Kasachstan / Lehmkuhl, 5 Years James T. Hunt, Vernissagen Olafur Eliasson: „Wasserfarben“ / Staatliche Graphische Sammlung und Abstract/ion / Galerie Klüser, Ringvorlesung Digitalisierung – Eric Hilgendorf: „Recht und Digitalisierung – Bremst das Recht den Fortschritt aus?“ / TUM Garching, Media Date: „Chatbots und Kundennähe – geht das überhaupt?“ / Mediennetzwerk Bayern, Sommerfest Bikini-Mitte, „New Beginnings“ – die 64-Stunden-Peepshow / Kammerspiele, Pressevorführungen „Aus nächster Distanz“ (Foto), „303“, „Frau Mutter Tier“ und „Liebe bringt alles ins Rollen“
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