Freitag, 11. Januar 2008

Kuschelkiller

73 Prozent der „Glamour“- Userinnen befürworten es, als „Erwachsene“ ein Kuscheltier mit ins Bett zu nehmen. Das läßt einerseits Rückschlüsse auf das Alter dieser Leserinnen* zu. Und uns Männern 27 Prozent, die wir mit ins Bett nähmen.

* Dreißig Prozent sind zwischen 14 und 19, weitere 35 Prozent fickundzwanzig.

Abstieg eines Clubberers

Kein Anschluß mehr unter posh@vanityfair.de. Ulf Poschardt, großmäuliger Chefredakteur von „Vanity Fair“, ist gefeuert worden. (via Turi)

Update: Und Burda killt „Max“. Kein guter Tag für oberflächlichen, unkritischen Blenderjournalismus. Her mit dem Schampus! (via Kress)

Donnerstag, 10. Januar 2008

Blogger unter der Lupe

Das Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich führt derzeit eine Bloggerbefragung durch. Manche Fragen sind zwar etwas unklar, etwa: „Wieviele Links auf andere Weblogs weist Ihr Weblog auf?“ Meinen die jetzt meine Blogroll oder wie viele ausgehende Links auf andere Blogs ich insgesamt schon online gestellt habe? Und insgesamt finde ich, daß zu wenig gefragt wird und nur ein dünnes Ergebnis zu erwarten ist, aber besser so als gar nicht. (via Perlentaucher)

Mittwoch, 9. Januar 2008

Neues vom MacSinai

MiniBook, UMTS-iPhone, Dr. Seltsams Weltvernichtungs- maschine? Noch habe ich keine Ahnung, welche Gottesgaben Moses Steve Jobs am Dienstag auf der MacWorld präsentieren wird, aber da Apple Deutschland am Tag drauf gleich zwei Briefings für Journalisten angesetzt hat, wird es sich kaum um Petitessen handeln, die in der Keynote vorgestellt werden...

Update: Spiegel Online orakelt.

Wer wird Ballkönigin beim DLD?

Da Christiane zu Salm erst zum 1. April als Zuständige für Cross Media den Burda-Vorstand erweitern wird, dürfte die Show noch dem schönen Marcel gehören – auch wenn ihm in letzter Zeit das Lächeln vergangen ist. Andererseits hatte ich gestern nachmittag, als die Doppel-Salm mit Marcel, Heiko (kein Blogeintrag seit dem 19. November!?) und weiterer Entourage über den Rosenkavalierplatz schritt, nicht nur den Eindruck, daß sie bereits die Herren regiert, sondern wohl bereits bei diesem DLD als Ballkönigin glänzen könnte.

Update: Ich finde es ja schön, wenn die Spider von Rivva fündig werden und auf mich verlinken. Nur was hat dieser Beitrag hier bitteschön mit dem Münchner Bloggertreffen zu tun?

Doch ein Münchner Bloggertreffen zum DLD

Kaum motze ich herum, lädt Klaus Eck – völlig unabhängig davon – zum Münchner Bloggertreffen ein. Am 20. Januar, ab 19.30 Uhr. Angenehmerweise ohne Sponsoren, seltsamerweise im Hofbräukeller, und von den 120 verfügbaren Plätzen waren eben 27 vergeben. Ich wäre gern mit dabei, aber die Kommentarpolizei in Klaus' Blog weist meine Einträge permanent als Spam zurück... Na ja, vielleicht zählt auch eine Anmeldung per Mail.

Kostümarie

Übernächsten Samstag, am 19. Januar veranstaltet die Staatsoper wieder ihren Kostümverkauf. Von 11 bis 16 Uhr werden im Rennertsaal am Marstallplatz 5 Kostüme aus Produktionen wie „Fidelio“, „La forza del destino“, „Orlando“, „Pique Dame“, „Rigoletto“, „Das schlaue Füchslein“, „Tosca“ sowie Stoffe und Schuhe verkauft. Vielleicht sollte ich mich dieses Mal zum Faschingsdienstag im Stadtcafé am 5. Februar verkleiden? Aber ob es am Münchner Opernhaus einen Sänger meiner Größe gibt – na vielleicht einen Hellebardenträger im Chor...

Kein Münchner Bloggertreffen zum DLD?

Das für gestern versprochene offizielle Programm für den DLD nächste Woche ist einen Tag überfällig (Stand: 11.10 Uhr am 9. Januar), aber viel mehr würde mich interessieren, ob es heuer wieder ein Bloggertreffen im Vorfeld gibt? Letztes Jahr haben es Klaus Eck und Robert Basic organisiert, und da ich mich nun die letzten Monate etwas aus der Ping-Pong-Liga der A- und Profiblogger absentiert hatte, bin ich nicht so recht auf dem laufenden. Eine kurze Suche hat aber nichts ergeben. Also kein Bloggertreffen?

Update: Also doch!


Link: sevenload.com

Dienstag, 8. Januar 2008

Roar!

Paul Schrader (Regie), Nastassja Kinski (Krallen), Giorgio Moroder (Sound) – Pflichttermin!












Update: Und als Vorspiel Hardcore um 22.55 Uhr auf 3sat: „9 songs“ – Michael Winter- bottoms wunderbare Verschmelzung von Undergorundporno und Britpop.

(Fotos: ARD; ZDF/Marcel Zyskind/Frenetic Films)

Let's rock'n'roll

Die letzten Monate habe ich zugunsten meines Händlerdaseins etwa viertausend ungelesene Mails auflaufen lassen und diesen Blog hier stark vernachlässigt – was trafficmäßig nicht weiter ins Gewicht fiel: Egal ob ich etwas eintrage oder nicht, komme ich auf täglich zwischen 100 und 150 unique user, wovon zehn bis fünfzehn Prozent wiederkehrende Leser sind.

Nun sind die 100 Tage Bücher passé, das Jahr 2007 ausgesprochen erfolgreich abgeschlossen und neue Aufgaben harren meiner: zwei weitere Blogs, wovon einer kommerziell ausgerichtet sein wird und der andere sicherlich binnen weniger Tage Unterlassungsaufforderungen nach sich ziehen wird. Neue Auftraggeber, die mich jetzt wieder öfters nach Berlin bringen werden. Und der Start meiner eigenen beiden kommerziellen Websites "Dolce Rita" und "Cool Mama".

Es wird ein wunderbares Jahr. Und dieser Blog wird es mit täglich zunehmender Energie widerspiegeln.

Samstag, 5. Januar 2008

Abenteuer in Taka-Turi-Land

In den unendlichen Tiefen des Internets moegen Nachrichten weltweit abrufbar sein und die Blogosphaere eine Welt ohne Grenzen, aber die Macher wohnen beileibe nicht zwischen Bits und Bytes, sondern zwischen Kreisverkehr und McDonald's-Arches. Auf der
Suche nach der Heimat der Nachrichtenmacher und A-Blogger begab ich mich zu einer ersten Expedition ins Provinzdreieck zwischen Mannheim, Leimen und Heidelberg, wo turi2 und Kress entstehen. Und der Abstieg in die Provinz fing bei meiner Anreise via Berlin bereits am Muenchner Flughafen an, wo sich die Lufthansa nicht nur weigerte, mein Gepaeck bis nach Mannheim durchzuchecken, sondern mir nicht einmal die Bordkarte fuer den Teilabschnitt von Berlin nach Mannheim ausstellen wollte. Was international Usus ist, gilt nicht fuer Trips ins Laendle die Kurpfalz.
Am Hauptstadtflughafen Tempelhof die Fortsetzung: Gepaeckabgabe erst eine Stunde vor Abflug moeglich, Gepaeckaufbewahrung dagegen schon, nur dass diese Stunden vor Abflug schloss, und mir das Check-in-Personal die Raeume aufsperren musste, um mir meinen Koffer auszuhaendigen. (Der Berliner Senat scheint den ungeliebten Flughafen Tempelhof inzwischen zum Wegbomben durh die Al-Qaida freigegeben zu haben, jedenfalls wird dort aufbewahrtes Gepaeck entgegen der ueblichen Sicherheitsvorschriften nicht mehr durchleuchtet!)
Auf dem Turbopropflug nach Mannheim dann die besorgte Frage der Stewardess, wem von uns Passagieren sie ein Taxi zum Flughafen bestellen duerfe? Nach der Landung eine nicht enden wollende Anreihung von Autobahnen, Kreisverkehr, Baumaerkten rund um ein Stadion, in dem kein Fussball gespielt wird.
Was Muenchen sein Arabellapark ist mit der geballten Medienmacht von Burda, Marquard Media & Co, ist in Heidelberg das Famila-Center, wo zwischen Cosy-Wasch, Praktiker und Istanbul Supermarkt die Kress-Redaktion residiert. Wer in dieserNachbarschaft arbeitet, dem bleibt nur ein unbestechlicher Blick auf die Medienritter in Muenchen, Hamburg, Berlin oder dem im Vergleich immer noch mondaeneren Offenburg.



Was wird der zweite Tag im Herzland des kritischen Medienjournalismus aufdecken: Bringt Peter Turi den Muell persoenlich raus? Plant Flat Eric hier sein Comeback? Und was will ich hier ueberhaupt im Land der Strommasten?





Dienstag, 1. Januar 2008

Stehsatz

Bloggen hielt ich immer für etwas ganz Spontanes, Schnelles, aber wenn man den Isarstadtblog aktuell aufruft, wird bereits ein Beitrag vom 5. Januar 2008 angezeigt, „1 Jahr isarstadt.de“, der zwar noch nicht aufgeruft werden kann, aber offenbar schon im System steht... Na, dann gratuliere ich auch schon vier Tage im voraus, auch auf die Gefahr hin, daß es Unglück bringt.

New Year's Balls (2)

Wahrscheinlich habe ich heute nachmittag in der Reitschule ganze 40 Minuten auf meinen „Bratapfel mit Marzipan und Eis vom eigenen Saft“ warten dürfen, weil sie Mühe hatten, das kleine Teil in der Küche wiederzufinden...

New Year's Balls (1)

Ich hatte ja so meine Zweifel, ob die Nippelklemmen wirklich halten. Aber das Magnetprinzip der SMagic Balls funktioniert sogar bei dickeren Körperteilen...

Montag, 31. Dezember 2007

Jugendtreff Schumann's

Charles Schuhmann „bedauert, dass 'die richtig guten Gäste tot sind', also jene 'Journalisten, Raucher und Intellektuellen', die bei ihm zu Hause waren und immer wussten, dass man nicht bleiben muss, sondern auch einmal wegbleiben kann, ohne gleich in die Unruhe derer zu verfallen, die immer glauben etwas verpassen zu können.

Ein Jugendtreff für Jugendliche, die ihrem jugendlichen Alter schon entwachsen sein wollen, könnte das sein, oder für Leute, die schlecht reifen und dann – bleiben wir beim Wein – eines Tages kippen.


Jürgen Dollase in seiner ausführlichen, sonst überaus positiven Erörterung eines „eigenwilligen Gastronomen, dessen kulinarischen Mosaiksteine eine überraschende Magie entfalten“ in der „F.A.Z.“ von Samstag.

Samstag, 29. Dezember 2007

Blogtantiemen

Vorletztes Jahr hatte ich mir für die „freundin“-Blogs eine Digicam angeschafft, aber nicht zuletzt seitdem ich den jugendfreien Teil meiner Bilderausbeute auf flickr veröffentliche, wird das eine oder andere Foto auch von weiteren Webseiten oder Printtiteln übernommen. Mal legal, mal illegal. Deshalb fand ich es auch an der Zeit, der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst beizutreten. Mit einem Urheberkonto dort kommt man in den Genuß diverser Ausschüttungen für Pressespiegel, Lesezirkel, Kopien, Weitersendevergütungen oder digitale Verwertungen. Allein für meine 2006 in den „freundin“-Blogs online gestellten Bilder ergab das eben einen Scheck über 53,78 Euro. 2007 kamen ja noch jetzt.de oder „Insight“ dazu, und für 2008 gibt es bereits erste Anfragen. Kleinvieh macht auch Mist...

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Münchner Untergrund

„Die taz hat den Untergrundfilmer Klaus Lemke nach neuen Einsichten zum Geschlechterverhältnis gefragt.“ Perlentaucher

Fährt der Lemke neuerdings U-Bahn?

Welcome back!

Das Monique ist irgendwo zwischen München und Wien verloren gegangen, ich habe mich auf der Blogroll von einem „Ich weiß nicht“ zu „man weiß es“ gesteigert, aber letztendlich zählt nur, daß Paulina, das Mädel mit dem Pony, wieder bloggt.

Dienstag, 25. Dezember 2007

Liebe Bunte-Redaktion

Daß Ihr selbst in Eurer Kernkompetenz, den Umtrieben Karl Lagerfelds, die Celebrities durcheinander bringt, betrübt mich gerade während der Feiertage ganz besonders. Ganz davon zu schweigen, daß Ihr nicht wisst, wie man Natalie Imbruglia schreibt, handelt es sich bei der während der Londoner Chanel-Party abgelichteten Dame auch keineswegs – wie die Bildunterschrift behauptet, um „Nathalie Imbruglia“. Ich würde da eher auf meine Landsmännin Irina Lazareanu tippen...

(Foto: Sheryl Nields/Sony BMG)

Montag, 24. Dezember 2007

Landschaftspflege (2): 15 Prozent Presserabatt beim iPhone

Heute hat mich ein Kollege besucht und mir stolz vorgeführt, wie er meinen Bücherblog immer auf seinem iPhone liest. Er hat von T-Mobile 15 Prozent Journalistenrabatt erhalten...

Updates Dezember 2008: Der Pressetarif beim iPhone sieht derzeit wie folgt aus. Complete M für 41,65 statt 49 Euro, Complete L für 58,65 statt 69 Euro und Complete XL für 75,65 statt 89 Euro. Hier die aktuellen Konditionen vom Mai 2009.

Freitag, 21. Dezember 2007

Deutsche Beamtentugenden

„Ich bin Beamter. Ich denke nicht. Ich arbeite.“ Bernard Kirch, ehemaliger Hauptkommissar und derzeit Chef des Schengener Informationszentrums, das EU-weit Informationen über Fahndungen, gefälschte Dokumente und „unerwünschte Einwanderer“ speichert, heute in der „Süddeutschen Zeitung“. Mit genau dieser Einstellung haben deutsche Beamte den Tod von Millionen Menschen verantwortet.

Sonntag, 16. Dezember 2007

Petit Déjeuner Musical (36 bis)

Messieursdames, Daphné!








Update: Eine Doublette und insofern doch nur 36 bis statt 48. Als ich heute mittag bloggte, kam mir das Lied auch sehr vertraut vor, aber die Suchfunktion in meinem Blog ergab keinen Fund. Vielleicht hatte ich Daphne statt Daphné eingegeben, vielleicht war ich auch nur von der vergangenen Nacht noch zu müde...

Doppelsalm statt dem schönen Marcel

„Dass der überalterte Vorstand verjüngt werden musste, war klar. Nur hatte man im Haus mit dem Aufstieg des Marketing- und Kommunikationschefs Marcel Reichart gerechnet. „Mit Christiane zu Salm hat Burda die Veränderung geholt“, sagt einer, der Verleger und Managerin gut kennt. 'Mit internen Kandidaten hätte er den Stillstand zementiert.' Aber nicht alle werden das neue Vorstandsmitglied mit offenen Armen empfangen. Der Burda-Verlag funktioniert ein wenig wie ein feudales Fürstentum. Alles dreht sich um den Verleger. Jeder will in seiner Sonne stehen. In einem solchen Klima gedeiht die Intrige.“ Kai-Hinrich Renner in der „Welt“

Samstag, 15. Dezember 2007

Autsch!

„Ich habe ganz viel Musik von meinen Eltern.“ Studentin, während auf ihrem CD-Player Police läuft.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Endlich der ganz normale Wahnsinn

Helmut Dietls Meisterwerk, der unterschätzte, viel zu selten ausgestrahlte, in Vergessenheit geratene „ganz normale Wahnsinn“ erscheint am 25. Januar auf DVD. Und alles ward gut!

Dienstag, 11. Dezember 2007

Not my cup of tea

„Ex military enlisted and officer type. Know the drill. No limits. Final fantasy. Handcuff fetish“ – Selbstbeschreibung meines neuesten Fans bei flickr, der unter anderem an Gruppen wie necrophilia, Crotch Shots und Gay Rodeo partizipiert. Was habe ich falsch gemacht?

Samstag, 8. Dezember 2007

Profis oder Nutten?

In seinem durchaus lesenswerten Aufmacher der „SZ“-Wochenendbeilage: „Web 0.0“ lobt Bernd Graff das Internet durchaus, wundert sich aber über die vorbehaltlose Begeisterung für die sogenannte „Weisheit der Vielen“ und setzt dieser „Idiotie“ ein Plädoyer für eine „Wissensgesellschaft mit Verantwortung“ entgegen. Warum er nun diese Wissensgesellschaft aber quasi mit der Informationsbildung der Tageszeitungen und Magazine gleichsetzt, ist schwer nachvollziehbar. Ich weiß nicht, ob Herr Graff in den letzten Jahren die „Süddeutsche Zeitung“, den „Tagesspiegel“, „Focus“ und „Spiegel“ gelesen hat, von der „BILD“ ganz zu schweigen. Aber Journalismus mit den Watergate-Enthüllern gleichzusetzen, ist etwas einseitig. Da gibt es leider zunehmend in der Presse, auch in den oben genannten Blättern, Kampagnenjournalismus, Liebesdienste an Anzeigenkunden, Gefälligkeitsartikel, schlechte Recherchen – und grundsätzlich in der Branche einen Trend zum Unkritischen, Unterhaltsamen, zwanghaft Positiven. Einen Grundsatzartikel, der den Internet-Communities jeden Pups vorhält, aber für die Kollegen nur einen Heiligenschein anbietet, kann man leider nicht ernst nehmen. So sehr sich Kollege Graff auch scheinbar um eine Ausgewogenheit zu bemühen scheint.

Update: Die Diskussion dazu in der Blogosphäre.

Ein Tropfen zuviel

Ein Tropfen an den Lippen einer 19-Jährigen kann sehr verführerisch wirken, aber nicht wenn es sich dabei um Herpes-Crème handelt...

Freitag, 7. Dezember 2007

Chercher la femme

ksklein hat ein paar interes- sante Lands- leute von mir ent- deckt. Da versteht man, warum Bukarest bei Expats so beliebt ist.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Rich insolvent

Erst hat es das halbe Sales-Team erwischt und jetzt auch den Rest der Mannschaft. „Rich“ ist Kress, Kontakter & Co zufolge insolvent – und auch wenn ich das Konzept schlecht kopiert fand und dem Projekt nicht gerade wohlwollend gegenüberstand, ist es immer traurig, wenn eine Redaktion scheitert.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Rechnungshof kritisiert Bambi-Subvention

Laut der „Süddeutschen Zeitung“ von heute hat der Bayerische Oberste Rechnungshof (ORH) in seinem Jahresbericht die staatliche Unterstützung der Bambi-Verleihung 2005 in München harsch kritisiert. Der Zuschuß in Höhe von 200.000 Euro durch die Staatskanzlei an den Burda Verlag sei „unvertretbar, da die Verleihung ohnehin in München stattgefunden hätte“. In der von der Printfassung abweichenden Onlinemeldung sei diese Finanzspritze dem Rechnungshof „völlig unverständlich. Da in vielen Bereichen rigoros gespart werde, sei die Unterstützung dieser 'glamourösen Preisverleihung' schlicht nicht vertretbar.“

Im Jahresbericht heißt es: „Die Gesamtkosten der Veranstaltung lagen bei über 4 Mio €. In einem Vermerk der Staatskanzlei vom 12. September 2005 ist u. a. ausgeführt, dass der Medienpreis 'Bambi' erstmals wieder seit 1995 in München verliehen werden würde und eine finanzielle Unterstützung erbeten worden sei. Der Preis würde in München verliehen werden, um WM-Stimmung zu produzieren und im Zeitalter der digitalen Kommunikation ein Zeichen für München als Hauptstadt der digitalen Technologie in Deutschland zu setzen. Die Staatskanzlei sei unter Hintanstellung anderer Projekte in der Lage, statt der erbetenen 500 000 €, einen Betrag von 200 000 € zur Verfügung zu stellen. Es erscheine möglich, Bambi wie- der enger an München zu binden. Die Veranstaltung schmücke sowohl München als auch den gesamten Medienstandort Bayern. Es ergäbe sich die Chance auf eine längerfristige Zusammenarbeit mit Bambi.

Die Staatskanzlei hat aufgrund des Antrags des Veranstalters aus der Burda-Gruppe vom 21. November 2005 mit Bescheid vom 28. November 2005 eine Zuwendung in Form einer Projektförderung als Fehlbedarfsfinanzierung von 200 000 € aus dem Kap. 02 03 Tit. 686 84 'Veranstaltungen im Medienbereich' bewilligt. Dazu mussten Mittel aus einem anderen Titel umgeschichtet werden.

Bewertung durch den ORH
Nach Ansicht des ORH fehlte es an den rechtlichen Voraussetzungen für eine Zuwendung. Art. 23 BayHO fordert ein erhebliches staatliches Interesse an der geförderten Maßnahme, das ohne die Zuwendung nicht oder nicht im notwendigen Umfang befriedigt werden kann. Vorgenannte Zuwendung hat zu keinem zusätzlichen Effekt geführt. München stand schon vor dem Zuwendungsverfahren als Veranstaltungsort fest, wie einer Presseerklärung des Unternehmenssprechers der Hubert Burda Media vom 17. Juni 2005 zu entnehmen war. Eine längerfristige Bindung der Preisverleihung an München ist nicht erkennbar. Der bisherigen Praxis zufolge und nach Zitaten aus der Burda-Gruppe findet die Preisverleihung weiterhin an wechselnden Veranstaltungsorten statt. Die Zuwendung lag bei 5 % der Gesamtkosten. Es handelt sich hier nach Ansicht des ORH um einen typischen Mitnahmeeffekt. Eine Notwendigkeit der Förderung der Veranstaltung vermag der ORH nicht zu erkennen.

Stellungnahme der Staatskanzlei
Die Staatskanzlei hat ausgeführt, dass die Frage eines erheblichen staatlichen Interesses eine Ermessensentscheidung sei, bei der auch langfristige und mittelbare Effekte berücksichtigt werden könnten. Für die Prioritätensetzung bei der Verwendung knapper Haushaltsmittel bestünde ein Einschätzungsspielraum der fördernden Stelle. Die Förderpraxis der Länder sei Ursache für die wechselnden Veranstaltungsorte. München drohte als Veranstaltungsort auszuscheiden, was als medienpolitischer Verlust angesehen worden wäre. Für die Förderentscheidung sei auch der mittelbare Effekt der Zusage im Hinblick auf die zahlreichen anderen Medienaktivitäten des Veranstalters am Standort München relevant gewesen. Die
Bambi-Verleihung sei eine gute Werbung für den Medienstandort München gewesen. Das erhebliche staatliche Interesse ergäbe sich aus der langfristigen Wirkung.

Auffassung des ORH
Der tatsächliche Verlauf und die Aktenlage sprechen dagegen, dass die Zuwendung einen Einfluss auf die Festlegung für München als Veranstaltungsort hatte. Der ORH vertritt nach wie vor die Auffassung, dass es sich bei der Zuwendung um einen reinen Mitnahmeeffekt handelte und eine Förderung nicht notwendig gewesen wäre. Ferner ging die Bereitstellung der Mittel zulasten der 2005 aufgrund der schwierigen Haushaltssituation drastisch gekürzten Ansätze im Medienbereich, die damit den niedrigsten Wert seit Jahren erreicht haben.“

Montag, 3. Dezember 2007

Die Jagd nach den Werbegeldern

„Gemessen an der Zeit, die Menschen mit Medien verbringen, verdient die Print-Branche überproportional viel Geld, und das wird nun umverteilt. So machen Magazine nur noch fünf Prozent der Mediennutzung aus, bekommen aber 20 Prozent des Werbeumsatzes. Und nur noch vier Prozent der Mediennutzungsdauer entfallen auf Tageszeitungen, aber fast ein Viertel der Werbung. Beim Internet ist es umgekehrt: 18 Prozent ihrer Zeit, die sie für Medien investieren, verbringen die Menschen im Web, Tendenz steigend. Der Anteil am Werbeumsatz lag 2006 aber nur bei neun Prozent. Diese Unwucht im nationalen Werbemarkt, auf dem es aufschwungbedingt satte fünf Milliarden Euro zu verteilen gibt, macht nun alle ganz wuschig.“ Oliver Gehrs in „brand eins“ über das Geldverdienen im Web (via Perlentaucher)