„Wer zahlt für die Alten?“ hieß das Thema der „ML Mona Lisa“-Sendung letzten Sonntag, und Carolin Schuhler, stellvertretende Chefredakteurin der „Cosmopolitan“, hatte immerhin den Mut, jene Fraktion im Studio zu vertreten, die keinen Cent für die eigenen Eltern übrig hat.
Dazu hätte ich gern näheres gehört, aber im Grunde habe ich nur erfahren, daß die alleinerziehende Mutter 21.000 Euro für die Betreuung ihres Kindes in den ersten drei Jahren bezahlt hat (da war sie noch Textchefin der „Vogue“) und jetzt – wenn ich mich recht erinnere – sogar noch mehr: 1.500 Euro monatlich.
Nun verdient die 41-Jährige in ihrer Position sicherlich nicht schlecht. Und wenn es schon in einer Livesendung ausdrücklich um den Generationenvertrag geht, hätte mich schon interessiert, ob ihr die Eltern bei der Kinderbetreuung geholfen haben, und wenn nicht: warum nicht? Ob die finanzielle Belastung mit der Einschulung nicht nachläßt bzw. warum es gegebenenfalls wichtiger wäre, das Kind auf eine teure Privatschule zu schicken als die eigenen Eltern finanziell zu unterstützen. Und ob sie nun der Meinung ist, daß der Staat, also damit die soziale Gemeinschaft der schlechter als eine stellvertretende Chefredakteurin Verdienenden, in die Bresche springen solle. Das sind Momente, wo ich ganz besonders bedauere, daß „Mona Lisa“ solche Themen in 30 Minuten abhandeln muß.
Im Grunde hat Schuhler nichts falsches gesagt. Aber sich unter dem Label „Keinen Cent für meine Eltern“ präsentiert. Und ihr Kind als billige Ausrede benutzt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen