„Die Frauen, die ich hier in den Cafés gesehen habe, gefallen mir sehr. Da würde ich ein Angebot nicht ablehnen und wohl versuchen, mich mit ihnen ohne Sprache zu verständigen.“
Der nur Japanisch sprechende Fotograf Nobuyoshi Araki über deutsche Frauen in einem morgen erscheinenden Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.
Bei erotischer Kunst stellt sich für Serientäter immer die Frage, wie sie ihre Arbeiten variieren, ohne langweilig zu werden, und oftmals bedeutet das, noch härter, brutaler, blutiger zur Sache zu gehen. Nun würde ich dafür keinen Körperteil verwetten, aber wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, habe ich die ersten Bilder von Nobuyoshi Araki so in den achtziger Jahren, in der Münchner Galerie Bernd Lange-Irschl gesehen, und meiner Erinnerung nach waren es nur reine Fesselspiele. Letztes Wochenende habe ich nun seine aktuelle Ausstellung in der Berliner Galerie Jablonka besucht, die eine Kollegin so treffend als "Fessel- und Steckspiele" bezeichnet hat. Neben den klassischen Schnürmotiven wird da jetzt auch zum wesentlich härteren Draht gegriffen oder gerne auch mit Sex oder anderen Toys wie Dinosauriern penetriert, was zu penetrieren ist, oder gleich eine Gabel in die Brust gesteckt. Faszinierte mich früher gerade die selbstverständliche Alltäglichkeit der Bilder, die Belanglosigkeit der Straßenszenen und Rauminszenierungen, erscheinen mir die Fixierungen jetzt weit weniger verstörend, weil sie nun nicht mehr dem gewöhnlichen Leben zu entstammen scheinen, sondern dem Planeten Porno.
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