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Freitag, 24. Mai 2013

Fundsachen (15): Mariana Drăgescu

Wie bei Leni Riefenstahl und Beate Uhse so auch bei meiner Tante Mariana Drăgescu: daß die bösen Frauen, die so gut mit den Nazis konnten (Verdienstorden vom Deutschen Adler), so alt werden... (Nachrufe Agerpress, Stirile Pro TV, Adevarul sowie ein ausführlicheres Porträt von Daniel Focșa)

Donnerstag, 9. Mai 2013

Fundsachen (14): Feldherrnhalle 1938

Meine Mutter Florica mit ihren Eltern, Ion „Ionel“ Dragu  aka Ioan Dragu aka Ionel Drăgescu aka Jean Dragu und Angela „Maia“ Dragu, geb. Paleologu, 1938 auf Besuch in München

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Donnerstag, 25. Juni 2009

În caz de identificare, să fie reţinut *

Aus der Fahndungskartei der Securitate über meinen Vater Ion „Iani“ Popa (aka Pancrator aka Ion Măgureanu aka Popicul) und meinen Großvater mütterlicherseits Ion „Ionel“ Dragu ( aka Ioan Dragu aka Ionel Drăgescu aka Jean Dragu):

1656. – POPA IOAN, zis IANI, fiul lui Ignat şi Ecaterina, născut la data de 1 ianuarie 1913 în Vereşti, cu ultimul domiciliu în Bucureşti, str. Dr. Tomescu nr. 10, ziarist.

Semnalmente: talia mijlocie, părul negru, ochii negri, vorbeşte cu accent moldovenesc.

Rude:
- POPA ECATERINA, cu domiciliul în Focşani, str. Cezar Boliac nr. 11, reg. Galaţi (mamă).
- POPA DUMITRU, profesor, domiciliat în Focşani, str. Cezar Boliac nr. 11, reg. Galaţi (frate).
- FILIMON POLIXENIA, domiciliată în Bucureşti, str. Parfumului nr. 28 (soră).
- BALABAN VASILICA, casnică, domiciliată in Focşani (soră).
- DIACONESCU HORTENSIA, domiciliată in Bucureşti, str. Dr. Tomescu nr. 10 (fostă soţie).
- POPA ANCA MARIA, domiciliată in Bucureşti, str. Dr. Tomescu nr. 10 (fiică).

In anul 1949 a fugit din RPR în Franţa, unde s-a încadrat în "Asociaţia gazetarilor români din exil".
Este folosit de postul de radio Paris, ca şpiker pentru emisiunile în limba română. Este cunoscut ca agent al lui OPRAN MIHAIL.

În caz de identificare, să fie reţinut.
Dosar UŢ nr. 4.610 la Dir. a II-a MAI.


642. – DRAGU ION, născut la 5 noiembrie 1889 la Constanţa, fiul lui Ioachim şi Aurelia, de profesie zianst, cunoscut cu ultimul domiciliu in Bucureşti, str. Slătineanu nr. 4.

Semnalmente: talia mijlocie, gras, faţa rotundă, părul alb, chelie frontală, sprâncenele negre, stufoase, nasul mare, semne particulare nu are.

Rude:
- DRẮGESCU HORIA, cu domiciliul în Bucureşti, str. Slătineanu nr. 4 (frate).
- STEFẮNESCU ANGELA, cu domiciliul în Craiova, str. Simion Bărnuţiu nr. 30 (soră).
- DRẮGESCU MARIANA, cu domiciliul în Bucureşti, str. Lt. Dumitru Lemnea nr. 2 (nepoată).

În anul 1944, fiind rechemat în ţară din Franţa, unde fusese consilier de presă pe lângă Legaţia Română din Vichy, a refuzat să se întoarcă. S-a încadrat în organizaţiile fugarilor români care duc activitate duşmănoasă împotriva RPR.

Are legături de spionaj cu OPRAN MIHAIL.

În caz de identificare, să fie reţinut.
Dosar UŢ nr. 4.066 la Dir. a II-a MAI.

* Bei Identifizierung festzunehmen

Donnerstag, 23. April 2009

Elend lustig

Es gibt fleißigere Produktionsländer und wahrscheinlich entstehen in Rumänien längst mehr preisgünstig ausgelagerte Hollywood-Filme denn eigene Werke, aber zumindest einmal jährlich schafft es ein rumänischer Film, fertiggestellt zu werden, und vielleicht sogar nach Deutschland – dort dann in der Regel aber kaum ins Kino, sondern vielleicht gerade mal auf die Berlinale oder das Münchner Filmfest.
Und dann schleppe ich natürlich meine ganzen Freunde hinein, die mit Entsetzen erleben wie ich meine Seele aus dem Leib lache, während doch auf der Leinwand unbeschreibbares, wohl kaum als lustig wahrzunehmendes Elend vorgeführt wird. Familiäres Elend, politisches Elend, Beziehungselend, städtebauliches Elend, halt Rumänien. Und ich lache mich scheckig.
Das liegt zum einen am W-Effekt, dem Wiedererkennungseffekt. Für andere mögen auf der Leinwand skurrile Gestalten agieren, die einem Deutschen mindestens so fremd wie ein Vampir vorkommen. Ich sehe da lauter Verwandte, durchgeknallte Walachen, die mich an Onkeln und Tanten wie Gigi, Tzutzi oder Puju erinnern. (1. In Rumänien nennt man irgendwie alle Verwandten Onkel oder Tante, selbst wenn es ein Schwippschwager zehnten Grades ist. 2. In Rumänien behält man den Spitznamen, den man sich als 3-Jähriger verdient hat, bis ins Greisenalter.)
Aber darüberhinaus hat der Rumäne an und für sich ein eher pessimistisches Bild vom Leben, wie man auch an den Schriftstellern (Ionesco, Cioran, Eliade...) sieht, unabhängig davon, in welcher Sprache sie schreiben. Wir glauben nicht unbedingt an das Gute im Menschen und sehen um uns herum eher das Elend, denn etwaiges Glück. Aber gerade das schenkt einem die Gabe, dem Elend Schönes abzugewinnen, den Aberwitz und Schalk darin zu erkennen, und eben lauthals zu lachen, wenn anderen zum Weinen zumute wäre.
3sat zeigt nun dieser Tage zwei Beispiele des jungen rumänischen Kinos, die diesen Winter auch im Münchner Filmmuseum zu sehen waren, sowie heute um 22.25 Uhr die Dokumentation „Kennwort Kino: Die Neue Welle am Schwarzen Meer“ von Achim Forst und Kristl Philippi.
Radu Munteans „Das Papier wird blau“ (heute, 22.55 Uhr) begleitet ein paar Milizionäre am 22. Dezember 1989 durch die Hauptstadt Bukarest, als die sogenannte Revolution das Ceausescu-Regime hinwegfegte. Das Fernsehen bereits in der Hand der Befreier, die Straßen noch umkämpft, eine allgegenwärtige Paranoia, weil undurchschaubar ist, wer auf welcher Seite kämpft, eine düstere Reise durch die Nacht, die natürlich wegen eines Mißverständnisses im Tod endet, aber auf dem Weg dahin kleine Momente der Zärtlichkeit findet, eine Zigarettenpause, die Fürsorge eines Vorgesetzten, ein paar entspannte Momente bei der Mutter, die ahnen lassen, wie man in einer Diktatur trotz allem seinen Lebenswillen behielt.
Cătălin Mitulescus „Wie ich das Ende der Welt erlebte“ (Freitag, 22.25 Uhr) ist dagegen eine sonnendurchflutete Entwicklungsgeschichte unter Teenagern, die an der Schule noch den absurden, imperial-kommunistischen Ritualen ausgesetzt sind und zwischen Flucht und Anpassung hadern.

Update: Anke Sterneborg heute zur Filmreihe „Kinder der Revolution: Schwerpunkt junges rumänisches Kino bei 3sat“ in der „Süddeutschen Zeitung“

(Foto: „Das Papier wird blau“, ZDF/Tudor Lucaciu)

Freitag, 28. November 2008

Bildungsgefälle

„Nach der Flucht meiner Eltern nach Deutschland war ich in Frankfurt an der Uni - aber das Studium hat mich enttäuscht. Wir haben im fünften Semester Sachen gemacht, die habe ich in Rumänien schon mit zwölf gelernt.“
Musikproduzent Michael Cretu (Enigma mit „Sadeness“, Sandra mit „Maria Magdalena“) im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“

(Foto: Frank Grimm/EMI)

Freitag, 10. Oktober 2008

Der Beat des kalten Kriegs (Updates)

Er war ein bunter Vogel: Inmitten all der Displaced Persons, Heimatvertriebenen, Geheim- und Doppelagenten brachte er den Pop in den kalten Krieg: Cornel Chiriac, ein junger, lustiger Rumäne, den es – Anfang der siebziger Jahre? – zu Radio Freies Europa nach München verschlug, in den weißen Flachbau beim Tivoli am Englischen Karten, wo heute die LMU als Nachmieter sitzt. Ein schwärmerischer, für den Sender ungewöhnlicher Musikbesessener, der schon damals erkannt hat, daß der richtige Sound manchmal politisch überzeugender sein kann als ein ausgefeilter Kommentar. Ich kann mich nur noch vage an ihn erinnern, sah ihn ein paar Mal, als ich meinen Vater in Radio Free Europe besuchte. Die Erinnerung ist so unbestimmt, weil Cornel 1975 in Schwabing erstochen worden ist. Kein ungewöhnlicher Tod in einer Zeit der Doppelspiele, Attentate, konkurrierenden Agenten. Aber ein ungewöhnliches Opfer, das – kaum tot – schon der üblichen Rufmordkampagne der Geheimdienste ausgesetzt war. Patrick Banush, wahrscheinlich der Sohn von Max Banuş, einem Kollegen meines Vaters, hat nun ein Radiofeature produziert: „Lost in Music – Die Cornel Chiriac Story", das morgen um 13.05 Uhr auf Bayern 2 läuft.

Updates: Nina Berendonk am 13. Juni in der „Süddeutschen Zeitung“ dazu anläßlich der erneuten Ausstrahlung des Radiofeatures

Deutschlandradio Kultur wiederholt das gerade mit dem Prix Europa ausgezeichnete Radiofeauture in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober 2009 um 0.05 Uhr.

Auf dem Filmfest München 2016 präsentierte Anca Miruna Lăzărescu „Die Reise mit Vater“. Ihr erster Spielfilm stützt sich auf die Geschichte ihrer eigenen Familie und läßt auch Cornel Chiriac auftauchen. Zwar nicht im Bild, aber als Stimme aus dem Radio, als Moderator, der einen wichtigen Bezugspunkt im Leben der Protagonisten darstellt. Erst mit seiner Sendung „Metronom“ im staatlichen Radio România und später, im Münchner Exil, mit seiner Sendung bei Radio Freies Europa.

Bei den Filmfestspielen in Cannes 2022 lief in der Reihe Un certain regard Alexandru Belcs „Metronom“, ein rumänischer Film vor dem Hintergrund von Cornel Chriacs legendärer Radioshow und Chriacs Münchner Exil. Belc wurde in Cannes mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet.

Belcs „Metronom“ eröffnet am 9. November 2023 das Rumänische Filmfestival im Münchner Filmmuseum. Der Hauptdarsteller Vlad Ivanov wird anwesend sein.

Mittwoch, 17. September 2008

Steaua Bucureşti - FC Bayern


Passend zum heutigen Champions-League-Spiel: Thomas Darchingers Mitschnitt der Pressekonferenz mit Jürgen Klinsmann, dem rumänischen Trainer, einer Zigarette und viel Kaffee auf Wir elf. Ich hoffe, meine Jungs blamieren mich nicht heute abend...

Freitag, 29. August 2008

Deutsch-rumänische Freundschaft

Drei Wochen zeigt die Münchner Rathausgalerie noch mit „Transreport“ eine Sammelausstellung rumänischer Künstler. Mit dabei: Florin Bobu, Eduard Constantin, Cristina David, Isaac Cima, Arne Vinnem, Andrea Faciu, Ioan Grosu, Nita Mocanu, Ciprian Muresan, Frank Stürmer, Tim Wolff, Johanna Zey, Ioana Mona Popovici und Vlad Morariu. Irgendwie ist mir das von Faciu organisierte Projekt bisher entgangen...

Montag, 18. August 2008

Chiemgauer Rumänien-Fans

Und das nur weil die Länderkennung für rumänische Domains und das Rosenheimer Autokennzeichen übereinstimmen...

Samstag, 5. Juli 2008

Adieu, Nicolaus

In der Berliner Ludwigkirchstraße, wo er zwischen smaragdgrün gestrichenen Wänden residierte, steht noch sein Name an der Klingel, und in meiner Erinnerung blieb er der alterslose, geistreiche, jugendlich neugierige Erotoman und Akademiker, und allein dieses Begriffspaar in ein und derselben Person vereinigt zu haben, ist eine Lebensleistung. Kennengelernt haben wir uns im Berlin der neunziger Jahre. Seine Mutter, eine Rumänin, hatte zwischen den Weltkriegen einen Salon geführt, in dem unter anderem auch Sergiu Celibidache verkehrte. Und da mein Vater Celi kannte und damals auch als Korrespondent in Berlin war, bildete ich mir stets ein, wie sie alle in dem Grunewalder Salon aufeinandergetroffen sein müßten. Und selbst wenn nicht, war die Spekulation für mich Grund genug, den Sohn, der altersmäßig mein Vater sein konnte, kennenzulernen.

Ich fremdelte in seinem Salon, unter all diesen Akademikern, Bildungsbürgern und Diplomaten. Er fremdelte, wenn ich ihn auf meinen Zug durchs Berliner Nachtleben mitnahm. Wir fremdelten gern miteinander. Dann verließ ich Berlin, um ausgerechnet nach Strasbourg zu ziehen, wo er nach vielen Jahren im europäischen Dienst seine Familie zurückgelassen hatte. Zu Weihnachten fand er auch dorthin zurück und wir trafen uns noch ein letztes Mal in einem Café, 1999? Seitdem war ich öfters in Berlin, traute mich aber nie, ihn anzurufen. Sein Salon fand auch nurmehr sporadisch statt. Die Gesundheit. Ich wollte ihn so in Erinnerung behalten, wie ich ihn schätzen und lieben gelernt hatte. Nicht mehr jung, nicht mehr gesund, auch nicht wirklich glücklich, aber unglaublich offen, lebensgierig und agil. Vor ein paar Jahren haben wir dann noch einmal telefoniert, und natürlich fragte er zuerst nach den Mädchen, die er mit mir kennengelernt hatte. Freitag ist Nicolaus Sombart nach einem Jahr im Krankenhaus in der Nähe von Strasbourg gestorben.

Updates: „Dass Günter Grass den Nobelpreis für Deutschland bekommen hat und nicht ich, das sagt doch schon alles über die Welt, wie sie heute ist.“ Sombart, zitiert von Volker Weidermann in dessen Nachruf in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 6. Juli.

„In zunehmend indiskreten Memoirenbänden gab er virtuos und maliziös den geistig-erotischen Abenteurer. Dieses Wunschbild kultivierte der Ergraute gern auch mit einer Corona von Anhängern in seiner Berliner Wohnung - ein Causeur, der wusste, dass er nur fesselte, solange er im Gespräch blieb“,
so der „Spiegel“ in seinem Nachruf vom 14. Juli 2008.

Interview mit Arno Widmann anläßlich von Sombarts Tod im DeutschlandRadio Kultur. Eike Gebhardt erinnert sich im Deutschlandfunk an Nicolaus Sombart.

Nachruf von Tilman Krause in der „Welt“. Eva Behrendt in der „taz“ über den Dandy und „Albtraum aller Kellner, Taxifahrer und Krankenschwestern“. Gunnar Decker im „Neuen Deutschland“.

„Tagesspiegel“-Meldung. Alexander Cammanns ausführlicherer Nachruf im „Tagesspiegel“.

Blogs: Shirley Temple, ReadingEase.

„Die Wohnkultur der Schlösser ist bis heute unübertroffen und vorbildlich. Der Schlachtruf 'Friede den Hütten, Kampf den Palästen!' hat nicht dazu geführt, daß alle einen Anspruch darauf haben, in Palästen zu leben. Er hat dazu geführt, daß alle sich mit der Existenz in einer Hütte bescheiden müssen.“
Nicolaus Sombart in einem von mir 1998 bestellten Beitrag über Befindlichkeiten moderner Wohnkultur.

„Diese Veranstaltungen, bei denen der alte Herr in tief gelegenem Sessel sich so setzte, dass er die langen Beine diverser junger Damen, die teilweise den obskursten Gewerben nachgingen, bewundern konnte und von seinen publizistischen wie erotischen Erfolgen erzählte: Sie langweilten doch kolossal. Sie langweilten auch deshalb, weil nie jemand wagte, rhetorisch das Ruder herumzureißen und sich selbst in Szene zu setzen. Aber wo hätten es die Koryphäen aus dem Wissenschaftskolleg oder den Berliner Universitäten auch hernehmen sollen? Sie waren allesamt keine Meister der Konversation, vielmehr ungewandt, linkisch, und, im Gegensatz zum Herrn des Hauses, der wenigstens in dieser Hinsicht mit gutem Beispiel voranging, auch kaum zum Flirten aufgelegt.“ Tilman Krause in der „Welt am Sonntag“ vom 3. Januar 2016 über Nicolaus Sombart und die Kunst, einen literarischen Salon zu führen oder dort zu glänzen.

Fotos: Clemens Menne (oben); privat (unten)

Dienstag, 17. Juni 2008

Hai Romania

Multitasking ist doch für Männer erfunden worden, meinte neulich eine Freundin. Rumänien – Niederlande live auf ZDF infokanal via Zattoo. Frankreich – Italien live in der großen Glotze. Die Rumänienfahne liegt bereit, und Blond ist hoffentlich die Zukunft.

Updates: Oh Gott, 1:0 für die Holländer. Ich mach's wie Woody Allen Peter Sellers in „What's new Pussycat“, wickle mich in die rumänische Fahne, setze mich in ein Boot, lasse mich auf die Isar hinaustreiben und verbrenne mich. So werde ich wenigstens aschblond. 2:0, okay, dann eben 2010.

Samstag, 14. Juni 2008

Hai Süddeutsche

Erst wünscht uns die „SZ“-Sportredaktion bereits vor EM-Beginn, daß wir ins Viertelfinale kommen. Dann deutet Fußballgötterbarde Guido Schröter gestern in seinem EM-Comic (13.6.!) an, daß Italien gegen Rumänien nur gewinnen könne, wenn sie den Schiri schmieren. Und heute sind wir nun schon die „Geheimfavoriten“ der Europameisterschaft. Weiter so!

Freitag, 13. Juni 2008

Welches Blond soll's denn sein?

Jetzt also noch Dienstag abend gegen die Niederlande, die von Rumänien in der Qualifikationsgruppe G zur EM bereits einmal besiegt worden ist und denen meine Jungs ein anderes Mal ein Unentscheiden abrangen. Wenn ich das auf die Schnelle rechne, wäre Rumänien mit einem Sieg gegen die Holländer sicher weiter und selbst ein Unentschieden würde reichen, wenn Frankreich und Italien ihrerseits auch unentschieden spielen. So langsam sollte ich mir einen blonden Farbton aussuchen, falls ich mein Gelübde einlösen muß. Wie wäre es mit dem Furtwängler-Blond (Nuance 8.13 Helles Beige-Blond)?

(Foto: obs/L'Oréal)

Montag, 9. Juni 2008

Hai daheim

Hai Romania! Und wo wollten wir den Grottenkick sehen? Natürlich beim Rumänen, also auf in Gabriel's Restaurant an der Leopoldstraße, wo es tatsächlich ganz authentisch zuging, als ob ich mich in eine Bukarester Gastrofalle verirrt hätte: Von wegen „Treffpunkt für nette Leute. In lockerer und legerer Atmosphäre. Mit einem Hauch von Eleganz.“ 20 Minuten vor Anpfiff noch überwiegend leer, aber alle Tische als reserviert gekennzeichnet. Schlecht gelaunte Kellnerinnen und ein Geschäftsführer, die offenbar keine Gäste wünschen, ich fühlte mich gleich wie in einem dieser postsozialistischen Restaurants, wo der alte Trübsinn herrscht. Wo jede Pizzeria, jedes Bistro, jeder Pub das Unmögliche möglich machen würde, man zusammenrücken, irgendwelche Sitzgelegenheiten organisieren würde, wird man beim Rumänen gelangweilt abgewiesen und dann doch gnadenhalber zum Warten aufgefordert – natürlich im Stehen. Muß wirklich nicht sein. Dann eben flugs nach Hause und dort improvisiert.

Jetzt oder nie

Bisher kannte ich nur den rumänischen Trinkspruch vom „Glück, Geld und Tod dem Feind“ (noroc şi bani şi moarte la duşmani), doch offenbar sind meine Landsleute auch sonst gern martialisch. Die „Abendzeitung“ verzichtet ausnahmsweise auf vampireske Anspielungen und veröffentlicht stattdessen heute den Text der rumänischen Nationalhymne „Deşteaptă-te, române“ – und ich hoffe, die französische, italienische und holländische Presse machen es auch, damit deren Mannschaften gleich Schiß kriegen... Rumäne, erwache aus deinem Todesschlaf, In welchen Dich barbarische Tyrannen versenkt haben! Jetzt oder nie, webe Dir ein anderes Schicksal, Vor welchem auch Deine grausamen Feinde sich verneigen werden! Jetzt oder nie, senden wir Beweise an die Welt, Dass in diesen Händen noch Römerblut fließt, Dass wir in unseren Herzen stets mit Stolz einen Namen tragen, Den Sieger seiner Kämpfe, den Namen von Trajan! Schaut, erhabene Schatten, Michael, Stefan, Corvin, Die Rumänische Nation, eure Urenkel, Mit bewaffneten Armen, euer Feuer in den Adern, "Leben in Freiheit, oder Tod!", rufen alle. Priester, geht voraus, mit den Kreuzen, denn das Heer ist christlich, Die Devise heißt Freiheit und der Zweck ist hochheilig, Lieber glorreich in der Schlacht sterben, Als wieder Sklaven auf unserem alten Boden zu sein!

Mittwoch, 4. Juni 2008

Dorin, Sorin & Co

Danke, liebe „SZ“-Sportredaktion, daß zu Euren 99 Herzenswünschen anläßlich der EM die Hoffnung zählt, Rumänien ins Viertelfinale vordringen zu sehen – auch wenn Ihr der deutschen Mannschaft so nur Mannschaften wie Frankreich, Italien oder die Niederlande als Endspielgegner ersparen wollt. Falls meine Landsleute tatsächlich weiterkommen, färbe ich mir die Haare, oder was davon noch übrig geblieben ist, blond!

Freitag, 11. April 2008

Weckamine: Wer hat's erfunden?

Wenn Nationen sich ihrer Erfindungen rühmen, bin ich immer skeptisch, und beim Thema Speed muß man sich auch vor gefälschten Statements hüten, aber der „Süddeutschen Zeitung“ will ich glauben, beziehungsweise Hans-Christian Dany, dessen Buch „Speed. Eine Gesellschaft auf Droge“ gestern Felix Denk im „SZ“-Feuilleton begeistert besprochen hat. Demzufolge hat der Rumäne Lazăr Edeleanu erstmals die Weckamine synthetisiert. Und wer hat's genommen? Beispielsweise Judy Garland, die den „Zauberer von Oz“ auf Speed gedreht hat. Kein Wunder, daß ich vor fünfundzwanzig Jahren auch so auf den Zauber stand...

Donnerstag, 27. März 2008

Ausreden (1)

„Germany's Next Topmodel“ gucke ich natürlich nur, weil darin mein Landsmann Kristian Schuller immer wieder auftaucht. Vor acht Jahren habe ich mir seine Arbeit noch leisten können. Seitdem er aber offenbar als „Starfotograf“ fungiert, wirbt er leider nicht einmal mehr mit seinen entzückend skurrilen rumänischen Impressionen für sich, sondern zeigt in seinem Portfolio nur noch glattes Gepose.