Donnerstag, 30. August 2007

I want you

Zwei Interviewgelegenheiten habe ich in meinem Berufsleben nur mit größtem Bedauern verpaßt: Rachel Weisz während der Berlinale 1998 und Vanessa Paradis in Hamburg. Weisz hat damals ihren Film „I want you“ präsentiert, eines der vielen Meisterwerke von Michael Winterbottom, und wenn ich den Film heute abend um 22.25 Uhr auf 3sat sehe, werde ich mich noch einmal ganz besonders über die verpaßte Chance ärgern.

(Foto: ZDF/Revolution Films)

Zuwachs fürs 61: Barer 47

Mit einer geschlossenen Gesellschaft für den Hausbesitzer geht es morgen abend los, ab Samstag früh dürfen wir Normalsterblichen hinein und vielleicht gibt's Samstag abend auch schon die Opening-Party. Im ehemaligen Schultz eröffnen Barry, Avni und Robert vom Barer 61 ihren nächsten Laden: das BARer 47. Morgens Frühstück, mittags warme Mahlzeiten und bis spät in die Nacht Cocktails sowie Steak-Sandwiches!

Mehr zum Barer 61

Neues Webmagazin für Film-PR

Die Film-Vermarktungsagentur 3 Rosen, die unter anderem auch die Filmpreviews des „Stern“ und „Kultur-Spiegel“ organisiert, hat ein neues Webmagazin zur Film-PR geschaffen: Uboating.de – Deep into the movies promotet monothematisch ausgewählte Filme. Die erste Ausgabe ist Michael Winterbottoms „Ein mutiger Weg“ mit Angelina Jolie gewidmet. Neben Trailer und Making of zeigt das Magazin ein Gespräch mit der wunderbaren Lavinia Wilson, Peter Lohmeyer und Ulrich Noethen, die sich Winterbottoms Film vorab angesehen haben und dazu Stellung beziehen. Diese Gesprächsrunde mit bekannten deutschen Schauspielern zum jeweils präsentierten Film scheint auch das „Alleinstellungsmerkmal“ des Projekts zu sein. Ich persönlich frage mich zwar, ob das den Aufwand wert ist und einem Film tatsächlich was bringt, wenn ein paar deutsche Lokalgrößen dazu schwafeln, zumal der Titel „Uboating“ selten dämlich ist, aber hollywood-gestählten Marketingfuzzis scheint die Masche zu gefallen. „Das Magazin uboating.de navigiert wie ein Uboot durchs Internet und wird nur auf ausgewählten Seiten sichtbar. Auch im Kino taucht das Magazin auf ausgesuchten Leinwänden auf“, preist der UIP-Filmverleih das PR-Vehikel.

Knuddelbär & Knuddelmaus bei Burda

Auch wenn das übliche PR- Geschwurbel dazu noch aussteht, hat Burda mit liebe.de einen weiteren Dating-Service übernommen, der nicht ganz so elegant wie Elite Partner, „die Adresse für Singles mit Niveau“, rüberkommt. Die ersten Gerüchte dazu gab es bereits im April, und nun hat mir ein Insider den Deal bestätigt. Derzeit wird eifrig am Relaunch der Site gebastelt, die zu den ältesten Dating-Seiten in Deutschland zählt...

Update: Amtsgericht Bamberg HRB 3928
Veränderungen
12.04.2007
Liebe.de GmbH, Bischberg (E.T.A.-Hoffmann-Str. 3, 96047 Bamberg). Die Gesellschafterversammlung vom 16.03.2007 hat die Satzung neu gefasst. Dabei wurde geändert: Sitz, Gegenstand des Unternehmens. Neuer Sitz: Bamberg. Neuer Unternehmensgegenstand: Die Entwicklung, die Lizenzierung und der Betrieb von internet- und telefonbasierten Informations-, Kommunikations- und Transaktionssystemen. Die Gesellschaft ist zu allen Handlungen und Geschäften berechtigt, die unmittelbar oder mittelbar dem Gegenstand des Unternehmens zu dienen geeignet erscheinen oder die damit direkt oder indirekt zusammenhängen. Bestellt: Geschäftsführer: Seehaus, Frank, München, *06.11.1965, mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft mit sich im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen. Ausgeschieden: Geschäftsführer: Fankhänel, Peter, Bischberg, *08.04.1960. Gesamtprokura gemeinsam mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Prokuristen: Dr. Braun, Christoph, München, *15.10.1964; Dr. Sudbrock, Benedikt, München, *31.12.1967.

Update: „Der Kontakter“ am 3. September dazu.

Weiter mobil gegen Basic & Lidl

Als nächste Aktion gegen den Einstieg der Schwarz-Gruppe bei Basic planen Attac und das Sozialforum, morgen, am 31. August, ab 16 Uhr vor der Sendlinger Filiale in der Passauer Straße 183 Unterschriften zu sammeln und Flugblätter zu verteilen. (Während ich mit schlechtem Gewissen das Spiel der Löwen gegen Köln besuchen werde...)

(Foto: Andreas Bock; alle Beiträge zum Thema)

Downsizing der Post

„Die Deutsche Post fürchtet die Konkurrenz und hat wohl auch deshalb in jüngster Zeit keine ihrer zuletzt 12 000 Filialen mehr geschlossen“, schreibt die „Süddeutsche“ heute auf Seite 1 in Zusammenhang mit der Kooperation zwischen Springers Pin und den Sparkassen beim Aufbau einer Konkurrenzpost. Stimmt so aber nicht. Die Postfiliale im Münchner Arabellapark, Anlaufstelle für alle Burda- und Marquard-Media-Mitarbeiter, die ihre Privatkorrespondenz nicht über die Verlagspoststellen laufen ließen, wurde unlängst geschlossen und durch eine Postagentur im Arabellahaus ersetzt, die weit weniger qualifiziert ist und beispielsweise keinerlei Postbankdienste anbietet. Also auf Pin- oder TNT-Niveau ist.

Alive and krücking

Am Knie hatte ich nur zweimal Schmerzen: vorgestern, als ich aus der Klinik entlassen wurde und in den Wagen einsteigen mußte, und gestern, als sie mir die Drainage aus dem Gelenk zogen. Dafür tut mir so ziemlich alles andere weh, seitdem ich gestern anderthalb Stunden auf zwei Krücken und einem Bein zu meinem Arzt gehumpelt bin: Muskelkater. Am Bauch, an den Armen, an den Händen, an den Schultern, zu einem Sixpack wird es wohl dennoch nicht reichen. Zumal ich heute auf die Eine-Krücke-zwei Beine-Methode umgestiegen bin. Das geht wesentlich schneller, mit weniger Kraftaufwand und das Knie macht's mit. Dagegen fällt mir mein täglicher Ben-Becker-Moment, das Spritzen, immer noch schwer. Das Einführen der Nadel in meinen Bauch und das Drücken erfordert große Überwindung, aber mir leistet auch keine Fickundzwanzigjährige dabei Gesellschaft. Damit ich mich aber nicht ganz so einsam fühle, hat mir Narziß seine Baumaschinen vorbeigeschickt.

Mittwoch, 29. August 2007

Bloggertreffen nächste Woche

Robert Basic und Marc, nein nicht der Narziß, sondern der Wissenswerkstätter, haben spontan ein Münchner Bloggertreffen organisiert. Donnerstag, 6. September, 19.30 Uhr. Anlaß für Roberts Besuch in unserer schönen Landeshauptstadt ist die Media-in-Transition-Konferenz.

Nein zum Jesus-Avatar

Beten über Skype? Ja, aber eine Messe in Second Life - nein! „Ein Jesus-Avatar wäre nur ein Götze. Man kann SL als intelligentes Spiel hinnehmen, aber nicht als ein alternatives Leben.“ Jozef Kloch, Verantwortlicher für die Internetpräsenz der katholischen Kirche in Polen, im Interview mit „Tygodnik Powszechny“. (zitiert nach/übersetzt von der Magazinrundschau des Perlentauchers)

„Ballkönigin mit einem dunklen Geheimnis“

„Das wirklich Besondere an „Rilo Kiley“ (...) ist, dass unter der achtfach glattpolierten Oberfläche ein Rumoren aus grabestiefen Abgründen zu vernehmen ist.“ Eric Pfeil/„F.A.Z.“

Vom Münchner Auftritt gestern abend habe ich noch nichts gehört, aber die „F.A.Z.“ schwärmt vom Kölner Konzert meiner aktuellen Lieblingsband Rilo Kiley.

Kein Schlafen nach Zahlen

Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch ein Countdown ist, aber jedenfalls liebe ich es, wenn sie in „Nip/Tuck“ den Patienten bis zehn zählen lassen und er immer schon weit vorher der Narkose unterliegt. Entsprechend hoffnungsvoll lag ich gestern im OP der Riefklerklinik, aber Pustekuchen. Während ich noch die Aufforderung zum Zählen erwartete, entschwand ich auch schon in Morpheus' Arme, hatten sie mich doch offenbar ganz heimtückisch ohne Ansage anästhesiert.

Aber das war vielleicht auch gut so, denn es herrschte dicke Luft. Die Stationsschwestern waren sauer auf die OP-Schwestern, das Ärzteteam war auch irgendwie schlecht gelaunt, weil sie offenbar eine Viertelstunde auf mich warten mußten. An mir lag's nicht, ich war wie bestellt um 6.30 Uhr in der Klinik, wo man mich aber erst einmal desinteressiert über eine halbe Stunde warten ließ, bis dann die Aufnahme öffnete, mich registrierte und auf Station schickte. Dort zog mir dann die Krankenschwester (eine rothaarige Doppelgängerin von Schwester Olivia aus „Grey's Anatomy“) einen dieser hinten offenen Kittel an und rasierte mir mein Knie – gibt's für diesen Fetisch einen Markt? Während es leicht ziepte, mußte ich immer an die Szene aus „All that Jazz“ denken, wenn Roy Scheider das Klinikpersonal mit der Warnung terrorisiert: Entschuldigung, ich kriege gerade einen Steifen.

Nach der OP ging es aus dem Aufwachraum rasch auf Station, wo in meinem Zimmer abwechselnd ein Älterer Radio Arabella hörte und ein Jüngerer irgendeinen lauten wie schwachsinnigen Pokemon-Schwachsinn auf RTL2 guckte. Dazu noch ein Mittagessen, das jedes Vorurteil bestätigte: Formfleisch-Schnitzel, dessen Panade am Teller kleben blieb, mit mehligen, absolut geschmacksfreien Kartoffeln.

Nachdem ich erfolgreich pissen war, offensichtlich ein fundamentaler Beweis, daß man eine OP gut überstanden hat und entlassen werden kann, durfte ich schließlich auf meinen Krücken mit einer bereits mit 60 ml Blut gefüllten Drainage auf meinen Krücken hinaushumpeln. Und wünschte mir, wie in Amerika im Rollstuhl zur Tür gebracht zu werden.

Nach einer etwas unruhigen Nacht humpelte ich heute im strömenden Regen zum Arzt, der mir die Drainage (Bild!) mit inzwischen 150 ml entfernte und mir verriet, was er alles am Gelenk gesäubert hat. Nur den Einriß hat er offenbar nicht behandelt...

Montag, 27. August 2007

GEZ in der Grauzone

Als ich mich Freitag über die GEZ mokierte, war ich mir kurz unsicher, ob ich den Gebührenfahndern Vorwürfe machen Fehler vorwerfen durfte, die schon ein paar Jahre zurückliegen. Aber wie die „Frankfurter Allgemeine“ ab heute in einer Fallsammlung darlegt, ist die Trickserei beim Eintreiben der GEZ-Gebühren wirklich nicht besser geworden.