Freitag, 6. Juli 2007

Verantwortungsloses Spiel

Das Bundesverfassungsgericht erklärte im März 2006 das staatliche Glücksspielmonopol nur unter der Bedingung für zulässig, daß damit Maßnahmen gegen die Spielsucht verknüpft sind. Und natürlich folgten prompt wohlfeile Versprechen des deutschen Lotto- und Totoblocks, mit Warnhinweisen der Suchtgefahr vorzubeugen und außergewöhnlich hohe Jackpots nicht mehr plakativ zu bewerben. Doch heute in der „BILD“-Zeitung war von solcher Zurückhaltung nichts zu sehen. Kein Warnhinweis, nur aufreizende Werbung für den 17 Millionen schweren Jackpot.

Berlin vs. München – 1:0

Wenn ich zwei derzeit viel diskutierte Videos, „Eure Armut kotzt uns an“ von den Stehkrägen/Aggro Grünwald und DeineLtan mit „FickDieCops“, vergleiche, muß ich feststellen, daß die Münchner nicht nur nicht rappen können, sondern auch die wesentlich miserableren Clips produzieren.





Donnerstag, 5. Juli 2007

Transparenz 2.0

Da Turi fragt Peter Turi und Thierry Chervel fragen, was mich die Nutzungsrechte des „F.A.Z.“-Interviews gekostet hätten...

OSMu 08

Während die Barcamps landauf, landab sprießen, ist es in München noch recht ruhig. Ich hoffe, daß es mit dem für November Angekündigten auch tatsächlich klappt. Mein Projekt eines Open Space Munich im Vorfeld des DLD konkretisiert sich. Freitag, den 18. Januar gäbe es eine Präsentation französischer Web-Projekte und Unternehmen. Das eigentliche OSMu 08 fände Samstag, den 19. Januar ganztags und Sonntag vormittag statt. Der Wiki für die Interessenten und inhaltlichen Absprachen geht Montag online.

Online-Tutorial fürs Web 2.0

Was sind RSS-Feeds, Tags, Wikis, Blogs, Podcasts... – und vor allem, wozu sind sie überhaupt gut? Für SysAdmins, Chief Blogging Officers und andere Nerds keine Frage, aber wie steht es mit allen anderen? Das Web 2.0 erobert immer mehr Arbeitsplätze, an denen plötzlich Angestellte für user generated content sorgen sollen. Da kommt es dann durchaus vor, daß Sixt seine Mitarbeiter bloggen lassen will, diese sich aber nicht so sehr dafür begeistern können. Wie man seine Leute spielerisch für das Internet begeistern kann, hat Helen Blowers bewiesen, deren Präsentation das Highlight der Webtagung „The New Media and Multicultural America: Digital, Dynamic, Diverse, Democratic“ in Tutzing war. Ursprünglich nur für die Public Library of Charlotte and Mecklenburg County entwickelt, wurde Learning 2.0 inzwischen weltweit von über hundert Institutionen übernommen.

P.S. Wunderbar auch, wie Bibliotheken das Web 2.0 aufgreifen. Da ist es plötzlich möglich, daß wir normalsterblichen Nutzer in deren Online-Katalogen Kommentare und Tags setzen.

„YouTube ist heute unser Warhol“

Update: Meine Lizenzrechte für das von Frank Schirrmacher moderierte Streitgespräch zwischen Hubert Burda und Albrecht Müller sind heute, am 3. August, abgelaufen. Daher nehme ich es offline. Der Originalbeitrag aus der „F.A.Z.“ ist inzwischen aber auch dort online.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Abgestandene Mediennews

Sämtliche Die meisten Mediendienste haben gestern eine Pressemeldung der Hubert Burda Media aufgegriffen und unter anderem gemeldet, daß Henning Ecker, nicht mehr nur bei der „freundin“, sondern auch beim „ELLE“ Verlag Geschäftsführer sei. Dabei war diese Personalie bereits im letzte Woche präsentierten Geschäftsbericht, der „Burda Review – Jahrbuch 2007“, zu entdecken gewesen.

Bundeswehr bespitzelt Bürger

Beim Streit um die Amtshilfe der Bundeswehr während des G-8-Gipfels in Heiligendamm, betont das Verteidigungsministerium laut der „Süddeutschen Zeitung“, daß „die Streitkräfte nicht in Grundrechte von Bürgern eingegriffen hätten.“ Dabei haben die eingesetzten Spähpanzer des Typs Fennek im Rahmen der sogenannten Amtshilfe mit ihrer Kamera aber nicht etwa Demonstranten, sondern die Autobahn observiert. Nun hat das Bundesverfassungsgericht erst im März wieder am Beispiel Regensburgs festgestellt, daß Videobeobachtungen öffentlicher Plätze „einen Eingriff von erheblichem Gewicht in das allgemeine Persönlichkeitsrecht in seiner Ausprägung als Recht der informationellen Selbstbestimmung“ darstellen. Also durchaus einen Eingriff in die Grundrechte von Bürgern.

Dienstag, 3. Juli 2007

sueddeutsche.de will Touristennepp vorbeugen

Nach dem Revival des jetzt.de-Klassikers „Kenn die Stadt“, plant auch der große Bruder sueddeutsche.de ein ähnliches Format im Reiseressort, wie heute der stellvertretende Chefredakteur Brend Graff auf einem Webseminar der Akademie für politischen Bildung Tutzing verriet. Noch wird an technischen Details wie Geo-Tagging gebastelt, aber User der gerade außerhalb Bayerns besonders beliebten „SZ“-Website sollen dort Insidertipps verraten, etwa wo es in ihrer Heimatstadt besonders schön ist oder man einkehren kann, ohne übers Ohr gehauen zu werden.

Montag, 2. Juli 2007

Gläserner Bürger oder Untertan?

Ob im aktuellen „Spiegel Special Web Leben 2.0“ oder heute beim Tutzinger Webseminar während Klaus Meiers zehn Thesen über die Entwicklung des Internets: Der gläserne Bürger wird wieder gerne heraufbeschworen, und mit Sicherheit kann man nicht genug auf die Risiken hinweisen, zu viel von sich im Internet preiszugeben. Aber einen wichtigen Punkt ignorieren die meisten Kritiker bei ihren historisierenden Verweisen auf den Widerstand gegen die Volkszählung: Es macht einen gewaltigen, ja den entscheidenden Unterschied aus, ob man vom Staat zwangsbefragt wird oder von sich aus (allzu) mitteilsam ist. Schließlich heißt es informationelle Selbstbestimmung.

Lehrerkonferenz und e-Diplomacy

Flashback in die siebziger Jahre: Im Foyer ein Kaffeefolterautomat, zum Abendessen kalter Hagebuttentee (oder Früchtetee?) sowie belegte Brot und auf meinem Webseminar so viele StDin, StRin und OStRin wie ich sie seit Schulzeiten nicht mehr erlebt habe: Lehrkörper wohin ich blicke. Die erste angenehme Überraschung dann das Grußwort von Eric G. Nelson, Generalkonsul der Vereinigten Staaten hier in München. Statt hehrem Hallo ein kleiner Crashkurs in die digitale Diplomatie des State Departments. Daß die Botschaft und die Konsulate alle eigene Webseiten haben? Geschenkt! Daß die Visainterviews online ablaufen? Logo! Daß es Mailingslists und Newsletter für Expats, Englischlehrer, Journalisten und sonstige politisch Interessierte gibt? Klar! Aber dann wurde es interessant: Digitale Brieffreundschaften und Besuchsprogramme zwischen US-Schulen und Ländern wie Afghanistan, Bangladesh oder Tadschikistan? Vorbildlich! Daß man den diplomatischen Nachwuchs mit einer pfiffigen Werbeplattform anfixt? Raffiniert! Aber am besten hat mir gefallen, wie die US-Regierung jetzt sogar Facebook, MySpace & Co Konkurrenz macht und mit State Alumni ihr eigenes social network für Austauschstudenten und Stipendiaten in 13 Sprachen (inklusive Rumänisch) installiert.

Satan oder Döner?

„Wer kennt das nicht? Man fängt etwas wieder an, was man in der Jugend gemacht hat. Wie eine kleine Zeitreise in die eigene Vergangenheit. Ich spiele seit ein paar Wochen wieder regelmäßiger Tennis. Und es macht Spaß. Heute haben“ (wir; Frau Czerny und ich; Professor Burda und ich; pluralis majestatis?) „fast drei Stunden Doppel gespielt bei schönsten Münchner Sommerwetter – drei Sätze, zwei Tiebreaks, danach zischte das kühle Nass im Gaumen, was für ein Gefühl“, läßt uns Marcel Reichart am Leben eines Burda-Managers teilhaben. Inzwischen regnet es in München und der schöne Marcel scheint wieder der Tagesfron zu unterliegen. Zumindest kann er nun doch nicht der Einladung nach Tutzing Folge leisten. Stattdessen tritt Klaus Meier zum Thema „Knowledge, information, communication in the digital age“ neben Michael Scott Moore an. Und ich muß mich entscheiden, ob ich mit meinem PowerBook täglich zum zwanzig Minuten entfernten Döner-Hotspot latsche oder ausnahmsweise - wie gerade eben - eine der zehn Windows-verseuchten Dosen im Gruppenraum 2 der Akademie nutze. Immerhin haben sie neben Explorer auch Firefox installiert.

Netz am Grill

Kaum in Tutzing angekommen, habe ich am Bahnhof schon den ersten Hotspot entdeckt: In der Grillbude Relax gibt es kostenloses WLAN. Also heißen Putendöner um die Nase statt cold turkey im Blut.

Sonntag, 1. Juli 2007

Tivoli-Blick (17)

Max-Joseph-Brücke, 1. Juli 2007, 13.46 Uhr

Netzfreies Tutzing?

Drei Tage Seminaraufenthalt am Starnberger See. Da die Sonne wohl nicht scheinen wird, stellt sich mir doch die Frage, ob ich mein PowerBook mitnehmen soll oder nicht. Schließlich könnte ich da gleich über die Veranstaltung „The New Media and Multicultural America: Digital, Dynamic, Diverse, Democratic“ bloggen und flickrn. Nun wirbt die Akademie mit ihrer Abgeschiedenheit und hat meine Nachfrage, ob sie über W-Lan verfüge, schlichtwegs ignoriert. Die nächsten Hotspots liegen auch nicht gerade um die Ecke, in Pöcking, Feldafing und Herrsching. Das sieht nach Funkstille für meinen Blog aus. Und anschließend bin ich zwei Tage am Samerberg. Dort ist dann definitiv Sendeschluß.

Brust-Lyrics

Mit der Neuauflage legendärer T-Shirt-Modelle, wie sie Mick Jagger, Freddie Mercury oder Debbie Harry getragen haben, hat sich Worn by schnell einen Namen gemacht. Nun gibt es nicht mehr nur den Look, sondern auch die Lyrics der Stars: Words by. Und das abgebildete, die Stone Roses zitierende T-Shirt wäre doch ein schönes Mitbringsel für Dirk von Gehlen auf der morgen beginnenden Web-Tagung in Tutzing.

Petit déjeuner musical (27)

Messieursdames, Coralie Clément (avec l'aimable assistance de Volvo)!





Samstag, 30. Juni 2007

Bad München

Ob bei Pressevorführungen, Festivals oder als zahlender Zuschauer: Ich versuche jeden Film möglichst jungfräulich zu erleben, meide es, vorab irgendeine Filmkritik oder Inhaltsangabe zu lesen. Beim Filmfest geht das nur beschränkt, da immer eine Handvoll Filme gleichzeitig laufen und ich irgendwie eine Auswahl treffen muß. Das aber meist schon Tage vor Festivalstart, und bis ich dann in dem jeweiligen Film sitze, habe ich die Kurzinfo meist schon wieder vergessen. So auch heute mittag in „Our Country", der sich dann als Francesca Comencinis „A casa nostra“ entpuppte, ein wunderbarer, erklärungsarmer, mehr auf assoziative Bilder setzender italienischer Film über das Mailänder Geschwür, über Prostitution und Liebe, Korruption und Familie, Big Business und kleine Sehnsüchte. Und da ist mir wieder diese ungemein provinzielle Eigenheit des Münchner Filmfest aufgefallen, viele ausländische Filme unter einem englischen statt ihrem Originaltitel anzukündigen: „Anytime Soon“ statt „Esas no son penas“, „Back To Normandy“ statt „Retour en normandie“ oder „Love Conquers All“ statt „Mo Shi Mo Wang“.

YouTube einigt sich mit GEMA

Wie die „WirtschaftsWoche“ meldet, hat YouTube seinen Urheberrechtsstreit mit der GEMA beigelegt und eine Lizenzvereinbarung getroffen. Damit werde das deutsche Portal wohl in wenigen Wochen starten können.

Patch ohne Phone


Ich finde es ja schön, wenn mir Apple ein Software Patch bereit stellt, damit ich mein iTunes für das iPhone aufrüsten kann. Nur hätte ich dann auch gern schon ein iPhone dazu.

Freitag, 29. Juni 2007

Auf Tuchfühlung mit Christina Ricci

Christina Ricci macht hier auf dem Münchner Filmfest nicht nur für ihren neuen Film „Black Snake Moan“ Promotion, sondern wird morgen am Samstag um 19 Uhr auf dem Podium im Foyer des Kleinen Konzertsaals im Gasteig den Publikumspreis des Filmfests überreichen.

(Foto: UIP)

In bester Erinnerung

Die letztes Jahr von Jim Rakete fotografierte und von mir interviewte Nachwuchsregisseurin und Elementarteilchen-Physikerin Claudia Lehmann ist gestern mit dem Shocking Shorts Award ausgezeichnet worden. Schön, daß ein so ruhiger, filigraner Psychothriller wie Claudias „Memoryeffekt“ gewonnen hat.


(Foto: Jurymitglied Jenny Elvers-Elbertzhagen, Gewinnerin Claudia Lehmann sowie die Jurymitglieder Sonja Kirchberger und Muriel Baumeister. obs/13th street)

Stellenanzeigen (6)

Heiko Hebig sucht jemanden fürs Büro.

Iconic Turn bei den freundin-Blogs

Die freundin-Blogs bekommen ein (neues) Gesicht: Das erste Indiz war die Enthüllung der beiden Damen, die „Ein Büro“, aber „zwei Meinungen“ haben. Bloggten sie letztes Jahr noch quasi unter konspirativen Bedingungen, outeten sie sich
neulich als Redakteurinnen. Als nächstes sollen jetzt im Juli die liebevoll illustrierten Icons der einzelnen Blogger, das Markenzeichen der freundin-Blogs, durch schlichte Porträtfotos der Tagebuchautoren ersetzt werden. Meines Erachtens werden die Blogs dadurch austauschbarer, aber ich bin da als Geburtshelfer der Icons auch nicht ganz unbefangen. Donna wird's freuen (Bislang nervten die riesigen Zeichnungen der demzufolge kuhäugigen “Blogger”)

Cherchez la femme

Arte-Stehrumchen, Bavaria-Empfang, Indie-Fest, Shocking Shorts Award – und dennoch, trotz omnipräsenter Davorka, auf diesem Filmfest habe ich kaum eine Frau getroffen, die mein Interesse, geschweige denn mehr geweckt hätte. Marc meint, das läge daran, daß ich vom 61er verwöhnt sei.

Alle Beiträge zu Davorka Tovilo

Donnerstag, 28. Juni 2007

Neverending story: Der Blog oder das Blog

Nahezu pünktlich zum Jahrestag der Duden-Entscheidung greift Thomas Knüwer das gähnend langweilige Thema erneut mit Verve auf und schägt für die Zukunft eine fein unterscheidende Anwendung des Artikels vor:

„Das Blog: Weblog, dessen Besitzer nicht nur Texte ins Internet schreiben, sondern aktiv und authentisch kommunizieren.

Der Blog: Weblog, dessen Betreiber in der Form eines klassischen Sender-/Empfänger-Modells Texte ins Internet setzt.“


Und viele Kommentatoren verstehen es als Bestandsaufnahme, wie Knüwer sie wohl nicht ganz so direkt auszusprechen wagt: Wer „der Blog“ sagt, ist nichts anderes als ein „Traffic-Schmarotzer, selbsternannter ProBlogger und Möchtegern-SEO“.

Diese auf Äußerlichkeiten fixierte Selektion ist in etwa so intelligent, wie wenn man behaupten würde, nur schwitzende, häßliche Nerds könnten aktiv und authentisch kommunizieren.

Erotische Weltreise

Der aktuelle „Stern“- Titel sieht aus, als ob ein Webamateur ein bißchen mit Flickr-Bildern aus Israel herumgebastelt hätte. Also scheiße. Aber immerhin inspirierte er die Spiegel-Onliner zu zehn weiteren, teils großartigen Spin-offs.





Termin für den Open Space Munich 2008

Das Wochenende vom 18. bis 20. Januar 2008 würde sich für das von Basic inspirierte, von mir bereits einmal angesprochene und geplante Open Space Munich anbieten. Am 20. schließt sich dann der DLD 2008 an, abends gibt es hoffentlich die zweite Auflage des Bloggertreffens und am 23. folgt Davos. Bitte schon mal – wie Frühbucher Turi – vormerken. Ich arbeite daran. Wiki etcetera gehen im Juli online. An Kinder- bzw. Familienfreundlichkeit wird natürlich auch gedacht – bin schließlich nicht umsonst der beste Patenonkel der Welt.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Jugendsünden (1)

Freitag feierte die Literatureminenz des Bayerischen Fernsehens, Armin Kratzert („LeseZeichen“, „Druckfrisch“), seinen 50. mit Freunden wie Reinhard G. Wittmann und Axel Hacke im Münchner Kunstverein, und ich durfte auch Mäuschen spielen. Nun fand ich heute beim Digitalisieren alter Videobänder ein Interview, das Armin lange vor seiner Zeit beim BR Mitte der achtziger Jahre mit mir als aufstrebenden Jungverleger geführt hatte. Aus heutiger Sicht zwischen süß und peinlich oszillierend, aber ich war jung und brauchte... Am besten, man schaltet den Ton ab und genießt die Viertelstunde entlang des Nymphenburger Kanals.
Ausgestrahlt wurde der Beitrag auf tv weiß-blau, ein Sender, zu dessen Besitzern Franz Georg Strauß, Sohn des damals amtierenden Ministerpräsidenten, zählte. Größter Fürsprecher des maroden Senders seinerzeit: Der Staatsminister und Medienbeauftragte Edmund Stoiber.



iPod vorm Alten Peter

Vom Münchner Flagshipstore ist zwar noch nicht viel mehr als eine Baulücke zu sehen, aber Apple zeigt an der Rosenstraße zumindest schon mal Flagge.

Dienstag, 26. Juni 2007

Witwen & Überlebende

„Die Beatles im Interview mit Larry King“, kündigt CNN vollmundig an. Na ja, er empfängt heute Paul McCartney, Ringo Starr, Yoko Ono Lennon, Olivia Harrison und den Gründer des „Cirque du Soleil“, Guy Laliberté – und bei aller Verehrung für Yoko Ono ist das dann doch nicht wirklich ein Interview mit den Beatles, sondern eher Etikettenschwindel... (Mittwoch früh um 11 Uhr auf CNN International).

Maxim Biller erobert New York

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ heute meldet, preist der „New Yorker“ Maxim Biller mit einem Interview („The sad optimist“) und dem Abdruck einer Kurzgeschichte, eine weitere soll demnächst folgen.

Das Web: Rufmord & Anarchie?

Das ARD-Nachtmagazin hat sich gestern der Blogosphäre gewidmet, oder vielmehr dem „virtuellen Vandalismus“ und vor dem dort allgegenwärtigen Rufmord gewarnt. Dazu durfte Stefan Niggemeier kommentieren. So wissen wir weiß ich jetzt endlich auch,
warum der BILD-Blog keine Kommentarfunktion bietet: Es wäre „sehr, sehr viel Arbeit“ – für ihn, nicht etwa für die Blogleser.

Sonntag, 24. Juni 2007

Luxusmarke und Kopie

Seit Donnerstag gibt's das erste Ansichtsexemplar von „Rich“, der neuen Gratispostille für die Bestverdienenden und Reichen. Und Harald Staun von der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ schüttelt nur den Kopf: „Die Präzision, mit der das Team um die beiden Chefredakteure Christian Müller (ehemals "SFT") und Andreas Wrede (den Gründer von "Max") die stillosesten Dinge ausgesucht hat, die man für möglichst viel Geld kaufen kann, grenzt schon an Kapitalismuskritik. Man macht es sich ja schon zu einfach, wenn man davon ausgeht, dass Menschen mit viel Geld umso weniger Geschmack und Intelligenz besitzen - es ist nur besonders dämlich, wenn das dann die eigenen Leser sein sollen.“

Mich würde interessieren, wann Christian Geltenpoth und Christian Müller, die beiden Gründer, die Idee zu ihrem neuen Blatt hatten? Vielleicht im Januar 2006 als die britische Presse über „Wealth Management Survey“, ein Londoner Luxusmagazin, berichtet hat – oder im Mai 2006, als der „Spiegel“ nachzog? Denn das Konzept von „Rich“ klingt nahezu identisch. Ein Luxusblatt für Reiche, nicht käuflich erhältlich, „weil Milliardäre selten zum Kiosk gehen“, das stattdessen über eine geheimnisvolle Liste an die happy few kostenlos distribuiert wird.

Petit déjeuner musical (26)

Messieursdames, Rose!

(@ Narziss und Goldhund, im ersten Clip singt Rose als zweites Lied „Mercedes Benz“; @ Berlin, am 21. Juli tritt sie beim Popdeurope Festival auf!)