Freitag, 31. August 2007

Nicht alles Gold, was glänzt

Die Verleihung der iF gold awards in der Pinakothek der Moderne.





Barer 47: First look







































Update zu den Öffnungszeiten: Unter der Woche macht das Barer 47 derzeit um 17 Uhr auf, samstags um 14 Uhr. Und hat bis 1 Uhr nachts auf, Freitag/Samstag bis 3 Uhr, bei Bedarf auch länger. Sonntag ist momentan noch geschlossen.

Stellenanzeigen (8)

Hilfstruppen für die Bundes-Trojaner? (pdf-Download beim BKA)

Hoffnung fürs Grünwalder Stadion?

Die FDP ist wirklich schon lange nicht mehr meine politische Heimat, aber Volker Graul, Spitzenkandidat der Jungen Liberalen bei der Münchner Kommunalwahl 2008, plädiert heute in der „Abendzeitung“ vernünftigerweise gegen einen Abriß des Grünwalder Stadions. Statt 70 Millionen in irgendeinen Neubau zu stecken, sollte man doch lieber die historische Spielstätte für 20 Millionen sanieren. Zumal mit der dritten Bundesliga nächstes Jahr auch wieder Bedarf dafür entstünde. „Kultur ist nicht nur Theater und Museum. Kultur für den kleinen Mann ist auch, jeden Samstag ins Stadion zu gehen und seine Mannschaft zu unterstützen.“ Zumal ich wirklich nicht sehe, was eine weitere Münchner Einkaufsmall und/oder ein Hotel ausgerechnet am Giesinger Berg brächte...

Barcamp München online

Wiki, Location und alles Wissenswerte zum Münchner Hallbergmooser Wies'n-Barcamp stehen jetzt!

Neue Männer bloggen jetzt auch

Das neulich hier vorgestellte neue Männermagazin beziehungsweise Neue-Männer-Magazin „Front“ hat jetzt einen Blog eingerichtet und bietet dort auch Musterseiten seiner vergriffenen Nullnummer als pdf zum Herunterladen. Sowie Redaktionsinterna wie etwa die Erkenntnis, daß es jetzt bei männlichen Models nicht mehr nur reicht, hübsch auszusehen, sondern sie auch noch intellektuell wirken müssen...

Wikipedia & Co.: T-Online entdeckt das Web 2.0

„Mitmach-Communities“ nennt T-Online die Dienste von Wikipedia, Mister Wong, IQ und Webnews, die jetzt ins T-Online-Portal eingebunden werden. Alle vier sind mit eigenen Unterseiten präsent, der Wikipedia-Link funktioniert aber in allen Texten des T-Online-Portals per Doppelklick. Wer etwa auf Bunte.T-Online sich fragt, von welcher Diana die Rede ist, klickt einfach zweimal auf den Namen und schon öffnet sich ein Fensterchen, das den neugierigen User zum entsprechenden Wikipedia-Beitrag weiterleitet.

Update: Der Pressemeldung entnehme ich, daß Moviepilot.de als fünftes Element dabei ist. Hatte ich in dem unübersichtlichen Portalgewusel irgendwie übersehen...

Bio billiger oder in Gefahr?

Der Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl) bei der Bio-Supermarktkette Basic ist kein Einzelfall, sondern Ausdruck eines Markttrends. Bionade bei McDonald's. Ökolabels bei Aldi. Bio wird massentauglich. Wo dabei die Gefahren liegen, und ob Bio gleich Bio ist, solche Fragen bestimmen derzeit die Diskussion. Die „Wirtschaftswoche“ widmet ihr sogar die Titelseite und geht auch online ausführlich darauf ein. Der Hessische Rundfunk analysiert in einem Radiobeitrag, welche Gefahren im Wachstum für die Biobranche liegen. Heute ab 16 Uhr wird wieder vor einer Münchner Basic-Filiale demonstriert, und es laufen erste Vorbereitungen, die Aktionen auch auf die anderen Standorte der Kette auszuweiten. (alle Beiträge zum Thema)

Updates: „Wir stellen durchaus fest, dass einige Kunden wegbleiben. Viele sagen ganz offen, dass sie mit der Schwarz-Gruppe nichts zu tun haben wollen. Das müssen wir akzeptieren, obwohl wir dies sehr bedauern.“ Josef Spanrunft von Basic im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ vom Wochenende.
„Die Welt“ zum Thema.

Burda gönnt sich das Olympiastadion

Letztes Jahr hatte „Burda läuft“ im Münchner Rothof mit 270 Teilnehmern am Start noch den Flair einer Schulsportveranstaltung, aber heuer wird der Abschlußevent einen etwas festlicheren Rahmen erhalten: Man hat das Olympiastadion angemietet, um am übernächsten Dienstag einen Höhepunkt der betriebseigenen Work-Life-Balance-Initiative zu setzen – das sollen die Offenburger erst einmal nachmachen! Um 17 Uhr fällt am 11. September der Startschuß für die Finale in 5 km, 10 km und Nordic Walking. Anschließend folgen ein Fußballmatch zwischen den Konzernmannschaften von Burda und Adidas sowie ein Familien-Sommerfest. Jetzt fehlt nur noch ein neuer, dem hausüblichen Burda-Speak angemessener englischer Titel für die Veranstaltung. Bei den Badenern heißt das Pendant schließlich auch „Burda in Motion“. Hier geht's zur Stadion-Webcam.
Update.

Donnerstag, 30. August 2007

Angriff der Roboter

Was ich von Killermaschinen halte? Nicht viel, es sei denn, ihr Angriff gilt ausschließlich meinen Lachmuskeln und sie sehen wie Keepon aus.



Das Geheimnis des Erfolges von Spiegel Online

„Der Erfolg von Spiegel Online ist vor allem auch der Erfolg seines Chefredakteurs Mathias Müller von Blumencron. Der 47-Jährige verbindet den kühl-charismatischen Führungsstil eines Ole-von-Beust-Hanseatentums mit der selbstkritisch gebrochenen Wachheit eines Harald Schmidt.“

Robin Meyer-Lucht morgen im „SZ-Magazin“ in seiner Geschichte über den Erfolg von Spiegel Online.

Gruner + Jahr verschachert Paulis Latexhandschuhe

Bereits bei der PR für die Fotostrecke mit Gabriele Pauli in „Park Avenue“ ist mir das sonst eher ernstzunehmende Magazin unangenehm aufgefallen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß da die Politikerin für einen PR-Coup hereingelegt worden war. Und jetzt setzt Gruner + Jahr noch einen drauf und versteigert ab morgen 18 Uhr die Latexhandschuhe aus dem Shooting über sein „eBay-Magazin“. Die einzige Konsequenz für alle Stars sollte sein, zukünftig Fotoproduktionen für den „Stern“, „Gala“ & Co zu verweigern. Denn wer will schon Gefahr laufen, daß die PR-geilen Pfeffersäcke nicht auch noch Heike Makatsch' Unterrock, Cosma Shiva Hagens Bustier oder Til Schweigers Badehose aus irgendeiner redaktionellen Strecke verschachern.

Updates: Der „Welt“ zufolge gehe der Auktionserlös an einen Verein zur Jugendarbeit im Landkreis Fürth. Die Aktion sei mit Gabriele Pauli abgesprochen.
Mehr dazu hier.

Heute abend: Tarantino-CSI

Sonst empfehle ich gern Fernsehprogramme zu nachtschlafender Zeit, aber heute auch einmal ein Tip für die 9-to-5-Sklaven unter uns: Um 20.15 Uhr zeigt RTL die Doppelfolge „Grabesstille“, die Quentin Tarantino für „CSI: Den Tätern auf der Spur“ inszeniert hat. Nicht gerade etwas für Klaustrophobiker wie mich, es handelt sich um die berühmte Episode mit dem Schneewittchensarg... Einer vom CSI-Team wird entführt und lebendig begraben. Während ihn die Kollegen suchen, können sie sein Schicksal über einen Livestream beobachten.

I want you

Zwei Interviewgelegenheiten habe ich in meinem Berufsleben nur mit größtem Bedauern verpaßt: Rachel Weisz während der Berlinale 1998 und Vanessa Paradis in Hamburg. Weisz hat damals ihren Film „I want you“ präsentiert, eines der vielen Meisterwerke von Michael Winterbottom, und wenn ich den Film heute abend um 22.25 Uhr auf 3sat sehe, werde ich mich noch einmal ganz besonders über die verpaßte Chance ärgern.

(Foto: ZDF/Revolution Films)

Zuwachs fürs 61: Barer 47

Mit einer geschlossenen Gesellschaft für den Hausbesitzer geht es morgen abend los, ab Samstag früh dürfen wir Normalsterblichen hinein und vielleicht gibt's Samstag abend auch schon die Opening-Party. Im ehemaligen Schultz eröffnen Barry, Avni und Robert vom Barer 61 ihren nächsten Laden: das BARer 47. Morgens Frühstück, mittags warme Mahlzeiten und bis spät in die Nacht Cocktails sowie Steak-Sandwiches!

Mehr zum Barer 61

Neues Webmagazin für Film-PR

Die Film-Vermarktungsagentur 3 Rosen, die unter anderem auch die Filmpreviews des „Stern“ und „Kultur-Spiegel“ organisiert, hat ein neues Webmagazin zur Film-PR geschaffen: Uboating.de – Deep into the movies promotet monothematisch ausgewählte Filme. Die erste Ausgabe ist Michael Winterbottoms „Ein mutiger Weg“ mit Angelina Jolie gewidmet. Neben Trailer und Making of zeigt das Magazin ein Gespräch mit der wunderbaren Lavinia Wilson, Peter Lohmeyer und Ulrich Noethen, die sich Winterbottoms Film vorab angesehen haben und dazu Stellung beziehen. Diese Gesprächsrunde mit bekannten deutschen Schauspielern zum jeweils präsentierten Film scheint auch das „Alleinstellungsmerkmal“ des Projekts zu sein. Ich persönlich frage mich zwar, ob das den Aufwand wert ist und einem Film tatsächlich was bringt, wenn ein paar deutsche Lokalgrößen dazu schwafeln, zumal der Titel „Uboating“ selten dämlich ist, aber hollywood-gestählten Marketingfuzzis scheint die Masche zu gefallen. „Das Magazin uboating.de navigiert wie ein Uboot durchs Internet und wird nur auf ausgewählten Seiten sichtbar. Auch im Kino taucht das Magazin auf ausgesuchten Leinwänden auf“, preist der UIP-Filmverleih das PR-Vehikel.

Knuddelbär & Knuddelmaus bei Burda

Auch wenn das übliche PR- Geschwurbel dazu noch aussteht, hat Burda mit liebe.de einen weiteren Dating-Service übernommen, der nicht ganz so elegant wie Elite Partner, „die Adresse für Singles mit Niveau“, rüberkommt. Die ersten Gerüchte dazu gab es bereits im April, und nun hat mir ein Insider den Deal bestätigt. Derzeit wird eifrig am Relaunch der Site gebastelt, die zu den ältesten Dating-Seiten in Deutschland zählt...

Update: Amtsgericht Bamberg HRB 3928
Veränderungen
12.04.2007
Liebe.de GmbH, Bischberg (E.T.A.-Hoffmann-Str. 3, 96047 Bamberg). Die Gesellschafterversammlung vom 16.03.2007 hat die Satzung neu gefasst. Dabei wurde geändert: Sitz, Gegenstand des Unternehmens. Neuer Sitz: Bamberg. Neuer Unternehmensgegenstand: Die Entwicklung, die Lizenzierung und der Betrieb von internet- und telefonbasierten Informations-, Kommunikations- und Transaktionssystemen. Die Gesellschaft ist zu allen Handlungen und Geschäften berechtigt, die unmittelbar oder mittelbar dem Gegenstand des Unternehmens zu dienen geeignet erscheinen oder die damit direkt oder indirekt zusammenhängen. Bestellt: Geschäftsführer: Seehaus, Frank, München, *06.11.1965, mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft mit sich im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen. Ausgeschieden: Geschäftsführer: Fankhänel, Peter, Bischberg, *08.04.1960. Gesamtprokura gemeinsam mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Prokuristen: Dr. Braun, Christoph, München, *15.10.1964; Dr. Sudbrock, Benedikt, München, *31.12.1967.

Update: „Der Kontakter“ am 3. September dazu.

Weiter mobil gegen Basic & Lidl

Als nächste Aktion gegen den Einstieg der Schwarz-Gruppe bei Basic planen Attac und das Sozialforum, morgen, am 31. August, ab 16 Uhr vor der Sendlinger Filiale in der Passauer Straße 183 Unterschriften zu sammeln und Flugblätter zu verteilen. (Während ich mit schlechtem Gewissen das Spiel der Löwen gegen Köln besuchen werde...)

(Foto: Andreas Bock; alle Beiträge zum Thema)

Downsizing der Post

„Die Deutsche Post fürchtet die Konkurrenz und hat wohl auch deshalb in jüngster Zeit keine ihrer zuletzt 12 000 Filialen mehr geschlossen“, schreibt die „Süddeutsche“ heute auf Seite 1 in Zusammenhang mit der Kooperation zwischen Springers Pin und den Sparkassen beim Aufbau einer Konkurrenzpost. Stimmt so aber nicht. Die Postfiliale im Münchner Arabellapark, Anlaufstelle für alle Burda- und Marquard-Media-Mitarbeiter, die ihre Privatkorrespondenz nicht über die Verlagspoststellen laufen ließen, wurde unlängst geschlossen und durch eine Postagentur im Arabellahaus ersetzt, die weit weniger qualifiziert ist und beispielsweise keinerlei Postbankdienste anbietet. Also auf Pin- oder TNT-Niveau ist.

Alive and krücking

Am Knie hatte ich nur zweimal Schmerzen: vorgestern, als ich aus der Klinik entlassen wurde und in den Wagen einsteigen mußte, und gestern, als sie mir die Drainage aus dem Gelenk zogen. Dafür tut mir so ziemlich alles andere weh, seitdem ich gestern anderthalb Stunden auf zwei Krücken und einem Bein zu meinem Arzt gehumpelt bin: Muskelkater. Am Bauch, an den Armen, an den Händen, an den Schultern, zu einem Sixpack wird es wohl dennoch nicht reichen. Zumal ich heute auf die Eine-Krücke-zwei Beine-Methode umgestiegen bin. Das geht wesentlich schneller, mit weniger Kraftaufwand und das Knie macht's mit. Dagegen fällt mir mein täglicher Ben-Becker-Moment, das Spritzen, immer noch schwer. Das Einführen der Nadel in meinen Bauch und das Drücken erfordert große Überwindung, aber mir leistet auch keine Fickundzwanzigjährige dabei Gesellschaft. Damit ich mich aber nicht ganz so einsam fühle, hat mir Narziß seine Baumaschinen vorbeigeschickt.

Mittwoch, 29. August 2007

Bloggertreffen nächste Woche

Robert Basic und Marc, nein nicht der Narziß, sondern der Wissenswerkstätter, haben spontan ein Münchner Bloggertreffen organisiert. Donnerstag, 6. September, 19.30 Uhr. Anlaß für Roberts Besuch in unserer schönen Landeshauptstadt ist die Media-in-Transition-Konferenz.

Nein zum Jesus-Avatar

Beten über Skype? Ja, aber eine Messe in Second Life - nein! „Ein Jesus-Avatar wäre nur ein Götze. Man kann SL als intelligentes Spiel hinnehmen, aber nicht als ein alternatives Leben.“ Jozef Kloch, Verantwortlicher für die Internetpräsenz der katholischen Kirche in Polen, im Interview mit „Tygodnik Powszechny“. (zitiert nach/übersetzt von der Magazinrundschau des Perlentauchers)

„Ballkönigin mit einem dunklen Geheimnis“

„Das wirklich Besondere an „Rilo Kiley“ (...) ist, dass unter der achtfach glattpolierten Oberfläche ein Rumoren aus grabestiefen Abgründen zu vernehmen ist.“ Eric Pfeil/„F.A.Z.“

Vom Münchner Auftritt gestern abend habe ich noch nichts gehört, aber die „F.A.Z.“ schwärmt vom Kölner Konzert meiner aktuellen Lieblingsband Rilo Kiley.

Kein Schlafen nach Zahlen

Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch ein Countdown ist, aber jedenfalls liebe ich es, wenn sie in „Nip/Tuck“ den Patienten bis zehn zählen lassen und er immer schon weit vorher der Narkose unterliegt. Entsprechend hoffnungsvoll lag ich gestern im OP der Riefklerklinik, aber Pustekuchen. Während ich noch die Aufforderung zum Zählen erwartete, entschwand ich auch schon in Morpheus' Arme, hatten sie mich doch offenbar ganz heimtückisch ohne Ansage anästhesiert.

Aber das war vielleicht auch gut so, denn es herrschte dicke Luft. Die Stationsschwestern waren sauer auf die OP-Schwestern, das Ärzteteam war auch irgendwie schlecht gelaunt, weil sie offenbar eine Viertelstunde auf mich warten mußten. An mir lag's nicht, ich war wie bestellt um 6.30 Uhr in der Klinik, wo man mich aber erst einmal desinteressiert über eine halbe Stunde warten ließ, bis dann die Aufnahme öffnete, mich registrierte und auf Station schickte. Dort zog mir dann die Krankenschwester (eine rothaarige Doppelgängerin von Schwester Olivia aus „Grey's Anatomy“) einen dieser hinten offenen Kittel an und rasierte mir mein Knie – gibt's für diesen Fetisch einen Markt? Während es leicht ziepte, mußte ich immer an die Szene aus „All that Jazz“ denken, wenn Roy Scheider das Klinikpersonal mit der Warnung terrorisiert: Entschuldigung, ich kriege gerade einen Steifen.

Nach der OP ging es aus dem Aufwachraum rasch auf Station, wo in meinem Zimmer abwechselnd ein Älterer Radio Arabella hörte und ein Jüngerer irgendeinen lauten wie schwachsinnigen Pokemon-Schwachsinn auf RTL2 guckte. Dazu noch ein Mittagessen, das jedes Vorurteil bestätigte: Formfleisch-Schnitzel, dessen Panade am Teller kleben blieb, mit mehligen, absolut geschmacksfreien Kartoffeln.

Nachdem ich erfolgreich pissen war, offensichtlich ein fundamentaler Beweis, daß man eine OP gut überstanden hat und entlassen werden kann, durfte ich schließlich auf meinen Krücken mit einer bereits mit 60 ml Blut gefüllten Drainage auf meinen Krücken hinaushumpeln. Und wünschte mir, wie in Amerika im Rollstuhl zur Tür gebracht zu werden.

Nach einer etwas unruhigen Nacht humpelte ich heute im strömenden Regen zum Arzt, der mir die Drainage (Bild!) mit inzwischen 150 ml entfernte und mir verriet, was er alles am Gelenk gesäubert hat. Nur den Einriß hat er offenbar nicht behandelt...

Montag, 27. August 2007

GEZ in der Grauzone

Als ich mich Freitag über die GEZ mokierte, war ich mir kurz unsicher, ob ich den Gebührenfahndern Vorwürfe machen Fehler vorwerfen durfte, die schon ein paar Jahre zurückliegen. Aber wie die „Frankfurter Allgemeine“ ab heute in einer Fallsammlung darlegt, ist die Trickserei beim Eintreiben der GEZ-Gebühren wirklich nicht besser geworden.

Autorenschelte

„Seine neuen Stories sind so virtuos und schlagfertig wie seine frühen Filme“, wirbt Kein & Aber im „Kultur Spiegel“ und auf der Website für „Pure Anarchie“, den neuen Erzählband seines Autors Woody Allen. Ich weiß nicht, ob ich mir als Autor von meinem Verlag so pauschal unterstellen lassen wollte, daß meine neuen Filme stümperhaft und langweilig wären... (Was ich persönlich auch gar nicht finde.)

Update: Im aktuellen „Spiegel“ lobt Maxim Biller das Buch: „Wer Woody Allens 'Pure Anarchie' gelesen hat, der kann keine 'ernsten Sachen' mehr lesen, denn die kommen ihm plötzlich so gekünstelt und pathetisch vor, so lächerlich angesichts der großen Tragödie 'Leben', durch die Allen mit seiner Prosa so cool und lachend hindurchspaziert, als wäre gerade Jüngstes Gericht und Gott hätte gesagt, ich hab euch reingelegt, ihr dürft alle von den Toten auferstehen.“

Countdown

Ich halte Krankenhäuser für das Abu-Ghraib unserer Kassengesellschaft. Orte, an denen man entwürdigt, gefoltert und vorgeführt wird, aber das ist eine sehr subjektive, zahllosen Traumata geschuldete Meinung. Vielleicht finde ich mich ja stattdessen in einer Folge von „Scrubs“, „E.R.“ oder „Grey's Anatomy“ wieder, mit hinreißenden Krankenschwestern, smarten Ärzten und einem anderen, der die Rolle des zu Tränen rührenden Schicksals übernimmt? Morgen geht's zur Schlachtbank.

Sonntag, 26. August 2007

Scarlett: Mal cool, mal clean

Da präsentiert der MTV Movies Blog einen so schönen Clip aus Scarlett Johanssons neuem Film „The Nanny Diaries“, nur damit mir danach der unerträglich sterile, offizielle Filmtrailer jede Lust auf den Streifen wieder austreibt – sogar obwohl Laura Linney mitspielt.

Warum 1860 mehr Spaß macht als der FCB

Im Münchner Sportteil der „Süddeutschen“ vom Wochenende verraten Gerald Kleffmann und Markus Schäflein „10 Gründe, warum 1860 mehr Spaß macht als Bayern“:



  1. „Der andere Ribéry“: Berkant Göktan, der aber weit weniger kostet.
  2. Der bessere Toni: In der laufenden Saison hat Antonio Di Salvo mehr Tore geschossen als Luca Toni.
  3. Den überfälligen Generationswechsel beim Torhüter haben die Löwen bereits vollzogen.
  4. Lahm zuzuschauen sei wie „lecker Bratwurst essen“, aber Torben Hoffmann spielen zu sehen wie „lecker Austern schlürfen“.
  5. Mustafa „Mucki“ Kucukovic trägt nicht nur den tolleren Spitznamen, sondern spielt im Unterschied zu Poldi auch.
  6. Doppelt hält besser: Während Bayern nur einen Larrauri hat, gibt es bei 60 zwei Bender.
  7. Während Hitzfeld jahrelange Erfahrung hat, ist Marco Kurz der Trainer der Zukunft.
  8. Bei 1860 sind noch Business Seats erhältlich.
  9. Während die FC Bayern AG die Öffentlichkeit mit Boom-Umsätzen beim Merchandising langweilt, faßt sich der TSV 1860 kurz und bündig: „Die Fanartikel GmbH hat 50.000 Euro Verlust gemacht.“
  10. 1860 hat in dieser Bundesliga-Spielzeit mehr Tore geschossen als Bayerns Millionarios. „Das sind unwiderlegbare Zahlen.“

Aufstieg zur gut unterrichteten Quelle

Jetzt zitiert mich sogar schon die „Hannoversche Allgemeine“...

Comeback der Kafiya (8)

Gestern lief ein Mädchen am Barer 61 vorbei, das am Oberkörper nicht mehr trug als ein kunstvoll um den Torso geknüpftes Palästinensertuch – bisher der Höhepunkt des sommerlichen Kufiya-Revivals. Und dem Palituch weit angemessener als wie etwa die 300 Euro teure Kaschmirversion von LalaBerlin oder die zum Kleid aufgebrezelte Kefije des Balenciaga-Designers Nicolas Ghesquière, denen heute Anke Schipp in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ einen fast ganzseitigen Artikel widmet. Oder vielmehr der Frage, ob es politisch korrekt wäre sie zu tragen: „Das Palästinensertuch ist zwar ein politisches Symbol, aber auch ein schlichtes Kleidungsstück aus der arabischen Welt, das gegen Sonne und Wind schützt. Anders als das Kopftuch in der muslimischen Welt, dessen Tragen ausschließlich religiös motiviert ist, hat das Palituch durchaus seine Daseinsberechtigung als reines Accessoire.“ Uff, Glück gehabt, die „F.A.S.“ erlaubt's. Auch wenn ich es merkwürdig finde, daß auf einmal Kopftücher und islamische Rituale für die Berliner Redaktion offenbar keine Daseinsberechtigung mehr haben.

Petit déjeuner musical (34)

Messieursdames, Keren Ann!





Samstag, 25. August 2007

Der talentierte Affleck

Irgendwie ist mir Casey Affleck nie aufgefallen, bis ich ihn jetzt neulich in „Gone, Baby, Gone“ erleben durfte. Und schon kommt ein weiterer Film mit ihm, der meine Neugier noch weiter anstachelt: „The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford“ mit Brad Pitt und ihm.
Update: Brad Pitt wurde auf dem Filmfestival von Venedig für diese Rolle mit dem Coppa Volpi als bester männlicher Darsteller ausgezeichnet.

CCC expandiert nach Bristol

Mit einem monatlichen Chaostreff locken „a bunch of geeks/hackers/etc“ den Chaos Computer Club nach Bristol – und der scheint der Einladung folgen zu wollen. Los geht's am 6. September, dann an jedem weiteren ersten Donnerstag im Monat. Ich mit meiner Paranoia wittere da natürlich gleich eine Falle à la FBI, um deutsche Hacker auf britischen Boden zu locken, aber zum Glück liege ich mit meinem Mißtrauen meistens daneben...

Smash Fascism: Virginia jetzt! in Mügeln

Sonntag Abend um 20 Uhr geben die Jungs von Virginia jetzt! im Schloßhof Mügeln ein Konzert, um den Opfern und deren Angehörigen und Freunden zu zeigen, dass sie nicht allein sind. „Vor allen Dingen wollen wir den Neonazis, den Wegguckern, den Stillschweigenden und den Befürwortern zeigen, dass sie nicht erwünscht sind.“

Updates: Livemitschnitt der Podiumsdiskussion hier. Ihren Auftritt brachen sie nach zwei Liedern ab. In der „Süddeutschen Zeitung“ vom Mittwoch erklärt Sänger Nino Skrotzki: „Wir sind schon skeptisch hingefahren, weil wir Sorge hatten, dass die Diskussion eine Werbeveranstaltung für den Ort werden könnte. Unsere Befürchtung wurde bestätigt. Es ging nicht um den Vorfall, der sogar als harmlose Schlägerei abgetan wurde. Für uns war das Thema aber Fremdenhass in Deutschland, und was man dagegen tun kann. Wir waren so empört, dass wir das Konzert nach zwei Liedern abgebrochen haben.“ Im „Tagesspiegel“ hat der Gitarrist, Thomas Dörschel, den Umgang der Stadt mit den Ausschreitungen scharf kritisiert: "Nach dem, was wir dort erlebt haben, konnten wir das nicht mehr verantworten.“

(Foto: Universal Music)