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„Front“: Was überrascht dich heute noch an deinem sexuellen Verlangen?
Speck: Das sind die Blicke, die ich natürlich auch von meinen heterosexuellen Kollegen kenne, wenn ich mit ihnen durch die Gegend laufe und du merkst, der hört gerade nicht zu, weil er auf Titten und Ärsche guckt. Und das geht mir natürlich genauso mit Männern. Bloß, dass ich es immer noch empörend finde, eine Frau so anzusehen, weil es immer das Alpha-Männchen ist, das auf das Beta-Weibchen herabschaut.
„Front“: Du willst doch nicht sagen, dass das etwas völlig anderes ist, wenn der Herr Speck dem Praktikanten auf den Po schaut? Nur weil das ein Mann ist?
Speck: Bei Heteros ist da weiterhin eine chauvinistische Mechanik am Werk. Die Frau wird damit verniedlicht und klein gemacht; wenn ich auf einen Jungen zugucke, erhebt ihn das gar und steigert ihn im Wert. Da ist eine kapitalistische Mechanik drin, die ich stark empfinde. Es geht am Ende um Würde, den ganzen Tag und überall.“
Eben ein Heft, das zu Widerspruch anregt, und wann hat man das schon in dieser glattgebügelten Branche? Einziges Manko beim ersten Durchblättern: Etwas viel Levi's bei den Trendnews inklusive einer Danksagung an deren PR-Agentur im Impressum. Aber schließlich ist es auch nur die Nullnummer. Man darf gespannt sein, wie es sich im September mit der ersten regulären Ausgabe anläßt.
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