Zwar wurde Adidas selbst erst 1949 gegründet, aber in seinem Selbstverständnis greift das Unternehmen gern weiter in die Geschichte zurück. Schließlich hat Jesse Owens 1936 in Berlin mit Schuhwerk von Adi Dassler Gold errungen. Gestern nun hat die „nachtmagazin“-Redaktion der ARD die deutschen Sponsoren Volkswagen und Adidas zu ihrem Engagement bei den olympischen Spielen in Peking befragt, und es darf einen nicht wundern, wie eiskalt sie um jede moralische Verantwortung herum lavieren. Aber daß Adidas sich explizit darauf beruft, die Spiele bereits seit 80 Jahren zu unterstützen, eröffnet natürlich Assoziationen, die wohl eher nicht gemeint waren... Erfreulich dagegen wie der Präsident des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering von der CDU, Boykottmaßnahmen, etwa hinsichtlich der Eröffnungszeremonie, erwägt, falls sich Peking weiter jeglichen Dialogs mit dem Dalai Lama enthält.
Update: Inzwischen hat mir Anne Putz (adidas Corporate PR) ein Statement zu Peking zugemailt. „adidas ist sich der Bedeutung des Schutzes der Menschenrechte bewusst. Jedoch sollte man von Sponsoren nicht erwarten, dass sie politische Probleme lösen können. Wir sehen klare Grenzen der Einflussnahme. In China konzentrieren wir uns auf den Schutz von Menschenrechten, fairen Arbeits- sowie verträglichen Umweltbedingungen in den Fabriken, die unsere Produkte herstellen. Wir glauben, dass ein Boykott der Olympischen Spiele kontraproduktiv wäre und deshalb halten wir an unserem Engagement bei den Olympischen Spielen fest.“
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