Samstag, 28. Juni 2008

Eine Stimme für die Meere

Gemeinsam mit drei Freundinnen trieb er die Idee voran, bis aus ihr 1997 die erste Ausgabe von „Mare“ geworden war. Ohne die Frauen, sagt er, „wäre wohl nur ein Mitteilungsblatt für Meeressüchtige herausgekommen“.

Matthias Hannemann über den „Mare“-Gründer, -Verleger und -Chefredakteur Nikolaus Gelpke in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Das vor zwei Wochen erschienene Porträt ist inzwischen kostenfrei online.

Mittwoch, 25. Juni 2008

Unwetter legen 1&1-DSL lahm

Wer heute abend bei der 1&1-Störungsstelle anrief, bekam zur Begrüßung gleich eine automatische Ansage serviert, daß es heute zu „Beeinträchtigungen der DSL-Leitung“ käme. Nachdem ich mich zu einer lebendigen Störungsspezialistin durchgeklickt hatte, erfuhr ich die Ursache: Die Unwetter hatten überregional das 1&1-DSL-Netz gekillt. Soll ich mich nun freuen oder ärgern, daß es nicht nur mich trifft: Bin nun den dritten Tag ohne DSL, 1&1 schiebt die Schuld auf die Telekom, läßt sich aber 60 Stunden, nachdem sie meine Leitung mutwillig gekappt haben, dazu herab, die Störungsmeldung weiterzuleiten. To be continued...

Dienstag, 24. Juni 2008

Die Gefahr bei der 1&1 Doppelt Flatrate 16000

Seitdem ich online gehe, bin ich schon oft gewechselt. Von Analog zu ISDN und wieder retour, zu DSL und dort die Geschwindigkeitsstufen hoch. Und immer klappte der Wechsel nahtlos, mit maximal ein, zwei Stunden Unterbrechung. Bis gestern. Als Bestandskunde war man bei 1&1 schon immer der Arsch gewesen. Das gilt leider auch bei einer Umstellung auf den Doppel Flatrate Komplett Tarif mit 16000 kbit/s. Denn die Aufrüstung fängt damit an, daß sie Dir die funktionierende DSL-Leitung kappen, und so sitze ich jetzt 24 Stunden ohne DSL-Signal im Büro. Der Störungsstelle ist das egal, denn erst wenn ich länger als 48 Stunden offline bin, fangen sie an, sich darum zu kümmern. Hätte einem ja einer vorher sagen können, daß man für den neuen Vertrag mit zwei Tagen Arbeitsverbot abgestraft wird. Mindestens. Denn die mit dem Vertrag verbundene neue Hardware gibt es natürlich auch noch nicht. „Wegen des großen Erfolgs.“ So will ich mal hoffen, daß das 16000er auch mit meiner alten Konfiguraton funktioniert. Und mal sehen, wie viel Schadensersatz sich die 1&1-Buchhalter für die wiederholten, nicht angekündigten Leistungsausfälle entreißen lassen.

Sixt recycelt skandalöse Kinderbilder

Gut geklaut (oder gekauft?) ist noch nicht gut geworben. Vor zwei Jahren sorgte Jill Greenberg mit einer Bilderserie (Update: Galeriesite derzeit offline) weinender Kinder weltweit für Furore und Empörung, jetzt wirbt Jung von Matt mit einer schlecht fotografierten Kopie dieser Ausstellung für ihren Kunden Sixt und dessen BMW-Cabrios: „Papa, ich will mehr Taschengeld! Sparen kannst du mit Sixt.“ Der Text funktioniert nicht, die Bilder funktionieren nicht und zwischen Greenbergs sensationellen wie zwiespältigen Bildern und dem Sixt-Abklatsch liegen Welten.

Updates:
Jill Greenberg und John McCain.
2010: Under Water by Jill Greenberg.

Montag, 23. Juni 2008

1&1: 0 statt 16000 kbit/s

„Mit 1&1 haben sie sich für einen innovativen Anbieter mit überzeugenden Leistungen entschieden“, schwallt mich das Leitungsmanagement zu. Na ja, hier habe ich schon oft genug von gegenteiligen Erfahrungen berichtet, aber da ich mit anderen Anbietern noch Schlimmeres erlebt habe, nutzte ich die Gelegenheit, jetzt die Geschwindigkeit meines DSL-Anschlusses bei 1&1 von 6000 auf 16000 zu pushen. Heute sollte die Umstellung erfolgen, aber nebbich. Keine Spur von 16000, was noch zu verkraften wäre, aber die 6000 sind auch flöten gegangen, der DSL-Anschluß funktioniert seit heute mittag gar nicht mehr. Also wieder mit dem internen Modem übers Telefonnetz im Schneckentempo online. Wundert Euch also nicht, wenn ich seltener im Netz bin, weniger blogge und auf Mails nur mit Verzögerung reagiere.

Ja, gib's mir, Baby!

Blogs seien „schlampige, gehetzte, unreflektierte Aufmerksamkeitsfallen, geschrieben von selbstsüchtigen Menschen“. Die Macher der Zeitschrift „n+1“, Benjamin Kunkel, Keith Gessen, Mark Greif und Marco Roth, zitiert von Julia Encke in der gestrigen „F.A.S.“ anläßlich der Veröffentlichung einer Anthologie mit Artikeln der Zeitschrift bei Suhrkamp.

Sonntag, 22. Juni 2008

Danke, Maxim!

In der heutigen „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ empfahl Maxim Biller auf Seite 22 einen „Klassiker, der in diesen Ferien dran ist“: „Serge Gainsbourg, ' Die Kunst des Furzens '. Popa-Verlag (antiquarisch). Dreißig Jahre vor Charlotte Roche erzählte der größte Komponist aller Zeiten, dass auch ein Arschloch schön sein kann, und schrieb darüber diesen soooo traurigen Roman.“


Updates: Der Blumenbar-Verlag legt das Werk im März 2010 unter dem Titel „Das heroische Leben des Evgenij Sokolov“ wieder auf. Und bevor jemand fragt: Nein, wir haben nichts davon. Mal sehen, ob die Kritiker raffen, daß es sich um die Neuauflage der bereits 1987 veröffentlichten deutschen Fassung handelt oder es für eine Neuausgabe halten. 1988 gab es dann auch eine Taschenbuchausgabe unserer Edition, vom Goldmann-Verlag leicht umgetitelt in: „Die Kunst des Furzens. Das explosive Leben des Evguenie Sokolov“.

Ob NDR oder F.A.Z., bisher fabulieren die Kritiker von einer Neuübersetzung...

User Generated Konzeptkunst

Kunstakademie 2.0: Für die Jahresausstellung der Akademie der bildenden Künste in München hat Beate Zollbrecht keine eigenen Werke produziert. Stattdessen hat sie Arbeiten von Hobby-Malern und unbekannten Künstlern auf eBay ersteigert, um sie nun inmitten all der Studentenarbeiten und Meisterklassen auszustellen. Gleichzeitig werden die Bilder erneut auf eBay versteigert.
Auch sonst fällt heuer auf, daß das Drumherum oft weit aufregender ist, als die damit präsentierte Kunst. Transportkisten, Guckkästen, Bilderräder, kein Aufwand wird gescheut, um dann eher Banales darin zu präsentieren. Nur zwei, drei Werke haben mich beeindruckt, etwa die tintenschwarz gedeckte Festtafel, in der Gläser und Besteck verschwimmen. So wenig wie noch noch nie bei einer Jahresausstellung.
„Der Raum ist auch sehr schön“, „Die denken, sie wären der Skandal, dabei sind wir der Skandal“, zufällige Gesprächsfetzen, aber auch kein Zufall, daß Äußerlichkeiten im Mittelpunkt standen.
So bleibt in den verbleibenden zwei Ausstellungswochen die Hoffnung, daß wenigstens das Gartenfest und das Seifenkistenrennen am Freitag für etwas Glanz sorgen.

Samstag, 21. Juni 2008

Warum Deutschland keine Stars hat

„Erfolg ist hier verdächtig, und wer ihn genießt, gilt als oberflächlich. Künstler sein heißt hier, es sich schwerzumachen. Schauspieler sind kreative Menschen, die müssen eine ordentliche Traurigkeit nachweisen, Einsamkeit und Verzicht – Erfolg muß so ausehen, als hätte man ihn sich hart erkämpft. Die kreative Klasse in Deutschland kann Kunst und Spaß nicht miteinander verbinden – schade.“

„Bunte“-Chefredakteurin Patricia Riekel heute im großen Interview der Wochenendbeilage der „Süddeutschen Zeitung“ im Gespräch mit „SZ“-Klatschreporter Christian Mayer über „Stars“.

Freitag, 20. Juni 2008

American Apparel macht Beate Uhse Konkurrenz

Dov Charney, dirty old man der Modebranche, macht jetzt nicht mehr nur in Strumpfhosen, T-Shirts, Slips und sonstiger Bekleidung. Zumindest in den USA und Kanada verscherbelt er bei American Apparel auch den Hitachi Magic Wand Vibrator, einen, äh, Klassiker („Die Mutter aller Vibratoren“)… Ob's dafür ebenfalls Studentenrabatt gibt? (via Les Mads)

SZ-Magazin verkauft Titelseite

Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben. Ausgerechnet im heute erschienenen Schwerpunktheft „Wirtschaft und Ethik“ verschachert das „Süddeutsche Zeitung Magazin“ sein Cover. Denn die beiden auf dem Titel montierten Klappfenster mit der Motorala-Werbung für die Razr Luxury Edition darunter sind nicht als Anzeige gekennzeichnet und entsprechen auch sonst nicht gerade der Trennung von Redaktion und Werbung.

Ein Film wie ein Eispickel

Wenn ich nur einen einzigen Film des diesjährigen Filmfests empfehlen dürfte, dann Robert Altmans* „McCabe & Mrs Miller“ in der Julie-Christie-Retrospektive. Ein Film wie ein Eispickel, der sich ganz langsam in dein Herz bohrt. Der amerikanische Traum als winterlicher Alptraum. Alles ist machbar, ob Geschäfte oder die Eroberung einer Frau. Alles kann zugrunde gehen. Das Leben als einziger Bluff. Und so oder so ist man seines eigenen (Un-)Glückes Schmied. Atemberaubend gut verkörpert von Warren Beatty. Die Musik von Leonard Cohen. Und so schwül es in München auch sein mag, an diesem Abend wird man frösteln.

* Den das Filmfest fehlerhaft mit zwei n schreibt.

Burda-Bilanz: Kopf für Kopf

Dafür, daß Christiane zu Salm 2007 noch gar nicht bei Burda war, sondern ihr Amt erst zum 1. April 2008 antrat, ist Sie in der Bilanz recht häufig präsent...

Anzahl der Abbildungen im Jahrbuch 2008 der Hubert Burda Media:

9 Hubert Burda
7 Helmut Markwort
5 Christiane zu Salm
4 Stephanie Czerny
4 Maria Furtwängler
4 Dr. Paul-Bernhard Kallen
4 Patricia Riekel
3 Uli Baur
3 Reinhold G. Hubert
3 Dr. Christa Maar
3 Andreas Schilling
3 Jan-Gisbert Schultze
3 Ulrike Zeitlinger
2 Sabine Nedelchev
2 Frank-Jörg Ohlhorst
2 Matthias Pfeffer
2 Dr. Marcel Reichart
2 Christof Schuh
2 Andreas Struck
2 Egon Weimer
2 Jochen Wolff
1 Jürgen Bruckmeier
1 Henning Ecker
1 Heiko Hebig
1 Franziska Deecke
1 Nikolaus von der Decken
1 Cornelia Menner
1 Paul Sahner
1 Jürgen Todenhöfer
1 Jochen Wegner
0 Annette Weber

Cineastendeckel

Die wunderbaren Achternbusch-Skulpturen stehen etwas versteckt neben der Rolltreppe im Foyer, das Botero-Weib vor dem Gasteig übersieht man trotz seiner barocken Dimension, nur die Limousinen des Sponsors sind unübersehbar plaziert, aber das darf einen heutzutage ebensowenig wundern, wie der weiträumig abgesperrte rote Teppich. Filmfest ist. Und so lange der Vorrat reicht, sollte man sich unbedingt im Gäste- und Pressezentrum im zweiten Stock die Achternbusch-/Valentin-Bierdeckel des Goethe-Instituts holen.

Les Mads – Weder blond, noch Blog?

Eine erste Überraschung bot Burdas Jahresrückblick 2007 zumindest schon beim flüchtigen Blättern: Kölns erste Fashionista Julia Knolle ist darin nicht nur entblondet, der von ihr mit Jessica Weiss gegründete und von Heiko Hebig tatkräftig unterstützte Modeblog Les Mads wird in der Bilanz zwar als „neues Medienformat“ in einer Reihe mit dem DLD, hallo Hund oder MyLife vorgestellt – aber unter Meidung des B-Wortes Blog, das früher von Burdas digitalen Prätorianern ununterbrochen im Mund geführt wurde. Stattdessen wird nur nebulös von einer „Fashion-Website“ gesprochen. Sind Blogs in Huberts Reich jetzt endgültig out oder plant man in Köln Köln und Berlin ein neues Konzept?

Updates: Julias Xing-Profil entnehme ich gerade, daß sie von Köln nach Berlin gezogen und Redakteurin der Glam Media GmbH i.Gr., 10117 Berlin, ist. Nicht Redakteurin, sondern sogar Chef der deutschen Redaktion...

Sandy ist wieder da

Ich merke, ich war schon zu lange nicht mehr im Stüberl. So muß ich einer Pressemitteilung entnehmen, daß Sandy Meyer-Wölden aus New York nach München zurückgekehrt ist und jetzt hier ihr Glück als Schmuckdesignerin versucht. Beruhigend, daß selbst so ein Schmuckstück arbeitet und nicht nur Party macht...

Gelb ist das neue Schwarz


Wenn Karl Lagerfeld diese schicke Warnweste trägt, kann es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die ersten Moderedakteurinnen im Arabellapark so herumlaufen – vorausgesetzt es gibt sie auch in extra-small oder gleich in Kindergrößen. Für diejenigen Leser, die mit dem Welschen auf Kriegsfuß stehen: Die Kampagne der staatlichen Sécurité Routière propagiert die neue Westenpflicht für Autofahrer. „Es ist gelb, es ist häßlich, es paßt zu nichts. Aber es kann Ihr Leben retten“. Aber sollte nicht viel eher Lagerfelds Fahrer das Teil tragen?
Oder hat König Karl auf seine alten Tage nicht nur bei GTA Grand Theft Auto IV Geschmack am Benzingeruch gefunden? (Fashionistas können das Plakatmotiv mit der Schutzweste als pdf hier herunterladen.)

Donnerstag, 19. Juni 2008

Gartenmucke

Übermorgen werde ich ausnahmsweise meinen Maïs untreu und mich Gitanes Blondes widmen, die zusammen mit Yann Caillasse am Samstag auftreten. Und zwar an einem der schönsten Orte, den es in München gibt: Der Garten des Institut Français in der Kaulbachstraße, perfekte Location für Sommerliebeleien und bewährter Schauplatz für Filmfest- und Fußball-Stehrumchen. Heuer kommt zeitgleich auch noch die Fête de la Musique dazu.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Blinde Stellen

Einerseits schließe ich derzeit fast alle neuen Bekanntschaften über diesen Blog. Andererseits erlebe ich immer mehr, das ich nicht bloggen darf, kann oder will.

Myself: „Popa ist der Beste!“

Offenbar hat mich meine ehemalige Offenburger Chefin, Susanne Walsleben, in guter Erinnerung behalten. Jedenfalls schreibt sie in der aktuellen „myself“: „Popa ist der Beste!“, wenn das auch nicht direkt auf mich gemünzt ist, sondern auf „die neuen Popas“, ältere Männer, die im Opa-Alter Papa werden und „vielleicht die besseren Väter“ sind. Ich arbeite daran!

Bukowskiade


Natürlich ist Matt Dillon viel zu hübsch für eine Figur aus diesem alkoholgeschwängerten Zockermilieu, aber die Verfilmung von Charles Bukowskis „Faktotum“ („Factotum“?) ist stellenweise ebenfalls recht hübsch gelungen, und die (selbstzerstörerische?) Verweigerungshaltung bekommt durchaus noch mehr Brisanz, wenn sie eben nicht äußerlichen Nachteilen geschuldet ist, sondern aus tiefstem Herzen kommt. Heute um 22.55 Uhr auf arte – also nach der EM.

(Foto: ZDF/John Christian Rosenlund)

Dienstag, 17. Juni 2008

Hai Romania

Multitasking ist doch für Männer erfunden worden, meinte neulich eine Freundin. Rumänien – Niederlande live auf ZDF infokanal via Zattoo. Frankreich – Italien live in der großen Glotze. Die Rumänienfahne liegt bereit, und Blond ist hoffentlich die Zukunft.

Updates: Oh Gott, 1:0 für die Holländer. Ich mach's wie Woody Allen Peter Sellers in „What's new Pussycat“, wickle mich in die rumänische Fahne, setze mich in ein Boot, lasse mich auf die Isar hinaustreiben und verbrenne mich. So werde ich wenigstens aschblond. 2:0, okay, dann eben 2010.

„Freimann brennt“ – BR in den Miesen

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ heute in ihrer Spät-, der Lokalausgabe auf der Medienseite nachmeldet, sollen die Fernsehredaktionen des Bayerischen Rundfunks in Freimann ihren Etat bereits um zehn Millionen Euro überzogen haben. „Freimann brennt“, hieße es dazu im BR-Intranet. Der wöchentliche „Blickpunkt Sport“ mache deswegen eine kurzfristig anberaumte Zwangspause bis zum 11. August, weitere Sendungen wie „Kontrovers“ und die „Münchner Runde“ wären ebenfalls von einer vorübergehenden Abschaltung bedroht.

Montag, 16. Juni 2008

Barcamps für Frauen, Neulinge & alte Hasen

Facebook entnehme ich gerade, daß das Barcamp Munich bereits einen Termin für 2008 festgelegt hat: Das Wochenende vom 11. und 12. Oktober, also eine Woche nach Wiesn-Ende, wobei dieses Mal 99 Plätze für Rookies reserviert sind und die Anmeldungen entsprechend nach Neulingen und alten Hasen unterschieden werden. Sechs Wochen vorher steigt bei Holtzbrincks eLab das erste Barcamp für Frauen. Mein Barcamp findet täglich am 61er-Tresen statt...

Update: sueddeutsche.de im Gespräch mit Mirjam Mieschendahl über das von ihr organisierte Barcamp für Frauen.

Kommt jetzt die erste Abmahnung?

Vor einer Woche bin ich durch einen Kommentar darauf aufmerksam gemacht worden, daß es bei den Gründern des Nachtkonsum-Flohmarkts in der Unimensa offenbar zu Streitereien gekommen ist. Da ich den Kommentar juristisch bedenklich fand, habe ich ihn gelöscht, aber über den Vorgang gebloggt.

Nun bat mich Florian G. Liss gestern telefonisch und per Mail, den Blogeintrag zu löschen. Nicht etwa, weil darin falsche Tatsachen behauptet worden wären, sondern weil er den Vorgang als Privatangelegenheit empfindet, der mich und die „Öffentlichkeit“ nichts anginge.

„Ein Streit zwischen Geschäftsführern ist eine Privatsache“, meinte er zu mir. Nach dieser Logik wären die Wirtschaftsjournalisten und Lokalredakteure einen Teil ihrer Themen los, ganz davon zu schweigen, daß ich es schon berichtenswert finde, wenn der Nachtflohmarkt aufgrund solcher Querelen nicht mehr an seinem angestammten Platz, der Uni-Mensa, stattfinden sollte.

Wie konnte aus dem für ihre Idee preisgekrönten Quartett Tamara Klink, Teresa Friesinger, Florian Liss und Philipp Weigand in der Praxis eine Solonummer werden?

Daher bot ich Liss an, etwaige falsche Tatsachenbehauptungen zu korrigieren, und bat ihn um einen Interviewtermin, um die Angelegenheit weiter zu beleuchten. Wobei ich natürlich auch seine ehemalige GbR-Partnerin Teresa Friesinger um ihre Sicht der Dinge befragen würde.

Statt darauf einzugehen hat mir Liss jetzt schriftlich eine letzte Frist bis übermorgen gesetzt, sich aber bereits mit einem Anwalt beratschlagt und mir angedroht, mich wegen Verletzung seiner Privatsphäre, übler Nachrede und Denunziation zu belangen.

In einigen meiner 1678 Blog-Einträge hier (von den Zeitungsartikeln anderswo ganz zu schweigen) bin ich ja schon dem einen oder anderen ganz kräftig auf die Füße gestiegen, daß ich aber ausgerechnet jetzt von dieser Seite meine erste Abmahnung angedroht bekomme, überrascht mich doch.

Update zum Nachtkonsum 2009

Jack Bauer strikes again

Nächsten Montag geht's um 22.10 Uhr los mit den Doppelfolgen der sechsten Staffel von „24“ auf Pro Sieben.

(Foto: Twentieth Century Fox Film Corporation)

Bayern-Stammtisch

Wer nicht genug von seinem faktenreichen Geschwurbel kriegen kann: Morgen nachmittag ist Helmut Markwort ab 16 Uhr zu Gast bei Paul Breitners EM-Studio im Karstadt (vormals Hertie) am Hauptbahnhof.

Statt Twitter (9)

So bekomme ich meine präsenile Bettflucht in den Griff: Statt gegen Mitternacht ins Bett zu gehen und zwischen 5 und 6 Uhr morgens wach zu werden, bin ich gestern erst gegen 2 Uhr früh ins Bett und heute kurz nach 7 aufgestanden. Macht brutto nicht mehr Schlaf, klingt aber weniger dramatisch.

Kein Journalismus ohne Wettbewerbsverzerrung

Wer schon einmal im Flieger stapelweise Burda-Titel entdeckt, von freundlichen Hostessen die „Welt am Sonntag“ geschenkt erhalten, ein „SZ“-Probeabo aufgeschwätzt bekommen oder sich nur gewundert hat, warum die „Frankfurter Allgemeine“ zuhauf in Münchner Cafés kostenlos ausliegt, der weiß, daß die Vertriebsabteilungen deutscher Printtitel oft weit einfallsreicher sind als die Redakteure. Ohne den Geschäftsführer einer Stadtzeitung zu vergessen, der sich ein Kinderstempelset gekauft hat, um Kioskquittungen zu fälschen. Aber ich will gar nicht von Vertriebsmethoden reden, um mich über Hans-Jürgen Jakobs zu echauffieren, der sich als Chefredakteur von sueddeutsche.de in „Horizont“ (via Rivva) tatsächlich beklagt hat, daß die Konkurrenz durch Suchmaschinenoptimierung „journalistische Wettbewerbsverzerrung“ betreibe. Denn Suchmaschinenoptimierung ist für das Internet so selbstverständlich und journalistisch wie eine einprägsame Headline oder eine pfiffige Illustration im Print. Information, die hilft, den Inhalt zu verkaufen. Und statt „eine Konvention über statthafte und unstatthafte Maßnahmen“ der Verlagshäuser zu fordern, sollten die Schnarchnasen von der SZ online vielleicht weniger am Viktualienmarkt herumhängen, stattdessen einfach mal zu kapieren versuchen, wie das Internet funktioniert (zum Beispiel: SEO oder outgoing links!) und generell mit ihren Stories etwas schneller in die Gänge kommen.

(Foto: Lukas Barth/news aktuell für den Media Coffee)

Sonntag, 15. Juni 2008

Statt Twitter (9)

Wie erklärt man einem Kleinkind, daß man Single ist? Neuerdings pflückt meine dreieinhalbjährige Patentochter Blumen, sammelt Beeren, zeichnet Bilder und all das stets für meine Freundin... Als wir heute morgen telefonierten, bat sie mich, meine Freundin zu holen, damit sie mit ihr sprechen könne. Ich habe ihr gesagt, daß ich keine hätte. Was blieb, war ein schaler Nachgeschmack.

Samstag, 14. Juni 2008

Puma-Zulieferer mißhandelt Mitarbeiter

„Unmenschliche Zustände“ herschen bei einem Puma-Zulieferer in China vor, wie das Unternehmen jetzt gegenüber der „Wirtschaftswoche“ bestätigen mußte. Die Vorwürfe, die die Bürgerrechtsorganisation China Labor Watch am Montag präsentieren wird, reichen von wöchentlich 20 unbezahlten Überstunden (Puma: „freiwillig“) über gesundheitsschädigende Arbeitsbedingungen bis zu Mißständen bei der Lohnzahlung, Kranken- und Unfallversicherung.

(Foto: Puma)

Hai Süddeutsche

Erst wünscht uns die „SZ“-Sportredaktion bereits vor EM-Beginn, daß wir ins Viertelfinale kommen. Dann deutet Fußballgötterbarde Guido Schröter gestern in seinem EM-Comic (13.6.!) an, daß Italien gegen Rumänien nur gewinnen könne, wenn sie den Schiri schmieren. Und heute sind wir nun schon die „Geheimfavoriten“ der Europameisterschaft. Weiter so!

Statt Twitter (8)

„In welcher Spelunke steckst Du? Du bist offline!?“, ein vorwurfsvoller Telefonanruf.

Der Pate IV (ft. DJ Attac & Kamerakino)

Heute abend steht natürlich erst einmal der Fußball auf dem Programm, und vielleicht Marcus Ammons Geburtstagsparty im Maximilianeum, aber auf jeden Fall schaue ich als einer von 672 Paten auch im Werkraum der Münchner Kammerspiele vorbei, wo ab 20 Uhr die Flüchtlingskampagne „save me - eine stadt sagt ja“ einen bunten Abend feiert: „Die hässliche Zuschauertribüne werfen wir raus, dafür gibt es einen Club mit Bar, wir stellen die Kampagne vor, René Dumont vom Ensemble liest u. a. aus dem großartigen Weltbestseller „Wie der Soldat das Grammofon repariert" von Saša Stanišić, Kamerakino spielen live ihre brandneue Platte und danach legt ein All-Star-Team auf“: Albert Pöschl (Munich Rumble), Pollyester (ZomboCombo), Tobi (Pimpernel), vielleicht Schorsch Kamerun (Goldene Zitronen) plus Hagen Pfaff (Attac). Der Eintritt ist – ungewöhnlich genug für die Kammerspiele – frei!

Schräger Samstag

Erst ist Google wiederholt down, dann funktioniert der Webmailer von T-Online nicht mehr, und offenbar gibt es samstags in München keine „Welt“ zu kaufen. Die „Welt kompakt“ erscheint eh nur Montag bis Freitag, und in den Kiosken ist heute nirgends eine klassische „Welt“ zu finden, aber von der „taz“ über die „Neue Zürcher Zeitung“ bis zur „Frankfurter Rundschau“ alles, was wichtig ist. Vielleicht am Hauptbahnhof? Ich kann so nicht arbeiten...