Freitag, 5. Dezember 2008

Fundsachen (8)

1992 – da war ich doch schon längst in Berlin und kein „In München“-Mitarbeiter mehr!?
Mit Sexkoffer Sabrina in Berlin (Foto: André C. Hercher)
17. August 2002 am Starnberger See

iMunich (7): Erste Bilder

Offenbar bin ich bei Apple in Ungnade gefallen: Gestern wurde der Münchner Store der Presse präsentiert und ich war nicht eingeladen, schnief. Bilder daher hier!

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Kartellamt läßt kritische Gasverbraucher leer ausgehen

Wenn es um den deutschen Gasmarkt geht, kennt das Bundeskartellamt nur ein Mantra: Mehr Wettbewerb. Damit die Verbraucher ihren Anbieter wechseln können, wenn er Wucherpreise verlangt. Nun hat das Kartellamt seine im März eingeleiteten Mißbrauchsverfahren gegen Gasanbieter und deren Tarife in den Jahren 2007 und 2008 mit einem fragwürdigen Kompromiß abgeschlossen.
Die Unternehmen, darunter laut der „Süddeutschen Zeitung“ sechs Regionalversorger der Eon, vier Tochterunternehmen der RWE wie die Mitgas und die Süwag, die Kölner RheinEnergie AG, die Stadtwerke Düsseldorf, die Berliner Gasag und die Bad Honnefer Stadtwerke, verpflichteten sich zu freiwilligen „monetären Zusagen“ an ihre Kunden.
Der Kompromiß hat nur eine wichtige Einschränkung: „In den 33 anhängigen Verfahren haben bis heute insgesamt 29 Unternehmen monetäre Zusagen in Höhe von insgesamt 127 Mio. Euro zugunsten der Kunden abgegeben. Etwa die Hälfte davon entfällt auf Bonuszahlungen und Gutschriften in der nächsten Jahresabrechnung oder Schlussrechnung der Kunden. Der übrige Betrag wird durch Verschiebung von Preiserhöhungen oder Preissenkungen an die Kunden weitergeleitet.“
Auf gut deutsch: Wer trotz der überteuerten Tarife Kunde blieb, kommt in den Genuß günstigerer Lieferungen oder von Boni auf den Erdgaspreis. Wer sich aber in den letzten zwei Jahren als Kunde der betroffenen Unternehmen über deren Tarife ärgerte, der Aufforderung des Kartellamtes nach mehr Wettbewerb folgte und den Anbieter wechselte, geht leer aus!
Die Stadtwerke Düsseldorf bestätigen dies: „Richtig ist, dass die Vereinbarung des Vergleichs mit dem Bundeskartellamt dahingehend geschlossen wurde, dass nur Bestandskunden des Düsseldorfer Versorgungsgebietes die Rückzahlung erhalten.
Weiterhin werden die Stadtwerke Düsseldorf dem betroffenen Kundenkreis die Ansprüche in Form von Bonuszahlungen über die Jahresrechnungen ausgleichen.

Ebenso Eon: „E.ON hat sich mit dem BKartA darauf verständigt, dass Bonuszahlungen für Kunden der in die Untersuchung einbezogenen regionalen E.ON-Vertriebsgesellschaften erfolgen. Frühere Kunden - also Kunden, die unsere Unternehmen vor der Verständigung mit dem BKartA verlassen haben - erhalten diese Bonuszahlungen nicht.“
Andere wie die RheinEnergie oder die Gasag weisen sogar den Ausdruck Rückzahlung von sich. Bei der Gasag sieht es laut deren Pressestelle beispielsweise wie folgt aus:
„1. Das Kartellverfahren gegen die GASAG für 2007 wird eingestellt, weil kein Missbrauch festgestellt werden konnte.
2. Die Ermittlungen für das laufende Jahr 2008 werden aufgrund der wettbewerblichen und strukturellen Besonderheiten des Berliner Gasmarktes eingestellt.
3. Auf dieser Grundlage hat die GASAG wettbewerbsfördernde Zusagen gemacht:
a) Bereits vor der geplanten Preissenkung für April 2009 eine Preissenkung zum 1. Februar 2009 vorzuziehen. Diese Preissenkung entlastet die Berliner Kunden um 3 Mio. Euro.
b) Die GASAG mit der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg eine Vereinbarung zur Bereitstellung einer elektronischen Netzkarte für neue Gasanbieter treffen wird, um den Wettbewerb in Berlin weiter zu fördern.“
Also keinerlei Entschädigung für Kunden, die bereits gewechselt haben.
Das Bundeskartellamt hat auf meine schriftliche Anfrage dazu bisher nicht geantwortet.

Updates: RWE berücksichtigt immerhin ansatzweise auch Kunden, die Kürzlich gewechselt haben: „Bonuszahlungen erhalten Kunden bei nur zwei der von dem Ver­fahren betroffenen RWE-Gesellschaften; die Verfahren gegen die anderen beiden RWE-Gesellschaften wurden ohne ein solches Zugeständnis (aber ebenfalls gegen eine zusätzliche Preissenkung) eingestellt.
Auch die Modalitäten für die Rückerstattung unterscheiden sich zwischen den Gesell­schaften:
Mit dem Bundeskartellamt wurde unternehmensindividuell vereinbart, welche Kunden einen Rückzahlungs­anspruch haben: Danach erhalten Wechsel­kunden die Gutschrift mit ihrer Schlussrechnung, teilweise in Abhängigkeit von einem Stichtag. Somit kommt die Regelung auch Kunden zugute, die bereits gekündigt haben.
Weitergehende Lösungen sind aus praktischen Gründen nicht möglich; der prozessuale Auf­wand wäre einfach zu groß. Deshalb sind teilweise auch Stichtagslösungen erforderlich, durch die nur solche Wechselkunden eine Rückzahlung erhalten, die zu einem bestimmten Datum noch Kunde waren (keine Rückzahlungen an so genannte Altfälle).
Teilweise erhalten auch Neukunden eine Gutschrift. Insofern wirkt sich das einfache, unbürokra­tische Verfahren auch zugunsten wechselnder Kunden aus. Zahlungen an Neukunden erfolgen freiwillig und sind nicht Teil unserer Zusagen gegenüber dem Bundeskartellamt.


Laut der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitungen“ zählen auch die Stadtwerke Bremen und Karlsruhe sowie die RWE-Töchter Westfalen-Weser-Ems und Rhenag zu den betroffenen Unternehmen.

Aktivismus statt Sammlerkultur

„Ich beobachte eine Sammlerkultur, eine Wahrnehmung, die sich lieber auf das Objekt fokussiert als auf Gefühle, Leben und Politik. Obwohl es doch so viel Kunst gibt, die sich gar nicht physisch materialisieren möchte, die statt Pigment lieber das Gegenteil ist: Aktivismus, Dringlichkeit.“
Carolyn Christov-Bakargiev, künstlerische Leiterin der documenta 2012, im Interview mit der „SZ“.

iMunich (6): Weltpremiere für das Personal Setup

Heute kam nun auch die erste Pressemitteilung zum Münchner Apple Store, der Samstag früh aufmacht: „Auf einem Stockwerk werden Produkte und Lösungen von Apple präsentiert, das andere Stockwerk ist ausschließlich für die Vielzahl von Serviceleistungen vorgesehen. Zum weltweit ersten Mal haben Kunden in München die Möglichkeit das sogenannte 'Personal Setup' in Anspruch zu nehmen: Eine spezielle Dienstleistung, bei der jedem neuen Mac-Kunden ein einstündiger, kostenloser Service angeboten wird, bei dem er Unterstützung rund um Datentransfer, Software-Download oder sonstigen Fragen für einen reibungslosen und schnellen Umstieg erhält. (...)

Ein hochqualifiziertes Team von 60 Mitarbeitern“
(einige davon Abtrünnige vom Münchner Gravis-Laden) „wird die gleichen Service-Standards wie in allen Apple Stores weltweit auch in Deutschland zur Verfügung stellen. An der Genius Bar“ (das Bild zeigt die Londoner Genius Bar) „erhalten Kunden kostenlos Hilfestellungen, Tipps und Tricks sowie fundierten, technischen Support durch Experten. Im Rahmen des populären 'One to One Programms' bietet der Apple Store für nur 99 Euro im Jahr maßgeschneiderte Trainings zu einer großen Bandbreite an Themen: von der Einführung zu Mac oder iPod bis hin zur Verbesserung der Fertigkeiten beim Filmemachen oder im Bereich der digitalen Photographie. Sogenannte Personal Shopper helfen Besuchern des Apple Store Rosenstraße gerne bei der richtigen Wahl eines Macs oder iPods - sei es zum persönlichen Gebrauch oder als Geschenk.

Im Apple Store Rosenstraße wird es auch 'iTunes LIVE aus München' geben - eine Konzertreihe mit einigen der beliebtesten Musikern der Stadt, die live im Apple Store auftreten. Der Eintritt ist kostenlos, die Konzerte werden aufgenommen und stehen anschließend in iTunes zum Download bereit.“

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Togglen, nicht adden


Natürlich hat Mark Zuckerberg ein Facebook-Profil, aber im Unterschied zu allen anderen kann man ihn nicht als Freund adden, sondern nur togglen... Da darf sich eine Münchner Schülerin, die ihn auf ihrer Freundesliste hat, aber ganz besonders auserwählt fühlen.

Mehr braucht es in dieser Welt auch nicht

Dienstag, 2. Dezember 2008

Eve Büchners neues Kind

n-tv-Veteranin Eve nicht-mehr-Maren Büchner, zuletzt mit Ehemann Helmut Sendlmeier (McCann-Erickson) in die Babypause abgetaucht am Potsdamer Heiligen See, hat zumindest in einem Showcase zu ihrem alten Sender zurückgefunden.
Switch.me heißt ihr aktuelles Start-up, mit dem sie interaktives, webcam-gestütztes Fernsehen möglich machen will und dessen Beta-Version sie auf der dazugehörigen Website am Beispiel der interaktiven Sendung busch@n-tv präsentiert. Jetzt sucht sie via Xing „business angels, venture capital“. (.me ist übrigens der Ländercode von Montenegro, die Domain wurde von Büchner am 29. Juli angemeldet.)

iMunich (5): Jetzt eröffnet der Münchner Apple Store

Samstag um 10 Uhr ist es soweit.

Montag, 1. Dezember 2008

iMunich (4): Zur Einstimmung

Ein paar mal werden wir noch wach, heissa, dann ist Apple-Tach!

Alles Roger

Nach der Vorführung von „Engelchen“ letzte Woche wäre es die passende Fortsetzung: Die nächsten drei Tage stellt der legendäre Roger Fritz (unter anderem Filmemacher, Wirt, Fotograf und Lebemann) seine Bilder im Kunstraum Longoni in der Maximilianstraße 2 aus. Vernissage ist heute ab 19 Uhr. (via „Abendzeitung“)

Sonntag, 30. November 2008

Make lovitsch not waritsch

Wenn der „Spiegel“ in seiner morgigen Ausgabe erwähnt, daß die russische Pop-Matrone Lolita Miljawskaja in ihrem Propaganda-Video „splitterfasernackt für den Frieden“ singt, würde ich doch entwaffnendere Argumente erwarten als das.

Samstag, 29. November 2008

Klick-Turbo

Ist die Startseite von Spiegel Online mit Absicht so leer, daß man sich durch jedes Ressort durch- klicken muß, um eine Nachrichtenübersicht zu erhalten?

Freitag, 28. November 2008

Restkarte für das on3radio-Festival

Der neue Namen ist schrecklich, aber im Grunde bleibt das Bavarian Open Festival hoffentlich auch unter dem neuen Label, was es die letzten Jahre war: Gute Mucke, gute Stimmung, gutes Publikum. Nachdem ich beim Vorverkauf gepennt hatte, habe ich sicherheitshalber gleich bei zwei Auktionen auf eBay mitgeboten und so zwei Karten ersteigert. Eine zuviel. Daher kann ich ein Ticket wieder zum Selbstkostenpreis abgeben. Da ich sie für 41,50 respektive 51 Euro ersteigert habe, würde ich die Überflüssige für 41,50 abgeben. Interessenten? Am besten schnell per Mail melden: dorin@dolcerita.de.

Hot China

Heute ohne Liebe...

Bildungsgefälle

„Nach der Flucht meiner Eltern nach Deutschland war ich in Frankfurt an der Uni - aber das Studium hat mich enttäuscht. Wir haben im fünften Semester Sachen gemacht, die habe ich in Rumänien schon mit zwölf gelernt.“
Musikproduzent Michael Cretu (Enigma mit „Sadeness“, Sandra mit „Maria Magdalena“) im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“

(Foto: Frank Grimm/EMI)

Who's who – Das Bambi-Promiraten

Wir alle waren vor dem Bildschirm Zeugen dieser glamourösen Badener Nacht. Hier nun eine Auswahl der gestrigen Gäste. Wer mir in der Kommentarfunktion verrät, wer zum Teufel diese Menschen sind, beziehungsweise, was sie beruflich machen, bekommt einen Preis.


Phillip Wolf, Dr. Adrian Kiehn und Engelbert Thulfaut






















Hanna Hana Nitsche






















Celia von Bismarck und Bruno Seltzer Sälzer
















Silvia Troska

Und warum, in Gottes Namen, hat uns Helmut Markwort seinen Zwillingsbruder Hans verschwiegen:



(Fotos: Florian Seefried/Getty Images/P&C)

Folter, Folter, Folter

Joopie Heesters ist nicht der einzige Filmveteran in Til Schweigers neuem Machwerk „1 ½ Ritter - Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde“, auch Helmut Markwort erlebt dort – laut IMDB als „Chef der Boulevardzeitung 'Schild am Sonntag'“ – seinen zweiten Filmfrühling. Wer nicht bis zum 18. Dezember warten und einen jungen jüngeren Markwort auf der
Leinwand erleben will, hat heute abend um 18.30 Uhr im Filmmuseum beim Schwabing-Kultfilm „Engelchen“ Gelegenheit dazu.

Updates: Und er kann nicht vom Schauspiel lassen. Im Sommer 2010 tritt Markwort laut einer „Spiegel“-Meldung in der Rolle des Todes bei der „Jedermann“-Inszenierung des Volkstheaters Frankfurt auf. Er springt dabei für Walter Renneisen ein.
„Ich bin ein alter, müder Tod“ – Helmut Markwort über seine Rolle im hessischen Jedermann.

(Fotos: Warner Bros.)

Teure Bescherung für die Bunte

„Unvergesslich wie manche Filmstars wird Weihnachten mit Geschenken, die das Zeug dazu haben, echte Klassiker zu werden“, dichtet die neue „Bunte“. Die sechs Seiten sind eine klassische Sonderveröffentlichung, aber als Anzeige ausgezeichnet und vermutlich kostspielig: Denn wenn man Stars der Preisklasse Elvis Presley, Marilyn Monroe, Cary Grant, Ingrid Bergman, Romy Schneider, Danny Kaye, Bing Crosby oder Hans Albers beispielsweise benutzt, um für Produkte wie Likör, Tchibo, Zahnbürsten oder Rasierer zu werben, waren sicherlich happige Rechte abzugelten. Und falls man dies versäumt haben sollte, dürfte es noch teurer kommen...

Donnerstag, 27. November 2008

Tribute to Bambi: Stars & sparkling straws


Gastgeber Hubert Burda im Kreise seiner A-Promis (Patrick Lindner, Sven Hansen Hoechstedt, Monika Peitsch – was war ich früher in die verknallt, Uschi Glas, Dieter Hermann) beim Tribute to Bambi im nicht minder glamourösen Freizeitpark Europapark Rust: Da freue ich mich schon richtig auf die Bambi-Live-Show heute abend im Fernsehen. Jeden Donnerstag „Popstars“ wäre auch langweilig...

(Foto: Florian Seefried/Getty Images/P&C)

Mittwoch, 26. November 2008

Berg am Laim out – Trudering das nächste In-Viertel

„Wegen Erkrankung muss die Lesung von Dietmar Dath 'Die Abschaffung der Arten' im Rahmen der Reihe Ninfo / No Info! leider entfallen.“
Die Kammerspiele zum Ausfall der heutigen Lesung

„Bei unserem letzten Besuch in Berg am Laim mussten wir feststellen, das unser Vorhaben diesen willkürlich ausgesuchten Bezirk zum neuen 'It-Viertel' zu erheben leider bereits durchgesetzt ist: an unserer weißen Ninfo-Säule hingen erste Werbeplakate und in einer Ausgabe der 'Deutschen Vanity Fair' wurde unsere Veranstaltungsreihe als 'In' bezeichnet! Wir ziehen daraus die Konsequenzen sagen die Dietmar Darth-Lesung ab, erklären uns wieder zum ungebundenen Projekt und untersuchen derweil ob wir etwas in Trudering (!!!!!) finden, was mit unüberpinselter Freiheit zu tun hat.“
Die Rote Sonne in ihrem Newsletter

Montag, 24. November 2008

Kling Blögchen klingelingeling

Ich hasse Weihnachten. Das einzige, was mich dennoch dazu bringt, mitzuspielen, sind meine Patenkinder – oder Traffic. Insofern konnte ich nicht widerstehen, als mich Markus von Isarstadt zum Blog-Wichteln einlud. Er ist nicht der erste, aber da er einen Münchner Schwerpunkt setzt, doch einzigartig. Bisher stehen abspannsitzenbleiber, Bogenhausener Geschichten, Dirk von Gehlen, Dr. Sno, Isarstadt, Lyroholisch Alex im Wunderweb, Notebook München, mein Blog und die Vorspeisenplatte als Teilnehmer fest, weitere kommen dazu, alle müssen 2000 Zeichen liefern, ob Prosa, Lyrik, Reportage oder ein Kochrezept – vorausgesetzt, es hat mit München und der Weihnachtszeit zu tun. Erscheinen werden die Texte dann am 10. Dezember. Wobei Markus auslost, wer in welchem Blog als Wichtel bzw. Autor gastiert: „Man sollte sich den Blog der oder des Beschenkten natürlich schon mal vorher angesehen haben - damit es dann beim Auspacken nicht am Ende zu langen Gesichtern kommt. Wie gesagt soll es ja auch darum gehen, dem Beschenkten ein bisserl Freude zu machen mit einem Beitrag, den der dann gerne auf seinem Blog publiziert - und damit auch seinem Stammpublikum präsentiert.“

Update:
Münchenblogger, Kerstin sowie Kapinski sind jetzt auch noch mit dabei.

Die Frankfurter Pressekammer

„Was die Arschgeweihe für das Prekariat, sind die Videoblogs für sogenannte Medienschaffende“, schimpft der einschlägig aufgefallene Richard Wagner in Anspielung auf Michel Friedmann und Matthias Matussek in der gestrigen „Frankfurter Allgemeinen Sonntagzeitung“. Schön, daß Deutschland wieder einen Medienwart hat, der führergleich darüber zu entscheiden hat, wer nun ein echter Journalist ist und wer nur ein sogenannter (für Abonnenten oder kostenpflichtig online).

Sonntag, 23. November 2008

Der Hungerkünstler aus der Burgstraße

„Jetzt haben sie meine Rente doch glatt erhöht, um zwei Euro auf 123 Euro. Mit geht’s da wie dem Valentin. Den ham’s auch verhungern lassen.“
„Das schöne Gefühl, Geld zu haben, ist nicht so intensiv, wie das Scheißgefühl, kein Geld zu haben.“


Adrian Prechtel von der „Abendzeitung“ interviewt Herbert Achternbusch anläßlich seines 70. Geburtstages

Ü 30


Ehrengäste bei der Release-Party von „Mjunik Disco“ im Pacha

Freitag, 21. November 2008

Fundsachen (7): Schabbes



Illustrationen aus „Livre de prières“ pour jours de semaine, sabbat et fètes à l'usage des Israélites du rites Sephardi traduit en Français par A. Crehange, nouvelle édition corrigée et remaniée par Dr. Joseph Schaechter, avec trois gravures colorées, Vienne 1932, Librairie Jos. Schlesinger, 1, Seitenstettengasse 5

Dorin dementiert (1): Von wegen Adventskalender

Es gibt seit vorgestern nacht das Gerücht, bei mir daheim hinge ein „schweinischer Adventskalender“. Bevor mein Ruf in Studentenkreisen nun vollends ruiniert wird, muß ich entschieden widersprechen. Es ist kein Adventskalender, sondern eine wunderbare Collage von Norbert Münzer aus der Isarvorstadt!



Update: „Lasset die Kindlein...“, unter diesem Titel lädt Münzer zur Vernissage am 22. November 2009 von 11 bis 18 Uhr im Würzburger WuF. Die Ausstellung aktueller Collagen wird bis Januar zu sehen sein.

Investigativ: Die AZ im Pornokino

In der ansonsten recht oberflächlichen „Sex in the city“-Serie „Da geht was“ traute sich die „Abendzeitung“ tatsächlich in die erotische Kampfzone. Ex-„freundin“ Katharina Rieger, inzwischen stellvertretende Lokalchefin der „AZ“, trieb es ins Swinger-Kino Cinestar, wo sie mit ihrem Mann den Live-Sex in den Sitzreihen hautnah erlebte - and she was not amused:
„Jetzt muss auch ich wissen, was da los ist . . . stelle mich zwischen die Männer, sehe einen nackten Frauenkörper, der über und über bedeckt ist von Männerarmen. Zwischen den Beinen der Frau der Kopf des etwa 20-Jährigen, der vorhin noch an der Säule lehnte und mich starr beglotzt hat. Ja sakra! An meinem Hintern spüre ich eine Hand, ich will schreien, da sehe ich Gottseidank meinen Mann.“
Die Homepage des Swingerkinos scheint nach der PR dem Ansturm erlegen zu sein...

(Foto: Hubert Burda Media)

Tschaka tschaka tschaka

„Diese Unbekannte“, mit der Mick Jagger im „SZ-Magazin“ herummacht, war Barfrau im P1, übrigens eine der besten jemals, und Micks langjähriges Münchner Gspusi und wenn ich mich anstrenge, fällt mir heute vielleicht noch ihr Name (Michaela?) ein. Ansonsten ein wunderbarer Text von Georg Diez mit einem besonders starken Einstieg: „München ist die leichteste Stadt Deutschlands. Damit die Stadt nicht wegfliegt, wird sie tagsüber einfach festgebunden, an den hohen Türmen, die sie extra dafür gebaut haben und die sie Kirchen nennen. Jede Nacht aber machen sich dunkle Gestalten daran, diese Taue zu kappen, die die Stadt am Boden halten, sie treffen sich in engen Räumen, hämmern und schlagen, so klingt das, bäng bäng bäng, wumm wumm wumm, tschaka tschaka tschaka, und nur der Morgen bewahrt München davor, mit den lauen Winden zu gehen und hinter den Alpen zu verschwinden, in Italien, bei den Zitronen.“

Update: Wie gut, daß Franz Rauch gerade vorbei kam. Sie heißt Uli, hat heute zwei Kinder und ein Fahrgeschäft auf der Wiesn.

iMunich (3): Apple Store im Advent

Offenbar wird der Münchner Apple Flagship Store am 10. Dezember eröffnet. (via Turi2)

Updates: Und bei Mac-Essentials stehe ich immer noch auf der schwarzen Liste, wieso bloß?




Zum Glück habe ich noch ein paar zusätzliche URLs wie www.tivoli-blog.de, die hierher führen...

Donnerstag, 20. November 2008

Entsextes Münchner Nachtleben












Weiß jemand, warum der Blumenbar-Verlag das ursprüngliche Cover seiner Disco-Fibel geändert und die geschlitzte Schönheit durch einen faden Farbverlauf ersetzt hat?

Künstler an die Front

Wenn Insignien meiner Jugend wie die Zeitschrift „Mode und Verzweiflung“ und das Programm des Werkstattkinos oder der Baader-Cup museale Aufmerksamkeit erregen und das nicht einmal in lokalhistorischem Rahmen, sondern im Haus der Kunst, dann bin ich wohl wirklich alt geworden... (Wobei auch das noch gar nicht offiziell erschienene „Mjunik Disco“ unter den Exponaten zu finden ist.)
Aber in der Ausstellung „Made in Munich“ widmet sich Chris Dercon eben jener Kunst, die wirklich weh tut, weil sie nicht in Museen, Galerien und Privatsammlungen vor sich hinmuffelt, sondern mitten im Leben steht und auf die Volksfront zielt: Plakate, Zeitschriften, Bücher, Tonmedien und serielle Editionen (nur Streetart habe ich irgendwie nicht wahrgenommen, vielleicht aber auch nur übersehen).
Wie jede Ausstellung im Haus der Kunst krankt „Made in Munich“ höchstens daran, daß die Präsentation nicht erfüllen kann, was Chris Dercon in der Pressekonferenz verspricht, aber dazu jongliert er nun einmal zu begnadet mit Worten und Wissen.
Doch je länger man zwischen den Exponaten verweilt, um so mehr inspirieren sie einen zu eigenen Kartenaktionen, Stempeldrucken, Happenings.

(Dackel-Poster: Hanno Ring - Team 86, ca. 1972/Haus der Kunst)

Mittwoch, 19. November 2008

Sting auf Paul Potts Spuren


Jetzt verschont Sting nicht einmal mehr die Opernwelt und gibt im Pariser Châtelet den Dionysos (im Videoclip oben erscheint und krächzt er so nach 4 Minuten erst los!).

Wie gut, daß ich heute zufällig passend gekleidet bin („Californication“ und Kapinski sei Dank!)

Dienstag, 18. November 2008

Die Rückkehr der Süddeutschen
in die Sendlinger Straße

Vor dem Abriß kommt die Kunst: wie die „Süddeutsche Zeitung“ heute im Lokalteil nebenbei erwähnt, kehren die Zeitungsmacher Mitte Januar am 31. Januar (Premierenbilder) und 1. Februar in die alten Redaktionsräume an der Sendlinger Straße zurück – wenn auch nur im Rahmen einer Performance des „Prinzregententheaters“. Gemeint ist die im Prinze beheimatete Bayerische Theaterakademie August Everding, deren Regiestudent Jonas Zipf seine Diplomarbeit unter dem Titel „Blaupause“ den Journalisten widmet.
Aus dem Konzeptionspapier des Produktionsteams: „'Blaupause' fördert in Form eines Extrablattes die kleinen Geschichten und Anekdoten aus 63 Jahren Zeitungsgeschichte der Süddeutschen Zeitung im Verlagsgebäude der Sendlinger-Straße Nr. 8 zutage. Der Theaterabend konfrontiert Redakteure mit Schauspielern und die Zuschauer mit dem indiskreten Blick hinter die Kulissen einer der größten deutschen Tagszeitungen.“
Genaue Aufführungsdaten stehen noch nicht fest.

Update zu den Mitwirkenden „SZ“-Redakteuren.

Update zum Inhalt: „Zuerst dachten wir an eine Art Extrablatt mit letzten Geschichten und Anekdoten. Dann hat das aber die SZ mit ihrer Wochenendbeilage zum Umzug im November vorweg genommen. Und Dokumentartheater, wie es Rimini-Protokoll machen, ist mit Medienprofis als Akteuren und in einem authentischen Raum problematisch. Daher haben wir uns für einen radikalen Cut entschieden.“ Mehr in der „SZ“ vom 31. Januar.