Samstag, 17. März 2007

Güldner Burda

Tja, das ist eben kein Verlag wie jeder andere...

Ein Büttel der US-Aggressoren?

Kurz vor meinem Trip nach Lech bat mich jemand vom Veterinärdienst der US Army 100th Medical Detachment um einen kleinen Gefallen: Ob ich nicht einen bestimmten Militärarzt in Rumänien anrufen könnte, um mich nach seinem Fachgebiet zu erkundigen, damit man ihn gegebenenfalls zu einer internationalen Konferenz einladen könne. Kein Problem, der long distance call war schnell getätigt, und domnul colonel verstand mich trotz meines furchtbaren deutschen Akzents. Auf die angebotene Entlohnung seitens der Army verzichtete ich gern. Um so größer meine Überraschung, als ich heute per privatem Boten 50 Euro erhielt. Bin ich jetzt kompromittiert? Sicherlich nicht dadurch. Schließlich stand ich lange genug unter dem Schutz der Amis und finanzierte sogar einen Teil meines erfolglosen Jurastudiums mit einer Halbwaisenrente aus Washington...

(Fotos: Narziss und Goldhund/Flickr)

eBay erweitert sein Bewertungssystem

Das Bewertungssystem von eBay ist natürlich eine famose Idee, nur leidet es unter zu vielen aus purer Gefälligkeit oder vielmehr Angst abgegebenen positiven Bewertungen. Denn wer seinen Käufer oder Verkäufer neutral oder vielleicht sogar negativ einstuft, kann davon ausgehen, daß er als Retourkutsche ebenso bewertet wird, auch wenn dafür gar kein Anlaß vorliegt.

Einziger Ausweg: Die Bewertungen pokermäßig verdeckt lassen, bis beide Seiten abgestimmt haben, und sie dann erst gegenseitig offenlegen. Dazu hat sich eBay bisher leider nicht durchringen können.

In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gab Stefan Groß-Selbeck, Geschäftsführer von eBay in Deutschland, heute aber einige Neuerungen bekannt: „Bald können die Käufer bewerten, wie gut die Artikelbeschreibung war, wie gut die Kommunikation mit dem Verkäufer war, ob der Versand schnell genug erfolgte und ob sie mit den Versandkosten zufrieden waren. Gerade der vierte Punkte ist wichtig, da manchmal ein sehr günstiger Preis mit sehr hohen Versandkosten gekoppelt ist.“

Freitag, 16. März 2007

Klar-Text

Der Hinweis im heutigen „SZ-Magazin“ ist zwar eher klein und verschämt, nichtsdestotrotz ist es aber zu würdigen, daß die Redaktion ihr 1997 mit Christian Klar geführtes Interview aus gegebenem Anlaß online stellt.

Zeit zu gehen

Der Frühling knüpft sein braunes Band. Morgen geht's dann zurück nach München. Die letzten vier Wochen in Diensten der „freundin“ stehen viele Tests, Entscheidungen und Veränderungen an. Dann geht es jetzt mit den Vorstellungsgesprächen los. Ein paar eigene neue Webprojekte wollen gelauncht werden. Und ich werde nächste Woche 46.

Kelle? Also Bulle!

Um die Ecke steht dann aber auch in Lech nur die übliche neongrell gekleidete Mutti mit der Kelle.

Teure Mobilität

Ich finde schon die 18 Euro dreist, die es kostet, wenn man 24 Stunden an einem HotspoT der magentafarbenen Schnarchnasen surfen will. Aber hier in meinem vorübergehenden Lecher Secret Surf Spot kosten 75 Minuten 7,90 Euro. Jede Droge hat eben ihren Preis.

Donnerstag, 15. März 2007

Keine Kompromisse

Vergeßt Bogner, Frauenschuh, Mammut & Co. Wer in Lech was hermachen will, trägt auf der Piste Funktionsklamotten mit dem dezenten K, denen Lasse Kjus seinen Namen geliehen hat.

Die Sterne hell und klar

Selbst ein Meister des unscharfen Bildes wie ich kann sich noch steigern: Es war nacht und so verdammt glatt, daß ich die Kamera bei der benötigten Belichtungszeit kaum still halten konnte, aber fangen wir von vorne an...

Die Urlaubstage hier in Lech enden immer mit einer kleinen Tafelrunde daheim: Der Papa, nicht umsonst im Gastronomie- und Weingewerbe, kocht königlich und verwöhnt seine Frau mit österreichischen Weinen. Und Nanny Dorin sitzt mit am Tisch (wobei mir heute welsche Bergbekanntschaften vorschlugen, Nannie für Kinderfrauen und Nanno für Männer wie mich zu gebrauchen).

Gelegentlich heuern wir aber eine örtliche Babysitterin an und essen auswärts, sobald die Kinder schlafen. So begaben wir uns Dienstag abend in die Rud Alpe, eine 110 Höhenmeter über Lech liegende Skihütte, die zwei Mal in der Woche auch abends geöffnet hat.

Der besondere Clou: Man, das heißt auch das Personal kommt nur mit Skiern, einem Snowboard oder zu Fuß hin. Also schritten wir den mit Fackeln gesäumten Pfad entlang, und ich brauchte besonders lang, weil ich im Bann dieses einzigartigen Sternenhimmels stand, wie ich ihn in der von Licht verseuchten Großstadt nie zu sehen bekomme.

Oben dann statt rustikaler österreichischer Spezialitäten ein sterneverdächtiges Menü: Als Vorspeise Rehrücken mit Brezenknödel, dann ein grandioses Rinderfilet in Erdnußkruste und zum Abschluß Topinamburmousse mit Kumquatschaum. Gar sche war's!

Mix does Berlin

Georg Holzer hält sie für eine der spannendsten Konferenzen des Jahres, Heiko Hebig schwärmt auch davon und Robert Basic läßt sich sogar dorthin für mau „für mau“ (gemeint ist wohl für lau) einfliegen. Die Rede ist von Microsofts Get-Together für Webentwickler, -designer, -programmierer, -manager und Konsorten, die heuer vom 30. April bis 2. Mai in Las Vegas stattfindende Mix. Wie ich nun bestätigt bekam, beglücken uns die Gatomanen dieses Jahr aber auch noch mit einem deutschen Ableger. In der zweiten Juni-Woche wird die Mix Teutonica in Berlin stattfinden. Details folgen, sobald sie mir vorliegen. Man muß den Teufel ja im Auge behalten!

Mittwoch, 14. März 2007

Ballermann alpin

Das gemütliche Urlaubseinerlei führt mich immer gegen 15.30, 16 Uhr mit den Kiddies ins Dorf, wo wir deren Eltern beim Après-Ski treffen und dann noch Gondel fahren, eine Pferdekutsche mieten, einen Schneemann bauen oder was uns sonst spontan einfällt. Die Sonne scheint, die ersten Skifahrer kehren ein, die Stimmung ist beneidenswert friedfertig. Vorgestern habe ich mich aber erstmals abgeseilt, um im Secret Surf Spot online zu gehen und befand mich so um 18 Uhr wieder auf der Hauptstraße. Die Szenerie war wie ausgewechselt, als ob sich alle Bürger verzogen hätten, weil die Daltons in die Stadt eingeritten sind. Aggressive Autofahrer, laut mitgrölende Alkis an den Bars, und die Sonne vor Scham längst hinter den Gipfeln verschwunden.

Exotika

Nach zwei Tagen Filterkaffee zum Frühstück mit einem Wattegefühl im Mund reumütig zum grünen Tee zurückgekehrt. Den haben wir sogar dabei. Fehlt nur der da rein zu schnippselnde Ingwer. Bei Filomena, dem örtlichen Spar-Markt, kein bißchen Ingwer zu entdecken. Heute dann Pfefferkorn ausprobiert, einen der örtlich herrschenden Clans mit Hotels, Sportgeschäft, Après-Skibar und eben auch einem Supermarkt. Bingo! Extra eine viel zu große Knolle ausgewählt, die sich gut teilen läßt, damit jedes Kind etwas in seinen kleinen Einkaufswagen verstauen kann. Beim Zahlen dann ein irritierter Kassierer. Oh, hätte ich das am Gemüsestand abwiegen und auszeichnen müssen, frage ich verlegen? Nein, nein, erwidert er noch verlegener, was ist das? Ich kläre ihn auf, er kann in seiner Liste nachschlagen und mein grüner Tee mit frischem Ingwer ist auch hier möglich.