Donnerstag, 12. April 2007

re:publica-Weisheiten (4)

„Wir sollten uns einfach untereinander organisieren und gegenseitig die links klicken. wir sind doch auch die einzigen, die uns lesen.“
SMS-Kommentar

re:publica-Weisheiten (3)

„Die Punkszene ist gescheitert, weil sie sich mit den Bahnhofspennern solidarisiert hat. Das hat ihr mehr geschadet als ein Album mit den Toten Hosen.“
Dr. Thomas „Supatyp“ Lau

Apple vs. Microsoft

Mein Apple-Spamfilter mag keine Mails von der Microsoft-Pressestelle...

re:publica: Beauty oder Bares?

Der Workshop „Kreativ gegen die Vorratsdatenspeicherung" hat plötzlich ungemein an Attraktivität gewonnen, aber ich bleibe wohl bei „Cash from Chaos“. Muß schließlich ab übernächster Woche auf irgendeine neue Art und Weise mein Geld verdienen.

Knut-Zensur

Fälschen lassen sie, oder wie soll man es nennen, wenn Tom Kummer sich ein „Interview“ mit einem Eisbären aus den Fingern saugt. Aber jetzt will der Berliner Zoo den Journalisten Gefälligkeitsjournalismus vorschreiben. Wer sich für den Pressebereich des Tiergartens akkreditieren will, muß zusagen, „Materialien nicht für Darstellungen zu verwenden oder zu überlassen, die die Zoologischer Garten Berlin AG oder ihre Mitarbeiter in einem ungünstigen Licht erscheinen lassen“.

(via Spiegel via Medienticker; Foto: BMU)

re:publica: Gesichtskontrolle

Im Paparazzi-Memo bin ich so la-la. Natürlich kenne ich die ganzen Glitzerati aus der Klatschpresse, aber wenn ich den Promis dann in freier Wildbahn oder vielmehr in den Naturschutzgebieten der In-Clubs, Szene-Bars, Filmpremieren und Münchner Biergärten begegne, erkenne ich sie nicht unbedingt wieder. Und das liegt nicht daran, daß sie mit einer durchschnittlichen Körpergröße von unter 1 Meter 75 unterhalb meines Radars schweben würden. In Fleisch und Blut sehen sie nun mal anders aus, aber vor allem sehe ich sie anders an. Nicht wie ein in der „Bunten“ oder „Gala“ aufgespießtes Sammlerstück, sondern als Mensch.

Angesichts dieser Menschen im first life steht meine Wahrnehmung unter zwei sich scheinbar widersprechenden Prämissen: Ich sehe nicht eine 1 Meter 74 große Brünette mit blauen Augen und eindrucksvoller Figur, sondern ein kleines erotisches Kraftpaket, das mich in seinen Bann zieht, vom dem ich aber später kaum spontan sagen könnte, welche Haar- oder Augenfarbe es nun gehabt hätte. Jetzt werden einige aufstöhnen, Mann, der Popa denkt nur an Sex. Ich nenne es eher Seele, Aura... Bei Männern drückt es sich meist im Nachhinein so aus, daß ich erzähle, sie wären so groß wie ich gewesen, obwohl sie drei Köpfe kleiner waren. Aber im persönlichen Gespräch wirkten sie einfach so stark und überzeugend...

Andererseits bin ich recht oberflächlich. Mein Auswahlkriterium für Frauen umschreibe ich immer mit der Fähigkeit, am Türsteher im P1 vorbeizukommen. Nicht, daß ich nur P1-Mäuse date, ganz im Gegenteil, fast alle meine Freundinnen haben den Schuppen gehaßt. Aber eine Frau sollte doch so attraktiv, stylish oder selbstbewußt sein, daß sie weder die wartende Menge, noch der Türsteher aufhalten.

Entsprechend ignorant kann ich mich Menschen gegenüber verhalten, die oder deren Ausstrahlung mich nicht reizt. Das führt dazu, daß ich auf Konferenzen wie ein kleiner Soziopath kaum kommuniziere. Das war auf der Genfer Lift so, wird genau so auch übernächsten Monat in Berlin sein, wenn Microsoft seine Webkonferenz Mix zum ersten Mal nach Deutschland importiert und ist gerade auf der re:publica der Fall.

Die Panels sind hochspannend und für mich Neueinsteiger wie ein Crashkurs in Webtechnik. Die Konferenz ist angenehm hierarchiefrei organisiert und inszeniert. Aber mein Interesse, Leute kennenzulernen, für die das Internet so wichtig wie „fließend warmes Wasser“ ist oder gar überlebensnotwendig wie „Sauerstoff“, hält sich in Grenzen. Denn ich will ganz ehrlich sein: Ich liebe das Netz, ich lebe seit über einem Jahr davon und ich zeige in meinem Onlineverhalten sicherlich Suchtsymptome. Aber wenn es von heute auf morgen abgeschafft werden müßte, würde ich es nicht missen, meine Sonntage wieder in der Bibliothek des Deutschen Museum verbringen, auf der Schreibmaschine freche Artikel tippen und mit Marc täglich drei Cafésitzungen abhalten, statt mich mit ihm über die Kommentarfunktionen unserer und fremder Blogs auszutauschen.

Interessensverwandte treffe ich dann eher abseits der Bloggermassen bei Monsieur Vuong, im 103 oder im Magnet Mitte, obwohl im letzteren gestern abend nur Bayerndeppen zu sein schienen, was meiner Freude über das Ergebnis keinen Abbruch tat.

Doch zurück zur re:publica: Quatschen will ich nicht unbedingt, aber gucken, gucken tue ich gern, weil es ganz spannend sein kann, zu erleben, wie der eine oder andere Blogger tatsächlich aussieht bzw. – siehe oben – auf mich wirkt: Thomas Knüwer wie nicht anders zu erwarten ein 1 Meter 95 großes Nichts. Don Dahlmann ein gemütlich-charmanter Brummpa, der vor den Gefahren alkoholisierten Bloggens warnt („Wenn ich getrunken habe, bleibt mein Computer ausgeschaltet.“). Julia Seeliger ein knackiger erotischer Knallfrosch, der nur mal wieder beweist, wie wenig Blogbilder und Flickrfotos jemandem gerecht werden. Und Johnny Häusler einer jener Asphaltmönche, dieser wiedergeborenen Macher, die auf mich immer so wirken, als ob sie sich irgendwann einmal am eigenen Schopf aus dem Alternativ-, Drogen- und/oder Rock-'n'-Roll-Sumpf gezogen hätten, um dann kahlgeschoren den Egotrip des Kleinunternehmers zu beschreiten. Aber vielleicht habe ich mich beim Blogger-Memo auch einfach nur vergriffen und die Net-Pix den falschen Konferenzwirblern zugeordnet...

Mittwoch, 11. April 2007

Hunger!

Es war noch nicht einmal 17.30 Uhr, und die Essensstände im Hof bereits wieder abgeräumt. Dabei geht die Konfi heute noch bis 20.30 Uhr... und nichts außer dem bayerischen Grundnahrungsmittel in der Kalkscheune zu finden. Ich kann so nicht arbeiten!

P.S. Der Heiko Hebig soll ja machen was er will. Warum aber so ein Eliteblogger selbst seine Bilder von der re:publica bei Flickr nicht unter einer Creative-Commons-Lizenz anbietet, bleibt mir schleierhaft.

re:publica – Things to come

Marc und mir hat die Münchner Premiere nicht gefallen, Markus vom Isarstadt-Blog war dagegen begeistert. Nun kann jeder selbst entscheiden, ob am Freitag Deutschlands literarische Zukunft bei der Bloggerlesung in der Kalkscheune auftreten wird oder nur eine Boy(+girl)Group im Höhenrausch auf Deutschlandtour: Denn Marc hat seine inoffiziellen Videos von dem Abend online gestellt.

Lesestoff auf der re:publica

Kommentarfunktion im Hauptsaal.

re:publica-Weisheiten (2)

„Die langweiligen Vorträge sind sicherlich die Spannenderen.“

Katzenblogs auf der re:publica (Weisheiten 1)

Zitat des Vormittags: Ihr hasst catcontent nur so sehr, weil eure hunde so hässlich sind.

Ausquartiert in die Blogosphäre

Als ich heute morgen um 4 Uhr aufstand, um meinen Morgenflieger zur re:publica nach Berlin zu erwischen, war ich recht glücklich, meine Wohnung zu verlassen. An der Außenwand meiner Küche ist schlagartig ein Wasserschaden mit akutem Schimmelbefall aufgetreten. Und während sich Maurer, Installateur, Hausmeister & Co die Klinke in die Hand geben, nächtige ich im Lux 11 (vereinigungsberlinerisch spricht man das präpotent Lux Eleven aus), nicht gerade mein Lieblingshotel, aber es lag einfach günstig genug, um die vier Tage Berlin zu Fuß bestreiten zu können.
Von der re-publica habe ich bisher nur das lahmarschige W-LAN mitbekommen, daß so schnell ist wie eine Appenzeller Bummelbahn. Und alle Versuche, Bilder hochzuladen, scheitern. Ich kann so nicht arbeiten!

Nachtrag von 11:03 Uhr: Ups, ich war im falschen W-LAN. Das republica-Netz läuft schon weit besser...