Freitag, 25. Mai 2007

Mode von Roger Cicero

Nachdem es mit dem Grand Prix nicht so recht geklappt hat, spekuliert Roger Cicero, ob er vielleicht als Stilikone erfolgreicher wäre. Zumindest läßt Warner Music gerade testen, ob eine Modekollektion des deutschen Crooners erfolgversprechend wäre und ob die Fans sie eher bei C&A, H&M oder Zara erwarten würden. Im Kaufhaus!, würde Narziss wohl darauf antworten...

(Foto: Warner Music)

Staatsschutz will schneller als die Presse sein

Bekennerschreiben gehen normalerweise der Presse zu. Aber offenbar wollen Bundesanwaltschaft und Staatsschutz nicht warten, bis sie aus den Medien erfahren, wer wann was warum gemacht hat und beschlagnahmen kontrollieren jetzt einfach mal pauschal, was so an Post in einem Briefzentrum interessant aussieht. Geruchsproben, Briefzensur, was kommt als nächstes aus dem 1x1 der Stasi?

„Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Bundesanwaltschaft zur
Aufklärung mehrerer Brandanschläge im Raum Hamburg, die einer
terroristischen Vereinigung zugerechnet werden, hat der
Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs eine räumlich beschränkte
Postbeschlagnahme gemäß § 99, 100 StPO im Briefzentrum 20 in Hamburg angeordnet.
Ziel dieser strafprozessualen Maßnahme waren - entgegen anders
lautender Medienberichte - lediglich Briefe, deren äußeres
Erscheinungsbild aufgrund der bisherigen Erkenntnisse darauf
schließen ließ, dass es sich bei ihrem Inhalt um
Selbstbezichtungsschreiben handeln könnte.
Im Ergebnis wurde daher auch lediglich ein Brief geöffnet. Die
übrigen Postsendungen wurden nur äußerlich in Augenschein genommen* und sodann unverzüglich in den weiteren Postgang gegeben. Soweit in
der heutigen Presse die Behauptung aufgetaucht ist, eine Vielzahl von
Briefen sei geöffnet worden, ist dies unzutreffend.

Über diese Erklärung hinausgehende Auskünfte können beim
derzeitigen Stand der Ermittlungen nicht erteilt werden.

Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof“

* also Empfänger und Absender notiert?

Die schärfste Biene von Cannes

Jerry Seinfeld beim Photo Call für „Bee Movie“.

(Foto: MJ Kim / Paramount / DreamWorks Animation LLC)

Donnerstag, 24. Mai 2007

Comeback der Kafiya (5)

Jetzt hat auch die „Bunte“ heute – wie ich bereits den ganzen März hindurch – das Comeback des Palästinerschals entdeckt und am Beispiel von David Beckham, Kirsten Dunst und Cameron Diaz gefeiert.
(4, 3, 2, 1)

Die feigen Bestien von Harvestehude

„Feige Bestien haben das Auto von BILD-Chef-Redakteur Kai Diekmann angezündet. Eine Greueltat, die nicht nur zynisch und menschenverachtend war, sondern vor allem zutiefst sinnlos. Kai Diekmann war nicht im Auto!“, so Harald Schmidt in seinem einleitenden Stand-up-Monolog. Danach steigerte er sich in der Rolle des MDR-Kommentators Axel Döpfner zu einer mitreißenden, kaum mehr zu überbietenden Suada. Leider ist das Kabinettsstückchen über den Brandanschlag von Harvestehude nicht als Highlight auf Schmidts Website online, aber die Sendung von gestern wird wiederholt: in der Nacht von Freitag auf Samstag um 3.10 Uhr im BR. Und am Samstag um 23.40 Uhr im WDR.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Romy Schneiders vermißte DVD

Als Abonnent hat mich der „Spiegel“ kontinuierlich mit DVDs wie „100 Jahre Berlin – Vom Kaiser bis zur Kanzlerin“, „11. September 2001 – Ein Tag erschüttert die Welt“ oder „Der Nürnberger Prozess – Tribunal des Todes“ zugemüllt. Aber kaum gibt es einmal eine interessante Beigabe wie „Der Fall Romy Schneider“ zur aktuellen Titelgeschichte, liegt die DVD nicht der Aboauflage bei.

Neues von der Villa Kunterbunt

Nach der „Süddeutschen“ hat jetzt auch die Münchner „Prinz“-Redaktion das Barer 61 entdeckt und als Villa Kunterbunt angepriesen. Stimmt, da gab's ebenfalls eine, wenn auch nicht ganz so reizende Annika.
Mehr zum Barer 61

Globalisierungskritik 2.0











Meine Lieblings-Webakteure von dropping knowledge haben jetzt im Vorfeld der G8-Freilichtspiele von Heiligendamm ein vielfältig anmutendes Internetportal online gestellt. Das nur als kurze Vollzugsmeldung – mehr, sobald ich die Muße hatte, mir das Projekt en detail anzuschauen.

Wie Felix Kolb heute in der „Süddeutschen Zeitung“ so treffend schrieb, „werden Massenmedien unfreiwillig zum Handlanger von militanten Aktivisten. Während sich radikale Teile der Bewegung in der Wirksamkeit ihrer Aktionsformen bestätigt fühlen, droht der zahlenmäßig weit überlegene Teil der Bewegung die Entmutigung. Ihre kreativen Aktionen und friedlichen Demonstrationen werden immer wieder öffentlich kaum oder gar nicht wahrgenommen.“ Vielleicht trägt dropping knowledge zur Gegenöffentlichkeit dabei – auch wenn das das Manko der klassischen Medien kaum ausgleicht.

Unter Blutsaugern

Die Zecken lieben mich und vor allem mein bestes Stück, da wo es schön warm und ordentlich durchblutet ist. Ob im Schwarzwald, Chiemgau oder in der Walachei, ich hatte schon fast so viele wie die Katze meiner Mutter. Insofern schätze ich seit Jahren die FSME-Immun-Impfungen, nicht erst seit der geschickten PR-Kampagne von Baxter, bin aber wahrscheinlich der am häufigsten unvollkommen Geimpfte. Das letzte Mal habe ich 2003 zwei Teilimpfungen gehabt, aber irgendwie hat man mir nicht gesagt oder hatte ich vergessen, daß man für den vollständigen Impfschutz eine dritte Impfung braucht. Also habe ich letzten Spätsommer von vorne angefangen, aber es nicht einmal zur zweiten Etappe geschafft, weil ich in dem geschäftigen Herbst andere Prioritäten hatte. Vor vier Wochen also der dritte Anlauf und erneut eine erste Teilimpfung. Doch diesmal bringt mich ausgerechnet der Impf-Hype um die zweite Etappe. Denn Zeit hätte ich jetzt genug. Nur das Impfmittel ist zur Zeit nicht lieferbar, weil sich alle Welt schützen will. Meine schweinsteigerschen Knieprobleme hätte das aber nicht verhindern können, denn die Spritzen schützen nur vor FSME und nicht vor Borreliose. Vielleicht werden meine Gelenke aber auch einfach nur altersknirschig.

Schwabinger Lokalschelte

Im Wintergarten? „Da wartest eine Dreiviertelstunde auf eine Halbe“ und die Schinkennudeln sind „labbrig“. Im „Nuova Italia“? „Mampfige Nudeln“. Im „Da Angelo“? Der Wirt „aufgeplustert wie ein Pfau – und dabei nur Mittelklasseküche“. Im „Heppel & Ettlich“ hocken „nur alte Saurier“ und im „Rheinpfalz“ „Alt-68er weinend und nölend“. Cartoonist Michael Heininger hat gestern in der „Abendzeitung“ einige Schwabinger Institutionen abgewatscht und präsentiert bis zum 19. Juni im SPD-Bürgerbüro (Belgradstraße 15 a) die passenden Illustrationen: „Lokalverbot – ein Cartoonzug durch Schwabinger Lokale rund um den Kurfürstenplatz mit 24 bitterbösen Zeichnungen“. Vernissage ist morgen, am Donnerstag, ab 19.30 Uhr.

Heute Demo gegen Münchner G8-Meeting

Da derzeit die Justiz- und Innenminister der G8 im Bayerischen Hof tagen, findet um 17 Uhr eine Gegenkundgebung am Stachus statt, die anschließend zum Hotel marschiert. So wie ich die hiesigen Sicherheitsbehörden einschätze, kann ich mir aber schwer vorstellen, daß die Demo näher als bis zum Lenbachplatz vorgelassen wird. Auch wenn die örtliche Presse nur siebzig Demonstranten in München erwartet.

Update: So kann man sich täuschen. Die Demo mit geschätzten 200 Teilnehmern kam bis auf die dem Bayerischen Hof gegenüberliegende Seite des Promenadeplatzes, ich konnte auch unbehelligt bis zum Hoteleingang vorlaufen und auch sonst war fast alles auf Deeskalation aus. Siehe auch meine Fotos dazu bei flickr.

Monogamie ist keine Lösung

Auch wenn ich inhaltlich anderer Meinung bin, finde ich Julia Seeligers Propaganda-T-Shirt ganz süß. (Zumal sie es in ihrem Blog mit Bikinibildern von sich unterstreicht.) Nachdem der von der Jung-Grünen ausgeschriebene Designwettbewerb keine vorzeigbaren Ergebnisse brachte, hat sie es mit Parteifreund Mathias Mehldau einfach selber entworfen – und das Ergebnis sieht verdammt gut aus. Wäre es nicht so eng geschnitten, würde ich dem Seehofer gleich eines schenken und den ganzen bigotten CSU-Bonzen obendrein...