Donnerstag, 28. August 2008

Beuteschema


Wer wie ich gern von Beuteschema spricht, denkt auch trophäenmäßig. Das läßt mich im nächste Woche erscheinenden „Stern“ nicht nur desillusioniert, impotent und gebrechlich erscheinen, sondern auch recht berechnend. (Als ob es nicht schon spooky genug wäre, als Autor und Interviewveteran plötzlich seine eigenen Worte von einem Dritten redigiert vorgelegt zu bekommen.) Aber dann war ich heute nachmittag auch noch in der Pressevorführung von „How to lose friends and alienate people“ („New York für Anfänger“), einer Verfilmung der wunderbaren Erinnerungen des britischen Celebrity-Reporters Toby Young über seine Zeit bei „Vanity Fair“. Sehr amüsant, entlarvend – doch anders als der Filmheld würde ich Megan Fox nicht zugunsten Kirsten Dunsts von der Bettkante stoßen. Obwohl ich Dunst weit interessanter finde. Aber Megan ist einfach die bessere Trophäe. Manchmal bin ich mir selbst ein Rätsel...



(Foto: Concorde-Film)

Mittwoch, 27. August 2008

Rumänisches Triathlon

Als ich neulich binnen einer Woche im B2-Notizbuch interviewt, im „Stern“ abgebildet und mit einem Leserbrief im „Spiegel“ abgedruckt wurde, meinte eine Freundin, so etwas bekäme nur ein Rumäne hin. Trainingsziel für nächste Woche: Eine Münchner Boulevardzeitung, ein Männermagazin und eine Illustrierte.

Dienstag, 26. August 2008

Sind die Feuchtgebiete noch zu steigern?

Daß Charlotte Roche nicht nur unappetitlich schreiben kann, sondern auch vor laufender Kamera keine Scheu kennt, wissen wir bereits. Nun darf sie sogar auf Sendung gehen und für 3sat in einer neuen Serie dorthin, wo's weh tut: Zu Bestattern, Jägern, Müllmännern und Truckern. „Mit dem Fernsehen habe ich irre schlechte Erfahrung gemacht. Gucken gerne , aber nicht mitmachen. Ich bin auch immer im schlimmsten Streit geschieden. Aber ich setze große Hoffnungen auf 3sat. Die Menschen dort haben ja schon einmal bewiesen, dass es klappt. Wir haben bei der Berlinale zusammengearbeitet. Bei mir ist das immer eine Menschenentscheidung. Ich muss jemandem in die Augen schauen und ihm trauen können.“ Mit der ersten Folge „Charlotte Roche unter Bestattern“ geht es am 1. Oktober um 23.15 Uhr los. „Vor dem Bestatter hatte ich richtig Angst. Ich bin ja hart im Nehmen, aber mehr verbal. Aber natürlich gibt es für jeden Menschen eine Grenze. Medizinstudenten kippen oft um, wenn sie ihre erste Leiche sehen. Und davor hatte ich auch Angst. Das letzte Mal, als ich eine Leiche gesehen habe, war ich acht Jahre alt.“

(Foto: Jochen Schmitz/ZDF)

Try to remember the kind of September


Einer der seltsamsten, verstörendsten, schönsten Filme meines Lebens und wie fast alles von Nicholas Nicolas Roeg ausgesprochen sehenswert: „Der Mann, der vom Himmel fiel“ mit David Bowie heute um 21 Uhr auf arte.

(Foto: ZDF/TSC)

Montag, 25. August 2008

Spurwechsel

Da hat mal wieder jemandem eins meiner Bilder gefallen, womit ich in den letzten zwölf Monaten als Fotograf erfolgreicher war denn als Lohnschreiber.

Web-Kompetenz bei der AZ

Larissa Vassilian, besser bekannt als Podcasterin Annik Rubens („Schlaflos in München“), porträtiert heute in der Münchner „Abendzeitung“ auf der letzten Seite (Ressort: Wissen) Dennis Hwang, den Mann, der bei Google für die aktuelle Anlässe aufgreifenden Sonderlogos verantwortlich ist. Demnächst dürfen wir von Larissa eine ganzwöchige Serie über die wichtigsten Web 2.0-Applikationen erwarten, in der eine Folge Münchner Bloggern gewidmet ist.

Sonntag, 24. August 2008

Werbung: Hot or not

Klasse, daß man bei Facebook die Anzeigen bewerten darf...

Californication: bald auch auf RTL2

Es ist zwar noch etwas hin, bis „Californication“ am 29. September endlich auch auf RTL2 startet, aber die „Süddeutsche“ widmet in ihrer Wochenendausgabe dem erotomanen Blogger schon mal den Medienaufmacher und lobt, daß „das Herumstromern und Rumbloggen und Herumschlafen von Hank Moody mehr als eine lustige Serienidee“ wäre. „Es ist, wie bei guten Serien üblich, eine feine Diagnose unserer Zeit“. Nur irrt Barbara Gärtner mit ihrer Behauptung, in den USA sei bereits die zweite Staffel angelaufen. Der Pay-TV-Sender Showtime widerholt vielmehr die erste Staffel, während die Fortsetzung aufgrund des Autorenstreiks immer noch in Arbeit ist und erst im Herbst zur Ausstrahlung kommt ab dem 28. September in den USA ausgestrahlt wird.

(Foto: Kirk Edwards/Showtime Networks)

Ferne polnische Verwandte:
Der Popolski-Show

Heute abend um 23.45 Uhr: „Der Popolski-Show“ im WDR (via Kabel oder Zattoo zu empfangen). Ihren Showcase neulich in München habe ich leider verpaßt. Aber die Vorankündigung zur Sendung heute abend in der „Süddeutschen Zeitung“ klang recht vielversprechend...

Samstag, 23. August 2008

Mia rocken München

Im Rahmen einer Klimaschutz-Tour der grünen Heinrich-Böll- und Petra-Kelly-Stiftungen treten am 5. September Mia. in der Muffathalle auf. Tickets für die Abendveranstaltung kosten 10 Euro. Passenderweise erscheint am selben Tag das vierte Mia.-Album „Willkommen im Club“.

(Foto: H. Flug/Sony BMG)

Freitag, 22. August 2008

Piratenkiosk entdeckt Deutschland

Die Heftchentauschbörse Mygazines, die in Amerika mit ihren Raubkopien vom Ikea-Katalog 2009 bis hin zu den US-Ausgaben von „Vanity Fair“, „W“, „InStyle“ & Co für große Empörung bei den bestohlenen Verlagen sorgt, geht jetzt auch in Deutschland langsam auf Raubzug und stellt erste Medien online, so den aktuellen „Spiegel“, die „Süddeutsche“ vom 6. August oder den „Trierischen Volksfreund“ vom 9. April.

All business is local:
Online-News in Nachbarschaftsnähe

Internauten greifen gern nach den Sternen, aber wenn ich etwas während der „100 Tage Bücher“ ausgekostet habe, dann die Verzahnung der unmittelbaren Nachbarschaft mit einem grenzenlosen Blog. Im Grunde ist es ähnlich wie mit den Printmedien. Ein bundesweit ausgerichtetes Magazin mag absolut die höhere Auflage haben, aber eine lokale Tageszeitung kann an ihrem Erscheinungsort wesentlich mehr Einfluß genießen. Deshalb habe ich es nie verstanden, wieso etwa sueddeutsche.de stets bevorzugt nach Lesern in Hamburg, Berlin oder Frankfurt schielte, statt das Naheliegende, ein ordentliches Münchner Portal aufzubauen – was sie gerüchteweise inzwischen nachholen wollen.

Die Amis wissen's besser, denn wie Thomas Schuler unlängst in der „Süddeutschen Zeitung“ berichtete, startet Arianna Huffingtons Online-Post einen lokalen Ableger in Chicago (inzwischen beta) und plant weitere City-Ausgaben in den USA.

Auch bei uns tut sich so langsam etwas. Das offizielle wie behäbige München-Portal der Stadtverwaltung, Stadtsparkasse, Stadtwerke & Co hat dem „Kontakter“ zufolge einen Relaunch für 2009 in Arbeit.

Und aus Hamburg schleicht sich der englischsprachige Online-Express („Local news for an international community“) heran und sucht Redaktionspraktikanten für weitere Lokalausgaben in Berlin, Frankfurt und München. Ich fürchte, ich muß da jetzt mal einen Zahn zulegen...