Samstag, 6. Dezember 2008

Time to change

Ich war immer ein glücklicher Telekom-Kunde, und ein Zufriedener, schließlich leisteten sie immer, was ich wünschte, ob in Berlin, Offenburg oder München, verlegten neue Telefonleitungen eiskalt entlang der Häuserfassaden, wenn meine Entwicklungsredaktion keine Wartezeit zuließ, ersetzten mir anstandslos ins Wasser gefallene Handys und waren immer ganz Ohr. Und das nicht nur in den neunziger Jahren, als sie mir aus unerfindlichen Gründen in der Hauptstadt sogar eine Art Regierungspriorität in meine Stammdaten eintrugen, die mich bis nach München verfolgte. Lange vorbei. Selbst wenn sich die Telekom nicht zu einer Art kriminellen Vereinigung entwickelt hätte, die sensible Daten verliert, ihre Kunden hintergeht und Journalisten wie Gewerkschafter bespitzelt, hätte ich ihr den Rücken gekehrt. Falsche Abrechnungen, unbeantwortete Anfragen beim Kundendienst, horrende Preise. Beim Festnetzanschluß ist es bereits geschehen. Das Handy folgt dieser Tage.

Bisher hatte ich bei T-Mobile einen Journalistenanschluß, der keineswegs sonderlich günstig ist. Zwar fielen keine Monatsgebühren an, aber ein Mindestumsatz von 15,38 Euro. Und die Verbindungsgebühren sind happig: Ins Festnetz Mo-Fr tagsüber 50 Cent pro Minute, nachts 19 Cent und am Wochenende 9 Cent. Innerhalb des T-Mobile-Netzes zwischen 19 und 30 Cent, zu Vodafone zwischen 40 und 71 Cent, zu E-Plus und O2 zwischen 50 und 71 Cent je Minute, SMS innerhalb von T-Mobile 9 Cent und in Fremdnetze 19 Cent, kostenpflichtige Mobilboxabfrage, kurzum: Apothekenpreise. Wenn auch im Zehn-Sekunden-Takt abgerechnet.

Also nichts wie weg. Doch zu welchem Anbieter? Die Vorgabe: nicht mehr als 9 Cent pro Minute in alle Netze zahlen, keine Vertragsbindung, keine Grundgebühr, kostenlose Abfrage der Mailbox.

Congstar (T-Mobile-Netz)
9 Cent pro Minute ins deutsche Festnetz und in alle deutschen Mobilfunknetze
9 Cent pro SMS in alle deutschen Mobilfunknetze
39 Cent pro MMS
Gespräche ins Ausland 1,99 Euro pro Minute
SMS ins Ausland (z.B. Twitter) 29 Cent
Startbox 9,99 Euro inlusive 5 Euro Startguthaben

Edeka mobil (Vodafone-Netz)
9 Cent pro Minute ins deutsche Festnetz und in alle deutschen Mobilfunknetze
9 Cent pro SMS in alle deutschen Mobilfunknetze
39 Cent pro MMS
Gespräche ins Ausland 1,99 Euro pro Minute
SMS ins Ausland (z.B. Twitter) 29 Cent
Startbox 12,99 Euro inlusive 10 Euro Startguthaben

Fonic (O2-Netz und T-Mobile)
9 Cent pro Minute ins deutsche Festnetz und in alle deutschen Mobilfunknetze
9 Cent pro SMS in alle deutschen Mobilfunknetze
39 Cent pro MMS
Gespräche ins Ausland 0,99 Euro pro Minute
SMS ins Ausland (z.B. Twitter) 20 Cent
Startbox 9,95 Euro inlusive 75 Freiminuten (= 6,75 Euro)

Simyo (E-Plus-Netz)
9 Cent pro Minute ins deutsche Festnetz und in alle deutschen Mobilfunknetze
9 Cent pro SMS in alle deutschen Mobilfunknetze
39 Cent pro MMS
Gespräche ins Ausland 1,84 Euro pro Minute
SMS ins Ausland (z.B. Twitter) 20 Cent
Startbox 9,90 Euro inlusive 5 Euro Startguthaben
Mitnahme meiner bisherigen T-Mobile-Rufnummer für 25 Euro möglich (update: bis 28. Dezember ist der Portierungsauftrag bei Simyo online kostenlos buchbar)

Da scheint mir Fonic das interessanteste Angebot zu sein...

Updates: Habe mich jetzt aber für das Festtagsangebot von Simyo entschieden, da ich meine alte Nummer kostenlos mitnehmen kann und von den 4,90 Euro für die Online-Anmeldung 3 Euro als Guthaben wiederkriege.
Simyo? SimNO! Weihnachten 2010 gab die SIM-Karte plötzlich ohne jegliches Zutun meinerseits ihren Geist auf. Jetzt warte ich schon zwei Wochen lang auf eine Ersatzkarte, aber es passiert nichts. Zweimal wurde ihr Versand schriftlich angekündigt, dann kam plötzlich eine Mail mit der Nachrciht, daß es aufgrund der großen Nachfrage zu Verzögerungen käme... (Fortsetzung folgt!)

Advent Advent

Heute kam das Päckchen mit Kerstins Adventsüberraschung. Mal sehen, ob ich es zustande bringe, das Geschenk erst morgen zu öffnen...

Nationalmannschaft plant Onlineoffensive

Im Interview mit Thomas Kistner von der „Süddeutschen Zeitung“ kündigt DFB-Teammanager Oliver Bierhoff an, daß die Fußballnationalmannschaft eine eigene Homepage plant:
„Um den Kern, die Spieler, lebendiger darzustellen, aber vor allem, um unsere Arbeit öffentlich zugänglicher zu machen. Ich denke an Tipps von Trainern, an Übungen unserer US-Fitnesscoaches, die man über Podcast abrufen kann. Das wird besonders den Jugendtrainern zugute kommen.“

Das Recht auf Frivolität

„Ich bin für das Recht auf Frivolität. Als ihre Wohnung in London im Krieg ausgebombt wurde, hat meine Mutter ihr Parfüm mitgenommen. Ihr 'Chaparelli shocking pink perfume'. Nicht ihre Kleider. Oder ihr Essen. In einer Katastrophe, braucht der Mensch Dinge, die gut für die Moral sind. Ich habe deswegen, als ich nach Sarajewo fuhr, nicht nur Nahrungsmittel und Literatur mitgenommen, sondern auch Negligés und Unterwäsche aus Seide und Satin. Als ich in Sarajewo ankam, waren die Mädchen natürlich sehr froh über die Lebensmittel. Und über die Bücher von Balzac. Aber als ich den Rucksack aufgemacht habe und sie die Lippenstifte gesehen haben und den Nagellack, da habe ich gewusst: Mama hatte recht.“
Jane Birkin im Interview mit Dorothea Hahn in der „taz“

(Foto: Kate Barry/EMI)

Freitag, 5. Dezember 2008

Fundsachen (8)

1992 – da war ich doch schon längst in Berlin und kein „In München“-Mitarbeiter mehr!?
Mit Sexkoffer Sabrina in Berlin (Foto: André C. Hercher)
17. August 2002 am Starnberger See

iMunich (7): Erste Bilder

Offenbar bin ich bei Apple in Ungnade gefallen: Gestern wurde der Münchner Store der Presse präsentiert und ich war nicht eingeladen, schnief. Bilder daher hier!

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Kartellamt läßt kritische Gasverbraucher leer ausgehen

Wenn es um den deutschen Gasmarkt geht, kennt das Bundeskartellamt nur ein Mantra: Mehr Wettbewerb. Damit die Verbraucher ihren Anbieter wechseln können, wenn er Wucherpreise verlangt. Nun hat das Kartellamt seine im März eingeleiteten Mißbrauchsverfahren gegen Gasanbieter und deren Tarife in den Jahren 2007 und 2008 mit einem fragwürdigen Kompromiß abgeschlossen.
Die Unternehmen, darunter laut der „Süddeutschen Zeitung“ sechs Regionalversorger der Eon, vier Tochterunternehmen der RWE wie die Mitgas und die Süwag, die Kölner RheinEnergie AG, die Stadtwerke Düsseldorf, die Berliner Gasag und die Bad Honnefer Stadtwerke, verpflichteten sich zu freiwilligen „monetären Zusagen“ an ihre Kunden.
Der Kompromiß hat nur eine wichtige Einschränkung: „In den 33 anhängigen Verfahren haben bis heute insgesamt 29 Unternehmen monetäre Zusagen in Höhe von insgesamt 127 Mio. Euro zugunsten der Kunden abgegeben. Etwa die Hälfte davon entfällt auf Bonuszahlungen und Gutschriften in der nächsten Jahresabrechnung oder Schlussrechnung der Kunden. Der übrige Betrag wird durch Verschiebung von Preiserhöhungen oder Preissenkungen an die Kunden weitergeleitet.“
Auf gut deutsch: Wer trotz der überteuerten Tarife Kunde blieb, kommt in den Genuß günstigerer Lieferungen oder von Boni auf den Erdgaspreis. Wer sich aber in den letzten zwei Jahren als Kunde der betroffenen Unternehmen über deren Tarife ärgerte, der Aufforderung des Kartellamtes nach mehr Wettbewerb folgte und den Anbieter wechselte, geht leer aus!
Die Stadtwerke Düsseldorf bestätigen dies: „Richtig ist, dass die Vereinbarung des Vergleichs mit dem Bundeskartellamt dahingehend geschlossen wurde, dass nur Bestandskunden des Düsseldorfer Versorgungsgebietes die Rückzahlung erhalten.
Weiterhin werden die Stadtwerke Düsseldorf dem betroffenen Kundenkreis die Ansprüche in Form von Bonuszahlungen über die Jahresrechnungen ausgleichen.

Ebenso Eon: „E.ON hat sich mit dem BKartA darauf verständigt, dass Bonuszahlungen für Kunden der in die Untersuchung einbezogenen regionalen E.ON-Vertriebsgesellschaften erfolgen. Frühere Kunden - also Kunden, die unsere Unternehmen vor der Verständigung mit dem BKartA verlassen haben - erhalten diese Bonuszahlungen nicht.“
Andere wie die RheinEnergie oder die Gasag weisen sogar den Ausdruck Rückzahlung von sich. Bei der Gasag sieht es laut deren Pressestelle beispielsweise wie folgt aus:
„1. Das Kartellverfahren gegen die GASAG für 2007 wird eingestellt, weil kein Missbrauch festgestellt werden konnte.
2. Die Ermittlungen für das laufende Jahr 2008 werden aufgrund der wettbewerblichen und strukturellen Besonderheiten des Berliner Gasmarktes eingestellt.
3. Auf dieser Grundlage hat die GASAG wettbewerbsfördernde Zusagen gemacht:
a) Bereits vor der geplanten Preissenkung für April 2009 eine Preissenkung zum 1. Februar 2009 vorzuziehen. Diese Preissenkung entlastet die Berliner Kunden um 3 Mio. Euro.
b) Die GASAG mit der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg eine Vereinbarung zur Bereitstellung einer elektronischen Netzkarte für neue Gasanbieter treffen wird, um den Wettbewerb in Berlin weiter zu fördern.“
Also keinerlei Entschädigung für Kunden, die bereits gewechselt haben.
Das Bundeskartellamt hat auf meine schriftliche Anfrage dazu bisher nicht geantwortet.

Updates: RWE berücksichtigt immerhin ansatzweise auch Kunden, die Kürzlich gewechselt haben: „Bonuszahlungen erhalten Kunden bei nur zwei der von dem Ver­fahren betroffenen RWE-Gesellschaften; die Verfahren gegen die anderen beiden RWE-Gesellschaften wurden ohne ein solches Zugeständnis (aber ebenfalls gegen eine zusätzliche Preissenkung) eingestellt.
Auch die Modalitäten für die Rückerstattung unterscheiden sich zwischen den Gesell­schaften:
Mit dem Bundeskartellamt wurde unternehmensindividuell vereinbart, welche Kunden einen Rückzahlungs­anspruch haben: Danach erhalten Wechsel­kunden die Gutschrift mit ihrer Schlussrechnung, teilweise in Abhängigkeit von einem Stichtag. Somit kommt die Regelung auch Kunden zugute, die bereits gekündigt haben.
Weitergehende Lösungen sind aus praktischen Gründen nicht möglich; der prozessuale Auf­wand wäre einfach zu groß. Deshalb sind teilweise auch Stichtagslösungen erforderlich, durch die nur solche Wechselkunden eine Rückzahlung erhalten, die zu einem bestimmten Datum noch Kunde waren (keine Rückzahlungen an so genannte Altfälle).
Teilweise erhalten auch Neukunden eine Gutschrift. Insofern wirkt sich das einfache, unbürokra­tische Verfahren auch zugunsten wechselnder Kunden aus. Zahlungen an Neukunden erfolgen freiwillig und sind nicht Teil unserer Zusagen gegenüber dem Bundeskartellamt.


Laut der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitungen“ zählen auch die Stadtwerke Bremen und Karlsruhe sowie die RWE-Töchter Westfalen-Weser-Ems und Rhenag zu den betroffenen Unternehmen.

Aktivismus statt Sammlerkultur

„Ich beobachte eine Sammlerkultur, eine Wahrnehmung, die sich lieber auf das Objekt fokussiert als auf Gefühle, Leben und Politik. Obwohl es doch so viel Kunst gibt, die sich gar nicht physisch materialisieren möchte, die statt Pigment lieber das Gegenteil ist: Aktivismus, Dringlichkeit.“
Carolyn Christov-Bakargiev, künstlerische Leiterin der documenta 2012, im Interview mit der „SZ“.

iMunich (6): Weltpremiere für das Personal Setup

Heute kam nun auch die erste Pressemitteilung zum Münchner Apple Store, der Samstag früh aufmacht: „Auf einem Stockwerk werden Produkte und Lösungen von Apple präsentiert, das andere Stockwerk ist ausschließlich für die Vielzahl von Serviceleistungen vorgesehen. Zum weltweit ersten Mal haben Kunden in München die Möglichkeit das sogenannte 'Personal Setup' in Anspruch zu nehmen: Eine spezielle Dienstleistung, bei der jedem neuen Mac-Kunden ein einstündiger, kostenloser Service angeboten wird, bei dem er Unterstützung rund um Datentransfer, Software-Download oder sonstigen Fragen für einen reibungslosen und schnellen Umstieg erhält. (...)

Ein hochqualifiziertes Team von 60 Mitarbeitern“
(einige davon Abtrünnige vom Münchner Gravis-Laden) „wird die gleichen Service-Standards wie in allen Apple Stores weltweit auch in Deutschland zur Verfügung stellen. An der Genius Bar“ (das Bild zeigt die Londoner Genius Bar) „erhalten Kunden kostenlos Hilfestellungen, Tipps und Tricks sowie fundierten, technischen Support durch Experten. Im Rahmen des populären 'One to One Programms' bietet der Apple Store für nur 99 Euro im Jahr maßgeschneiderte Trainings zu einer großen Bandbreite an Themen: von der Einführung zu Mac oder iPod bis hin zur Verbesserung der Fertigkeiten beim Filmemachen oder im Bereich der digitalen Photographie. Sogenannte Personal Shopper helfen Besuchern des Apple Store Rosenstraße gerne bei der richtigen Wahl eines Macs oder iPods - sei es zum persönlichen Gebrauch oder als Geschenk.

Im Apple Store Rosenstraße wird es auch 'iTunes LIVE aus München' geben - eine Konzertreihe mit einigen der beliebtesten Musikern der Stadt, die live im Apple Store auftreten. Der Eintritt ist kostenlos, die Konzerte werden aufgenommen und stehen anschließend in iTunes zum Download bereit.“

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Togglen, nicht adden


Natürlich hat Mark Zuckerberg ein Facebook-Profil, aber im Unterschied zu allen anderen kann man ihn nicht als Freund adden, sondern nur togglen... Da darf sich eine Münchner Schülerin, die ihn auf ihrer Freundesliste hat, aber ganz besonders auserwählt fühlen.

Mehr braucht es in dieser Welt auch nicht

Dienstag, 2. Dezember 2008

Eve Büchners neues Kind

n-tv-Veteranin Eve nicht-mehr-Maren Büchner, zuletzt mit Ehemann Helmut Sendlmeier (McCann-Erickson) in die Babypause abgetaucht am Potsdamer Heiligen See, hat zumindest in einem Showcase zu ihrem alten Sender zurückgefunden.
Switch.me heißt ihr aktuelles Start-up, mit dem sie interaktives, webcam-gestütztes Fernsehen möglich machen will und dessen Beta-Version sie auf der dazugehörigen Website am Beispiel der interaktiven Sendung busch@n-tv präsentiert. Jetzt sucht sie via Xing „business angels, venture capital“. (.me ist übrigens der Ländercode von Montenegro, die Domain wurde von Büchner am 29. Juli angemeldet.)