Montag, 8. Januar 2007

Rumänien?

Eines der schönsten Länder Europas. Ich habe immer gesagt: eine Art Polen, nur noch wunderbarer. Eine höchst komplizierte Identität: eine romanische Sprache, direkter Erbe des klassischen Lateins, eingepfercht zwischen barbarische slawische Dialekte und die wilde Steppensprache der Magyaren. Der östlichste romanische Stamm und zugleich der einzige orthodoxen Glaubens. Über Jahrhunderte eine Beute der Türkei, Ungarns oder Russlands. Wie Polen ein «Vorposten des Christentums», das heisst: ständig Feuerschein und Pferdegetrappel. Zugleich eine wunderbare Landschaft und Architektur. Die Karpatendörfer in der Maramures sind wie eine Sagrada Familia aus Holz, und das Donaudelta ist ein Naturwunder, europäische Tropen: Welse, so gross wie Haifische, und Schwärme von Pelikanen, die Pterodaktylen gleich über einer absolut archaischen Landschaft schweben. Ach, Rumänien ist so viel wert wie die Niederlande und Belgien zusammen.

Der polnische Schriftseller Andrzej Stasiuk im Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ (via Perlentaucher)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wenn man das so liest, kriegt man lust, die koffer zu packen :-)

Flug New York hat gesagt…

Ich will auch wieder nach Rumänien! Habe ganz schreckliches fernweh nach diesem wunderbaren Land!