Während sich die Murkser vom
„Goldenen Nazivampir“ kurioserweise im eigenen
Blog für eineinhalb Wochen nach Cannes verabschiedet haben, anstatt täglich von der Croisette zu berichten, gibt es jetzt bei der
„Welt“ einen Tagebucheintrag des Produzenten Martin Blankemeyer (unter dem „Welt“-Link auf „Das Cannes-Tagebuch“ gehen und dann herunterscrollen, bis Martins Beitrag erscheint).
15 Kommentare:
Während der Murkser dieses Blogs weiterhin Kommentare zum Können von Filmemachern verfaßt, deren Werk er noch überhaupt nicht gesehen hat, urteilt der Rest der Blogosphäre dankenswerterweise gnädiger....vielleicht haben die den Film ja gesehen. Ach ja - "Fluch der Karibik, Teil 17 - Mousaka für den Käpt'n", soll auch total beschissen sein. Glaube ich. Gesehen habe ich den Film nicht.
Na immerhin verstecke ich mich nicht im Anonymen, sondern kritisiere mit offenem Visier, sage auch ganz offen, daß ich den Film nicht gesehen habe und beziehe mich auf Trailer, Making of, Werbemittel und Thema des Machwerks. Da der Film laut Aussage der Produzenten zudem noch gar nicht fertig ist, kann man ihn auch schlecht gesehen haben, nicht wahr.
Ah ja, bei der Gelegenheit, gibt es für das vom Nazivampir-Produzenten in der Promo benutzte Tarantino-Zitat eine Quelle oder handelt es sich dabei um Kummer'sche Borderline-Publizistik?
Ich finde auch, dass Kritik gleich viel mehr Gewicht bekommt, wenn sie mit einem klangvollen Namen und einem Foto verbunden wird. Man sollte seine Meinung niemals mit heruntergelassenem Visier zum Besten geben, man vertippt sich auch so leicht dabei.
Die Diffamierung als "Murkser", die landläufig eine schlechte und nicht ausreichende handwerkliche Fähigkeit unterstellt und ein Ergebnis, das hinter den eigentlichen Erwartungen zurückbleibt, bleibt unbegreiflich, weil körperlos geäußert.
Ist es der Trailer? Ist er "murksig"? Weshalb? Und was genau hat das mit der HFF München zu tun, für die ja anscheinend diese Art von Arbeit kennzeichnend ist (so wie der Öffentlichkeits-Blitzkrieg, wie im letzten Post zu erfahren war)? Ist das Booklet murksig? Wenn ja, in welchem Bereich? Gar in allen? Mag das etwas mit dem Trash-Konzept, das der Film behauptet, zu tun haben? Und welches Making-Of kann hier gemeint sein? Etwa die Handvoll Fotos auf der Website, die ein Filmteam bei der Arbeit zeigen? Arbeiten diese Menschen murksig? Murksen sie eindeutig auf den Bildern herum? Alle? Oder nur die technische Crew? Oder murksen die Schauspieler, während der kreative Stab gut arbeitet, es aber im Ergebnis doch leider nur zu einem einzigen Gemurkse ausreicht?
Der einzige Murkser ist in meinen Augen der, der es mit 46 Jahren nötig hat, vorschnell, uninformiert und rein subjektiv über etwas zu schreiben, das zu beurteilen er sich weniger Zeit genommen hat als die Zeit, die man braucht, um ein griechisches Auflaufgericht zuzubereiten.
Von was für einer "Tarantino-Behauptung" sprechen wir eigentlich?
Welche Tarantino-Behauptung? Na die Pressemeldung der Münchner Filmwerkstatt: Nichts wird mehr sein wie es vorher war - denn 2007 ist das Jahr des "Goldenen Nazivampirs". Selbst Quentin Tarantino hat sie schon gehört – die Gerüchte um den "etwas anderen deutschen Studentenfilm". Jetzt bekommt er ihn endlich zu sehen – und Sie auch, wenn Sie mögen.
sie da, es da, dorin popa. wenn meiner einer über die seite fliegt, dann scheint es, als hätte sich da eine cineastische klobürste hochgeschwungen, nicht nur ein filmprojekt, das er gar nicht kennt, sondern auch ein engagiertes team, von dem er nichts versteht, anzupinkeln.
hierfür zolle ich meinen respekt, vielleicht fehlen noch ein, zwei artikel über die Machenschaften beim bundestagswahlkampf 2010 oder Tierpflege in Polen.
einfach nur stupide, unqualifiziert, kindisch.
philipp josef
Während die vermisteten Pupsköpfe vom Nazivampir die Frechheit besitzen, in Cannes doch glatt durch ein Raum-Zeit-Kontinuum ganze anderthalb Wochen zu verschwenden, um dann doch nur einen Eintrag des Produzenten zu fabrizieren (entgegen der vorherigen Behauptung von Hans-Dietrich Genscher, es würde pro Tag ein Eintrag werden, aber nur in der "Welt", ansonsten aber ein halbes Dutzend im Yps-Heft), kann ohne Mithlife des Produzenten nicht abschließend geklärt werden, ob Quentin Tarantino etwas gehört hat oder nicht und ob der Kummer'sche Borderline-Journalismus die neue Formel für die ansonsten grundehrliche Filmindustrie werden wird.
Was sagt denn die vermurkste Münchner Murkswerkstatt dazu? Und was meint eigentlich Möllemann?
only no news are bad news. in diesem sinne: danke für den support.
der link zum welt online-cannes blog funktioniert allerdings nicht (mehr), da er sich mit jedem neuen eintrag ändert. man findet das tagebuch aber stets unter www.welt.de/dossiers/cannes
Tja so ist das mit Kritik - da wird man eine los und die anderen nehmen sie nicht an. Kritik sollte man auch nur loswerden, wenn man ( wie schon oft beschrieben) -die ganze Geschichte kennt. Die aber wie richtig erkannt noch nicht bekannt sein kann, weil noch nicht versendet - gezeigt. ausser in Cannes und da offensichtlich gut angekommen. Vielleicht wollte Herr Dorin Popa ebenfalls mal eine ähnliche Geschichte machen und hatte nur nicht den Mumm und die Energie dafür und nun ist er eine wenig gerfrustet, weil das andere nun getan haben, reine Vermutung, aber da ja alle Kommentare hier auf reiner Vermutung basieren, dachte ich, das tue ich dann auch, um der Sache treu zu bleiben.
Alexander Nadler
@ anonym, Blogs sind nun mal gerne mal böse, überspitzt und natürlich unfair, da eben ein persönliches Tagebuch.
Daß man anderer Meinung sein kann, versteht sich von selbst, und das Schöne an dem Medium ist gerade eben, daß ich auf Euren Trailer bei YouTube und Eure Homepage verlinkt hatte, damit sich jeder sein eigenes Bild machen kann.
@ Martin, danke für den Tipp, werde es gleich im Blogeintrag ausbessern.
@ Alexander, ah, ein Blick auf meine biografischen Daten unter Me, Myself & I rechts in der Blogspalte hätte die Zweifel an meinem Mumm beseitigt. Ich habe schon - ohne finanziellen Background oder staatliche Mittel - Verlage und Zeitschriften gegründet, Bücher geschrieben und wenn ich für Konzerne redaktionell tätig war, auch genug Mumm bewiesen. Ganz zu schweigen von meiner selbstlosen Arbeit für mittellose Filmklitschen.
Insofern bin ich voller Sympathie für jeden, der was auf die Beine stellt. Deswegen muß man aber noch lange nicht die Augen verschließen.
Das Wichtigste habe ich vergessen: Könnte jemand mal verraten, wie es denn jetzt am Montag in Cannes gelaufen ist oder kommt da noch ein Bericht in Eurem Blog?
Da ich teil des Murks-Teams war, kann ich natürlich nicht völlig unbefangen schreiben.
Aber interessieren würde es mich schon: warum bin ich ein Murkser?
Worauf begründet sich denn diese Behauptung? Ich denke ein paar erklärende Worte wären nett.
Zum Thema "über etwas schreiben, das man noch nicht mal gesehen hat" wurde an dieser Stelle schon genug geschrieben.
Wer sich aber ein wenig näher mit der HFF befasst, der dürfte feststellen, daß dieser Film in nicht mal annähernd ein Typischer HFF-Film ist.
Zum Einen ist es in der Tat ein Novum, daß ein Film der HFF derart professionell in den Medien auftritt, was durch den unermüdlichen Einsatz von Regie und Produktion ermöglicht wird.
Zum Anderen ist es an der HFF absolut unüblich derartige Komödien zu machen. Ganz im Gegenteil. Das sozialdrama wird absolut gepflegt und entspricht der Mehrheit der Filme.
Und nein, es gibt noch nicht genügend Filme aus Deutschland, die sich über die Nazis lustig machen.
Das hat nichts mit einer Verharmlosung der Vergangenheit zu tun. Vielmehr entdämonisiert es die Nazis, nimmt ihnen damit ihre Anziehungskraft und zeigt sie als das was sie waren: grausame machtgeile Würstchen.
Auf vielfachen Wunsch liefere ich gern den ausführlichen Verriß – am Wochenende, sobald ich die Zeit dazu finde.
Vorab noch eine Anmerkung zu Steffen: Natürlich darf und soll man über die Nazis lachen. Chaplin und Lubitsch haben das sehr schön vorexerziert. Aber Exploitation-Filme, und als solchen preist Ihr Euch ja an, zeichnet gemeinhin aus, daß sie nicht den künstlerischen Diskurs pflegen oder der Aufklärung dienen, sondern daß sie aus kommerziellen Gründen, sprich um des Mammons und/oder der Aufmerksamkeit wegen, Tabus brechen und ein ernstes Thema nur ausbeuten – und da reagiere ich bei diesem Thema zumindest skeptisch.
Hallo,
ich bin der Regisseur des Filmes. Ich freue mich auf den "Verriß" (auch wenn die Zielrichtung dieses Eintrags eine bestimmte Tendenz von vorneherein vermuten läßt).
Es erstaunt mich allerdings, dass ein offensichtlich kulturell interessierter und informierter Blogger wie du einem Film aufgrund einer Genre-Zuordnung auch eine inhaltliche Festlegung unterstellst - eine inzwischen recht unorthodoxe Vorgehensweise, die die postmoderne Kulturtheorie einfach beiseite läßt. (Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Essay von Stiglegger in seinem Buch "Sadiconazista" zum Thema der textlichen Neubewertung der Semiotik des Genrefilms, im Besonderen des Naziploitation-Films.)
Diese ästhetiktheoretische Tradition, der wir uns zurechnen, läßt sich unter anderem auch in der "Director's Interpretation", die ebenfalls auf unserer Website nachzulesen ist, wiederfinden. Das scheint mir bisher im Eifer des Gefechts vielleicht übersehen worden zu sein.
Wie auch immer - ich bin gespannt auf deine Meinung!
Beste Grüße,
Lasse Nolte
guten tag,
hiermit schwinge ich mich auf, für das projekt und insbesondere für das art department zu sprechen. und ich muß dir absolut recht geben! ausser unserem innenrequisiteur, einem absolut lässigen und erfahrenen man, hatte niemand ahnung was er eigentlich mach. ich am allerwenigsten! und soll ich dir was verraten? die zeit des vorbaus und des drehs ist nicht nur unglaubluich schnell und schön vorbeigegangen, nein, wir haben auch alle sogar was gelernt dabei. willst du wissen was? oh wie pathetisch, wir haben gelernt, zusammenzuhalten, zusammen zu arbeiten, hilfe anzunehmen und sich zu besorgen und im team was unglaubliches auf die beine zu stellen. nicht daß du glaubst ich wäre etwa stolz auf dieses projekt, oh nein, ich würds sogar sofort wieder machen. ohne den film zu kennen, ohne zu wissen was und wie wir gearbeitet haben muß ich sagen verbitte ich mir, als murkser hingestellt zu werden, auch wenn unsere arbeit und die art ergebnisse zu erzielen für so einen unglaublich erfahrenen hasen wie du einer zu sein scheinst (nein, ich mache mir nicht die mühe, mir deine vita durchzulesen) wie murks daherkommt.
mfg, kara
p.s.: keiner muß sich schämen, beim nazivampir mitgemacht zu haben und: steffen hat recht, die nazis sind und bleiben dumme, bemitleidenswerte und machtgeile würstchen. von dem her darf man sie dazu "mißbrauchen" einen trash-film über sie zu drehen.
Handelt es sich bei dem Ganzen um einen Stefan-Raab-Fake? Gibt es den Nazivampir-Film überhaupt? Die Jubelarien aus Cannes erinnern mich ein bißchen an eine Wiener Band, die ihr erstes angeblich ausverkauftes, aber gar nicht stattfindendes Konzert schlichtwegs fakte, um so vom Start weg Kult zu sein.
Wenn das alles aber ernst gemeint ist, muß ich mich schon über Eure Dünnhäutigkeit wundern. Einen Exploitation-Film im Nazilook drehen und sich dann über Kritik lauthals beschweren? So sensible Filmemacher sind mir in 27 Jahren als Filmjournalist nicht untergekommen und ich habe weiß Gott schon heftiger zugeschlagen.
(Meine Lieblingsreplik kam übrigens von Catherine H. Flemming. Als ich „Hunger – Sehnsucht nach Liebe“ verriß, meinte sie nur trocken, ich gehöre mal wieder flachgelegt...)
Aber zurück zum Nazivampir: Was soll man denn bitteschön nach dem Trailer sonst sagen? Erst kommen 15 Sekunden Schwarzfilm mit schlechtem Ton, dann Vorspann, Abspann, zwischendurch ein paar Werbeslogans und alles in allem vier schlecht ausgeleuchtete Miniszenen mit einem „Ahm, Sieg heil“ als einzigen Dialogsatz, wenn ich mich recht erinnere. Damit habt Ihr schon mal einen der schlechtesten Trailer der Filmgeschichte abgeliefert.
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