In den guten Medien, vom „Stern“ bis zum „Musikexpress“, sind die Deutschpopper von Wir sind Helden wieder präsent, um ihr neues Album zu promoten. Aber mit der Boulevardpresse, zu denen sie auch einige Frauenzeitschriften zählen, sprechen Judith Holofernes und ihre Mannen genauso wenig wie mit Politikern, und brüsten sich dessen gern. Finde ich auch voll okay, echt! Anderseits könnte man es schon recht bigott finden, wie die gleiche Band für die Bild-Zeitung der Lüfte, sprich: Privatsender wie Radio Energy die Beine breit macht. Interviews, Geheimkonzerte, die ganze Promoschiene. Und seltsamerweise stört es die aufrechten Helden gar nicht, daß diese Sender nicht nur ihren Moderations- und Nachrichtenanteil teilweise mit dem Verlesen von Bild-Meldungen und ähnlichen Qualitätsnews bestreiten, sondern auch ganz eigenständig Frauenfeindliches, Rassistisches oder einfach nur Niveauloses über den Äther schicken. Aber irgendwie muß man ja auch seine Alben verkaufen.
(Foto: Gerald von Foris/EMI Music)
5 Kommentare:
Ach, Freund D., was soll man da sagen? Du solltest es doch eigentlich auch selber wissen. Egal wie und was und warum, letzten Endes sind auch diese Helden oder Heuchler (ebenso wie fast alle Darstellenden "Künstler") einfach nur selbstverliebte überspannte Selbstdarsteller. Und ich schrieb es ja schon einmal zum Thema Schauspieler: Einfach die Fresse halten und seinen Beruf erledigen, aber nicht die Welt mit seinem ganzen verqueren unreflektierten Kram zutexten...
Von mir aus können sie sich gern politisch engagieren, aber dann bitte konsequent oder zumindest mit dem ehrlichen Bekenntnis zu den kleinen Nuttenjobs, zu denen wir uns alle mal hinreißen lassen...
stimmt, aktiv als Werbebotschafer azu agieren oder in einem Medium auftreten, dass u.a. Inhalte der Bild zweit oder drittverwertet ist absolut vergleichbar
1. Mit ihren Geheimkonzerten und sonstigen Aktionen treten Wir sind Heldenauch als Werbebotschafter von Privatsendernw ie Radio Energy auf.
2. Mich stört an solchen Sendern weniger, daß sie einen Teil ihrer redaktionellen Meldungen aus der BILD-Zeitung schöpfen, sondern daß sie darüberhinaus auch ganz eigenständig die gleichen Mechanismen anwenden, Vorurteile verbreiten und dem dumpfen Volksmund frönen.
3. Es wäre eine Sache, wenn Wir sind Helden sich einfach nur Interviews, Kooperationen und Promoaktionen mit bestimmten Printmedien verweigern. Aber sie verkaufen diese Haltung sehr öffentlichkeitswirksam und mit Inbrunst. Da wird aber auch mal fragen dürfen, warum sie nicht dieselben Maßstäbe an Radiosendern stellen.
Ich höre kein Energie, was für Frauenfeindliches und Rassistisches sondern die denn ab?
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