Bei einer Veranstaltung des Bayerischen Journalisten-Verbands vor fünf Wochen gestand der Redaktionsleiter von jetzt.de, Dirk von Gehlen, wie sehr es ihn träfe, wenn ihn User in einer „Botschaft“, dem Community-internen Mailsystem, doof nennen würden. Vielleicht ist er aber an solchen Einschätzungen auch nicht ganz schuldlos.
Auf meinen Brief hinsichtlich des von jetzt.de geklauten Rose-Porträts antwortete er jedenfalls nicht selbst, unter Kollegen, sondern überließ es dem Leiter Business Affairs / Recht des Süddeutschen Verlags:
Fünf Wochen und zwei Köpfe brauchten dann auch die Juristen, um „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts“ zu signalisieren. Oder in den Worten des Prokuristen Fredinand von Wrede und seiner Mitarbeiterin Yvonne A. E. Schulten:
„Sehr geehrter Herr Popa,
Ihr Schreiben vom 16.04.2007 wurde zuständigkeitshalber an die Rechtsabteilung der Süddeutscher Verlag GmbH weitergeleitet. Für unser Tochterunternehmen, die Magazin Verlagsgesellschaft Süddeutsche Zeitung mbH, nehmen wir wie folgt Stellung:
Das betreffende Foto wurde nicht von einem Redaktionsmitglied, sondern von einem User eingestellt. Auf diesen Vorgang hatte die jetzt.de-Redaktion weder Einfluß, noch war ihr bekannt, dass es sich um ein urheberrechtlich geschütztes Werk eines Dritten handeln könnte und dass eine entsprechend erforderliche Einwilligung zur Veröffentlichung nicht vorlag. Ein Honoraranspruch besteht jedenfalls nicht.
Im Übrigen befand sich das Foto im Zeitpunkt des Erhalts Ihres Schreibens bereits nicht mehr auf der von Ihnen genannten Seite auf jetzt.de. Das Bild war offensichtlich von dem User selbst bereits entfernt worden.“
Ich glaube, jetzt kann ich alles weitere wirklich guten Gewissens meinem Anwalt überlassen...
5 Kommentare:
Die Juristen dort wissen demnach auch nicht Bescheid :=)
h, ich finde es nicht ungeschickt forumliert, und so mancher läßt sich vielleicht davon beeindrucken und hält still. Scheint ja oft genug zu klappen, denn laut Dirk von Gehlen wird jetzt.de regelmäßig wegen Urheberrechtsverletzungen abgemahnt, und es klang nicht nach Betroffenheit oder einem Lernprozess, sondern eher nach einer deutschen Eiche, an der sich lästige Wildschweine reiben.
Und wie ist es ausgegangen?
Habe Pablo noch gar nicht von der Leine gelassen...
Bin mir zwar sicher, vor Gericht recht zu bekommen, aber unschlüssig, ob es die Arie wert ist, meine Kraft damit zu vergeuden.
Habe ja noch ein bißchen Zeit, etwaige Ansprüche verjähren erst in einiger Zeit.
Jaja, der gute Pablo. Macht er eigentlich noch seine Ausstellungen?
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