(Foto: ZDF/Peter Hartwig)
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Sonntag, 9. Mai 2021
Wochenplan (Updates)
„Systemsprenger“ (Foto) / ZDF-Mediathek; Pflanztermin mit Schüler*innen des P-Seminars Gemüseacker des Kurt-Huber-Gymnasiums / GemüseAckerdemie; Pressekonferenz der Bayerischen Staatsregierung / Prinz-Carl-Palais; Eröffnung der Biergartensaison durch Angela Inselkammer (DEHOGA) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger / Gasthof zur Brücke Kaufering; Pressekonferenz des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann und LKA-Chef Harald Pickert zum 75-jährigen Bestehen des Bayerischen Landeskriminalamts; Ringvorlesung – Feminismen in Kunst und Theorie: Vortrag von Maria Linares zu „Re-Enacting Offences –Die Kunst einer vorurteilsfreien Gesellschaft“ / Akademie der Bildenden Künste; digitale Live-Pressekonferenz zum „Free European Song Contest“ mit Conchita Wurst und Steven Gätjen / Pro Sieben; „Berlin Bouncer" / arte; DFB-Pokalfinale Borussia Dortmund vs. RB Leipzig / ARD; Balkanromanistentag; „Fliegen lernen. Senta Berger“ / Bayerischer Rundfunk; Team Todenhöfer / Odeonsplatz; „Romy 2021 – Der österreichische Film- und Fernsehpreis“ / ORF2; 50 Jahre „Dalli Dalli“ / ZDF; TSV 1860 vs. FC Bayern II / Grünwalder Stadion
Samstag, 30. Mai 2020
Hubert Burda & die Bayerische Hausbau: Mythenbildung im Arabellapark (Update)
Für Hubert Burda bleibt sein Büro an der Arabellastraße „der spannendste Ort“ der Welt. Was man für das Areal zwischen seinem Verlag und dem Arabellahaus längst in Frage stellen kann. „Dort pulsierte das Leben“ einst zwar mit Sicherheit.
Und auch wenn die Fußgängerzone unter Burda-Redakteuren gern „Gefängnishof“ genannt wurde, galt die Schmähung doch eher dem Arbeitgeber als der beliebten Piazza, die, wie Burda zu recht feststellt, „für die Redakteure des Verlags eine belebende soziale Atmosphäre“ bot. Und sei es nur, weil man sich gern mittags im Arabella-Hotel zu einem Schäferstündchen traf. Aber das ist lange her.
Selbst damals war der Offenburger Verleger keineswegs ein Neuankömmling in München, auch wenn er in seinem Interview für die soeben erschienene Festschrift zum 50. Jubiläum des Arabellahauses und des sich anschließenden Stadtviertels auf die arg verkürzte Frage „Was hat Sie damals bewogen, von Offenburg nach München zu ziehen – und warum gerade in den Arabellapark?“ den Eindruck entstehen läßt, 1983 quasi direkt von Offenburg nach München gekommen zu sein.
Aber bereits 1966 erhielt Junior Hubert Burda, der unter anderem in München Kunstgeschichte studiert hat, von seinem Vater, dem Senator Franz Burda, sein eigenes kleines Reich als Verlagsleiter, eine Münchner Dependance in der Arnulfstraße, wo etwa unter Helmut Markwort als Chefredakteur die „Bild + Funk“ entstand und der junge Burda bei seinem ersten Versuch als Innovator zwölf Millionen Mark mit dem Männermagazin „m“ versenken durfte.
1983 war Burda dann längst als Verlag in München etabliert. Es zog höchstens der „Hauptsitz“ um, wobei faktisch bis weit ins 21. Jahrhundert ein vom Verleger sehr bewußt gepflegter Dualismus zwischen Offenburg (Todenhöfer) und München (Markwort) weiter fortbestand. Teile und herrsche.
Seitdem ist der Arabellapark in die Jahre gekommen, um aus einer weiteren Frage an den Verleger weiter hinten in der Festschrift zu zitieren: „Sukzessive gelangen die Gebäude im Arabellapark an das Ende ihrer funktionellen Lebensdauer.“ Und das gilt nicht weniger für viele Redaktionen dieser „Fleet Street von München“.
Die Printredaktion von „Focus“ sucht längst in Berlin ihre Zukunft. Die „Cosmopolitan“, ein paar Häuser weiter von Marquard Media verlegt, und fürs Viertel so prägend, dass das Restaurant Föhn am Rosenkavalierplatz sogar den Redakteurinnen zuliebe eine „Pasta Cosmo“ kreierte (halbe Portion, aber dafür mit einem Salat), wurde an die Bauer Style & Luxury KG verkauft und ins weniger luxuriöse Neuperlach verbannt.
Und der deutsche „Playboy“ hat inzwischen auch Adresse wie Verlag gewechselt. Anders als auf Seite 23 der Festschrift behauptet, residiert er längst nicht mehr in der Arabellastraße. Seitdem Chefredakteur Florian Boitin die Last des in die Jahre gekommenen Titels seinem ehemaligen Arbeitgeber Burda abgenommen hat und das Männermagazin selbst verlegt, sitzt die Redaktion am Kaiser-Ludwig-Platz.
Und auch wenn die Fußgängerzone unter Burda-Redakteuren gern „Gefängnishof“ genannt wurde, galt die Schmähung doch eher dem Arbeitgeber als der beliebten Piazza, die, wie Burda zu recht feststellt, „für die Redakteure des Verlags eine belebende soziale Atmosphäre“ bot. Und sei es nur, weil man sich gern mittags im Arabella-Hotel zu einem Schäferstündchen traf. Aber das ist lange her.
Selbst damals war der Offenburger Verleger keineswegs ein Neuankömmling in München, auch wenn er in seinem Interview für die soeben erschienene Festschrift zum 50. Jubiläum des Arabellahauses und des sich anschließenden Stadtviertels auf die arg verkürzte Frage „Was hat Sie damals bewogen, von Offenburg nach München zu ziehen – und warum gerade in den Arabellapark?“ den Eindruck entstehen läßt, 1983 quasi direkt von Offenburg nach München gekommen zu sein.
Aber bereits 1966 erhielt Junior Hubert Burda, der unter anderem in München Kunstgeschichte studiert hat, von seinem Vater, dem Senator Franz Burda, sein eigenes kleines Reich als Verlagsleiter, eine Münchner Dependance in der Arnulfstraße, wo etwa unter Helmut Markwort als Chefredakteur die „Bild + Funk“ entstand und der junge Burda bei seinem ersten Versuch als Innovator zwölf Millionen Mark mit dem Männermagazin „m“ versenken durfte.
1983 war Burda dann längst als Verlag in München etabliert. Es zog höchstens der „Hauptsitz“ um, wobei faktisch bis weit ins 21. Jahrhundert ein vom Verleger sehr bewußt gepflegter Dualismus zwischen Offenburg (Todenhöfer) und München (Markwort) weiter fortbestand. Teile und herrsche.
Seitdem ist der Arabellapark in die Jahre gekommen, um aus einer weiteren Frage an den Verleger weiter hinten in der Festschrift zu zitieren: „Sukzessive gelangen die Gebäude im Arabellapark an das Ende ihrer funktionellen Lebensdauer.“ Und das gilt nicht weniger für viele Redaktionen dieser „Fleet Street von München“.
Die Printredaktion von „Focus“ sucht längst in Berlin ihre Zukunft. Die „Cosmopolitan“, ein paar Häuser weiter von Marquard Media verlegt, und fürs Viertel so prägend, dass das Restaurant Föhn am Rosenkavalierplatz sogar den Redakteurinnen zuliebe eine „Pasta Cosmo“ kreierte (halbe Portion, aber dafür mit einem Salat), wurde an die Bauer Style & Luxury KG verkauft und ins weniger luxuriöse Neuperlach verbannt.
Und der deutsche „Playboy“ hat inzwischen auch Adresse wie Verlag gewechselt. Anders als auf Seite 23 der Festschrift behauptet, residiert er längst nicht mehr in der Arabellastraße. Seitdem Chefredakteur Florian Boitin die Last des in die Jahre gekommenen Titels seinem ehemaligen Arbeitgeber Burda abgenommen hat und das Männermagazin selbst verlegt, sitzt die Redaktion am Kaiser-Ludwig-Platz.
Freitag, 12. Februar 2016
Von „Vivian“ (2000) zu „frei!“ (2016): Blond ist nicht blond (Updates)
„Das moderne Weekly“ (Gruner + Jahr). „Das wohl größte Print-Abenteuer seiner jüngeren Geschichte“ („Horizont“). „Wir bieten unseren Leserinnen mit dem besonderen Spannungsbogen aus News, Service und Unterhaltung einen ganz neuen Blick auf die Woche“ (Philipp Jessen und Hans-Peter Junker – ein- oder mehrstimmig?). In meinen Ohren klang das alles erst mal nach einer Wiedergeburt von „Vivian“. „Vivian“?
Eine einzige Ausgabe von „Vivi@n“ (so die Schreibweise der ersten Ausgaben), Burdas „modernem Frauenmagazin“, konnte deren Unternehmenskommunikation auf meine Nachfrage hin in ihrem Archiv noch auftreiben. Ein paar Ausgaben mehr, wenn auch nicht viele, sind zwischen dem 9. Oktober und 30. Dezember 2000 Woche für Woche erschienen. Montags. Damals noch „Spiegel“-Tag.
Frühsommer 2000 in Offenburg. Ich war im Jahr zuvor mit einer kleinen Entwicklungsredaktion von Berlin an die Kinzig gezogen, um ein anderes, jüngeres Produkt zu entwickeln. Inzwischen war ich als last man standing allein im noch von Egon Eiermann gestalteten alten Verlagsgebäude des Aenne Burda Verlags zurückgeblieben. Zwischen mechanischer Stechuhr und Wachspatronendrucker. Mein Team war längst über die Straße gewandert.
Denn die Zukunft fand dort gegenüber statt, im neu errichteten Medienpark des Burda-Konzerns, wo nicht nur die klassischen Offenburger Titel wie „Burda Moden“ oder „Lisa“ Unterschlupf gefunden hatten, sondern endlich auch etwas kreiert werden sollte, das im ewigen Gerangel zwischen Offenburg und München, Todenhöfer und Markwort, weströmischem und oströmischem Reich den durchaus spürbaren, wenn auch gern geleugneten Minderwertigkeitskomplex gegenüber den Münchner Burda-Kollegen („Focus“, „Bunte“) zu mindern versprach: „Vivian“, ein wöchentliches Nachrichtenmagazin für Frauen mit deutlichem Schwerpunkt auf Politik, Wirtschaft und Themen rund ums Internet.
Chefredakteurin war Susanne Walsleben, im Team unter anderem Katja Hertin (heute „DONNA“), Claudia Fromme („Süddeutsche Zeitung“) und Judith Betzler. Als Kolumnistinnen Georgia Tornow und Petra Gerster.
Über 15 Jahre sind seitdem vergangen, doch im direkten Vergleich wirkt Burdas „Vivian“ selbst heute noch moderner oder zumindest reflektierter und erwachsener als „frei!“ aus dem Hause Gruner + Jahr (das zudem aparterweise in letzter Zeit vor allem wegen seines rüden Umgangs mit freien Mitarbeitern stark attackiert wurde).
Blonde Ikonen zieren beide Startausgaben. Aber während „frei!“ seine Happy-Go-Lucky-Nummer mit einer ungewohnt cleanen Maria Furtwängler-Burda schmückt, gelang es „Vivian“ seinerzeit sogar, der stets cleanen Steffi Graf düstere Tiefe zu verleihen.
Von den Titelthemen ganz zu schweigen: „Vivian“ 2000 mit Migräne, Moral und Milosevic. „frei!“ 2016 mit Love-Looks, Glücksgefühl – und selbst zu Angela Merkel interessieren die Blattmacher in diesen Tagen nur „ihre geheimen Kraftquellen“.
À propos Blattmacher: „Vivian“ hatte selbstverständlich eine Chefredakteurin, aber mit jeder Woche schien ein weiterer Berater der Chefredaktion aufzutauchen, überwiegend eine alteingesessene Altherrenriege vom Schlage Helmut Ortner, Lothar Strobach und Rainer Bieling, die das in den Nullnummern noch sehr überzeugende Konzept fortwährend verwässerten.
Bei Gruner + Jahr entschied man sich von vornherein für zwei Männer als Chefredakteure, die das zudem nicht hauptamtlich betreiben müssen, sondern nebenbei erledigen, was gerade bei einem informationsgetriebenen Weekly verwundern mag. Philipp Jessen ist in erster Linie Chefredakteur von stern.de, sein Mit-Chefredakteur Hans-Peter Junker weiter Chefredakteur von„View“ „View“ – beide übrigens offensichtlich auch die beiden einzigen Männer in der Redaktion. Eine Hierarchie-Etage tiefer immerhin eine Frau als Redaktionsleiterin, Annette Utermark. So präsentiert sich ein neues Frauenmagazin anno 2016.
Die Erstausgabe lag heute der „Hamburger Morgenpost“, dem „Kölner Express“ und dem „Berliner Kurier“ bei. Weitere Exemplare der 900.000 starken Startauflage sollen im Lebensmittel-Einzelhandel kostenlos verteilt werden. Kollege Christian Bartels scheiterte in Berlin bei dem Versuch, ein Heft aufzutreiben. In München wurden wohl einige wenige Exemplare bereits gestern in den Zeitschriftenläden am Hauptbahnhof verschenkt.
Wenn man sich nach all den Vorankündigungenonline online wie auch mittlerweile mit dem gedruckten Heft einen Eindruck vom neuen Frauenmagazin mit seinen Kreuzworträtseln und Wohlfühlstrecken verschafft verschafft, vom vermeintlich brandaktuellen Wochenblatt, dessen „Top-Story des Woche“ („News!“) eine Art Stehsatz über die Kraftquellen Angela Merkels ist, muß man doch feststellen, daß es kein bißchen an „Vivian“ erinnert, sondern eher an klassische Supermarkttitel von Burda, an „Lisa“ & Co. Wirtschaftlich vielleicht der vernünftigere Weg.
„Vivian“ wurde noch im gleichen Jahr wieder eingestellt. Verlagsleiter Reinhold G. Hubert nahm die Verluste im höheren zweistelligen Millionenbereich sportlich und sah es als Investition in Mitarbeiter und ein Format, eine Investition, von der alle anderen damaligen und künftigen Redaktionen profitieren sollten.
Update vom 16. Juni 2016: Es ging nicht ganz so schnell wie bei „Vivian“, aber inzwischen hat Gruner + Spar bei „frei!“ auch die Notbremse gezogen und den Titel eingestellt. Im Interview mit dem Branchendienst „Meedia“ erklärte Produktchef Stephan Schäfer – in der Wortwahl passend zur gerade stattfindenden Fußball-Europameisterschaft: „Wir haben den Ball deutlich ins Aus geschossen und die richtige Rezeptur für die Leserinnen nicht getroffen. Ich denke, es wird an mehreren Punkten liegen, aber unterm Strich haben wir es in einem ziemlich voll besetzten Regal nicht geschafft, den Sog zu entwickeln und Käuferinnen den einen klaren Grund zu liefern, zu frei! zu greifen.“
Oder wie es meine Kioskbesitzerin formulierte, die das Heft sehr schnell auslistete: „Zu teuer.“
Eine einzige Ausgabe von „Vivi@n“ (so die Schreibweise der ersten Ausgaben), Burdas „modernem Frauenmagazin“, konnte deren Unternehmenskommunikation auf meine Nachfrage hin in ihrem Archiv noch auftreiben. Ein paar Ausgaben mehr, wenn auch nicht viele, sind zwischen dem 9. Oktober und 30. Dezember 2000 Woche für Woche erschienen. Montags. Damals noch „Spiegel“-Tag.
Frühsommer 2000 in Offenburg. Ich war im Jahr zuvor mit einer kleinen Entwicklungsredaktion von Berlin an die Kinzig gezogen, um ein anderes, jüngeres Produkt zu entwickeln. Inzwischen war ich als last man standing allein im noch von Egon Eiermann gestalteten alten Verlagsgebäude des Aenne Burda Verlags zurückgeblieben. Zwischen mechanischer Stechuhr und Wachspatronendrucker. Mein Team war längst über die Straße gewandert.
Denn die Zukunft fand dort gegenüber statt, im neu errichteten Medienpark des Burda-Konzerns, wo nicht nur die klassischen Offenburger Titel wie „Burda Moden“ oder „Lisa“ Unterschlupf gefunden hatten, sondern endlich auch etwas kreiert werden sollte, das im ewigen Gerangel zwischen Offenburg und München, Todenhöfer und Markwort, weströmischem und oströmischem Reich den durchaus spürbaren, wenn auch gern geleugneten Minderwertigkeitskomplex gegenüber den Münchner Burda-Kollegen („Focus“, „Bunte“) zu mindern versprach: „Vivian“, ein wöchentliches Nachrichtenmagazin für Frauen mit deutlichem Schwerpunkt auf Politik, Wirtschaft und Themen rund ums Internet.
Chefredakteurin war Susanne Walsleben, im Team unter anderem Katja Hertin (heute „DONNA“), Claudia Fromme („Süddeutsche Zeitung“) und Judith Betzler. Als Kolumnistinnen Georgia Tornow und Petra Gerster.
Über 15 Jahre sind seitdem vergangen, doch im direkten Vergleich wirkt Burdas „Vivian“ selbst heute noch moderner oder zumindest reflektierter und erwachsener als „frei!“ aus dem Hause Gruner + Jahr (das zudem aparterweise in letzter Zeit vor allem wegen seines rüden Umgangs mit freien Mitarbeitern stark attackiert wurde).
Blonde Ikonen zieren beide Startausgaben. Aber während „frei!“ seine Happy-Go-Lucky-Nummer mit einer ungewohnt cleanen Maria Furtwängler-Burda schmückt, gelang es „Vivian“ seinerzeit sogar, der stets cleanen Steffi Graf düstere Tiefe zu verleihen.
Von den Titelthemen ganz zu schweigen: „Vivian“ 2000 mit Migräne, Moral und Milosevic. „frei!“ 2016 mit Love-Looks, Glücksgefühl – und selbst zu Angela Merkel interessieren die Blattmacher in diesen Tagen nur „ihre geheimen Kraftquellen“.
À propos Blattmacher: „Vivian“ hatte selbstverständlich eine Chefredakteurin, aber mit jeder Woche schien ein weiterer Berater der Chefredaktion aufzutauchen, überwiegend eine alteingesessene Altherrenriege vom Schlage Helmut Ortner, Lothar Strobach und Rainer Bieling, die das in den Nullnummern noch sehr überzeugende Konzept fortwährend verwässerten.
Bei Gruner + Jahr entschied man sich von vornherein für zwei Männer als Chefredakteure, die das zudem nicht hauptamtlich betreiben müssen, sondern nebenbei erledigen, was gerade bei einem informationsgetriebenen Weekly verwundern mag. Philipp Jessen ist in erster Linie Chefredakteur von stern.de, sein Mit-Chefredakteur Hans-Peter Junker weiter Chefredakteur von
Die Erstausgabe lag heute der „Hamburger Morgenpost“, dem „Kölner Express“ und dem „Berliner Kurier“ bei. Weitere Exemplare der 900.000 starken Startauflage sollen im Lebensmittel-Einzelhandel kostenlos verteilt werden. Kollege Christian Bartels scheiterte in Berlin bei dem Versuch, ein Heft aufzutreiben. In München wurden wohl einige wenige Exemplare bereits gestern in den Zeitschriftenläden am Hauptbahnhof verschenkt.
Wenn man sich nach all den Vorankündigungen
„Vivian“ wurde noch im gleichen Jahr wieder eingestellt. Verlagsleiter Reinhold G. Hubert nahm die Verluste im höheren zweistelligen Millionenbereich sportlich und sah es als Investition in Mitarbeiter und ein Format, eine Investition, von der alle anderen damaligen und künftigen Redaktionen profitieren sollten.
Update vom 16. Juni 2016: Es ging nicht ganz so schnell wie bei „Vivian“, aber inzwischen hat Gruner + Spar bei „frei!“ auch die Notbremse gezogen und den Titel eingestellt. Im Interview mit dem Branchendienst „Meedia“ erklärte Produktchef Stephan Schäfer – in der Wortwahl passend zur gerade stattfindenden Fußball-Europameisterschaft: „Wir haben den Ball deutlich ins Aus geschossen und die richtige Rezeptur für die Leserinnen nicht getroffen. Ich denke, es wird an mehreren Punkten liegen, aber unterm Strich haben wir es in einem ziemlich voll besetzten Regal nicht geschafft, den Sog zu entwickeln und Käuferinnen den einen klaren Grund zu liefern, zu frei! zu greifen.“
Oder wie es meine Kioskbesitzerin formulierte, die das Heft sehr schnell auslistete: „Zu teuer.“
Sonntag, 22. März 2015
Wochenplan
Vernissagen Jukebox. Jewkbox / Jüdisches Museum und Philip Guston / Pinakothek der Moderne, Der deutsche Sexkrimi (3): „…und noch nicht sechzehn“ (1968, mit Rosy-Rosy und Helen Vita) / Werkstattkino, Streitgespräch „Multimedialität – Wer zahlt die Zeche?“ mit Richard Gutjahr, Sigmund Gottlieb, Paul Katzenberger u.a. / PresseClub, Stylight Magazine Launch Party / P1, Jürgen Todenhöfer: „Du sollst nicht töten“ / Muffathalle, Anne Chebu liest aus „Anleitung zum Schwarz sein“ / Lost Weekend, Ronja Wurmb-Seibel: „Ausgerechnet Kabul“ / Lost Weekend, Riff Cohen / Pasinger Fabrik, Deutschland-Premiere der „Gespensterjäger“ mit Anke Engelke, Christian Tramitz, Karoline Herfurth, Christian Ulmen, Julian Koschitz und Bastian Pastewka / Mathäser, Beginn der Sommerzeit, Pressevorführungen „Top Five“, „Der Nanny“, „Kurt Cobain – Montage of Heck“ und „Ex machina“
Samstag, 11. Februar 2012
Wochenplan
Vernissagen Eckhart Schmidt: „Street Art LA“ / Galerie Hoffman und Thomas Ruff / Haus der Kunst, „Zwischen Fin de siècle und Moderne: Klavierlieder zur Zeit Egon Schieles“ / KunstBau, Jürgen Todenhöfer: „Tagebuch einer Revolution“ / ARD, Lange Nacht der Mode / Filmcasino, Pressevorführungen „Extrem laut und unglaublich nah“ und „Chronicle“
(Foto: Thomas Ruff, „nudes yv16“, 2000, aus der Serie: nudes C-print gerahmt 157 x 112 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2011)
(Foto: Thomas Ruff, „nudes yv16“, 2000, aus der Serie: nudes C-print gerahmt 157 x 112 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2011)
Samstag, 29. Januar 2011
Wochenplan
Mein Internet – Netzkongreß der CSU mit Horst Seehofer / Hanns-Seidel-Stiftung, Unser Song für Deutschland / Pro Sieben, Innenansichten des Krieges (u.a. mit Jürgen Todenhöfer) / Literaturhaus, Vernissagen „The eternal timeline show“ / Galerie Traversée und Olaf Metzel / Galerie Klüser 2, Sicherheitskonferenz / Bayerischer Hof, Proteste gegen die Siko, Uraufführung von Klaus Schedls „Les Fleurs du Mal“ / Muffathalle, Buback-Labelnacht mit 1000 Robota, F.S.K., Die Goldenen Zitronen und Kristof Schreuf / Schauspielhaus, Super Bowl: Pittsburgh Steelers - Green Bay Packers / ARD
Montag, 27. Dezember 2010
Popa pöbelt (3)
Nine to five? Von wegen. Wenn einer immer im Dienst ist, dann nicht nur die Polizei, sondern auch wir Schnüffler von den Medien. Allein schon, weil Journalisten wie in einer unaufhörlichen Nahtoderfahrung gern über sich schweben und ständig Stoff sammeln müssen, aber vor allem, weil wir unseren Beruf gar „nicht als Maloche, sondern als bezahltes Hobby empfinden“, um Detlef Esslinger von der „Süddeutschen Zeitung“ zu zitieren. Als erfüllendes Vergnügen, das nie enden soll – wofür es dann für abgehalfterte Chefredakteure das Austragsstüberl eines Editors at large gibt. (Sympathischer finde ich dann ARD-Veteranin Luc Jochimsen, die auf ihre alten Tage tatsächlich als Abgeordnete der Linken in die Arena eines Bundestags steigt und nicht mehr nur besserwisserisch kommentiert.)
Auf die Frage, worüber ich denn so schreibe, antworte ich immer: die schönen Dinge des Lebens. Und wenn ich mich mit Reisen, Filmen, Kollegen, Stars, Mode, Valérie Todenhöfer, Essen und Trinken beschäftigen darf, gibt es keinen Feierabend. Über etwas zu berichten, ist aber doch eine etwas andere Herausforderung, als diese schönen Dinge selbst zum Beruf zu machen. Michael Graeter kann darüber einiges erzählen, seine Ausflüge in die Gastronomie und Welt der Kinobesitzer haben dem Klatschkolumnisten letztendlich 239 Tage Knast eingebracht.
War es die Gier nach noch mehr Geld & Anerkennung – die auch dazu führt, dass zwischen München und Hamburg so mancher gut bestallte Redakteur klammheimlich für Konkurrenztitel unter Pseudonym schreibt und damit Freelancern Arbeit stiehlt? Oder geht es bei den unternehmerischen Eskapaden vieler Medienarbeiter letztendlich ganz unromantisch um steuerverkürzende Investionen?
Braucht es Jan Weiler fürs Ego, dass man in seiner Vinoteca Marcipane unweit des Starnberger Sees auf papierne Untersetzer mit Weiler’schen Textergüssen Tomatensauce sabbern kann – oder doch eher für die Einkommensteuererklärung? Wer will bitte schön bei einem Riesling ausgerechnet an den frischgebackenen Winzer Günther Jauch denken müssen, dessen Gesicht man doch höchstens mit saurem Messwein assoziiert? Ist Dieter Moors Zweitkarriere als „Knecht und erster Traktorist“ eines Brandenburger Biobauernhofs nicht nur die romantischere (und damit publicityträchtigere) Alternative zu den Containerschiffen und Einkaufszentren, in die Fernsehfuzzis sonst so gern investiert haben, um die leicht verdienten Gagen nicht Vater Staat in den Rachen werfen zu müssen?
Natürlich habe ich gar nichts dagegen, wenn Medienpromis ihre Investionen nicht nur breit streuen, sondern einmal in ihrem Leben auch richtig gearbeitet oder vielleicht sogar etwas ordentliches gelernt haben. Dann kann man wie Franz Josef Wagner in seinem autobiografischen „Brief an Deutschland“ damit kokettieren, sich als Möbelpacker und Küchenhilfe durchgeschlagen zu haben. (Ob der Butler, der in Wagners Wohnung in der München Hohenstaufenstraße den damaligen „Bunte“-Chefredakteur pamperte, nun die Nase rümpft oder sich solidarisch fühlt?) Mit medienfernen Talenten kann man auch sehr gut journalistische Durststrecken und Karriereschwankungen überwinden, sei es als Pferdezüchter (Stefan Aust) oder Paddle-Tennis-Trainer (Tom Kummer).
Bei Wolfram Winter habe ich zwar in den letzte Jahren irgendwann den Überblick verloren, welche Firma (Giga, NBC Universal, Premiere Star, Sky) und Jobbeschreibung gerade aktuell auf seiner Visitenkarte steht, aber eins war beständig: seine Würde als Honorarkonsul der Republik Namibia. Jetzt mal ehrlich, den Job hätte doch jeder von uns gern, selbst wenn er gar nicht honoriert wird, sondern ganz im Gegenteil richtig Geld kostet. Andererseits: Wer aus der Medienbranche kann schon wie der Weyer, äh, ich meine Winter seiner Liebsten die Gastgeberrolle eines diplomatischen Empfangs schenken?
Dafür lohnt es sich doch zu arbeiten, wobei die schönsten Entgelte die völlig unverdienten sind: Ausgerechnet Alt-Paparazzo Erwin Schneider wurde während eines Privataufenthalts am Wörthersee von einer Hamburger Illustrierten als typisch deutscher Tourist abgeschossen, woraufhin er sich sein Recht am eigenen Bild mit einem vierstelligen Betrag abgelten ließ, der wohl dem deutschen Durchschnittsmonatslohn entspricht. Bei der „Frankfurter Allgemeinen“ hat ein unbekannter Spender noch etwas drauf gelegt und deren Hannoveraner Korrespondenten Robert von Lucius 10.000 Euro in bar geschickt. Der Verlag wollte erst Strafanzeige gegen den unbekannten Spender erstatten, hat aber keinen passenden Straftatbestand gefunden und das Geld stattdessen „tresoriert“. Falls sich der Absender nicht noch meldet, soll der Betrag der hauseigenen Stiftung „F.A.Z.-Leser helfen“ einer gemeinnützigen Stiftung übergeben werden. Wie das dann aber finanzrechtlich aussieht? Geschenk ist Geschenk und wohl zu versteuern.
(Illustration: Bulo)
Diese Kolumne erschien zuerst im „Clap-Magazin“ #31 Dezember 2010
Auf die Frage, worüber ich denn so schreibe, antworte ich immer: die schönen Dinge des Lebens. Und wenn ich mich mit Reisen, Filmen, Kollegen, Stars, Mode, Valérie Todenhöfer, Essen und Trinken beschäftigen darf, gibt es keinen Feierabend. Über etwas zu berichten, ist aber doch eine etwas andere Herausforderung, als diese schönen Dinge selbst zum Beruf zu machen. Michael Graeter kann darüber einiges erzählen, seine Ausflüge in die Gastronomie und Welt der Kinobesitzer haben dem Klatschkolumnisten letztendlich 239 Tage Knast eingebracht.
War es die Gier nach noch mehr Geld & Anerkennung – die auch dazu führt, dass zwischen München und Hamburg so mancher gut bestallte Redakteur klammheimlich für Konkurrenztitel unter Pseudonym schreibt und damit Freelancern Arbeit stiehlt? Oder geht es bei den unternehmerischen Eskapaden vieler Medienarbeiter letztendlich ganz unromantisch um steuerverkürzende Investionen?
Braucht es Jan Weiler fürs Ego, dass man in seiner Vinoteca Marcipane unweit des Starnberger Sees auf papierne Untersetzer mit Weiler’schen Textergüssen Tomatensauce sabbern kann – oder doch eher für die Einkommensteuererklärung? Wer will bitte schön bei einem Riesling ausgerechnet an den frischgebackenen Winzer Günther Jauch denken müssen, dessen Gesicht man doch höchstens mit saurem Messwein assoziiert? Ist Dieter Moors Zweitkarriere als „Knecht und erster Traktorist“ eines Brandenburger Biobauernhofs nicht nur die romantischere (und damit publicityträchtigere) Alternative zu den Containerschiffen und Einkaufszentren, in die Fernsehfuzzis sonst so gern investiert haben, um die leicht verdienten Gagen nicht Vater Staat in den Rachen werfen zu müssen?
Natürlich habe ich gar nichts dagegen, wenn Medienpromis ihre Investionen nicht nur breit streuen, sondern einmal in ihrem Leben auch richtig gearbeitet oder vielleicht sogar etwas ordentliches gelernt haben. Dann kann man wie Franz Josef Wagner in seinem autobiografischen „Brief an Deutschland“ damit kokettieren, sich als Möbelpacker und Küchenhilfe durchgeschlagen zu haben. (Ob der Butler, der in Wagners Wohnung in der München Hohenstaufenstraße den damaligen „Bunte“-Chefredakteur pamperte, nun die Nase rümpft oder sich solidarisch fühlt?) Mit medienfernen Talenten kann man auch sehr gut journalistische Durststrecken und Karriereschwankungen überwinden, sei es als Pferdezüchter (Stefan Aust) oder Paddle-Tennis-Trainer (Tom Kummer).
Bei Wolfram Winter habe ich zwar in den letzte Jahren irgendwann den Überblick verloren, welche Firma (Giga, NBC Universal, Premiere Star, Sky) und Jobbeschreibung gerade aktuell auf seiner Visitenkarte steht, aber eins war beständig: seine Würde als Honorarkonsul der Republik Namibia. Jetzt mal ehrlich, den Job hätte doch jeder von uns gern, selbst wenn er gar nicht honoriert wird, sondern ganz im Gegenteil richtig Geld kostet. Andererseits: Wer aus der Medienbranche kann schon wie der Weyer, äh, ich meine Winter seiner Liebsten die Gastgeberrolle eines diplomatischen Empfangs schenken?
Dafür lohnt es sich doch zu arbeiten, wobei die schönsten Entgelte die völlig unverdienten sind: Ausgerechnet Alt-Paparazzo Erwin Schneider wurde während eines Privataufenthalts am Wörthersee von einer Hamburger Illustrierten als typisch deutscher Tourist abgeschossen, woraufhin er sich sein Recht am eigenen Bild mit einem vierstelligen Betrag abgelten ließ, der wohl dem deutschen Durchschnittsmonatslohn entspricht. Bei der „Frankfurter Allgemeinen“ hat ein unbekannter Spender noch etwas drauf gelegt und deren Hannoveraner Korrespondenten Robert von Lucius 10.000 Euro in bar geschickt. Der Verlag wollte erst Strafanzeige gegen den unbekannten Spender erstatten, hat aber keinen passenden Straftatbestand gefunden und das Geld stattdessen „tresoriert“. Falls sich der Absender nicht noch meldet, soll der Betrag
(Illustration: Bulo)
Diese Kolumne erschien zuerst im „Clap-Magazin“ #31 Dezember 2010
Freitag, 12. November 2010
Die Weisheit des Verlierers
Manche Lektüre macht es einem nicht leicht. Jürgen Todenhöfers neues Buch sollte ursprünglich mal „Die Weisheit der Sieger“ heißen, und ein erster Umschlagentwurf rückte es in die Nähe von Lebensratgebern à la „Simplify your life“.
Todenhöfers Anekdotenschatz aus einem erfüllten Berufsleben zwischen Bundestag und Burda-Verlag steht dagegen in Hans-Jürgen Jakobs' Exegese für die „Süddeutsche Zeitung“ heute im Mittelpunkt.
Und natürlich findet man beides in Todenhöfers nächste Woche erscheinendem „Teile dein Glück und du veränderst die Welt“: Tugendtafeln zum Abhaken, wie es keine Frauenzeitschrift oder Karrierebibel besser auf ihren Ratgeberseiten als To-do-Liste anbieten könnte. Und äußerst unterhaltsames Geplaudere, etwa über eine Kissenschlacht mit Michael Jackson, Klassenkeile mit Hubert Burda oder die Polit-und PR-Tricks eines CDU-Politikers.
Mutig, interessant und lesenswert ist diese Abrechnung zu seinem 70. Geburtstag aber eher, weil Todenhöfer mit sich selbst abrechnet, statt der Weisheit der Sieger lieber Erkenntnisse aus seinen Niederlagen teilt und dabei – schonungslos mit sich selbst – dahin geht, wo es weh tut.
Aus einer Aphorismenkladde, mit denen er seinen drei Kindern Orientierung schenken wollte, ist stattdessen eine doppelt so umfangreiche Rückschau geworden, die Nathalie, Valérie und Frédéric Todenhöfer überrascht haben dürfte, weil wohl kaum ein Vater so offen über sein Scheitern spricht. Und schon gar kein langjähriger Politprofi und Vorstandsmitglied eines international agierenden Konzerns.
Eine „Halbzeitbilanz“ wollte der fußballbegeisterte Todenhöfer ziehen, der heute seinen 70. Geburtstag feiert. Sein Verlag, offenbar hinsichtlich der Lebenserwartung nicht ganz so optimistisch, fand „Zwischenbilanz“ angemessener. Auf jeden Fall scheint Todenhöfer noch lange nicht am Ziel.
Mir kommt seine Welt so kalt vor, daß es mich friert, und auch wenn er in dem Buch ausgiebigst von seinen Reisen durch Asien und den dortigen Begegnungen mit weisen Männern und einfach glücklicheren Menschen erzählt, scheint er keineswegs deren innerem Feuer zu vertrauen. Wärme scheint bei Todenhöfer kinetische Wärme zu sein: Mach was, erreiche was, leiste was. Die Geschichten seiner Niederlagen werden so zu keiner Ode an die Demut, das Selbstbild vom Pausenclown wirkt wie Koketterie, denn schlußendlich sehen wir ein Stehaufmännchen, einen Selfmademan, einen Mann, der trotz aller Niederlagen durchhielt und oft gegen alle Widerstände – etwa bei der Wiedervereinigung – recht behielt.Auch wenn er bei sich selbst viele Fehler der Vergangenheit ungeschehen machen will.
Daß und vor allem wie er diese Fehler vor großem Publikum (Startauflage: 50.000, Vorabdruck in der „BILD“) eingesteht, liest sich spannend und läßt für ihn hoffen.
Update: „Die meisten dieser Aphorismen beleuchten die sehr singuläre Geschichte Todenhöfers. Sie vermitteln die Einsicht, dass sozialer Zusammenhalt, Freunde und Familie wichtiger sind als Reichtum. Das Buch ist dort am besten, wo er aus seinem eigenen Leben erzählt, etwa vom bizarren Wurstdosenkrieg mit Helmut Kohl“, Nils Minkmar in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 21. November 2010.
Todenhöfers Anekdotenschatz aus einem erfüllten Berufsleben zwischen Bundestag und Burda-Verlag steht dagegen in Hans-Jürgen Jakobs' Exegese für die „Süddeutsche Zeitung“ heute im Mittelpunkt.
Und natürlich findet man beides in Todenhöfers nächste Woche erscheinendem „Teile dein Glück und du veränderst die Welt“: Tugendtafeln zum Abhaken, wie es keine Frauenzeitschrift oder Karrierebibel besser auf ihren Ratgeberseiten als To-do-Liste anbieten könnte. Und äußerst unterhaltsames Geplaudere, etwa über eine Kissenschlacht mit Michael Jackson, Klassenkeile mit Hubert Burda oder die Polit-und PR-Tricks eines CDU-Politikers.
Mutig, interessant und lesenswert ist diese Abrechnung zu seinem 70. Geburtstag aber eher, weil Todenhöfer mit sich selbst abrechnet, statt der Weisheit der Sieger lieber Erkenntnisse aus seinen Niederlagen teilt und dabei – schonungslos mit sich selbst – dahin geht, wo es weh tut.
Aus einer Aphorismenkladde, mit denen er seinen drei Kindern Orientierung schenken wollte, ist stattdessen eine doppelt so umfangreiche Rückschau geworden, die Nathalie, Valérie und Frédéric Todenhöfer überrascht haben dürfte, weil wohl kaum ein Vater so offen über sein Scheitern spricht. Und schon gar kein langjähriger Politprofi und Vorstandsmitglied eines international agierenden Konzerns.
Eine „Halbzeitbilanz“ wollte der fußballbegeisterte Todenhöfer ziehen, der heute seinen 70. Geburtstag feiert. Sein Verlag, offenbar hinsichtlich der Lebenserwartung nicht ganz so optimistisch, fand „Zwischenbilanz“ angemessener. Auf jeden Fall scheint Todenhöfer noch lange nicht am Ziel.
Mir kommt seine Welt so kalt vor, daß es mich friert, und auch wenn er in dem Buch ausgiebigst von seinen Reisen durch Asien und den dortigen Begegnungen mit weisen Männern und einfach glücklicheren Menschen erzählt, scheint er keineswegs deren innerem Feuer zu vertrauen. Wärme scheint bei Todenhöfer kinetische Wärme zu sein: Mach was, erreiche was, leiste was. Die Geschichten seiner Niederlagen werden so zu keiner Ode an die Demut, das Selbstbild vom Pausenclown wirkt wie Koketterie, denn schlußendlich sehen wir ein Stehaufmännchen, einen Selfmademan, einen Mann, der trotz aller Niederlagen durchhielt und oft gegen alle Widerstände – etwa bei der Wiedervereinigung – recht behielt.Auch wenn er bei sich selbst viele Fehler der Vergangenheit ungeschehen machen will.
Daß und vor allem wie er diese Fehler vor großem Publikum (Startauflage: 50.000, Vorabdruck in der „BILD“) eingesteht, liest sich spannend und läßt für ihn hoffen.
Update: „Die meisten dieser Aphorismen beleuchten die sehr singuläre Geschichte Todenhöfers. Sie vermitteln die Einsicht, dass sozialer Zusammenhalt, Freunde und Familie wichtiger sind als Reichtum. Das Buch ist dort am besten, wo er aus seinem eigenen Leben erzählt, etwa vom bizarren Wurstdosenkrieg mit Helmut Kohl“, Nils Minkmar in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 21. November 2010.
Samstag, 6. November 2010
Wochenplan
Aura Dione / Ampère, Pressevorführungen „Au revoir Taipei“, „La danse - Le ballet de l'Opéra de Paris“, „Black Swan“ und „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“, Charity-Vernissage „Lebenslinien“ unter Schirmherrschaft von Claudia Effenberg / 8 seasons, Vernissage Ahmet Öğüt / Villa Stuck, Buchpräsentation „Teile dein Glück und du veränderst die Welt“ und Mittagessen mit Jürgen Todenhöfer / Spatenhaus, die neue Staffel des „Kaiser von Schexing“ / Bayerisches Fernsehen, Querdenker-Kongress & Award, Fachtagung „Alles auf dem Schirm – Jugendliche in vernetzten Informationswelten“ / BLM, Ateliereröffnung Wanja Belaga, Webfontday / Halle 27
Freitag, 30. Januar 2009
Todenhöfer chattet heute beim SZ-Magazin
Im aktuellen „SZ-Magazin“ geißelt Jürgen Todenhöfer den „Geisterkrieg“ des Westens gegen die Afghanen, Iraker, Iraner, Palästinenser und warnt gleichwohl vor den Diaspora-Terroristen, die längst unter uns seien: „Mit dem Internet haben sie ein ideales Kommunikationsinstrument. Hier erfahren sie aus aller Welt, warum und wie sie Bomben bauen sollen. Das Internet ist Hassprediger und Trainingslager in einem. Das »World Wide Web« gibt ihnen das Gefühl, trotz Anonymität Mitglied einer großen Bewegung zu sein. Die Bomben, die sie bauen, sind technisch anspruchslos, aber auch billig. Die Londoner U-Bahn-Anschläge 2005 kosteten gerade einmal 2000 Dollar. Es sind zweitklassige Waffen für zweitklassige Terroristen – die Antwort auf eine zweitklassige Politik des Westens.“
Unterm Strich zwar einer seiner deutlich schwächeren Texte, aber kontrovers genug für eine flotte Diskussion: Ab 16 Uhr ist Todenhöfer heute laut der Print-Ausgabe im Live-Chat des „SZ-Magazins“ online. Auf der Homepage konnte ich dazu noch keinen Hinweis, geschweige denn Link finden.
Update: Keine Vorankündigung online, dann nach Start kein Hinweis, wie lange der Chat dauern wird, das kann man sicher besser inszenieren, wenn man schon jemanden wie Jürgen Todenhöfer im Live-Chat hat...
(Foto: Verlagsgruppe Random House GmbH C. Bertelsmann Verlag)
Unterm Strich zwar einer seiner deutlich schwächeren Texte, aber kontrovers genug für eine flotte Diskussion: Ab 16 Uhr ist Todenhöfer heute laut der Print-Ausgabe im Live-Chat des „SZ-Magazins“ online. Auf der Homepage konnte ich dazu noch keinen Hinweis, geschweige denn Link finden.
Update: Keine Vorankündigung online, dann nach Start kein Hinweis, wie lange der Chat dauern wird, das kann man sicher besser inszenieren, wenn man schon jemanden wie Jürgen Todenhöfer im Live-Chat hat...
(Foto: Verlagsgruppe Random House GmbH C. Bertelsmann Verlag)
Samstag, 4. Oktober 2008
FC Burda
„Jürgen Todenhöfer: Wenn Luca Toni mit 24 Toren Torschützenkönig der Bundesliga wird, dann hat er mindestens 100 mal erfolglos auf, neben oder über das Tor geschossen. Nicht immer zu treffen, gehört zum Torjäger dazu. Auch Unternehmer und Manager treffen nicht nur richtige Entscheidungen.
(...)
Todenhöfer: Philipp Welte (ist) ein Marketing-Ass. Er war mit 18 Jahren mein Wahlkreisassistent in Tübingen. Welte hat zusammen mit Patricia Riekel das Image der Bunten in einer Weise verändert, vor der ich nur den Hut ziehen kann.
Süddeutsche Zeitung: Umso unverständlicher, dass er zwischendurch zum Springer-Konzern ausgebüchst ist und wiedergeholt werden musste.
Todenhöfer: Das ist wie beim FC Bayern München. Zé Roberto war auch mal weg. Ich glaube, dass es Welte gut getan hat, eine Weile bei der Konkurrenz zu sehen, wie schön es bei Burda ist.“
Aus einem Interview mit dem scheidenden Burda-Vize Jürgen Todenhöfer in der heutigen „Süddeutschen Zeitung“
(...)
Todenhöfer: Philipp Welte (ist) ein Marketing-Ass. Er war mit 18 Jahren mein Wahlkreisassistent in Tübingen. Welte hat zusammen mit Patricia Riekel das Image der Bunten in einer Weise verändert, vor der ich nur den Hut ziehen kann.
Süddeutsche Zeitung: Umso unverständlicher, dass er zwischendurch zum Springer-Konzern ausgebüchst ist und wiedergeholt werden musste.
Todenhöfer: Das ist wie beim FC Bayern München. Zé Roberto war auch mal weg. Ich glaube, dass es Welte gut getan hat, eine Weile bei der Konkurrenz zu sehen, wie schön es bei Burda ist.“
Aus einem Interview mit dem scheidenden Burda-Vize Jürgen Todenhöfer in der heutigen „Süddeutschen Zeitung“
Sonntag, 14. September 2008
Todenhöfer nimmt es mit Google und Microsoft auf
Jetzt ist es offiziell: Wie von mir Anfang September bereits annähernd vermutet, bestätigt Jürgen Todenhöfer heute im Interview mit Alexander Marguier in der „F.A.S.“, daß er als Chairman und Teilhaber bei der Münchner Softwareschmiede Jenomics einsteigt, die unter anderem auch am Lifestyleportal Stylebooker seiner Ehefrau Lebensgefährtin Yvonne Jarchow beteiligt ist und in Zusammenarbeit mit Todenhöfers Tochter Nathalie eine Community für MS-Kranke und deren Angehörige betreibt. Sein Ziel: Google und Microsoft anzugreifen. Mit von der Partie bei Jenomics sind laut Handelsregister Benjamin Schiller, Joseph Braun, Alexander Mann, Felix Ehlermann, Tonja Braun, die LD GmbH und die Cyber Media GmbH.
Freitag, 5. September 2008
Wird Todenhöfer ein Stylebooker?
Wie Burda eben meldet, verläßt der stellvertretende Vorstandvorsitzende Jürgen Todenhöfer den Medienkonzern seines Jugendfreundes Hubert Burda bereits vorzeitig zum 12. November 2008. Der „F.A.Z.“ vertraute Todenhöfer unlängst an, er wolle „Chairman einer jungen IT-Firma werden“. Da trifft es sich gut, daß Yvonne Jarchow, Todenhöfers junge Ehefrau Lebensgefährtin, Anfang August eine Stylebooker GmbH ins Münchner Handelsregister (HRB 174777) eintragen ließ, ein Internet-Portal für Mode und Lifestyle. Software- und miettechnisch ist das junge Unternehmen bei Benjamin Schillers Jenomics in der Münchner Thalkirchner Straße angesiedelt. Fürs „Project Lead und Product Management“ bei Stylebooker ist Sabine Beger zuständig. Todenhöfer könnte sich da wie bei Burda fühlen. Schließlich hat Jarchow viele Jahre in Offenburg und im Arabellapark gewirkt, bis ihre Eheschließung mit dem Vorstandsmitglied ihren Abgang bewirkte.
Da der Avatar von Stylebooker, Lady Bee, eh schon an eine burdaeigene Frauen-Community erinnert, ist es vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis Stylebooker übernommen wird und alle zum alten Arbeitgeber zurückkehren.
Updates: Gesellschafter der Stylebooker GmbH sind Yvonne Jarchow, Sabine Beger und die Jenomics GmbH. An letzterer wiederum beteiligt sind: Benjamin Schiller, Joseph Braun, Alexander Mann, Felix Ehlermann, Tonja Braun, die LD GmbH und die Cyber Media GmbH. Alle Angaben laut Handelsregister vom 9. September 2008.
Neben Stylebooker ist Jenomics mit Todenhöfers Tochter Nathalie auch an Mesanda beteiligt, einer Community für MS-Kranke und deren Angehörige.
Wie Todenhöfer in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 14. September bestätigt, wird er „Chairman und Mitgesellschafter“ bei Jenomics: „Wir wollen versuchen, mit einer dezentralen Kommunikationssoftware die riesige Übermacht von Microsoft und Google anzugreifen. Die bedrohen mit ihren zentralistischen Strukturen die gesamte Medienlandschaft. Da muss man attackieren. Das ist zwar ein bisschen David gegen Goliath. Aber ich denke, wir haben eine gute Chance.“
Turi2
Da der Avatar von Stylebooker, Lady Bee, eh schon an eine burdaeigene Frauen-Community erinnert, ist es vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis Stylebooker übernommen wird und alle zum alten Arbeitgeber zurückkehren.
Updates: Gesellschafter der Stylebooker GmbH sind Yvonne Jarchow, Sabine Beger und die Jenomics GmbH. An letzterer wiederum beteiligt sind: Benjamin Schiller, Joseph Braun, Alexander Mann, Felix Ehlermann, Tonja Braun, die LD GmbH und die Cyber Media GmbH. Alle Angaben laut Handelsregister vom 9. September 2008.
Neben Stylebooker ist Jenomics mit Todenhöfers Tochter Nathalie auch an Mesanda beteiligt, einer Community für MS-Kranke und deren Angehörige.
Wie Todenhöfer in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 14. September bestätigt, wird er „Chairman und Mitgesellschafter“ bei Jenomics: „Wir wollen versuchen, mit einer dezentralen Kommunikationssoftware die riesige Übermacht von Microsoft und Google anzugreifen. Die bedrohen mit ihren zentralistischen Strukturen die gesamte Medienlandschaft. Da muss man attackieren. Das ist zwar ein bisschen David gegen Goliath. Aber ich denke, wir haben eine gute Chance.“
Turi2
Dienstag, 2. September 2008
Todenhöfer wechselt zu einem Startup
„Vorstandsvize Jürgen Todenhöfer will der Verjüngung nicht im Weg stehen und Chairman einer jungen IT-Firma werden“, schreibt Turi2 wohl die „F.A.Z.“ zitierend und ich kann mir gut vorstellen, welches Startup er meint, aber ich will nicht Kollegen die Story versauen...
Sonntag, 31. August 2008
Kehrt Silver Surfer Welte zu Burda zurück?
Daß Philipp Welte den Axel Springer Verlag zum Jahresende verläßt, war kein Geheimnis mehr. Der Branchendienst „New Business“ sah ihn entweder als Guillaume de Poschs Nachfolger bei der ProSiebenSat.1-Gruppe oder zurück bei seinem ehemaligen Arbeitgeber Burda. Letzteres orakelt auch Hans-Jürgen Jakobs morgen in der „Süddeutschen Zeitung“. Demnach würde Welte, vor seinem Wechsel zur „Bild“-Gruppe Geschäftsführer der Burda People Group („Bunte", „InStyle“, „Amica“) Jürgen Todenhöfer als Vorstand beerben.
Updates: Inzwischen ist es offiziell, daß Philipp Welte zum 1. Januar 2009 als Vorstand Verlage zu Burda zurückkehrt.
Die Blogosphäre dazu.Seltsam an den Trackbacks von Rivva, daß Clap doppelt gelistet wird, während etwa Turi2 und ich gar nicht erwähnt werden. Verdammte Spider! Lag offenbar an meinem seltsamen, von der sueddeutsche.de-Homepage übernommenen Link. Habe jetzt stattdessen den korrekten Permalink.
Updates: Inzwischen ist es offiziell, daß Philipp Welte zum 1. Januar 2009 als Vorstand Verlage zu Burda zurückkehrt.
Die Blogosphäre dazu.
Montag, 11. August 2008
Todenhöfer for President
Wie der aktuelle „Spiegel“ kolportiert, soll die Linke bei der Suche nach einem Konkurrenzkandidaten für Gesine Schwan und Horst Köhler auch an Burda-Vorstand Jürgen Todenhöfer gedacht haben. Der hätte „Lafontaine offenbar mit seiner harschen Kritik am Irak-Krieg schwer imponiert, sei aber, warnte ein Vorstandskollege, 'als CDU-Mitglied in der Partei schwer vermittelbar'.“
(Foto: Verlagsgruppe Random House GmbH C. Bertelsmann Verlag)
(Foto: Verlagsgruppe Random House GmbH C. Bertelsmann Verlag)
Mittwoch, 23. Juli 2008
Todenhöfer stellt Bush in eine Reihe mit Honecker, Saddam Hussein und Milosevic
Auf dem – selten häßlichen – Cover des morgen erscheinenden „Stern“ grinst die Präsidenten-Hoffnung, aber im Heft wird noch einmal ordentlich gegen den amtierenden Commander in Chief ausgeteilt. Und zwar ausgerechnet von einem Ehrenoberst der US-Armee, Burda-Vorstand Jürgen Todenhöfer. Im Interview mit der Illustrierten geißelt er nicht nur die Kriegstaktik in Afghanistan und dem Irak, sondern greift George W. Bush auch persönlich an: „Unsere Politiker verneigen sich vor dem amerikanischen Präsidenten, der viele, viele Tote Zivilisten zu verantworten hat. Wir haben Honecker vor Gericht gestellt. Er hat viel weniger Menschen getötet als George W. Bush. Wir haben Saddam Hussein vor Gericht gestellt, wir haben Milosevic, der viel weniger Menschen getötet hat, vor Gericht gestellt. Und wir werden, wenn er bei der Gefangennahme nicht umkommt, Bin Laden vor Gericht stellen, auch er hat viel weniger Menschen getötet als George Bush.“ Selten genug, daß einer aus Hubert Burdas Reich auch sagt, was er wirklich denkt...
Freitag, 20. Juni 2008
Burda-Bilanz: Kopf für Kopf
Dafür, daß Christiane zu Salm 2007 noch gar nicht bei Burda war, sondern ihr Amt erst zum 1. April 2008 antrat, ist Sie in der Bilanz recht häufig präsent...
Anzahl der Abbildungen im Jahrbuch 2008 der Hubert Burda Media:
9 Hubert Burda
7 Helmut Markwort
5 Christiane zu Salm
4 Stephanie Czerny
4 Maria Furtwängler
4 Dr. Paul-Bernhard Kallen
4 Patricia Riekel
3 Uli Baur
3 Reinhold G. Hubert
3 Dr. Christa Maar
3 Andreas Schilling
3 Jan-Gisbert Schultze
3 Ulrike Zeitlinger
2 Sabine Nedelchev
2 Frank-Jörg Ohlhorst
2 Matthias Pfeffer
2 Dr. Marcel Reichart
2 Christof Schuh
2 Andreas Struck
2 Egon Weimer
2 Jochen Wolff
1 Jürgen Bruckmeier
1 Henning Ecker
1 Heiko Hebig
1 Franziska Deecke
1 Nikolaus von der Decken
1 Cornelia Menner
1 Paul Sahner
1 Jürgen Todenhöfer
1 Jochen Wegner
0 Annette Weber
Anzahl der Abbildungen im Jahrbuch 2008 der Hubert Burda Media:
9 Hubert Burda
7 Helmut Markwort
5 Christiane zu Salm
4 Stephanie Czerny
4 Maria Furtwängler
4 Dr. Paul-Bernhard Kallen
4 Patricia Riekel
3 Uli Baur
3 Reinhold G. Hubert
3 Dr. Christa Maar
3 Andreas Schilling
3 Jan-Gisbert Schultze
3 Ulrike Zeitlinger
2 Sabine Nedelchev
2 Frank-Jörg Ohlhorst
2 Matthias Pfeffer
2 Dr. Marcel Reichart
2 Christof Schuh
2 Andreas Struck
2 Egon Weimer
2 Jochen Wolff
1 Jürgen Bruckmeier
1 Henning Ecker
1 Heiko Hebig
1 Franziska Deecke
1 Nikolaus von der Decken
1 Cornelia Menner
1 Paul Sahner
1 Jürgen Todenhöfer
1 Jochen Wegner
0 Annette Weber
Mittwoch, 14. Mai 2008
Todenhöfer – „ein moderner Robin Hood“
Besser spät als nie: Heute hat nun auch die „Süddeutsche Zeitung“ Jürgen Todenhöfers Irak-Buch besprochen. Christiane Schlötzer lobt: „Ein bisschen wirkt Jürgen Todenhöfer, der das Plakative liebt, wie ein moderner Robin Hood, der mit abenteurlichem Einsatz für die Entrechteten kämpft. 'Auf der Suche nach der Wahrheit', hat er sein Vorwort im Buch betitelt. Das klingt nach großer Abrechnung. Auch an diesem pompösen Aufklärungs-Gestus des Antikriegs-Missionars Todenhöfer mag man sich stören, aber was bleibt: Der Mann hat in vielem einfach recht.“ (vollständige Buchbesprechung online auf buecher.de)
Dienstag, 25. März 2008
Größenwahnsinnig und aussichtslos?
„Ist es Wahnsinn oder Widerstand, wenn einer in drei großen Tageszeitungen, in der 'New York Times', in 'Al Quds' und in der F.A.Z., seitenweise Anzeigen kauft, um bekanntzumachen, was doch eigentlich jeder weiß? Ist es noch Engagement, wenn sich ein Privatmann mit Buch, Website, Kinotrailern und Plakatwerbung an die Weltöffentlichkeit wendet, oder ist das ein Spleen? Ist der ein Pionier einer Weltbürgergesellschaft oder schon in der Liga der Erleuchteten, der D-Mark-Partei-Gründer und Supervitaminprediger? Vermutlich beides. (...) Er hat, was viele besonders beunruhigt, für das neueste Projekt ein kleines Vermögen ausgegeben. Plakat-, Zeitungs- und Kinowerbung, auch der dreisprachige Internetauftritt: alles privat bezahlt. So viel war es dann gar nicht, sagt er, ungefähr die Größenordnung eines Sportwagens. Er hat es einfach nicht mehr ausgehalten, die Lügen, die falsche Rollenverteilung, dass sich der Westen immer noch als das Opfer sieht und die Muslime als die intrinsisch Aggressiven darstellt, wo es sich doch exakt umgekehrt verhält.“
Nils Minkmars ganzseitiger „F.A.S.“-Beitrag über Burda-Vorstand Jürgen Todenhöfer und dessen aufrüttelnde Thesen zum Irak-Krieg und der Auseinandersetzung mit dem Islam ist jetzt auch kostenfrei online.
Nils Minkmars ganzseitiger „F.A.S.“-Beitrag über Burda-Vorstand Jürgen Todenhöfer und dessen aufrüttelnde Thesen zum Irak-Krieg und der Auseinandersetzung mit dem Islam ist jetzt auch kostenfrei online.
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