Freitag, 3. August 2007
Taschenmodel Gorbie
„Euch steck' ich noch alle in die Tasche“, soll Michail Gorbatschow im Zentralkomitee 1981 verkündet haben. Dabei wird er aber kaum an die Keepall von Louis Vutton gedacht haben, für die er jetzt 26 Jahre später wirbt. Annie Leibovitz hat die neue Kampagne fotografiert, für die auch Catherine Deneuve, Steffi Graf und Andre Agassi posieren. Auf die „New York Times“ wirkt Gorbie als Taschenvertreter eher unglücklich: „He is holding on to a door handle, as if the bag contained polonium 210.“ (via Cherryflava)
Cookies und andere Lebensmittel 2.0
Nachdem Amazon jetzt mit frischen Lebensmitteln experimentiert, aus aktuellem Anlaß dieses charmante, wenn auch nicht mehr ganz taufrische Video.
Scam-Kunst
Der Berliner Künstler Henning Wagenbreth hat berüchtigte Scams der Nigeria- Connection und anderer Betrüger in wunderbare Linolschnitte umgesetzt und unter dem Titel „Cry for help“ als Buch veröffentlicht. (via „F.A.Z.“)
Öko, doch sexy
Atmungsaktiv, antibakteriell und ökologisch voll korrekt: Die Dessous (67 Prozent Bambusstoff, 33 Prozent Baumwolle) von doki-doki, St. Louis, sind nicht nur kompostierbar, sondern machen auch optisch recht viel her. (via Daily Candy)
Dictature lettriste
Der rumänische Dichter Isodore Isou, Begründer des radikalen Lettrismus, ist in Paris gestorben. Hier ein schönes Tondokument seiner Lyrik. (via „Frankfurter Rundschau“)
Die Crux mit den Wohlstandsjournalisten
„Der Verlust der ideologischen Pole und die mangelnden Bezugspunkte im klassisch-politischen Raum haben für jeden Journalismus, der sich als politisch versteht, zunächst Sinnverlust zur Folge, weil schwerer zu definieren ist, wofür und wogegen geschrieben oder gesendet werden soll. Es wird nach Ersatz gesucht. Der Neo-Journalismus findet ihn im Rückgriff auf die alten bürgerlichen Werte, aber er will im 21. Jahrhundert zugleich trendy und hauptstädtisch hip sein.“ Lutz Hachmeister in seiner sehr lesenswerten Analyse des deutschen Medienwesens für die „Neue Zürcher Zeitung“ (via Perlentaucher). Widersprüchlich erscheint mir nur, wie er einerseits für den anglo-amerikanischen Journalismus und dessen grossen, multiperspektivischen journalistischen Wirklichkeitsreportagen plädiert und andererseits dogmatisch gegen deutsche Perspektivwechsel wettert: „Die «FAZ» veröffentlicht das neue Buch der Feministin Alice Schwarzer als Vorabdruck, die einst biedere Fernsehillustrierte «HörZu» aus dem Springer-Verlag wirbt ätherisch mit einem sich küssenden Lesbenpärchen, Journalistenwechsel von der «TAZ» zur «Welt» regen kaum noch jemanden auf.“
Schnappi, das Notebook
Tastaturen, die Dir die Fresse polieren, beißende Laptops – die „jealous computers“, die eifersüchtigen Computer der viralen Kampagne fürs Nokia N95 sind zwar eher Transformers für Arme, aber dennoch nicht ohne Charme.
Triumphaler Bunte-Triathlon
Dahlmann-Disclaimer
Der vorherige und folgende Blog sind nach dem Genuß von viel Champagner, etwas Wodka und einer Magaldrat verfaßt worden.
Donnerstag, 2. August 2007
kontakter.de wird weggewuvt
„Wir kennen uns aus dem Barer 61, Du mußt mir etwas vom Tablett abnehmen“. Mit dieser freundlichen Aufforderung empfing mich eine Kellnerin im P1 – und leckerem Birnen-Obatzdem... IP, der Werbezeitenvermarkter der RTL-Gruppe hatte zu einem
Stehrumchen mit (den Promis?) Jenny Elvers, Lisa Fitz, Max Tidof und Lisa Seitz eingeladen, und offensichtlich ist vom Rammeln, Töten, Lallen nur noch letzteres übrig geblieben. Alkohol satt, wohin man schaute, auch wenn der Laurent Perrier Champagner gegen 22 Uhr alle war und von Henkel trocken abgelöst wurde. Alkoholfreies gab es nur mit Mühen, und die Profis hatten sich ihr Granini oder Evian sicherheitshalber selbst mitgebracht.Der Nachrichtenwert des Abends beschränkte sich auf den Hinweis gewöhnlich gut unterrichteter Kreise, daß der Europa-Fachpresse Verlag, ein Tochterunternehmen der „Süddeutschen“, Redundanzen abbauen und die Website kontakter.de zu Gunsten der wuv.de einstellen wolle.Ansonsten charmante Servicekräfte und ein leerer Dancefloor – am Primetime Nightclub muß RTL noch arbeiten. Mein Ruf ist dagegen ewig während. Monate nach meinem letzten Besuch wußte die Barcrew noch, daß man mich mit einem Wasserglas voll Wodka glücklich macht. Ob ich es jetzt noch morgen früh um 10 Uhr zur Attac-Aktion vor der Basic-Hauptversammlung in der Richard-Strauß-Straße 48 schaffe...?
Update: Offizielle Bilder online
Stehrumchen mit (den Promis?) Jenny Elvers, Lisa Fitz, Max Tidof und Lisa Seitz eingeladen, und offensichtlich ist vom Rammeln, Töten, Lallen nur noch letzteres übrig geblieben. Alkohol satt, wohin man schaute, auch wenn der Laurent Perrier Champagner gegen 22 Uhr alle war und von Henkel trocken abgelöst wurde. Alkoholfreies gab es nur mit Mühen, und die Profis hatten sich ihr Granini oder Evian sicherheitshalber selbst mitgebracht.Der Nachrichtenwert des Abends beschränkte sich auf den Hinweis gewöhnlich gut unterrichteter Kreise, daß der Europa-Fachpresse Verlag, ein Tochterunternehmen der „Süddeutschen“, Redundanzen abbauen und die Website kontakter.de zu Gunsten der wuv.de einstellen wolle.Ansonsten charmante Servicekräfte und ein leerer Dancefloor – am Primetime Nightclub muß RTL noch arbeiten. Mein Ruf ist dagegen ewig während. Monate nach meinem letzten Besuch wußte die Barcrew noch, daß man mich mit einem Wasserglas voll Wodka glücklich macht. Ob ich es jetzt noch morgen früh um 10 Uhr zur Attac-Aktion vor der Basic-Hauptversammlung in der Richard-Strauß-Straße 48 schaffe...?
Update: Offizielle Bilder online
Knockout-Kino
Seine schmalen Bändchen waren wie ein ansatzloser Magenschwinger, nach jedem Krimi von Jim Thompson verlor ich den Boden unter den Füßen und glaubte, mein eigenes hochgewürgtes Blut schmecken zu können. „Der Mörder in mir“, „Pop. 1280“, „Getaway“, „Grifter“, kleine, böse Geschichten aus einer kleinen, bösen Welt. Und selten so gut verfilmt worden wie in Bertrand Taverniers „Der Saustall“, heute abend um 20.40 Uhr auf Arte. Ein kleiner, böser Film mit einem exzellenten, von der großen Carla Bley eingespielten Soundtrack, wenn ich mich recht erinnere.
(Foto: Arte F)
(Foto: Arte F)
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