Dienstag, 22. Juli 2008

Knallfrosch im Muffatcafé

Harte Konkurrenz für Konstantin Wecker und Oskar Maria Graf: Meine Lieblingsgrüne Barbara Julia Seeliger aka Zeitrafferin diskutiert heute abend im Muffatcafé mit den üblichen verdächtigen Alpha-Frauen wie Barbara Streidl und Barbara Vinken über „alte Emanzen und neue deutsche Mädchen“. Habe ich's überlesen oder verschweigt sie in ihrem Blog den Isar-Trip?

Wild und besessen von schwarzer Seidenwäsche

Wann immer Printveteranen wie Hans-Jürgen Jakobs über die Unterschiede zwischen ihrer Zeitungsarbeit und dem Internet sprechen, betonen sie, um wie viel wichtiger die richtige Überschrift, das Aufmerksamkeit heischende Bild wären – und anders als bei den gedruckten Medien erfährt man als Redaktion online sofort und ausnahmslos, welcher Beitrag wirkt und welcher nicht angeklickt wird.
Das führt dann zu amüsanten Text-Text-Scheren, wenn derselbe Beitrag sowohl in der gedruckten „Süddeutschen Zeitung“, als auch bei sueddeutsche.de erscheint – wie heute das Interview mit Lisa Hoffman über Oskar Maria Graf.
Das Leben seiner Geliebten
Ein Interview mit Lisa Hoffman, die eine Affäre mit Oskar Maria Graf hatte und dann zur Romanfigur wurde

Das wilde Leben des Oskar Maria Graf
"Er war besessen von schwarzer Seidenwäsche"
Durch die Nazis ins Exil gezwungen, führte Oskar Maria Graf in New York ein turbulentes Leben. Lisa Hoffman, die eine Affäre mit dem Schriftsteller hatte, erinnert sich.

Nazis, Wahnsinn, verruchte Dessous – da wird kein Schlagwort ausgelassen. Jetzt ratet mal, welche die Online-Fassung ist und welche in der Zeitung stand?

Wer 20 Euronen übrig hat, sollte heute abend zur LMU-Aula pilgern, wo Oskar Maria Graf von Konstantin Wecker mit einem Lieder- & Leseabend gewürdigt wird.

Vom Beta- zum Starblogger

Die „Spiegel“-Strecke über die deutsche Blogosphäre ist jetzt online und erhöht Niggemeier & Co in der Bildergalerie von „Beta-Bloggern“ zu „Starbloggern“. (Siehe auch meinen ersten Beitrag zum Thema.)

Sexuality exklusiv bei American Apparel?

Keine Ahnung, wie Dov Charneys Münchner Team zu der Behauptung kommt, vielleicht sind die Plakate auch aus den USA importiert, aber Sebastien Telliers aktuelle CD „Sexuality“ gibt es bei uns in Deutschland definitiv nicht nur bei American Apparel zu kaufen... Trotzdem nett, den großartigen Franzosen so zu fördern. À propos Sex: Typischerweise ist das Erotischte am aktuellen Sommer-Foto-Special des „Vice“ Magazins die AA-Werbung neben einigen Polaroids aus Richard Kerns Giftschrank. Ansonsten ist es ausgesprochen paradox, daß ausgerechnet ein Heft mit dem Titel allzu offenherzige Bilder mit einem Sternchen zensiert.

Montag, 21. Juli 2008

Abendzeitung revisited

Harald Martenstein kann seinem Intermezzo bei der „Abendzeitung“ tatsächlich etwas Positives (über Ingrid Seidenfaden) abgewinnen, Michael Jürgs präsentiert sich als langhaariger Nachwuchsreporter und verrät, wie er einst Anzeigenkunden verprellt hat, Hans-Jürgen Jakobs gesteht, Sigi Sommer einst abgewiesen zu haben – auf 80 Seiten erinnert die Münchner „AZ“ heute unter dem Claim „Zeitung mit Zukunft“ an ihre 60-jährige Geschichte. Die Anekdoten ehemaliger Mitarbeiter enthüllen aber eher, was für ein Qualitätsblatt diese Boulevardzeitung einmal war! Lang ist's her.

Setzen, 1

Ich finde zwar nicht, daß alle 50 Motive der aktuellen Bionade-Kampagne von Kolle Rebbe taugen, aber dieses in Schulnähe gehängte Plakat ist einfach wunderbar.

Sonntag, 20. Juli 2008

Deutsche Blogs nur beta?

Bei aller behaupteten Irrelevanz ist es schon putzig, daß die deutschen Blog zumindest wichtig genug sind, um sie Woche für Woche in irgendwelchen Medien abzukanzeln. Drei Seiten und ebensoviele Autoren, immerhin ein New-York-Korrespondent und zwei Wirtschaftsredakteure, bringt der „Spiegel“ in seiner morgen erscheinenden Ausgabe auf, um die deutsche Bloggerszene als „unpolitisch und rechthaberisch, selbstbezogen und unprofessionell“ abzukanzeln. Unter der Überschrift „Die Beta-Blogger“ werden zwar Stefan Niggemeier und Christof Schultheis, Don Alphonso, Mercedes Bunz, Henryk M. Broder, Wolfgang Lieb und Jens Berger blatttypisch einerseits gewürdigt, aber zugleich pauschal zur Strecke gebracht: In Deutschland regierten – anders als in den USA – „allenfalls Beta-Blogger statt massenmediale Alphatiere“. Die hiesige Wikipedia-Ausgabe sei dagegen die zweitgrößte weltweit und somit Deutschland „vielleicht kein Volk von Volkstribunen, aber eines von Oberlehrern“, was mir den Eindruck vermittelt, daß das „Spiegel“-Printteam trotz der neuen Doppelspitze das Internet und den Wechsel vom Sendermodell zur Kommunikation, ob in Form von Blogs oder Wikipedia, einfach nicht begreifen will... Aber durchaus zweinullig darüber diskutieren läßt. Bringt ja schließlich Klicks.

Diskussion zum „Spiegel“-Beitrag: Spiegelfechter, Coffee and TV, CIO Weblog, medienlese, mapumedia, VIP-Raum, Weltblick, F!XMBR, Blog@Netplanet, Opponent, Citronengras und mehr.

Update: Der vollständige „Spiegel“-Text ist inzwischen auch von einigen fremdenfeindlichen Radikalen aus der PI-Ecke online gestellt worden. Nicht unbedingt die feinste Art, mit Texten Dritter umzugehen, und ich will diese radikalen Jünger nicht auch noch durch einen Link aufwerten.

Statt Twitter (14): Fred on air

Im Vorfeld der Lesung heute nachmittag kommt f.kid heute um 15 Uhr ins Radio.

Samstag, 19. Juli 2008

Google oder Münchens Gloria?

Schlimmer als Tollwood geht's nicht mehr, dachte ich immer, aber der Pressetsunami zum Altstadtringfest scheint mich eines besseren zu belehren. Okay, dann ist der Rest der Stadt frei von allen Idioten, obwohl ich natürlich freimütig bekenne, daß es mich heute abend trotz Saufmeile und Blumenbar-Präsenz an den Wittelsbacher Platz ziehen wird. So oft bekommt man nun mal Chicks on Speed in ihrer alten Heimat nicht zu sehen, und Flatz ist immer eine Attraktion. Verschwiegen wird in allen Medien aber ein ganz anderer Auftritt: Morgen nachmittag, zwischen 15.45 und 16.15 Uhr, wenn ich mich nicht irre, räumt der Münchner Lehrsender afk M94,5 seine Jugendbühne am Maximiliansplatz für eine Lesung frei. Fred Kapinski (Foto), Katrin Baumer und andere Münchner Vertreter der Isarstrand-Literaten und LMU-Schreibwerkstatt Manuskriptum werden lesen. Dafür verzichte ich sogar auf einen Blick hinter die Kulissen von Google.

Freitag, 18. Juli 2008

Statt Twitter (13): Paradigmenwechsel

Zwar sehe ich noch nicht so recht, was es bringen soll, aber jetzt twittere ich auch.

Save the world

Manchmal liebe ich einfach meinen Job und diese Pressevorführungen tagsüber...

Updates: Joyeux anniversaire, Vin Diesel!

Seine deutsche Stimme.

Sechs weitere Filmausschnitte.


(Foto & Trailer: Concorde Filmverleih)

Schafft ein, zwei, viele Wallraffs

564 Euro Rente kriegt Günter Wallraff (65), da stehe ich als 47-Jähriger mit meinem aktuellen Anspruch auf zweihundertnochetwas Euro im Monat gar nicht so schlecht da. In seinem sehr aufschlußreichen Interview mit Thomas Öchsner im Wirtschaftsteil der „Süddeutschen Zeitung“ verrät der Enthüllungsjournalist heute außerdem, wieso er Günther Jauch der indirekten Beihilfe zum Betrug bezichtigt und daß er sich um Nachfolger bemüht: „Ich versuche gerade, ein paar Leute davon zu überzeugen, dass wir eine Stiftung brauchen, die jüngere Journalisten bei verdeckten und investigativen Recherchen mit einem Stipendium unterstützt. Dann könnte aus dem, was ich im Kleinen mache, eine Bewegung entstehen. Ich sehe durchaus ermutigende Zeichen, dass sich etwas ändert. Und ich erreiche mit meinen bescheidenen Mitteln zur Zeit mehr, als ich es mir erträumt habe.“