Mittwoch, 17. September 2008

Das Leben des Christian Kortmann

Katzen, „Spackos“ und „extreme Trainsurfer“, die Clip-Kritik von sueddeutsche.de gräbt seit fast zwei Jahren vermeintlich Unterhaltsames aus und präsentiert jede Woche unter dem Titel „Das Leben der Anderen“ ein „Internet-Video der Woche“. So ziemlich die überflüssigste Kolumne überhaupt, denn an zeitraubenden Filmchen mangelt es doch keinem von uns. Ganz zu schweigen von dem gutbürgerlichen Hautgout, sich herablassend über Amateurfilmer, die „Anderen“ eben, zu amüsieren. Aber auch Ungeliebte feiern Jubiläen, und so gibt es morgen abend anläßlich der 100. Folge im Süddeutschen Verlag um 19 Uhr ein Stelldichein mit dem clipfressenden Kolumnisten Christian Kortmann und Matthias Günther, Dramaturg der Münchner Kammerspiele – ob sie damit den Amateurclips kulturelle Würde verleihen wollen? Ich weiß nicht. Mein Vorschlag: mit der Videocam hingehen, die Chose filmen und aus allen peinlichen Momenten einen schönen Clip für Youtube produzieren. Damit aus dem Leben der Anderen das Leben des Christian Kortmann wird. Er hat es sich redlich verdient.

(Screenshot: Literarischer Salon Hannover)

Graeter frei und wieder „AZ“-Autor

Arno Makowsky: Heute rennen überall Leserreporter mit Fotohandys herum...

Michael Graeter:
Ist doch toll! Ich finde Paparazzi-Bilder spannender als diese gestellten Hofberichterstattungs-Bilder.

Aus einem ganzseitigen Interview der „Abendzeitung“ heute mit dem soeben aus dem Gefängnis entlassenenen Klatschreporter, der in Zukunft wieder für die „AZ“ schreiben und „in regelmäßigen Abständen interessante Persönlichkeiten porträtieren“ wird.

The one and only OMD



Orchestral Manoeuvres in the Dark (OMD)

Dienstag, 16. September 2008

Der Podolski der Bühne

Hans Brückner, unser Dirrrty Santa, steht im Mannheimer Nationaltheater mit Georgette Dee in „Marlene“ auf der Bühne. Zwar nur als Einwechselspieler – aber das sind nicht unbedingt die Schlechtesten. Wer fährt mit ins Taka-Turi-Land? Zur Auswahl stehen der 23. und 26. 25. Oktober sowie der 16. und 29. November.

(Foto: Julia Terjung)

Deaf Bug

Manchmal ist mein PowerBook einfach stumm und läßt sich auch nicht ohne Neustart umstellen.

Montag, 15. September 2008

Graf McCainula












Jill „The Manipulator“ Greenberg, die bereits mit ihren provokativen Kinderbildern weltweit für Furore sorgte, hat den Skandal noch einmal getoppt. Als ausgerechnet sie jetzt von „The Atlantic“ den Auftrag erhielt, den republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain fürs Oktober-Titelbild zu fotografieren, porträtierte sie ihn nicht nur möglichst unvorteilhaft, sondern veröffentlichte auch noch weit bösere Motive auf ihrer Homepage. Die Frau gefällt mir. Mal sehen, ob Sixt die Idee auch aufgreift. Nachdem Jung von Matt bereits die weinenden Kinder kopiert hat, um Mietwagen an den Mann zu bringen, wäre jetzt doch ein blutrünstiger Frank-Walter Steinmeier die nächste Eskalationsstufe. (via Most Popular in USA)

Update: „Under Water“ by Jill Greenberg.

Viagra-Popa zum Anklicken

Teile des „Stern“-Artikels über mich sind jetzt auch online!

Wiesn-Derbleckn

Leider nimmt die tägliche „AZ“-Beilage „Die Stadt“ wegen ihres ungewöhnlichen Formats und unscheinbaren Äußeren meist den Weg unerwünschter Werbung und landet ungelesen im Papierkorb. Dabei stöbert Adrian Prechtels Team immer wieder schöne Dinge auf, wie etwa die Lebkuchenherzen der Kunstbehandlung. Statt sich Schatzi, Mausi und abgedroschene Liebesschwüre umzuhängen, kann man jetzt bayerisch-grantelnd auf die Wiesn gehen: Wer mit Statements wie „Du kleine Mistpritschn!“, „Du gwamperter Pfui Deifi“ oder „You’re a pain in the ass“ nicht glücklich wird, kann auch Sonderwünsche äußern. Nur bitte nicht das „Lodenluder“ bestellen, damit rennen sicher die ganzen Aggro-Grünwald-Groupies demnächst herum.

InStyle und Germany's Next Top-Castingshow

Woran erkennt man eine „InStyle“-Redakteurin? Beim Apple-Showcase letzte Woche ganz einfach daran, daß ihre Absätze länger waren als ein iPod. Doch selbst unter ihresgleichen im Gefängnishof schlagen sie die Kolleginnen der „Elle“, „Cosmopolitan“ oder „Amica“ mühelos, sind die „InStyle“-Mädels doch stets einen Tick modischer gestylt. Ab dem 24. September legen sie sogar noch einen Zahn zu, denn dann hat die Redaktion das Fernsehteam einer Casting-Show zu Besuch. Gedreht wird fürs Primetime-Programm am Freitag abend. Gekürt wird aber nicht Deutschlands nächstes Top-Model oder Design-Talent, sondern – der „Starpraktikant“. Also noch einmal zum Mitschreiben. Während Petra Gessulat von der „Cosmopolitan“ auf Pro Sieben „Germany's Next Top-Model“ kürt, widmet sich „InStyle“-Chefredakteurin Annette Weber auf Vox der Praktikantensuche. Na ja, schlechte Publicity ist auch eine Publicity.

Updates: Von wegen Freitag Primetime! Die neue Castingshow wird nun ab dem 15. März jeweils Sonntag nachmittags um 17.15 Uhr ausgestrahlt werden.

Die „InStyle“-Folge wird am Sonntag, dem 22. März 2009, um 17.15 Uhr auf Vox ausgestrahlt werden.

(Foto von Annette Weber: Hubert Burda Media)

Die Anti-Community-Community

Eric Kubitz hat nichts gegen Communities. Schließlich berät er gegen gutes Geld Unternehmen und Webseiten wie freundin.de auch in Fragen des Social Media Marketings oder der Social Media Optimierung. Und nutzt Xing oder Facebook für sich. Aber die besten Berater zeichnen sich eben dadurch aus, daß sie die Gegenbewegung gleich mit gestalten, und so propagiert Kubitz heute in der „Abendzeitung“ das von ihm mitgegründete Anti-Netzwerk ausgeloggt.net: „Viele reagieren zunehmend sauer auf die vielen Pseudo-Communities, die uns das Web 2.0 gebracht hat. Manche sind nützlich, aber von vielen bin ich enttäuscht. Sie wecken Erwartungen, die kaum erfüllt werden können.“ Bei ausgeloggt.net kann man nun eine Telefonnummer und Mailadresse hinterlegen, um weiter vernetzt zu bleiben, ohne aber wie bei anderen Communities ständig neue Statusmeldungen, Bilder oder sonstige Lebens- und Erfolgszeichen produzieren zu müssen. Und soll dann seine ganzen anderen Mitgliedschaften bei MySpace & Co kündigen.

Sonntag, 14. September 2008

iMunich

Keine drei Monate mehr bis zur Eröffnung des Münchner Apple Flagship Store.

Update: Am 10. Dezember könnte es soweit sein.

Feine erste Sätze (1)

„Man muss ja nicht mitmachen, wenn Stefan Aust heult.“

Frank Schirrmacher in seinem Feuilleton-Aufmacher zu Uli Edels Verfilmung von „Der Baader-Meinhof-Komplex“ in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 14. September 2008