Mittwoch, 7. März 2007

Blondes Worst Case Szenario


Ein unerträglicher Bubblegum-Song, ein mißlungenes Schulmädchen-wird-sexy-Outfit (Pumps mit Kniestrümpfen UND Netzstrümpfen) und eine Frisur wie 'ne aufblondierte 40-jährige Vorstadtmutti – Avril Lavignes neues Video ist nur noch peinlich.

Goldiges Durcheinander

„Kurz nach Hollywood hatten auch die Franzosen ihren Event des Jahres und vergaben die berühmten César-Trophäen an die besten Schauspieler und Regisseure“, schreibt Marie Waldburg in der morgigen Ausgabe der „Bunten“. Dabei war die Verleihung der Césars einen Tag vor den Oscars.

Kein Bier wie Bayern

Das Hinterhoftheater, das „geilste Theater von Welt“ (Harald Schmidt), muß Ende März schließen, nachdem die Löwenbräu AG den Pachtvertrag gekündigt hat. In der Münchner Lokalausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ wird dazu auf Seite 69 ausführlich berichtet (leider nicht online). Hier soll nur das Statement der Löwenbräu-Sprecherin Judith Friedl zitiert werden: „Unsere Firmenphilosophie hat in der Öffentlichkeit nichts zu suchen“. Tja, dann aber Ihre Bierplörre bitteschön auch nicht, liebe Frau Friedl.

Saurer Wein

Als Samantha Fox kurzzeitig die Popcharts stürmte, gab es – sicherlich nicht in der „Muppet Show“ – irgendwo eine Marionette in Form einer singenden Titte, um die Musik zu charakterisieren.

Daran muß ich derzeit immer denken, wenn das wunderbare „Summer Wine“ in der unsäglichen Version von Ville Valo & Natalia Avelon aus dem Radio plärrt.

Ausgerechnet dieser Klassiker von Lee Hazlewood und Nancy Sinatra wird von der Uschi-Obermaier-Doublette massakriert, und ich kann mich jedes Mal erneut darüber aufregen. Noch übler: Wenn man bei Amazon Nancy Sinatra eingibt, wird einem die Coverversion des Tittennachwuchsstars aufgedrängt.

(Auf dem Bild sehen wir Natalia Avelon übrigens nicht mit Ville Valo, sondern mit dem 66-jährigen Rainer Langhans, mit dem man mich kurioserweise gelegentlich verwechselt. Foto: Warner Bros.)

Dienstag, 6. März 2007

Tagesfreizeit

Habe gestern endlich meine Einkommensteuererklärung 2005 samt EÜR abgegeben. Das Jahr war ähnlich dem aktuellen eine Zeit des Übergangs. Abschied von „Cosmopolitan“ und „Shape“, Entwicklungsarbeit für Beate Wedekind bei Springer und die ersten Jobs für die „freundin“. Dazwischen viel Zeit am Eisbach, Tinninger Weiher und im Schyrenbad. Dafür ist es heuer noch zu früh – aber an der Pinakothek kann man zumindest die Sonne auskosten.

Radltuning

Jetzt fehlt mir nur noch die Tagesvater-Lizenz und ich kann beruflich umsatteln...

Montag, 5. März 2007

Arghh!

Da macht ein Mitglied des FashionSpots auf das 18-jährige rumänische Model Diana Moldovan aufmerksam, und wie reagieren die Fashionistas der Mode-Community? Fangen an, darüber zu diskutieren, ob Diana nicht einen fetten Bauch hätte... Was für eine kranke Branche!

(Foto: Yes Models)

Gender-Borderline

Ulf Poschardt findet offenbar Politik sexy und ist sicherlich ein Fan des Green Glamours. Also ließ er in der aktuellen „Vanity Fair“ auf Seite 20 auch darauf hinweisen, daß letzten Samstag ein „Staatssekretär“ des Bundesumweltministeriums, „sicherlich eine große Leuchte“, bei Karstadt am Frankfurter Zeil über das Ende der Glühbirne diskutieren würde. Muß es mich wundern, daß es sich dabei nicht um einen Staatssekretär, sondern um die Parlamentarische Staatssekretärin Astrid Klug handelt? Nein, nicht wirklich, denn bei „Vanity Fair“ sitzen offenbar nur kleine Leuchten, bei denen es gerade mal zu einem Sparwitz reicht, aber nicht zu solider Recherche.

(Foto: axentis.de/Lopata)

Sonntag, 4. März 2007

Boys meet girl








Einer der schönsten und traurigsten Filme über Freundschaft, die Liebe, das Abenteuer und die sechziger Jahre: „Die Abenteurer“ („Les aventuriers“) mit Alain Delon, Lino Ventura und die unwiderstehliche Joanna Shimkus. Heute abend um 20.40 Uhr auf arte, morgen nachmittag um 15 Uhr die erste Wiederholung und nächsten Sonntag kurz nach Mitternacht die zweite.

(Fotos: SWR/Telepool)

Bedarf für 'nen Lead Award?

Ist zwar nur Bronze, macht sich aber sicherlich gut auf dem Klo. Die „Titanic“-Redaktion versteigert ihren gerade erst in Hamburg überreichten Lead Award bei eBay. Denn „wir hatten Fahrt- und Übernachtungskosten von fast 630 Euro zzgl. 38 Euro fürs Taxi, die müssen wir also mindestens wieder reinholen“, erklärte Chefredakteur Thomas Gsella gegenüber dem Branchendienst „Kontakter“ und – hoffentlich nicht ganz im Ernst: „Es ist ein wirklich bezaubernder Award. Wir rechnen mit mehreren 100.000 Euro.“ Na ja, im Augenblick liegt das Gebot bei realistischeren 302 Euro. Aber letztendlich geht's den Jungs wohl auch nur um die PR.

P.S. Äh, ich hätte da auch noch eine ADC-Auszeichnung zu verscherbeln...

Als Oma in der Parallelwelt

„Was hier gebraucht wird, dachte ich, ist eine grantige Alte, und so beschloss ich, die einzige Vertreterin der älteren Generation in «Second Life» zu werden. Mein Avatar ist eine Sechzigjährige mit Runzeln und Hängebacken (die sind im Programm verfügbar), heruntergezogenen Mund- und Augenwinkeln, weissem Haar, formlosen schwarzen Jeans und schwarzem Pullover, stets unterwegs zum nächsten Ort des Handels und Wandels, wo sie allerhand dünnlippig gemurmelte Warnungen über die frivole Jugend ausschütten wird.“

Die britische Schriftstellerin Jenny Diski hat sich in einem Selbstversuch nach Second Life begeben und ausgesprochen witzig für die „London Review of Books“ darüber berichtet. Die „Neue Zürcher Zeitung“ hat den Text übersetzt und nachgedruckt.

Karma kaputt

Die Münchner Tauben und ich hatten eine Vereinbarung: Sie stören mich nicht und ich füge ihnen kein Leid zu. Diese Allianz ging auch lange gut. Bis 1989 ein Pärchen ausgerechnet auf meinem Balkon in der Franz-Joseph-Straße zu nisten anfing. Tagelang kämpfte ich mit mir, bis ich mich dann doch entschloß, das Ei zu vernichten. Seitdem herrschte wieder Frieden unter uns. Bis gestern. Ich war auf dem Fahrrad unterwegs und wie so oft kreuzten ein paar dieser trägen Asphaltvögel meinen Weg. Der Deal war eindeutig: Ich verlangsame meine Fahrt, sie warten bis zum letzten Augenblick und flattern dann gerade rechtzeitig davon. Bis gestern. Eine Taube flatterte nicht, ich weiß nicht, ob sie besonders cool sein wollte oder nur dämlich war.Denn sie wußte nicht, was sie tut und geriet mit ihrem Kopf unter mein Vorderrad. Mein Hinterrad holperte auch noch über etwas. Ich war zu feige, anzuhalten und zurückzufahren, um mir mein Opfer näher zu betrachten. Vorbei mit der Allianz.