Als nächste Aktion gegen den Einstieg der Schwarz-Gruppe bei Basic planen Attac und das Sozialforum, morgen, am 31. August, ab 16 Uhr vor der Sendlinger Filiale in der Passauer Straße 183 Unterschriften zu sammeln und Flugblätter zu verteilen. (Während ich mit schlechtem Gewissen das Spiel der Löwen gegen Köln besuchen werde...)
(Foto: Andreas Bock; alle Beiträge zum Thema)
Donnerstag, 30. August 2007
Downsizing der Post
„Die Deutsche Post fürchtet die Konkurrenz und hat wohl auch deshalb in jüngster Zeit keine ihrer zuletzt 12 000 Filialen mehr geschlossen“, schreibt die „Süddeutsche“ heute auf Seite 1 in Zusammenhang mit der Kooperation zwischen Springers Pin und den Sparkassen beim Aufbau einer Konkurrenzpost. Stimmt so aber nicht. Die Postfiliale im Münchner Arabellapark, Anlaufstelle für alle Burda- und Marquard-Media-Mitarbeiter, die ihre Privatkorrespondenz nicht über die Verlagspoststellen laufen ließen, wurde unlängst geschlossen und durch eine Postagentur im Arabellahaus ersetzt, die weit weniger qualifiziert ist und beispielsweise keinerlei Postbankdienste anbietet. Also auf Pin- oder TNT-Niveau ist.
Alive and krücking
Am Knie hatte ich nur zweimal Schmerzen: vorgestern, als ich aus der Klinik entlassen wurde und in den Wagen einsteigen mußte, und gestern, als sie mir die Drainage aus dem Gelenk zogen. Dafür tut mir so ziemlich alles andere weh, seitdem ich gestern anderthalb Stunden auf zwei Krücken und einem Bein zu meinem Arzt gehumpelt bin: Muskelkater. Am Bauch, an den Armen, an den Händen, an den Schultern, zu einem Sixpack wird es wohl dennoch nicht reichen. Zumal ich heute auf die Eine-Krücke-zwei Beine-Methode umgestiegen bin. Das geht wesentlich schneller, mit weniger Kraftaufwand und das Knie macht's mit. Dagegen fällt mir mein täglicher Ben-Becker-Moment, das Spritzen, immer noch schwer. Das Einführen der Nadel in meinen Bauch und das Drücken erfordert große Überwindung, aber mir leistet auch keine Fickundzwanzigjährige dabei Gesellschaft. Damit ich mich aber nicht ganz so einsam fühle, hat mir Narziß seine Baumaschinen vorbeigeschickt.
Mittwoch, 29. August 2007
Bloggertreffen nächste Woche
Robert Basic und Marc, nein nicht der Narziß, sondern der Wissenswerkstätter, haben spontan ein Münchner Bloggertreffen organisiert. Donnerstag, 6. September, 19.30 Uhr. Anlaß für Roberts Besuch in unserer schönen Landeshauptstadt ist die Media-in-Transition-Konferenz.
Nein zum Jesus-Avatar
Beten über Skype? Ja, aber eine Messe in Second Life - nein! „Ein Jesus-Avatar wäre nur ein Götze. Man kann SL als intelligentes Spiel hinnehmen, aber nicht als ein alternatives Leben.“ Jozef Kloch, Verantwortlicher für die Internetpräsenz der katholischen Kirche in Polen, im Interview mit „Tygodnik Powszechny“. (zitiert nach/übersetzt von der Magazinrundschau des Perlentauchers)
„Ballkönigin mit einem dunklen Geheimnis“
„Das wirklich Besondere an „Rilo Kiley“ (...) ist, dass unter der achtfach glattpolierten Oberfläche ein Rumoren aus grabestiefen Abgründen zu vernehmen ist.“ Eric Pfeil/„F.A.Z.“
Vom Münchner Auftritt gestern abend habe ich noch nichts gehört, aber die „F.A.Z.“ schwärmt vom Kölner Konzert meiner aktuellen Lieblingsband Rilo Kiley.
Vom Münchner Auftritt gestern abend habe ich noch nichts gehört, aber die „F.A.Z.“ schwärmt vom Kölner Konzert meiner aktuellen Lieblingsband Rilo Kiley.
Kein Schlafen nach Zahlen
Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch ein Countdown ist, aber jedenfalls liebe ich es, wenn sie in „Nip/Tuck“ den Patienten bis zehn zählen lassen und er immer schon weit vorher der Narkose unterliegt. Entsprechend hoffnungsvoll lag ich gestern im OP der Riefklerklinik, aber Pustekuchen. Während ich noch die Aufforderung zum Zählen erwartete, entschwand ich auch schon in Morpheus' Arme, hatten sie mich doch offenbar ganz heimtückisch ohne Ansage anästhesiert.
Aber das war vielleicht auch gut so, denn es herrschte dicke Luft. Die Stationsschwestern waren sauer auf die OP-Schwestern, das Ärzteteam war auch irgendwie schlecht gelaunt, weil sie offenbar eine Viertelstunde auf mich warten mußten. An mir lag's nicht, ich war wie bestellt um 6.30 Uhr in der Klinik, wo man mich aber erst einmal desinteressiert über eine halbe Stunde warten ließ, bis dann die Aufnahme öffnete, mich registrierte und auf Station schickte. Dort zog mir dann die Krankenschwester (eine rothaarige Doppelgängerin von Schwester Olivia aus „Grey's Anatomy“) einen dieser hinten offenen Kittel an und rasierte mir mein Knie – gibt's für diesen Fetisch einen Markt? Während es leicht ziepte, mußte ich immer an die Szene aus „All that Jazz“ denken, wenn Roy Scheider das Klinikpersonal mit der Warnung terrorisiert: Entschuldigung, ich kriege gerade einen Steifen.
Nach der OP ging es aus dem Aufwachraum rasch auf Station, wo in meinem Zimmer abwechselnd ein Älterer Radio Arabella hörte und ein Jüngerer irgendeinen lauten wie schwachsinnigen Pokemon-Schwachsinn auf RTL2 guckte. Dazu noch ein Mittagessen, das jedes Vorurteil bestätigte: Formfleisch-Schnitzel, dessen Panade am Teller kleben blieb, mit mehligen, absolut geschmacksfreien Kartoffeln.
Nachdem ich erfolgreich pissen war, offensichtlich ein fundamentaler Beweis, daß man eine OP gut überstanden hat und entlassen werden kann, durfte ich schließlich auf meinen Krücken mit einer bereits mit 60 ml Blut gefüllten Drainage auf meinen Krücken hinaushumpeln. Und wünschte mir, wie in Amerika im Rollstuhl zur Tür gebracht zu werden.
Nach einer etwas unruhigen Nacht humpelte ich heute im strömenden Regen zum Arzt, der mir die Drainage (Bild!) mit inzwischen 150 ml entfernte und mir verriet, was er alles am Gelenk gesäubert hat. Nur den Einriß hat er offenbar nicht behandelt...
Aber das war vielleicht auch gut so, denn es herrschte dicke Luft. Die Stationsschwestern waren sauer auf die OP-Schwestern, das Ärzteteam war auch irgendwie schlecht gelaunt, weil sie offenbar eine Viertelstunde auf mich warten mußten. An mir lag's nicht, ich war wie bestellt um 6.30 Uhr in der Klinik, wo man mich aber erst einmal desinteressiert über eine halbe Stunde warten ließ, bis dann die Aufnahme öffnete, mich registrierte und auf Station schickte. Dort zog mir dann die Krankenschwester (eine rothaarige Doppelgängerin von Schwester Olivia aus „Grey's Anatomy“) einen dieser hinten offenen Kittel an und rasierte mir mein Knie – gibt's für diesen Fetisch einen Markt? Während es leicht ziepte, mußte ich immer an die Szene aus „All that Jazz“ denken, wenn Roy Scheider das Klinikpersonal mit der Warnung terrorisiert: Entschuldigung, ich kriege gerade einen Steifen.
Nach der OP ging es aus dem Aufwachraum rasch auf Station, wo in meinem Zimmer abwechselnd ein Älterer Radio Arabella hörte und ein Jüngerer irgendeinen lauten wie schwachsinnigen Pokemon-Schwachsinn auf RTL2 guckte. Dazu noch ein Mittagessen, das jedes Vorurteil bestätigte: Formfleisch-Schnitzel, dessen Panade am Teller kleben blieb, mit mehligen, absolut geschmacksfreien Kartoffeln.
Nachdem ich erfolgreich pissen war, offensichtlich ein fundamentaler Beweis, daß man eine OP gut überstanden hat und entlassen werden kann, durfte ich schließlich auf meinen Krücken mit einer bereits mit 60 ml Blut gefüllten Drainage auf meinen Krücken hinaushumpeln. Und wünschte mir, wie in Amerika im Rollstuhl zur Tür gebracht zu werden.
Nach einer etwas unruhigen Nacht humpelte ich heute im strömenden Regen zum Arzt, der mir die Drainage (Bild!) mit inzwischen 150 ml entfernte und mir verriet, was er alles am Gelenk gesäubert hat. Nur den Einriß hat er offenbar nicht behandelt...
Montag, 27. August 2007
GEZ in der Grauzone
Als ich mich Freitag über die GEZ mokierte, war ich mir kurz unsicher, ob ich den Gebührenfahndern Vorwürfe machen Fehler vorwerfen durfte, die schon ein paar Jahre zurückliegen. Aber wie die „Frankfurter Allgemeine“ ab heute in einer Fallsammlung darlegt, ist die Trickserei beim Eintreiben der GEZ-Gebühren wirklich nicht besser geworden.
Autorenschelte
„Seine neuen Stories sind so virtuos und schlagfertig wie seine frühen Filme“, wirbt Kein & Aber im „Kultur Spiegel“ und auf der Website für „Pure Anarchie“, den neuen Erzählband seines Autors Woody Allen. Ich weiß nicht, ob ich mir als Autor von meinem Verlag so pauschal unterstellen lassen wollte, daß meine neuen Filme stümperhaft und langweilig wären... (Was ich persönlich auch gar nicht finde.)
Update: Im aktuellen „Spiegel“ lobt Maxim Biller das Buch: „Wer Woody Allens 'Pure Anarchie' gelesen hat, der kann keine 'ernsten Sachen' mehr lesen, denn die kommen ihm plötzlich so gekünstelt und pathetisch vor, so lächerlich angesichts der großen Tragödie 'Leben', durch die Allen mit seiner Prosa so cool und lachend hindurchspaziert, als wäre gerade Jüngstes Gericht und Gott hätte gesagt, ich hab euch reingelegt, ihr dürft alle von den Toten auferstehen.“
Update: Im aktuellen „Spiegel“ lobt Maxim Biller das Buch: „Wer Woody Allens 'Pure Anarchie' gelesen hat, der kann keine 'ernsten Sachen' mehr lesen, denn die kommen ihm plötzlich so gekünstelt und pathetisch vor, so lächerlich angesichts der großen Tragödie 'Leben', durch die Allen mit seiner Prosa so cool und lachend hindurchspaziert, als wäre gerade Jüngstes Gericht und Gott hätte gesagt, ich hab euch reingelegt, ihr dürft alle von den Toten auferstehen.“
Countdown
Ich halte Krankenhäuser für das Abu-Ghraib unserer Kassengesellschaft. Orte, an denen man entwürdigt, gefoltert und vorgeführt wird, aber das ist eine sehr subjektive, zahllosen Traumata geschuldete Meinung. Vielleicht finde ich mich ja stattdessen in einer Folge von „Scrubs“, „E.R.“ oder „Grey's Anatomy“ wieder, mit hinreißenden Krankenschwestern, smarten Ärzten und einem anderen, der die Rolle des zu Tränen rührenden Schicksals übernimmt? Morgen geht's zur Schlachtbank.
Sonntag, 26. August 2007
Scarlett: Mal cool, mal clean
Da präsentiert der MTV Movies Blog einen so schönen Clip aus Scarlett Johanssons neuem Film „The Nanny Diaries“, nur damit mir danach der unerträglich sterile, offizielle Filmtrailer jede Lust auf den Streifen wieder austreibt – sogar obwohl Laura Linney mitspielt.
Warum 1860 mehr Spaß macht als der FCB
Im Münchner Sportteil der „Süddeutschen“ vom Wochenende verraten Gerald Kleffmann und Markus Schäflein „10 Gründe, warum 1860 mehr Spaß macht als Bayern“:
- „Der andere Ribéry“: Berkant Göktan, der aber weit weniger kostet.
- Der bessere Toni: In der laufenden Saison hat Antonio Di Salvo mehr Tore geschossen als Luca Toni.
- Den überfälligen Generationswechsel beim Torhüter haben die Löwen bereits vollzogen.
- Lahm zuzuschauen sei wie „lecker Bratwurst essen“, aber Torben Hoffmann spielen zu sehen wie „lecker Austern schlürfen“.
- Mustafa „Mucki“ Kucukovic trägt nicht nur den tolleren Spitznamen, sondern spielt im Unterschied zu Poldi auch.
- Doppelt hält besser: Während Bayern nur einen Larrauri hat, gibt es bei 60 zwei Bender.
- Während Hitzfeld jahrelange Erfahrung hat, ist Marco Kurz der Trainer der Zukunft.
- Bei 1860 sind noch Business Seats erhältlich.
- Während die FC Bayern AG die Öffentlichkeit mit Boom-Umsätzen beim Merchandising langweilt, faßt sich der TSV 1860 kurz und bündig: „Die Fanartikel GmbH hat 50.000 Euro Verlust gemacht.“
- 1860 hat in dieser Bundesliga-Spielzeit mehr Tore geschossen als Bayerns Millionarios. „Das sind unwiderlegbare Zahlen.“
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