Das Essen im Pschorr lohnte stets den Weg, aber sonst sprach viel gegen einen Besuch: Das falsche Bier, zu weit weg von daheim, und wenn ich mich schon zum Viktualienmarkt begebe, kann ich auch gleich im unschlagbaren Sedlmayer einkehren, aber vor allem
gehört der Pschorr zur Schrannenhalle und damit zum Reich der Finsternis. Doch nun hat sich der Koch vom Pschorr selbständig gemacht und den Georgenhof übernommen, der gefühlte zwanzig Jahre eine Baustelle war.
Damit gibt es nun für mich noch einen Grund weniger, meinen Kiez zu verlassen, denn jetzt kann man hier auch anständig bayerisch essen, dem Augustiner frönen und zudem die Sonnenterrasse an der Georgen- Ecke Friedrichstraße genießen. Los geht's schon früh um 8 Uhr mit einer Frühstückskarte, die selbst einen Baby Schimmerlos erfreuen würde und unschlagbar günstigen Weißwürsten (2 Stück von der Metzgerei Franz Kaupp mit aufgekrenten Händlmeiersenf und Breze für 3,50 Euro).
Mehr habe ich auch noch nicht probiert, aber die Karte ist schon mal vielversprechend: Ochsenbrühe (3,50), Hausente mit Kartoffelknödel (10,50/15,50), Böfflamott mit Topfenknödel und Zwetschgenblaukraut (13), Kalbsbackerl und -medaillon mit Süßkartoffelpüree (18,50), Kaiserschmarrn... Nur personell haperts noch ein wenig: Die Kellnerin sollte lernen, daß man Weißwürste stück- und nicht paarweise zählt, und in der Küche herrschte heute große Konfusion, aber der Georgenhof hat auch gerade erst ein paar Tage wieder auf.