Freitag, 27. März 2009

Montag, 23. März 2009

Pommes-Golf

So ziemlich jeder Arzt fragt mich, ob ich Sport triebe, und bis auf die drei S konnte ich da bisher nicht viel aufbieten. Aber heute habe ich den neuen Minigolf-Platz der Pommes-Boutique entdeckt, eine Indoor-Anlage von studentischer Übersichtlichkeit, gleich neben der Frittenbude in der Amalienstraße 46. Mit – wenn ich mich richtig erinnere – 2 Euro pro Kopf und Stunde beziehungsweise 5 Euro Minimum durchaus bezahlbar. Ihr seid hiermit alle herausgefordert!

Bisher 85.000 Zugriffe auf die ZEIT von attac

Neben dem 150.000 am Samstag verteilten Exemplaren und den 100.000 heute der „taz“ beigelegten „Zeit“-Parodien war natürlich auch der Webauftritt wichtig. Laut Pressesprecherin Frauke Distelrath von attac entspricht der Ansturm heute dem von Samstag, während Sonntag eindeutig der Peak lag:
  • „Bisher 85.000 Zugriffe auf www.die-zeit.net, davon Sa 27.000 und So 42.000
  • Seitenzugriffe (Page Impressions): bisher 181.000, davon Sa 59.000 und So 89.000
  • Eindeutige Besucher (Unique Visitors): 77.000, davon Sa 25.000 und So 39.000
  • Die PDF-Seite wurde 24.000 mal angezeigt, allerdings ist das PDF auf zahlreichen Seiten (u.a. heute.de) gespiegelt worden.
Da die Webseite am Samstag rund zwei Stunden nicht erreichbar und in der restlichen Zeit stark belastet war, spiegeln die Zahlen nicht den echten Stand des Interesses wieder.

Parallel zu den Aufrufen auf www.die-zeit.net sind die Seitenaufrufe von www.attac.de und www.casino-schliessen.de auf das Fünffache (!) angestiegen.“

Übrigens kann man das Blatt jetzt auch kurzfristig bei attac bestellen!


Updates: Der „taz“ soll laut einem attac-Newsletter und Till Westermayer zufolge eine Schwarzweiß-Version beiliegen, bei der nur die Titelseite farbig ist, (Till Westermayer fand in seiner „taz“ aber das bunte Original), also dann lieber bei attac bestellen oder kommende Aktionen abwarten, denn: „Wegen der hohen Resonanz werden wir diese Woche eine große Auflage nachdrucken - einerseits um bei den Demos am Samstag ausreichend Zeitungen zur Verfügung zu haben - aber auch für weitere gute Verteil-Gelegenheiten wie die Demos im Mai, den McPlanet-Kongress, den Kirchentag etc.“

Samstag, 21. März 2009

Brüten à la Schäuble

Der Nistkasten Wolfgang S. von Dennis Clasen (59 Euro, Magazin)

attac setzt auf bessere ZEITen

attac statt Schmidtchen Schleicher. Nach dem Vorbild der Yes Men und ihrer Parodie auf die „New York Times“ letzten November verteilt das deutsche Netzwerk der Globalisierungskritiker heute bundesweit in über 100 90 Städten eine 8-seitige Satire (Ansicht aller acht Seiten unten, pdf-Download bei attac – teils überlastet, alternativ auch bei Scribd) auf Deutschlands größte Wochenzeitung, wenn auch im etwas kleineren taz-Format, da sie am Montag der „tageszeitung“ beilegen wird.
DIE ZEIT trägt das Erscheinungsdatum 1. Mai 2010 und ist „voll mit erstaunlichen Nachrichten, die bei einem ernsthaften Willen zum Wandel möglich wären: Von Umverteilung von oben nach unten, von Abrüstung, von neuen Medien, von Entschuldung für arme Länder, von Chancen für ländliche Entwicklung anstatt Vorfahrt für die großen Agrarkonzerne, von neuen internationalen Regulierungen der Finanzmärkte usw.“

Updates: Die „taz“, tagesschau.de, Spiegel Online und die Blogosphäre dazu.

„Wenig begeistert ist 'Zeit'-Chef di Lorenzo. Als er am Samstagmorgen kurz nach dem Aufstehen auf die Aktion hingewiesen wird, fällt er aus allen Wolken: Er sei völlig überrascht und leicht schockiert, sagte er dem ZDF. Er wisse gar nicht, wie er auf die Aktion reagieren solle und müsse nun erst einmal in die Hamburger Redaktion fahren“, so das ZDF. Laut der „Süddeutschen“ wußte di Lorenzo aber bereits Freitag abend von der Aktion.

Positiver äußerst er sich im Blog des ZEIT-Onliners Wolfgang Blau: „Fälschungen der ZEIT können wir natürlich nicht gutheißen, zumal nicht in dieser hohen Qualität. Am meisten staune ich aber über den großen Aufwand, den man sich hier geleistet hat. Schön, dass es wenigstens Attac in der Krise noch gut geht.“

bild.de zufolge erwäge die „Zeit“ keine rechtlichen Schritte gegen attac. Ich war ja bis heute morgen überzeugt, daß attac eine gefälschte „Bild“ oder „F.A.Z.“ veröffentlichen würde, mit der „Zeit“ hätte ich nie gerechnet. Aber da war das Prozeßrisiko sicherlich geringer als bei den anderen beiden Blättern.

„Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo wundert es dagegen Focus Online zufolge weniger, daß man „Die Zeit“ ausgesucht hat. Schließlich gäbe es in Deutschland „keine größere überregionale Qualitätszeitung“.

In München wurden die ersten Exemplare der falschen „Zeit“ gegen elf Uhr am Rotkreuzplatz verteilt. Weitere Ausgabestellen sind heute in Schwabing, der Maxvorstadt und der City geplant. Wer sich ein Druckexemplar sichern will, kann bei mir persönlich näheres erfahren.

Am besten gefällt mir die Nescafé-„Anzeige“ auf Seite 5 mit Barbara Schöneberger: „Werbung von Nestlé: Das bedeutete bisher bewusste Irreführung der Verbraucher. Für gutes Geld habe ich mich als Prominente hergegeben, um in einer abgebrühten Kampagne von der eigentlich unverantwortlichen Konzernpolitik abzulenken. Für die Konsequenzen dieser Politik habe ich mich nicht die Bohne interessiert.“

Die Zeit by Attac

Freitag, 20. März 2009

Vienna Calling

„In Wien sind Jungs einfach erst mal nur Jungs. (...) Die Typen hier glauben an traditionelle Werte, die zuallererst mal darauf aufbauen, dünn wie eine Zigarette und schüchtern wie ein zehnjähriges Mädchen am ersten Tag im Ferienlager zu sein. (...) Heute ist die Mode in Wien komplett intellektuell, düster und gedankenschwer.“
Vice April 2009 – The Fashion Issue

Natürlich kompletter Zufall, daß ich Wiens kommende journalistische Hoffnung, Kapinski, heute in der Münchner Schnittstelle ertappt habe, wie er sich einen Emo-Haarschnitt verpassen ließ.

Happy Birthday! 40 Jahre Raupe Nimmersatt










Auch wenn ich in München aufgewachsen bin, so doch in einer rumänischen Familie, mit Rumänisch als Muttersprache, Deutsch habe ich erst auf der Straße gelernt, und ich habe auch in der Vorschulzeit keine deutschen Bücher gehabt. Und selbst wenn, wäre ich für die kleine Raupe Nimmersatt zu alt gewesen, schließlich werde ich nächste Woche 48, während die Raupe heute gerade mal ihren 40. feiert. Warum ich dennoch an ihr hänge: Eine meiner großen Lieben war mit ihr aufgewachsen und sie hat sich selten über ein Geschenk so sehr gefreut wie über dieses Bilderbuch zu ihrem 24. oder 25. Geburtstag.

Rückkehr einer Diva

Sie war Emily Brontë und Camille Claudel, die Blutkönigin der Bartholomäusnacht, Serienkillerinnen und ungezogene Töchter, die U-Bahnfee in Luc Bessons „Subway“ und Nosferatus Opfer, vor allem aber die unbestrittene Diva Frankreichs, schwierig, dominant, durchgeknallt und äußerst politisch. Die letzten sechs Jahre war Isabelle Adjani aber praktisch von der Bildfläche verschwunden, bis sie jetzt auf der Berlinale mit „La journée de la jupe“ vertreten war, wenn auch nicht persönlich. Auf dem überhasteten Weg nach Berlin brach sie sich am Pariser Flughafen den Arm. Heute abend wird der Film unter dem Titel „Heute trage ich Rock“ um 21 Uhr auf arte ausgestrahlt. Cristina Nord von der „taz“ fand ihn spekulativ, Thomas Willmann von artechoc hielt ihn für einen „jener Filme, die von der Brillanz ihrer Grundidee zehren können, auch wenn sie zunehmend nicht mehr so recht wissen, wohin damit.“ Aber die Adjani „etwas fülliger als früher, aber furioser denn je“. Selbst in schlechten Filmen ist sie eben immer schau.

Update: „Nach fünf Jahren Pause ist Isabelle Adjani für diese provozierende Versuchsandordnung vor die Kamera zurückgekehrt, und sie macht die gefährliche Mischung aus Frustration und Wut, aus Nervosität und Resignation, aus Erschöpfung und Angst spürbar, die den zermürbenden Alltag dieser Lehrerin zur täglichen Hölle macht und längst auch ihr Privatleben zerstört hat.“
Anke Sterneborg heute in der „Süddeutschen“





(Foto: ARTE F/Jean-Marie Marion)

Dienstag, 17. März 2009

Sonntag kürt InStyle seinen Starpraktikanten

Wie bereits vor einem halben Jahr gemeldet, hat auch „Stil-Ikone“ Annette Weber mit ihrer „InStyle“-Redaktion an der Kür eines „Starpraktikanten“ bei Vox mitgemacht.
Die Folge aus dem Arabellapark wird kommenden Sonntag um 17.15 Uhr ausgestrahlt, und ich freue mich schon tierisch darauf, zu sehen, wie sich die Burda-Elite da im Fernsehen präsentiert. Schließlich nutzt offenbar auch Patricia Riekel die Sendung zu einem Mattscheiben-Comeback. Der Waschzetteltext des Fernsehsenders ist jedenfalls schon vielversprechend:
„Fashionshows in Paris und Mailand, Interviews mit internationalen Stars und aufwändige Modeshootings - das ist der Alltag einer InStyle-Redakteurin. Und genau da wollen Jessica, Christin und Daria hin. Die drei treten gegeneinander an, um ein Praktikum bei dem Lifestyle-Magazin zu ergattern und damit eine steile Karriere zu starten. Unter den strengen Augen von Chefredakteurin Annette Weber müssen sich die Kandidatinnen in der Münchener Redaktion und bei den Pariser Prêt-à-porter-Schauen beweisen. Wer ist stilsicher genug, um Outfits aus dem riesigen Designerfundus der Redaktion zusammenzustellen? Wer schafft es, ein Interview mit Karl Lagerfeld zu bekommen? Und wer kriegt Stars wie Milla Jovovich am Rande der Pariser Modenschauen zu fassen? Die 21-jährige Christin hat zwar schon einen Abschluss als Bachelor of Arts in Medienkultur in der Tasche, aber ist die Thüringerin für den Modezirkus selbstbewusst genug? Jessica, ebenfalls 21, will unbedingt in einer Moderedaktion arbeiten, doch hat die Abiturientin genug Biss, um sich durchzusetzen? Daria aus Duisburg ist von sich als Modeexpertin überzeugt, aber kann die 20-Jährige auch Stilikone Annette Weber überzeugen?“

(Fotos: VOX/VP/Tresor TV/LL)

Montag, 16. März 2009

Länger ist nicht immer besser

„In ihren fruchtbaren Tagen bevorzugen Frauen stürmische Männer. In den unfruchtbaren sanfte. Ein kluger Mann fährt nicht in beiden Phasen das gleiche Auto.“
Dieser in der morgigen „Süddeutschen Zeitung“ doppelseitig präsentierte Unsinn, der nichtsdestotrotz natürlich voll dem Denkschema testosterongesteuerter Schlipsträger à la Sixt entspricht, hat mich erst gar nicht echauffiert, sondern nur verwundert. Kann ein Anzeigenmotiv heutzutage bestehen, dessen Claim zu lang zum twittern ist?