Nachdem am Montag bereits Finanzvorstand Johann Priemeier die Biosupermarktkette Basic verlassen hat, hat nun auch die Schwarz-Gruppe (Lidl u.a.) ihr Engagement dort beendet und sich aus dem Aktionärskreis zurückgezogen. Das sieht ja ganz danach aus, als ob wir uns mit unserer kritischen Haltung durchgesetzt hätten. Oder wie es die Basic AG formuliert: „Die psychologische Wirkung des Einstiegs in das Kapital unserer Gesellschaft wurde unterschätzt. Nun wurden die Konsequenzen gezogen. (...) Unsere Kundinnen und Kunden und viele unserer Lieferanten haben uns den Weg aufgezeigt. Dafür sind wir dankbar. Wir sind stolz auf unsere Kunden, die kritisch sind und bewusst leben.“ Ganz schön schleimig, aber wenn's einem guten Zweck dient...
Updates: In ihrem Beitrag über Claudia Langers Lohas-Portal Utopia und die „Bionadisierung der Gesellschaft“ geht die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ vom 11. November auch auf den Ausstieg der Schwarz-Gruppe bei Basic ein. Der „F.A.S.“ zufolge hat der Boykott der Basic-Kunden nach dem Einstieg der Lidl-Inhaber die Umsätze um 20 Prozent einbrechen lassen! Seltsamerweise behauptet der Autor Georg Meck im gleichen Beitrag über die kritischen Verbraucher von heute, „Boykottaufrufe, gängiges Mittel der Aktivisten früherer Tage, sind kaum zu erwarten. Nicht mit Verzicht oder Systemkritik, sondern mit Genuss und Markentreue ist die Welt zu verändern.“ Dabei hat gerade der Boykottaufruf von attac, dem Sozialforum und anderen die Schwarz-Gruppe wieder vertrieben und Basic zurück auf nachhaltigen Kurs gebracht.
Die „Berliner Zeitung“ über den „Triumph der Ideale der Biobewegung“.
Endlich einmal eine Zeitung, nämlich „Die Welt“, die den Anteil der „globalisierungskritischen Bewegung Attac“ würdigt.
4 Kommentare:
Cool! Egal, wies formuliert ist, es ist doch hervorragend, daß Basic den Ärger ihrer Kunden ernstgenommen hat.
Vorallem wohl den Ärger ihrer Lieferanten, die dann wohl Basic weiter beliefern dürften.
Es war eine totale Schnapsidee vom Basic-Vorstand sich mit Lidl zu verbünden.
Ja, wobei die Umsätze meiner Einschätzung nach auch spürbar gefallen sind. Der typische Basic-Kunde ist eben wohl doch eher der reflektierte Besserverdienende, der Discountern kritisch gegenübersteht und es sich leisten kann, auch anderswo einzukaufen.
Ich denke auch, dass man sich hier wieder besinnen muss, welche Zielgruppe man mit seinen Produkten wirklich anspricht. Für Discounter wie Lidl zählen dann doch wohl leider eher noch andere Produkteigenschaften als die Qualität. Trotzdem glaube ich, dass auch in diesem Segment der Trend hin zu Bio weiter ungebrochen bleiben wird.
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