Freitag, 14. Juli 2023

Feine erste Sätze (60)

 „Es gibt nicht viele Filmemacher, die bereit sind, für das Kino zu sterben. Tom Cruise ist einer von ihnen.“

Rüdiger Suchsland in seiner Besprechung von „Mission: Impossible – Dead Reckoning Part 1“ für Artechoc.

BillyBoy*: Barbie – Ihr Leben & ihre Welt

»Eine Schülerzeitung, das „Münchner Buchmagazin“, dann ein Ein-Mann-Verlag, der als erstes zweisprachig, zweibändig, die Gedichte von Emily Brontë verlegte und den inzwischen mit 40.000 Exemplaren verkauften Bildband „Quintessenz – Die schönen Dinge des Lebens“ – so fing es zu Beginn der 80er Jahre mit dem Popa Verlag an«, schrieb Marianne Menzel im „Börsenblatt des deutschen Buchhandels“ vom 1. Oktober 1991 leicht verkürzt.

»Bücher gehörten in der Familie Popa zu den schönen Dingen des Lebens, und so war auch der ältere Bruder des Jungverlegers Dorin Popa, Dinu Popa mit dabei, als man 1984 erstmals mit einem einzigen Buch auf die Frankfurter Buchmesse zog.« 

Und weiter: »Dinu Popa hat den Verlag 1986 von seinem Bruder übernommen.« Zwei Jahre später schloß Dinu an den Erfolg von „Quintessenz“ mit BillyBoy*s „Barbie – Ihr Leben & ihre Welt“ an. Wie „Quintessenz“ war auch „Barbie“ eine Lizenzausgabe des New Yorker Crown Verlags. Autor war der US-amerikanische, in Paris lebende Schmuckdesigner, Warhol-Freund und Barbie-Sammler BillyBoy*. (Schmuckdesigner war damals noch ein ehrbarer Beruf.) Übersetzt wurde das Buch von Hans Pfitzinger. (Auf dem Foto Pfitzinger links, Ivan Steiger vom Münchner Spielzeugmuseum, BillyBoy* in der Mitte, Dinu rechts. An den Namen der französischen Model-Legende aus BillyBoy*s Entourage kann ich mich leider nicht erinnern.)

Die Presse war begeistert. »Billy Boy hat der Puppe mit den Traummaßen ein sehr amüsantes Buch gewidmet«, schrieb Margit Mayo in der deutschen „Vogue“. »Billy Boys Buch ist eine Liebeserklärung«, befand Wolfgang Höbel, damals bei der „Süddeutschen Zeitung“ und noch nicht beim „Spiegel“. Und die „tz“ feierte das »Salut für eine Puppe«.

Es wäre aber kein Münchner Verlag gewesen, wenn nicht, gerade in der Zeit von Helmut Dietls „Kir Royal“ und Andreas Lukoschiks „Leo's“ nicht auch ein Stehrumchen für Medienresonanz gesorgt hätte.

»München liest! Und Barbie lebt. Dieses Motto hatte Verleger Dinu Popa für einen Champagner-Empfang gewählt. Die Veranstaltung wirkte jedoch eher für die Medien organisiert. Allen voran für den Bayerischen Rundfunk, der mit einem Fernsehteam und seinen Moderator von „Leo's“ es fertigbrachte, daß zweimal die Sicherungen durchknallten«, nölte die „Süddeutsche Zeitung“. »Daß Barbie keine gewöhnliche Puppe ist, erfuhren die Partygäste spätestens, als Parkcafé-Wirtin Inge Grandl mit einem gefleckten Hutkoffer auftauchte, in dem acht ihrer 50 Barbies waren. Der Autor des Buches, ein gewisser Billy Boy soll sogar 11.000 Exemplare besitzen.«

»Viele der 200 geladenen Gäste hatten sich trendgerecht auf Barbie gestylt und feierten, Prickelndes im Glas, den Geschenkband.«, beobachtete die „Abendzeitung“. »Zwischen Puppen-Poster und Accessoires gesehen: die Schauspielerinnen Nicole Boettcher (hat noch 30 Puppen aus ihrer eigenen Kindheit), Sabrina Diehl („Zockerexpress“), Maler Ugo Dossi, Hary Fürst („Open Gate“), Park-Café-Wirtin Inge Grandl (in ihrer Barbie-Sammlung befindet sich das für mehrere tausend Mark gehandelte Original von 1959), Nena-Entdecker Georg Seitz („Gib Gas, ich will Spaß“), Sängerin Nina Wachenfeld und Graphiker Dieter Zembsch.«

Später widmete Anja Malanowski in ihrer „AZ“-Serie über »Münchner Kleinverlage – die Lückenbüßer der Medienriesen? meinem Bruder noch ein Verlagsporträt: »Die Welt ein ästhetisches Phänomen. Der Blick fällt auf Luxus und die Kunstmäßigkeit eines Gegenstands, einer Erscheinung. In dieser Welt lebt und arbeitet Dinu Popa. Die sechs Lizenz-Ausgaben, die seit 1986 jährlich in seinem Kleinverlag erscheinen, sollen exklusive Freude bereiten. Und die fängt bei der Gestaltung der durchgestylten Bände an.« 

Kein Wunder, dass BillyBoy* und Dinu schließlich sogar von Gloria von Thurn und Taxis zu einer exklusiven Party aufs Schloß in Regensburg eingeladen worden sind. Ich dagegen habe während der Buchpräsentation von „Barbie“ auf der Münchner Avantgarde-Modemesse anläßlich des Todes von Franz Josef Strauß beinahe einen Eklat provoziert. 

Update vom 20. Juli 2023. Die „Frankfurter Rundschau“ schreibt heute anläßlich des Filmstarts von Greta Gerwigs „Barbie“: »Kein Geringerer als Andy Warhol verewigte sie 1986 in einem Porträt, wobei er in ihrem großäugigen Gesicht zugleich seine Muse darstellen wollte – den damals 23-jährigen Schmuckdesigner und leidenschaftlichen Barbie-Sammler BillyBoy. In den folgenden Jahren allerdings verlangsamte sich der Aufstieg von Barbies Stern am Glamourhimmel deutlich. Zur wachsenden feministischen Kritik am Rollenbild des Mini-Models kamen Sorgen aus der Kinderpsychologie, die in ihren – auf menschliche Dimensionen übertragen – nicht lebensfähigen Körpermaßen eine Anleitung zur Magersucht befürchtete. Auch Konsumkritiker sahen in Barbies unstillbarer Liebe zu Luxus-Accessoires ein schlechtes Vorbild. Schließlich trug sogar BillyBoy seine geschenkte Warhol-Barbie zur Versteigerung bei Christie’s. „Ich glaube, Barbie berührt im Augenblick nicht gerade den Zeitgeist“, gab er 2014 zu verstehen. „Hätte ich eine Tochter, würde ich ihr keine Barbiepuppen schenken. Ich hätte es nicht gerne, wenn mein Kind davon besessen wäre, ständig etwas haben zu müssen, und dann diese Obsession mit High Heels und Klamotten.“«



Dienstag, 11. Juli 2023

Der letzte Mann – Akko, Kloreiniger in der Münchner Milchbar

„Allah est au contrôle“, salopp übersetzt: Gott hat’s im Griff. Akkos Credo in seinem WhatsApp-Profil. Ist es ein Glaubensbekenntnis? Sein Lebensmotto? Oder vielleicht die Geheimformel, wie man eine Nacht, viele Nächte, jede Nacht im Münchner Partyleben übersteht, ausfüllt, das Beste draus macht. Nicht als Gast. Nicht als Türsteher, Barcrew oder DJ, um deren Gunst alle buhlen. Sondern dort, wo’s ernst wird, auf den Toiletten. Viermal die Woche arbeitet Akko als Klomann in der Milchbar. Ab 22 Uhr. Bis in den Vormittag hinein. 
„Der letzte Mann“, so betitelte Regiegenie Friedrich Wilhelm Murnau („Nosferatu“) 1924 sein Meisterwerk (vollständig auf YouTube zu sehen), in dem Stummfilmstar Emil Jannings einen Hotelportier spielte, der aus Altersgründen zum Toilettenmann degradiert wird. Damals eine Demütigung, die so groß war, dass der Ort des Geschehens, die Hoteltoiletten, als „Stätte seiner Schmach“ überhaupt erst in der Mitte des Films gezeigt wurden. Und selbst dann wagte sich die Kamera nur bis zum Waschraum. Der Rest blieb tabu. 
Akko ist der letzte Mann, aber auch der erste Mann. Von Schmach keine Spur. Wenn die Milchbar aufsperrt und noch nicht mal die Barcrew vollzählig ist, faltet er schon die ersten seiner bis zu 500 Handtücher, die er jede Nacht bereit legt. Es sind noch nicht viele Gäste da, aber die meisten von ihnen statten Akko als erstes einen Besuch ab. Ein schnelles Hallo, die Begleitung kurz vorstellen, die Hände waschen, sich aus Akkos Schatzkammer ein Parfüm reichen lassen, um sich einzunebeln. Noch kann man bei ihm den besten Eindruck hinterlassen. Noch sind die Gäste nüchtern. Im Laufe der nächsten Stunden wird sich das ändern. 
Natürlich bepissen sich im Nachtleben manche volltrunkene Gäste auch am Tresen oder kotzen vor der Tür. Dort ist es ihnen aber peinlich, und sie lassen sich selbst als Stammgäste dann vielleicht ein paar Wochen nicht mehr blicken. Auf den Clubtoiletten geht alles. (Nur Sex und Drogen sind in der Milchbar tabu, weshalb an jeder Klotür mit drohendem Hausverbot davor gewarnt wird, die Kabinen zu zweit zu betreten.) Auf dem Klo entleert sich jede Körperöffnung wie selbstverständlich. Blut, Schweiß und Tränen sind Alltag. Niemand macht viel Aufhebens drum. Man kann so viel Körperlichkeit eklig finden oder aber auch intim. So nah wie das Toilettenpersonal waren einem sonst höchstens die Eltern, als man noch Kleinkind war, oder werden die Pfleger*innen sein, sobald man inkontinent ist. Akko ist ganz nah dran.
„Am schlimmsten sind die Frauen“, weiß er und bestätigt damit, was auch sonst viele Gastroprofis erzählen. So schrecklich die daneben zielenden Stehpinkler unter den Kerlen auch sein mögen. Hardcore geht’s in der Frauentoilette zu, und sei es auch nur, weil viele Frauen Alkohol schlechter vertragen und sich dann abrupt wieder davon trennen. Dann übergeben sie sich beileibe nicht nur ins Waschbecken oder in die Kloschüssel, sondern auch auf den Boden, an die Wände oder quer durch die Klokabine. Das wegzuputzen, immer wieder, ist nicht jedermanns Sache. 
Es gibt im Nachtleben mürrische Kloleute und schüchterne. Manche drohen mit dem Wischfeudel, wenn man nicht nah genug am Pissoir steht, oder lassen einen erst aus dem Klo, wenn man sich die Hände gewaschen hat. Es gibt unter ihnen Selbständige, Minijobber, Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte. Manche arbeiten die eine Nacht in einer Clubtoilette und sonst im Münchner BMW-Werk. Andere tags als Kinderbetreuer, Altenpfleger und nachts unter Ravern. Sie sind katholisch, muslimisch oder Atheisten. Manche recken einem ostentativ die Trinkgeldschüssel entgegen, andere sind so schüchtern, dass man ihnen hinterherhasten muss, um ihnen etwas Geld in die Hand zu drücken. 
In einem Punkt gleichen sie sich aber fast alle: Kaum eine*r von ihnen will mit Foto und Namen gezeigt werden. Während ihre Arbeitgeber*innen, die Clubbesitzer*innen, keine Angst vor möglichen Enthüllungen über die vermeintlichen Schattenseiten des Nachtlebens haben, sondern sich vielmehr wünschen, dass die „Toiletten-Fee“, „die wenig beachteten Personen der Nacht“ endlich die Aufmerksamkeit erhielten, die sie verdienten. 
Akko dagegen steht zu seiner Arbeit. Man darf ihn sich als glücklichen Klomann vorstellen, nicht schicksalsergeben, sondern einer, der Nacht um Nacht sein Schicksal packt, annimmt und und mit einem ansteckenden Lachen das Beste daraus macht. 1962 im westafrikanischen Benin geboren (die sechzig Jahre sieht man ihm nicht an), handelte er zuletzt mit Handys, bevor er schließlich nach Deutschland migrierte. Auf welchem Weg? Das ist das einzige, worüber er nicht reden mag. Erst Magdeburg, dann die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt und schließlich, eher zufällig, München. Seine damalige Frau, eine Togolesin, arbeitete als Klofrau in der alten Milchbar, auf der anderen Seite der Sonnenstraße. Akko half manchmal aus, und als sie den Job aufgab, übernahm er 2010 die Position. Und gründete sein Reich. 
In einem Club gibt es fast so viele Reiche wie in „Game of Thrones“. Das Reich der Barleute hinter dem Tresen. Das Reich der DJs in ihrer Kanzel. Das Reich der Garderobieren in ihrem Kabuff. Das Reich der Türsteher mit den unsichtbaren Mauern ihrer Autorität. Akkos Reich ist offen, jede*r ist willkommen. Und seit dem Umzug der Milchbar 2013 über die Straße nicht mehr irgendwo versteckt in einer Sackgasse, sondern unmittelbar an der Tanzfläche. 
Während man in den anderen Reichen dazugehören, wahrgenommen, Stammgast sein will, erübrigen sich die Spielchen der Coolness bei Akko. Denn er spielt sie auch nicht. „Um auf dem Klo zu arbeiten, musst Du mit dem Herzen dabei sein. Ohne Herz geht es nicht.“ Und diese Herzlichkeit zeichnet ihn aus. Sein Lachen. Seine Lebensfreude. Seine Freundlichkeit. Seine offene Art. Ohne je unterwürfig zu werden. Es ist sein Reich, er macht die Regeln, und wer sich respektlos benimmt, wie etwa manche junge Kerle, und eigentlich auch nur junge Kerle, der bekommt es mit den Türstehern zu tun. Akko könnte das auch selbst erledigen, er trainiert jeden Tag daheim, aber diese Schmutzarbeit überlässt er den Profis. 
Rausschmeißen kann jeder. Aber die Gäste pampern, mit einer unwiderstehlichen Freundlichkeit anstecken und dabei die lange Nacht hindurch die Toiletten makellos sauber zu halten, immer wieder aufs Neue, das ist eine Sisyphosarbeit. Alle fünf Minuten wischt er die Toiletten, selbst wenn nichts los ist. Und wenn der Laden voll ist, ist es für Akko zwar die „Katastrophe“, Stress pur. Aber er freut sich für seine Chefs, dass der Laden voll ist, wünscht es ihnen so oft wie möglich, und macht dann eben das beste daraus. Herr seines Schicksals. Und immer am Wischen. „Wenn die Leute sehen, dass ich wische, gibt es Trinkgeld.“ 
Aber nicht von allen. Mit dem Trinkgeld ist es wie mit dem Zustand der Toiletten. Auch da unterscheiden sich Männer von Frauen. Die Kerle sind großzügig. Die Mädels streicheln, umarmen, knutschen, herzen Akko. Und sind mit dem Geld knauserig. Amore statt Euro. „Ohne Männer kein Trinkgeld“, sagt er. Dabei bessert er damit keineswegs sein Gehalt auf. Das ist auch so zu seiner vollsten Zufriedenheit. Ordentlicher Stundenlohn. Nachtzuschlag. Lange Schichten. Mit dem Trinkgeld füllt er seine Schatztruhe auf: Kaugummis, Lollis, Ohropax, Präservative, Tampons und was man als Herrscher der Toilette sonst noch als milde Gaben kostenlos verteilt. 
Die Milchbar ist mehr als nur ein Arbeitsplatz, sie scheint für Akko alles zu sein: Die Schule, in der er Deutsch gelernt hat. Seine neue Heimat. Sein Leben. Sein Unterhaltungsprogramm. Seine Wahlverwandtschaft. Die meisten Gäste kennt er, und sie grüßen ihn wie einen Freund und meinen das nicht nur im Vorübergehen, bevor und nachdem sie sich erleichtert haben. Sie geben sich verbindlich, stecken ihm ihre Visitenkarte zu, laden Akko ein, sie zu besuchen. Was er nie machen wird. „Ich gehe nie aus, die Arbeit ist mein Vergnügen, ich amüsiere mich mit den Gästen.“ 
Aber auch nur während der Arbeit, nur in seinem nächtlichen Reich. Wenn er vormittags die Milchbar verlässt, seine Schicht vorbei ist, geht es in den Münchner Osten, nach Hause. Er betet, isst, legt sich schlafen, trainiert nach dem Aufstehen mit seinen Hanteln. Es gibt dann noch etwas Liebe, wie er mit einem Grinsen erzählt. Aber im Grunde erholt er sich tagsüber von den langen, sich ständig wiederholenden Nächten in der Milchbar. Bereitet sich auf die nächsten Schichten vor. 
Und das noch weitere sieben Jahre. Bis zur Rente. Wichtige Jahre, in denen er nicht nur für sich sorgt. Denn daheim, in Benin, hat Akko noch seine echte Familie. Seine Mutter, eine Schwester, eine Tochter, Verwandte, denen er regelmäßig Geld schickt und die er jeden November besucht, wenn München herbsttrüb am ungemütlichsten ist. Aber davon bekäme Akko eh nicht viel mit, in einem Leben, das nachts in der Milchbar abläuft und tags überwiegend in seinen vier Wänden. Und dennoch muss man ihn sich als glücklichen und dankbaren Menschen vorstellen. Jeden Tag und jede Nacht aufs Neue.

Eine Version dieses Artikels erschien in der 20. Ausgabe von „Mucbook“ im Juni 2023.

Montag, 10. Juli 2023

Wochenplan (Updates)

„Kein Freifahrtschein für die (neue) Gentechnik!“ – Protestkundgebung im Rahmen der Aktionswoche Bio für Alle / Europäisches Patentamt; Designcamp Paketposthalle / Backstage; Cheers #25 / Fat Cat; Verleihung der Ehrenbürgerrechte an Doris Dörrie / Altes Rathaus; Verleihung des Literaturpreises der Landeshauptstadt München an Dagmar Leupold / Literaturhaus; Code Jahrestagung / Universität der Bundeswehr; Pressekonferenz zu den Filmkunstwochen / Leopold-Kinos; Jahresempfang des Erzbistums München und Freising / Kardinal-Wendel-Haus; Verleihung des Arbeitsstipendiums des Freistaats Bayern 2023 für literarische Übersetzerinnen und Übersetzer an Andrea O‘Brien mit anschließendem Werkstattgespräch zur Erstübersetzung des Romans „Unsettled Ground“ mit Verleger Lars Claßen und Lesung / Literaturhaus; Special Preview „Mission Impossible: Dead Reckoning“ / Cinema; Verleihung von LaMonachia – Münchner Wirtschaftspreis für Frauen / Silbersaal im Deutschen Theater; Benefizveranstaltung 20 Jahre Gesellschaft macht Schule / Küche im Kraftwerk; Vernissagen Luisa Banov, Claudia Barcheri, Eike Berg, Heiko Börner, Jette Hampe, Barbara Herold & Florian Huth: „Wastelands“ / Platform, Fotodoks / Lothringer 13, Frauke Zabel: „Die Palmen sich wie folgt gruppieren“ / Maximiliansforum, Alexi Tsioris: „Bauen Brauen Sauen“ / Jahn und Jahn, Anna Lena Keller & Neringa Vasiliaskaitè: „Blind Date“ / Empfangshalle, „Lützer Art – Die Kunst aus der Besetzung“ / Gabriele Space und Stephanie Anna Jauss & Moritz Gauger: „Experimente“ / Orangerie; Eröffnung des LabCampus; Eröffnungsfeier des Helmholtz Pioneer Campus; Podiumsdiskussion „Globale Klimagerechtigkeit“ mit Thomas Lekan, Eleonora Rohland, Kirsten Schmalenbach und Simone Müller / CAS; Tania Favela liest aus „streifen fernen lichts“ / Café Bellevue di Monaco; Premiere von Jan Philipp Weyls „Running Against the Wind“ / Rio Filmpalast; Pressekonferenz Spielart Theaterfestival / Fat Cat; Pressetermin Sausalitos Beach / Moosburg; Iranisches Filmfestival / HP8; „Innenstadt weiterdenken“ / PlanTreff; Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer; Sommerfest „Brilliantfeuerwerk“ / Valentin-Karlstadt-Musäum; „Gleiche Brust für Alle“ – Oben-Ohne-Demo gegen Sexualisierung / Ulrichsplatz Augsburg; Slut Walk / Marienplatz; Balkanbasar / Willi-Graf-Gymnasium; Pulse Open Air / Bahnwärter Thiel; Sommerfest im Hof / HochX; Sommerfest / Galerie Benjamin Eck; Bikini Summer Block Party; Kocherlball (Foto) / Chinesischer Turm; Verleihung des Kurt-Meisel-Preises an Robert Dölle / Residenztheater; Podiumsgespräch „New Modes III – Changing Perspectives“ mit Franziska Gödicke, Werner Haumayr, Annette Diefenthaler und Ludwig Engel / Die Neue Sammlung; Michaela Melián: „VariaVision – Unendliche Fahrt und das Siemens-Studio für elektronische Musik“ / KunstraumSommerfest / Volkstheater; „Pussy Sledge“ / Volkstheater

Montag, 3. Juli 2023

Wochenplan (Updates)

„Sicher sind wir nicht geblieben. Jüdischsein in Deutschland“ – Buchpräsentation mit Laura Cazés, Ruben Gerczikow, Shahrzad Eden Osterer, Erica Zingher und Aaron Buck / Jüdisches Gemeindezentrum; Stadtparteitag der Grünen mit Keynotes zur Energiewende und Präsentation der Kandidierenden / Muffathalle; „Les Meilleures“ und „Nana – Before, Now & Then“ / Werkstattkino; Vernissagen „München Displaced“ / Marstallhof des Münchner Stadtmuseums, Harm van den Dorpel, Liliana Porter & Janina Roider: „In Reality the Truth is Different“  (Foto) / Lohaus Sominsky und Tanja Hirschfeld: „Farben und Antworten“ / Galerie des Atlantik; Kultur-Sommer-Lounge und Verleihung der Auszeichnung Pro meritis scientiae et litterarum / Haus der Kunst; Premiere „Griechenland oder der laufende Huhn“ / Filmtheater am Sendlinger Tor; Sommerempfang des Bayerischen Beamtenbundes / Paulaner am Nockherberg; Jahresempfang der Handwerkskammer für München und Oberbayern; Pressebrunch der Medientage; Richtfest / Bergson KunstkraftwerkVisionen Symposium & Vision Awards / Highlight Towers; Independance Day Celebration / Generalkonsulat der USA; Gedenkveranstaltung Fünf Jahre Erinnerungszeichen / Altes Rathaus; „10 Years Mucbook Print Release Party“ / Franzi; Jahreskonferenz der Bayerischen Amerika-Akademie: „Environmental Citizenship: Politics, Practices, Representations“ / Amerikahaus; Öffentliche Jahressitzung / Bayerische Akademie der Schönen Künste; Dachterrassenfest / Referat für Bildung und Sport; „Demokratie im Abwehrmodus. Bayern im Krisenjahr 1923“: Bernhard Löffler über „Die Inflation der Mitte – Wirtschaftskrise, Inflationstrauma und die bayerische Gesellschaft“ / Bayerisches Hauptstaatsarchiv & Livestream; Zum 110. Geburtstag von Schalom Ben-Chorin – Podiumsgespräch mit Ariela Kimchi, Charlotte Knobloch, Michael Langer, Christian Stückl, C. Bernd Sucher und Musik von Nikola David / Volkstheater; Sommer im Hof: Internationale Stummfilmtage / Filmmuseum; Trauerfeier und Beerdigung Fritz Unützer / St. Georg; Akademiefest 75 Jahre Bayerische Akademie der Schönen Künste; Junglück Store Opening; Tagung „BÄÄM! Popkultur trifft politische Bildung“ / Akademie für politische Bildung Tutzing; Festival der Zukunft / Deutsches Museum; Köşk Abriss-Festspiele; Sommer-Pop-Up / Forsthaus Wörnbrunn; Magdalenenfest / Hirschgarten; Zehn Jahre Wannda Circus Open Air / Wannda Circus; Bayerischer Sportpreis / BMW-Welt; Mitgliederversammlung des TSV 1860 / Zenith; Japandult / Alte Kongresshalle; Krims & Krams Flohmarkt / Bahnwärter Thiel; Opening Fat Cat; Festakt & Staatsempfang 75 Jahre Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit / Allerheiligen-Hofkirche; Beabadoobee / Technikum

(Foto: „Super Woman“ von Janina Roider)

Freitag, 30. Juni 2023

Poparazzi (10): Newsroom im Pressehaus

Bekannt aus Tweets, Blogs und der Medienfachpresse. Also überhaupt nicht. Dennoch erkennen mich immer wieder Fremde. Oder flüchtige Bekannte halten mich für wichtig. Und schießen mich ab.
Heute bin ich nun drei Jahre im Pressehaus. Als mich beim Einarbeiten seinerzeit Sascha Karowski abschoss, guckte ich noch recht skeptisch.

Mittwoch, 28. Juni 2023

Filmfest-Jubiläum ohne WLAN

„2018 hat das Staatsministerium für Digitales die Zuständigkeit für die Filmpolitik und auch für die Internationale Münchner Filmwochen GmbH übernommen.“ Seitdem frage ich mich, warum das Filmfest in Judith Gerlachs Obhut gewandert ist und nicht in der Zuständigkeit des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst liegt, das schließlich für Bayerns „künstlerische und kulturelle Vielfalt“ zuständig wäre. Aber immerhin weiß ich, was die Digitalministerin beim Filmfest offenbar nicht gewährleistet: Den Fortbestand des festivaleigenen WLAN für die akkreditierten Teilnehmer.
Bereits 2019 hatte ich vorschnell befürchtet, dass das Festival-WLAN eingespart worden sei, aber die Ministerin belehrte mich eines Besseren: „Auch dieses Jahr freuen wir uns über das Festival-WLAN filmfestguest“. Es käme auch jeder rein und sie wünschte „allen Cineasten weiterhin viel Spaß beim Surfen und Filmschauen“.

Das mit dem Surfen scheint sich heuer erübrigt zu haben. Wie 2019 konnte ich an den diversen Spielstätten des Filmfests kein Festival-WLAN entdecken. Diesmal fragte ich aber vor dem Twittern sicherheitshalber beim Filmfest nach, wo man mich auf auf das Netz AH-GUEST verwies, das WLAN des Amerikahauses. Anders formuliert: Das Filmfest stützt sich beim WLAN-Netzwerk auf die bereits vor Ort vorhandene Infrastruktur und verzichtet auf ein eigenes, an allen Spielstätten vorhandenes Netz für die akkreditierte Industrie und Presse. 
Meine Nachfrage, ob, wann und vor allem warum das Festival-WLAN filmfestguest abgeschafft wurde, blieb unbeantwortet. Ist es etwa ein Opfer der Pandemie?

Damit stellt sich die Netzanbindung beim 40. Filmfest recht zerklüftet dar: Im Festivalzentrum, dem Amerikahaus, gilt das passwortgeschützte hauseigene Standardnetz AH-GUEST.
Im Gloria und in der Astor-Filmlounge das offene WLAN des Kinobetreibers.
Im Filmmuseum ist es laut der Pressestelle „immer schwierig mit dem WLAN“, aber grundsätzlich hätte man im benachbarten Stadtcafé Zugriff aufs Bayern-WLAN.
In der HFF, im Rio und im Filmtheater am Sendlinger Tor gibt es meines Erachtens kein WLAN für Akkreditierte oder Besucher*innen.
In der HFF gibt es neuerdings das offene Netzwerk Gast@HFF, das aber immer nur temporär zu Veranstaltungen wie dem Filmfest angeboten wird.

Besonders vertrackt wird es dagegen im City. Denn dort existiert seit langem das ganze Jahr über ein Netzwerk filmfestguest, das nur nicht funktioniert. Offenbar bei einem früheren Filmfest installiert und nie abgeschaltet. Dagegen funktioniert im City das Yorck Gastnetz des Kinobetreibers. Mit einer kleinen Einschränkung für alle Berliner*innen. Denn wer das Yorck Gastnetz mit dem Berliner Passwort in seinem Handy gespeichert hat, kriegt in München kein Netz: Hier gilt ein anderes Passwort.

Montag, 26. Juni 2023

Wochenplan (Updates)

Filmfest; Podiumsdiskussion „Macht und Ohnmacht am Filmset“ mit Leslie Malton, Sabine Lamby, Volker Tittel, Oliver Zenglein, Volkmar Halbleib und Renate Kürzdörfer / Amerikahaus und YouTube; Podiumsdiskussion „Angriffe auf die Kultur von rechts – Vernetzung, Wachsamkeit, Solidarität“ mit Peter Laudenbach, Sebastian Sudrow, Hannah Vos, Julia von Heinz und Julia Weigl / Amerikahaus; Launch der neuen Ladybird-Kollektion / Blancpain; „Öffentlich-rechtlicher Rundfunk auf dem Weg in die Zukunft“ – Podiumsgespräch mit Katja Wildermuth, Kayhan Özgencund Jeanne Rubner / Café Luitpold; Actors Talk mit Georg Seitz und Senta Berger / Amerikahaus; Square One Sommerfest / Goldig im Boettners; 15 Jahre Guidewire in München; Vernissagen „Fragment of an Infinite Discourse“ / Lenbachhaus, Ömer Faruk Kaplan, Maxine Weiss, Lea Grebe & Eunji Seo: „Particles“ / Kunstarkaden, „Tacker Preselection“ / BBK und „Wichtiger als unser Leben – Das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos“ / NS-Dokumentationszentrum; Closing „Ohne Grund und Boden“ / Maximiliansforum; Buchvorstellung „Jakov, der Municher – Eine Roadstory im Mittelalter“ mit Marian Offman, Christian Ude und Armand Presser / Jüdisches Museum; Julian Klaas Instore Gig / Optimal; Rosa von Praunheims „Rex Gildo – Der letze Tanz“ / Bayerisches Fernsehen; Richtfest zum Wiederaufbau der Synagoge an der Reichenbachstraße; Antifaschistische Stadtführung: In Gedenken an Georg Ott / Salzstadel Rosenheim; „Hercules en el Mato Grosso“ / Instituto Cervantes; Kinostart „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ (Foto);  Munich Speech mit Bernhard Maaz / Ludwig Space; „Tove“ / bayerisches Fernsehen; Closing Festival / Urban Comedy Club; „Die BILD-Geschichte – Die geheimen Archive des Kai Diekmann“ / RTL; Ordentliche Hauptversammlung der ProSiebenSat.1 Media SE; 30 Jahre Muffatwerk; Tam Tam Sommerfest / Import Export; Festival „Neue Zeit, neue Dramatik“ / Kammerspiele; Stiftungsfest der Ludwig-Maximilians-Universität; Green Culture Conference / Amerikahaus; Fünf Jahre Haus Domagkpark & Sommerfest Horizont e.V.; Haruka / Rote Sonne; 200 Jahre Kunstverein; Nacht der Kollektive / Fröttmaninger Berg

Montag, 19. Juni 2023

Poparazzi (9): Vernissage P*ssy in der Galerie Flash

Bekannt aus Tweets, Blogs und der Medienfachpresse. Also überhaupt nicht. Dennoch erkennen mich immer wieder Fremde. Oder flüchtige Bekannte halten mich für wichtig. Und schießen mich ab.

Stephan Stumpf von der Galerie Størpunkt ließ mich während der Vernissage zur Gemeinschaftsausstellung „P*ssy“, seinem Gastspiel in der Galerie Flash, ablichten. (Foto beschnitten wegen der Google-Adsense-Richtlinien.)

Wochenplan (Updates)

„Wie steht es um die mentale Gesundheit der jungen Generation in Bayern?“ Pressegespräch der Mental Health Initiative mit Katharina Schulze, Bernhard Seidenath und Lara Cyrani / PresseClub; Garnix Open Air / Garching Forschungszentrum; Vernissagen „Architektouren“ / Foyer des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr Herlinde Koelbl: „Metamorphosen“ / Bayerisches Nationalmuseum, Stefan Mayer / Streitfeld ProjektraumPhilipp Sonntag: „Delirium der Realität“ / Ecco Meinekes Gagalerie, „Blütenpracht“ / Galerie Handwerk, morePlatz, Caro Baumann & Johannes Schele: „Rushnyk – Desastres de la Guerra. Bilder von Krieg und Frieden“ / Architekturgalerie im Bunker, „Vorhang auf!“ Theaterfotografie von Ruth Walz (Foto) / Rupertinum Salzburg, Jahresausstellung des Studiengangs Maskenbild / Bayerische Theaterakademie August Everding, Tunay & Tuğba Önder: „The Act of Drinking Tea is the Highest Form oft Art“ / Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten, Katja Bonnländer, Annemarie Faupel, Tamy Plank & Anna Maja Spiess: „Metamorphose“ / Schindelar Autoverwertung„Junger Berliner Salon“: Johannes Bosisio, Lisa Goetze, Annabell Häfner, Lukas Liese, Jule Tabea Martin Victoria Pidust, Maximilian Schröder & Emil Urbanek / Ludwig Space by Dietlinde Behncke und queer:raum X Galerie Einwand: „Wer bin ich wo?“ / Münchner StadtmuseumSofia Lainovic / Biergarten der Glockenbachwerkstatt; Premiere „Roy – Eine Legende geht zu Ende“ / Museum-Lichtspiele; Urteilsverkündung in Sachen Gefangenenvergütung / Bundesverfassungsgericht; Workshop „Unverkäuflich? Literatur und Markt“ / Philologicum; „Hochhäuser in München – Fortschreibung der Hochhausstudie“ / PlanTreff; Symposium zur Vielfalt jiddischer Literatur und jiddistischer Forschung / Historisches Kolleg; Fachsymposium „Bayerische Städte im Klimawandel: Transformation durch grün-blaue Infrastrukturen“ / Oskar-von-Miller-Forum; Markus Söder zeichnet Angela Merkel mit dem Bayerischen Verdienstorden aus / Antiquarium der Residenz; Verleihung der Förderpreise für Musik 2023 / schwere reiter; Camgaroo Award Night / Astor Film Lounge im Arri; „Der Fall Schuster: Eine Familie im Fadenkreuz der Gestapo“ / Bayerisches Fernsehen; Buchpräsentation „Die vegane Eis-Bibel“ / Eisbrunnen; Jieun Park: Live Performance „Writing, Hiding, Disappearing and Staying“ / Lohaus Sominsky„Wohnen in München – Das wohnungspolitische Handlungsprogramm“ / PlanTreff; Georgische Filmtage / Filmmuseum & Werkstattkino; Verleihung des Marianne-Strauß-Preises / Paulaner am Nockherberg; Filmfest München; Workshop Strafrecht für Gerichtsreporter / Strafjustizzentrum; 30 Jahre Domagktage / Domagkateliers; Grenzen der Kunstfreiheit: Matthias Politicky„Romanschreiben in Zeiten von Zensur und Selbstzensur“ / Bayerische Akademie der Schönen Künste; Tam Tam: Stanley Brinks & Freschard und Faileri Failera! / Blaues Haus; Christopher Street Day; Buchpräsentation von Florian Süssmayrs „Simple Paintings“ / Sorry Square am Wiener Platz und Baader Café; Park Authority 3 on 3 Hoop Clash / Basketballfeld an der Alten Pinakothek; Sommerfest / Villa Waldberta; Welt/Bühne Festival / Marstall; Hip Hop Boat / Fritz-Schäffer-Promenade Passau; Goran Bregovic and his Wedding & Funeral Band / Rathausplatz Dachau

(Foto von Ruth Walz, „Ein Sommernachtstraum“, Salzburger Festspiele 1996)