Betritt man dagegen die Immobilie wird es rustikaler. Im Ton wie in der Optik. Ein Mieter erinnert sich an seine erste Begegnung mit den neuen Eigentümern: „Wir streichen Ihre Mietschulden und sie verschwinden“ – wobei er überhaupt keine Mietschulden hatte. Der Vermieter bestreitet das Zitat. Einem Pächter sollen sie erklärt haben: „Nehmen Sie es nicht persönlich, es geht ums Geschäft. Doppelte Miete oder wir finden jemand anderen.“ Der Vermieter bestreitet das Zitat.
Mittwoch, 20. November 2024
Entmietung am Wedekindplatz: „Nehmen Sie es nicht persönlich, es geht ums Geschäft“
Betritt man dagegen die Immobilie wird es rustikaler. Im Ton wie in der Optik. Ein Mieter erinnert sich an seine erste Begegnung mit den neuen Eigentümern: „Wir streichen Ihre Mietschulden und sie verschwinden“ – wobei er überhaupt keine Mietschulden hatte. Der Vermieter bestreitet das Zitat. Einem Pächter sollen sie erklärt haben: „Nehmen Sie es nicht persönlich, es geht ums Geschäft. Doppelte Miete oder wir finden jemand anderen.“ Der Vermieter bestreitet das Zitat.
Montag, 18. November 2024
Wochenplan (Update)
Sonntag, 17. November 2024
Kleine Verkostung des alkoholfreien Guinness 0.0 nächsten Sonntag
Am Sonntag, dem 24. November, werde ich um 17 Uhr eine kleine Verkostung im Univiertel machen, um zu hören, wie das Gebräu so bei Freund*innen und Kolleg*innen ankommt. Wer Lust und Zeit hat, vorbeizukommen, soll mir Bescheid geben. Je nach verfügbarem Platz und Bier geht dann vielleicht noch etwas.
Montag, 11. November 2024
Wochenplan (Updates)
Samstag, 9. November 2024
Warum fremdelt München mit Michel Friedman?
Ähnlich klang auch Barbara Mundel letzten Montag. Die Intendantin der Kammerspiele empfahl den anwesenden Theaterbesuchern die aktuelle Inszenierung von Michel Friedmans „Fremd“ – und schob, eher überglücklich als mitfühlend bedauernd, den Hinweis hinterher, dass man ihrer Empfehlung nicht folgen könne, weil alle Vorstellungen ausverkauft seien. (Das schaffen an den chronisch unausgelasteten Kammerspielen eher nur Gerhard Polt und die Well-Brüder. Die weit weniger unterhaltsam als Michel Friedman sind.)
Nur erzählte Mundel dies in einem Raum mit bedauerlich vielen freien Plätzen. Anders als bei der Premiere von „Michel Friedman spricht…“ mit Igor Levit über Hass am 29. September, wo viele Plätze beim geplanten Vorstellungsbeginn noch leer schienen, sich dann aber aufgrund der verschärften Sicherheitsmaßnahmen mit Verspätung doch noch vollständig füllten, blieben beim zweiten Gespräch, diesmal mit Jagoda Marinić zum Thema Heimat, viele Sitze leer. Die Auslastung betrug gerade mal 70 Prozent.Und für die nächste Vorstellung, „Michel Friedman spricht mit Jan Philipp Reemtsma über Terror“ am 1. Dezember in den Münchner Kammerspielen läuft der Vorverkauf auch eher schleppend. Selbst nachdem die Leiterin des Kulturzentrums der IKG, Ellen Presser, am Donnerstag den Gemeindemitgliedern den Reemtsma-Termin nahe gelegt hatte, ging kein Ruck durch die Bestellungen. Heute waren geschätzt noch über hundert Karten online buchbar. Wobei der Balkon des Schauspielhauses bei Michel Friedman auch noch gesperrt bleibt und das Fassungsvermögen so deutlich verkleinert ist.
Dabei sind die hochspannenden Abende mit einem Eintrittspreis in Höhe von 15 Euro durchaus günstig. Doch selbst das Begehren nach Frei-, Presse- und Steuerkarten soll für Friedmans Abende in den Kammerspielen unterdurchschnittlich sein.
Warum nur? Denn am Berliner Ensemble, wo „Michel Friedman in Gespräch“ seit über zehn Jahren auf dem Spielplan steht, sind die Vorstellungen, etwa mit Sophie Passmann, im Großen oder Neuen Haus bis heutzutage immer „sehr gut besucht und oft ausverkauft“.Fremdelt man bei uns mit Michel Friedman? Hadern die Münchner*innen mit dem dialektischen Diskurs? Hat sich Friedman hier beim bräsigen, von zu viel Bayerischen Rundfunk geprägten Publikum mit seiner scharfen Gesprächsführung als Fernsehmoderator auf anderen Sendern nachhaltig unbeliebt gemacht? Dürfen anderthalb Stunden im Theater nicht intellektuell kurzweilig sein? Oder haben sich Friedmans süffisante wie treffende Spitzen gegen Bayern im Allgemeinen und Söder im Besonderen schon abschreckend herumgesprochen? Weiß man in München vielleicht einfach nur nicht zu schätzen, dass Friedman sich neben Berlin und Frankfurt jetzt auch an der Isar niedergelassen hat?
Oder braucht es in München, wo die Leute sonst jedem neuesten heißen Scheiß hinterher rennen, manchmal einfach nur länger, bis es sich herumspricht, was edel, hilfreich und gut ist?
Donnerstag, 7. November 2024
Die Monacensia sichert sich Anton G. Leitners literarischen Vorlass und Archive
Also gab sich der scheidende Kulturreferent Anton Biebl spendabel und legte dem Kulturausschuss heute zwei Anträge vor. Denn bei Einzelbeträgen über 25.000 Euro muss der Stadtrat Ankäufen erst noch zustimmen.
Auf der Tagesordnung im Rathaus stand daher nicht nur eine Ausweitung der Haushaltspläne in Höhe von 323.000 Euro in den kommenden drei Jahren für das Archiv Rachel Salamander in der Monacensia. Im Rahmen des Erwerbungsetats des laufenden Jahres genehmigte der Kulturausschuss den Ankauf des Vorlasses der Schriftstellerin Asta Scheib sowie als besondere Rarität der Ankauf des literarischen Vorlasses von Anton G. Leitner samt der Archive der von ihm mitgegründeten Initiative Junger Autoren und seines Verlags „Das Gedicht“. Rund 1000 Objekte, vom Aktenordner über Festplatten und VHS-Kassetten bis zum Kunstwerk, die die gesamte Bandbreite deutschsprachiger Lyrik der letzten Jahrzehnte abbilden.
Nun setzt sich Leitner keineswegs zu Ruhe. Nächsten Mittwoch präsentiert er zusammen mit Friedrich Ani und vielen weiteren beitragenden Autor*innen im Lyrik-Kabinett die nächste Ausgabe seiner Zeitschrift „Das Gedicht“, deren Titel schon den hart erarbeiteten Anspruch widerspiegelt, die deutschsprachige Gegenwartslyrik abzubilden. Wenn es um Poesie geht, kommt man seit 1992 daran kaum vorbei.
Im März erscheint die vierte zwölfte von Leitner bei Reclam herausgegebene Anthologie: der Gedichtband „Jede Jahreszeit ist schön“. Und dazwischen ist er in Sachen Lyrik der Hansdampf in allen Gassen. Ob in Deutschland, Österreich oder der deutschsprachigen Schweiz. Ob als Dichter, Verleger, Podiumsgast oder Preisträger.
Eine einzigartige Übersicht der Lyrikszene in Deutschland samt der DDR, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz seit den 1980er-Jahren. Memorabilia von Urhebern wie Robert Gernhardt, Günter Grass, Durs Grünbein, Helmut Krausser, Michael Lentz oder Martin Walser. Ein Schatz an Gedichten, ob von namhaften Autor*innen, unbekannten Gelegenheitsdichter*innen oder Lyrik von Kindern. Originaltexte, aber auch Debattenbeiträge etwa in Form von Radio- und Fernsehmitschnitten zum Thema Lyrik.
Leitner, dessen Familie aus der Au stammt und der im Fünfseenland sozialisiert wurde, ist in einer Bogenhausener Klinik zur Welt gekommen. Und kehrt mit dem Verkauf seiner Schätze an die Monacensia im Hildebrand-Haus quasi nach Bogenhausen zurück. Mit ein Grund, seinen Vorlass und die Archive einer Münchner Institution zu überlassen, war eben auch die räumliche Nähe. Die Möglichkeit, bei der laufenden Verlagsarbeit weiter Zugriff darauf zu haben.
Die „Süddeutsche Zeitung“ vom 12. November 2024 dazu.
Montag, 4. November 2024
Das alkoholfreie Guinness 0.0 auf dem Weg nach Deutschland
Fehlte – zumindest für meinen Geschmack – nur noch ein alkoholfreies Guinness. Im muslimischen Indonesien als Guinness Zero bereits seit 2014 im Test, kam sechs Jahre später dann im irischen Heimatmarkt und Großbritannien das Guinness 0.0 auf den Markt, wurde aber wegen einer mikrobiologischen Kontamination prompt wieder zurückgerufen und 2021 in der Gastronomie und im Handel relauncht.
In Deutschland war es bisher nur über verschiedene niederländische oder dänische Versandhändler erhältlich. Letzte Woche noch behauptete die Pressestelle des deutschen Guinness-Importeurs Radeberger, dass nichts spruchreif wäre:Wochenplan (Updates)
Sonntag, 3. November 2024
Bäcker-Kette statt Kult-Konditor: Der Nachmieter des Café Schneller steht fest
Nun kommt die Bäckerei-Kette Anfang nächsten Jahres auch nach München und übernimmt die Räume des legendären Café Schneller in der Amalienstraße 69, wo seit Jahrzehnten Studierende Stammgast waren.
Künftig also statt Schnellers fluffigen Rohrnudeln und saftigen Bienenstiche nicht nur Zeit für Brot, sondern auch Zeit für die Frankfurter?, Berliner?, jedenfalls hippen wie gewaltigen quadratischen Zimtschnecken, die einen nahezu erschlagen.
Montag, 28. Oktober 2024
Wochenplan (Updates)
Samstag, 26. Oktober 2024
Feine erste Sätze (69)
Donnerstag, 24. Oktober 2024
Covid-19-Herbstwelle: Landeshauptstadt erlässt ein Beschäftigungsverbot (Updates)
„Sie sind schwanger und arbeiten in einem Bereich mit erhöhtem Parteiverkehr bzw. sind Führungskraft und beschäftigen eine werdende Mutter? Aufgrund der aktuellen Entwicklung von Corona SARS-CoV-2 dürfen ab sofort alle schwangeren Mitarbeiterinnen nicht mehr in Bereichen eingesetzt werden, in denen ein erhöhter Parteiverkehr mit direktem Kontakt aufkommt.“
Und während im hier zitierten obigen Screenshot des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) angesichts seiner Aufgaben nur die Regelung für Einsätze mit erhöhtem Kundenverkehr berücksichtigt wird, aber die Vorgabe zur Kinderbetreuung unterschlagen wird, wies beispielweise das Baureferat in den mir vorliegenden Auskünften seine Mitarbeitenden auf beide Aspekte hin.
In manchen Referate und Eigenbetrieben sollen „alle Führungskräfte“ verständigt worden sein, in anderen liegt der Verdacht nahe, dass nur Führungskräfte eingeweiht wurden, deren Mitarbeitenden im Publikumsverkehr oder bei der Kinderbetreuung zum Einsatz kommen, während andere Führungskräfte überhaupt erst durch meine Anfrage von dem Vorgang erfuhren.
Ebenso wurden die Informationen je nach Referat und Eigenbetrieb sehr unterschiedlich gestreut, mal per Mail, mal auf den eigenen Seiten im städtischen Intranet WILMA.
Die offenbar uneinheitliche Handhabung war aber nicht abschließend zu klären, da alle von mir angeschriebenen Referate und Eigenbetriebe wie auch das Presseamt der Landeshauptstadt unisono auf das POR verwiesen und eigene Angaben zum Vorgang verweigerten oder erst gar nicht antworteten.
So blieb es nur bei einer allgemeinen Stellungnahme des POR mir gegenüber: „Arbeitgeber sind verpflichtet, schwangere Mitarbeiterinnen besonders zu schützen. Bei sich abzeichnenden Krankheitswellen in Bezug auf das Stadtgebiet München, wie z.B. SARS-CoV-2 und Influenza, spricht die Landeshauptstadt München als Arbeitgeber gemäß Mutterschutzgesetz ein befristetes betriebliches Beschäftigungsverbot aus, um werdende Mütter vor Gesundheitsgefahren zu schützen.
Grundlage hierfür ist immer eine Empfehlung des betriebsärztlichen Dienstes. Die Geschäftsleitungen der Referate und Eigenbetriebe werden in solchen Fällen durch das Personal- und Organisationsreferat per Rundschreiben informiert, die jeweiligen Einheiten geben diese Information dann an ihre Beschäftigten weiter. Werdende Mütter sind für die Zeit des befristeten betrieblichen Beschäftigungsverbotes vorübergehend in einem anderen Bereich ohne Kontakt zu Kindern und ohne starken Publikumsverkehr einzusetzen oder, wenn das nicht möglich ist, freizustellen.
Wie viele städtische Beschäftigte aktuell zur Zielgruppe gehören, wird nicht zentral erfasst.“
Die „Abendzeitung“ vom 25. Oktober greift das Thema auf und schenkt mir online sogar einen Link.