Montag, 30. Juli 2007

Google Counter lahmt

Auf die offensichtlichte Diskrepanz verschiedener Zähler angesprochen, meinte Robert Basic neulich, Abweichungen von zehn Prozent seien normal. Nun zählte Google Analytics gestern 3 (in Worten: drei) Besucher auf dem Tivoli-Blog, während StatCounter 146 registrierte, Sitemeter 133 und Blogscout 131. Ich will mal für die Kollegen hoffen, daß Google Ads korrekter abrechnet.

Updates: Nach einer schriftlichen Beschwerde – oder vielleicht auch unabhängig davon – hat sich die Trafficquote für Sonntag bei Google Analytics auf 131 gehoben. Dafür liegen die Zahlen von gestern 70 Prozent unter den Besucherzahlen der anderen Counter.
Aha – der GoogleWatchBlog dazu!

Und eine Antwort von Google zwei Wochen später am 14. August:
„Hallo Herr Popa,
vielen Dank für Ihre Nachricht und für Ihre Geduld.
Gemäß den Aufzeichnungen Ihres Kontos wurden am 29. Juli 2007 für Ihre Website 131 Besucher von Google Analytics erfasst. Scheinbar kam es zu einer kurzen Verzögerung bei der Aktualisierung der Daten.
Die Berichtdaten werden normalerweise alle 24 Stunden aktualisiert. Es kann jedoch mitunter etwas länger dauern, bis die Daten in Ihrem Konto angezeigt werden. Die AdWords-Kosteninformationen werden einmal pro Tag importiert. Diese importierten Daten stellen die Informationen vom Vortag dar.
Außerdem sind die Statistiken in den Berichten - ausgehend von der aktuellen Uhrzeit - möglicherweise von einer Verzögerung von drei Stunden betroffen. Wenn es beispielsweise gegenwärtig 10:00 Uhr ist, enthalten Ihre Berichte Daten für Ihre Website bis 7:00 Uhr. Gegen 11:00 Uhr werden Ihre Berichte so aktualisiert, dass sie Daten für Ihre Website bis 8:00 Uhr enthalten.
Beachten Sie, dass es bis zu 24 Stunden dauern kann, bis Daten für Ihre Berichte erfasst wurden. Keine Ihrer Daten gehen dabei jedoch verloren.
Bitte ziehen Sie auch unser Hilfecenter zu Rate; diese Online-Hilfe finden Sie unter der Adresse http://www.google.com/support/analytics?hl=de-DE.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Google Analytics Support“

Sonntag, 29. Juli 2007

Boxer-Birne

Karl-Heinz Schwensen, nicht mit seinem Kumpel Thomas Friedl, sondern mit Dittsche – aus gegebenem Anlaß.



Update: Im „Stern“ 11/97 fand ich gerade folgende Interviewsequenz.
„STERN: Wer hat Sie bloß Neger-Kalle getauft?
SCHWENSEN: Das ist meines Wissens eine Wortschöpfung der Staatsanwaltschaft Hamburg.
STERN: Schlagen Sie zu, wenn Sie jemand Neger-Kalle nennt?
SCHWENSEN: Ach was. Ich gehe zur Maniküre. Ich will doch meine Finger nicht ruinieren. Ich habe so zarte Hände, daß ich schon beim Koffertragen auf dem Flughafen Blasen an den Händen bekomme.”


Update: Weiterführendes bei Stefan Niggemeier.

Neuer Marktplatz für Medienjobs

DonA würde es vielleicht als Marktplatz für Mediennutten bezeichen, Harald Schmidt als Laufsteg der Entertainmentmuschis. Jedenfalls ist Patrick Grubans mediap jetzt beta, ein Social Network für uns Journalisten, Grafiker, Moderatoren, Fotografen und Co, jetzt im geschlossenen Beta-Test (Registrierung ist nur für eingeladene User möglich – wer von mir dazu eingeladen werden will, soll sich bei mir melden. Mail im Impressum unten rechts!). Mit seinen Tools wie Referenzen, Arbeitsproben, Themenvorschlägen wohl vor allem für Freelancer interessant. Noch ist alles für lau, aber „später werden einige aufwändige Module Teil einer kostenpflichtigen Premium-Version sein“.

Update: Habe jetzt ein bißchen damit herumgespielt. Arbeitsproben lassen sich als pfd pdf einfach hochladen. Und statt einen eigenen Blog eigens anlegen zu müssen, kann man seinen bestehenden Blog importieren und auf mediap präsentieren. Auch sonst sehr durchdacht und bedienungsfreundlich. Einzige Wermutstropfen bei den ersten Besuchen: Suchanfragen bringen kaum Ergebnisse (noch keine Mitglieder?). Der Versuch, Patrick im System eine Nachricht zukommen zu lassen, ruft eine Errormeldung hervor. Und zumindest mit dem Mac lassen sich die Seitenelemente nicht per drag & drop verschieben, wenn das Seitenelement größer ist als der Bildschirmausschnitt.

Mr. Wong killt sein Grinsemännchen

Nach Rassismusvorwürfen in den USA hat Mr. Wong das Grinsemännchen (auch bei uns in Deutschland) von seiner Website entfernt und Kai Tietjen eine persönliche Entschuldigung nachgeschoben, nicht ohne sich dabei aber über einige der Vorwürfe zu beschweren: „below the belt, unfounded, and inappropriate“.

Schreckgespenst Lidl

Laut der heutigen „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ hadert Gründungsmitglied Georg Schweisfurth noch mit seinem Ausstieg aus der Bio-Supermarktkette Basic. Zwar teilt er als nur noch beratender Teilhaber durchaus die Expansionspläne des Finanzvorstands Hansi Priemeier, warnt aber vor Mordswachstum: „Es muss noch natur- und vor allem menschverträglich sein“. Diese Haltung sieht er aber nach dem Einstieg der Schwarz-Gruppe bedroht, wodurch „unweigerlich der Geist von Lidl einsickert, nicht sofort, aber mit den Jahren.“ Will er sich nun gegen sinkende Sozialstandards und Produktqualität wehren oder oder nach der Hauptversammlung am 3. August das Unternehmen verlassen? „Wenn ich sehe, dass der Einfluss der Schwarz-Gruppe Richtung fünfzig Prozent marschiert, weil andere aussteigen und verkaufen, dann verkaufe ich auch.“ Im Augenblick hält die Schwarz-Gruppe 13 Prozent und eine Option auf weitere zehn Prozent. Die Anteile des sich verabschiedenden Mitgründers Richard Müller sollen ebenfalls der Schwarz-Gruppe zugeschlagen werden. (alle Beiträge zum Thema)

Updates: Die Lokalredaktion der „Süddeutschen Zeitung“ vom 31. Juli dazu. Peter Kolakowski in seinem Beitrag „Unruhe in der Bio-Branche – Was bedeutet der Einstieg von Lidl bei Basic?“ für die Sendung „Umwelt und Verbraucher“ des Deutschlandfunks am 1. August dazu (danke Luise!).

Petit déjeuner musical (31)

Messieursdames, Adrienne Pauly!



Sind Blogger der neue Ku-Klux-Klan?

„Witch hunt“, „hate speech“, „blackmailing“, „digital McCarthysm“, Rupert Murdochs Fox News geizen nicht mit Vorwürfen gegen die Blogosphäre.



(via Fox Attacks)

Samstag, 28. Juli 2007

Explicit Room Service

Als ich das letzte Mal im Palace Luzern war, hatten sie leider die von der Hotelbar verwaltete Spielzeugkiste abgeschafft. In New York setzt das Bryant Park Hotel jetzt dagegen auf Sex Toys – zwar weder in der Hotel-, noch in der Mini Bar, aber ganz unkompliziert zur Lieferung aufs Zimmer (via The Principles of Pleasure).

Kifferparadies

„Aduld content, graphic language, violence, brief nudity“ – „Weeds“ ist derzeit meine Lieblingsserie, und während bei uns gerade mal die ersten Folgen laufen, startet in den USA übernächste Woche die dritte Staffel. Eine schöne Idee des Pay-TV-Senders Showtime war es, den Fans kleine „Blog Pics“ zur Verfügung zu stellen. Wenn diese nur nicht so häßlich werblich aussähen. So was kommt einem doch nur gegen Bezahlung in den Blog – wenn überhaupt. Dann schon lieber die klassische Anzeige mit der großartigen Mary Louise Parker (via Egotastic)

Viel Heidi, wenig an

Wer wissen will, ob sich der Weg zum nächsten Bahnhofskiosk lohnt, findet hier einen Vorgeschmack auf Heidi Klums textilarme „Modestrecke“ im britischen Männermagazin „Arena“.

Freitag, 27. Juli 2007

Daily Motion auf Hollywood-Kurs

Daily Motion, die französische Konkurrenz von YouTube und weltweit der ernsthafteste – wenn auch weit abgeschlagene – Mitbewerber hat heute die Aufmerksamkeit des „Hollywood Reporter“ geschenkt bekommen. Denn mit seinem neuen US-Team aus ehemaligen Time Warner- und Viacom-Mitarbeitern hat das Pariser Unternehmen erste Programmdeals mit Produzenten wie The Weinstein Company, RDF USA oder Jim Biederman realisiert. Hilfreich ist dabei auch die bereits am 10. Mai bekannt gegebene Kooperation mit Audible Magic, um die Videos auf Daily Motion zu identifizieren, auf Copyright-Verstöße zu checken und mit einem digitalen Wasserzeichen auszustatten. Wenn die Software beispielsweise urheberrechtlich geschützte Musik entdeckt, kann man diese in seinem Video übrigens jetzt direkt auf der Daily-Motion-Site mit der Audio Remix Software durch dafür lizenzierte Songs ersetzen.

1&1 Platinservice

Am 14. Februar bekam ich eine Mail von 1&1: „Bisher stand Ihnen für Ihren 1&1 Tarif eine kostenlose Hotline zur Verfügung. Diesen Service konnten wir noch weiter verbessern, weshalb Sie nun in den Genuss des neuen 1&1 Platin-Service kommen. Im Rahmen des Platin-Service möchte ich mich als Ihr persönlicher Ansprechpartner vorstellen. Mit dem neuen 1&1 Platin-Service bieten wir Ihnen ganz besondere Leistungen: Ich stehe Ihnen als Ihr persönlicher Ansprechpartner gerne für sämtliche Fragen zur Technik, Ihrem Vertrag und Rechnungen zur Verfügung. Sollte ich einmal Ihren Anruf nicht persönlich entgegen nehmen können, so kümmern sich gerne meine Team-Kollegen um Ihr Anliegen. Denn selbstverständlich steht Ihnen der Platin-Service rund um die Uhr zur Verfügung.“

Am 1. Mai wollte ich diesen Service einmal in Anspruch nehmen und habe per Mail verschiedene Fragen zu meinem Vertrag gestellt. Bis heute kam keine Antwort.

Als ich jetzt aber am Montag 1&1 die Einzugsermächtigung entzogen habe, kam binnen Minuten ein Hinweis, daß meine Mail an die Rechtsabteilung weitergeleitet worden sei. Und zwei Tage später eine Mail, in der mir die Rechtsabteilung mit einer Kündigung droht und eine Frist bis zum 2. August stellt.

Das mit der Kündigung und insbesondere der Kündigungsfrist wird interessant, da einige Leistungen bis zu ein Jahr im voraus bezahlt worden sind.

Aber jetzt muß ich mich erst einmal nach neuen DSL-Anbietern und Providern umsehen.

Hotornot.de befreit sich aus dem Eisschrank

Das US-Original gehört zu den bekanntesten Webseiten der Welt, während die deutsche Kopie nicht einmal Robert „Web-Nerd“ Basic ein Begriff war. Aber der zählt wohl auch kaum zur Zielgruppe der
String- und Sixpack-Juroren von HotorNot.de. Bislang ist die Website in tiefem Blau gehalten und damit nach der eigenen emotionalen Farbskala überhaupt nicht hot und eine glatte Null. Aber das neue Erscheinungsbild ist bereits betareif, unschuldig weiß und mit einem neuen herzchenverzierten Logo ausgestattet. (Täusche ich mich, oder war hotornot.de nicht zeitweise vor drei, vier Jahren in Burda-Besitz via Philipp Weltes Starnetone?)

Blogwiese hört auf

600 Einträge, 12.000 freigeschaltete Kommentare und eine halbe Million Besucher – knapp zwei Jahre lang hat Jens-Rainer Wiese über das Leben als Deutscher in der Schweiz gebloggt und hört nun auf. Die „Neue Zürcher Zeitung“ ehrt ihn zum Abschied mit einem Porträt. Der Blog selbst bleibt online – und wird mit alten Beiträgen „reloaded“. Wiese will nun ein Buch veröffentlichen.

Björk läßt bloggen

Einige Monate noch ist ist Björk in Europa und Amerika auf Tournee. Wie es dabei hinter den Kulissen zugeht, vermittelt seit April der „Volta Tour Blog“ unter Federführung ihres Pianisten Jònas Sen (via Pointblog).

(Foto: Universal Music International)

Donnerstag, 26. Juli 2007

Prada-Website aufgepeppt

Jahrelang bot die Prada-Homepage nicht viel mehr als ein Standbild, aber inzwischen (seit Mai?) haben Rem Koolhaas und sein Design Team die Website mit Leben gefüllt: Man findet Bilder diverser Events, Videomaterial, herunterladbare Kollektionspräsentationen und kann Prototypen wie diesen schönen Rock ersteigern.

Servicewüste Gravis

Bei Gravis scheint sich zumindest in Sachen Service nichts verbessert zu haben seit letztem Jahr.

kress.de rebrusht und wieder kostenfrei

Der „Kress“, farblich zumindest der Simpson unter den Mediendiensten, hat seine Online-Optik relauncht (na ja) und die tagesaktuellen Meldungen wieder frei zugänglich geschaltet (gut so). Nur die Archivfunktion und „Zusatz-Infos“ bleiben weiterhin den Abonnenten vorbehalten.

Zwei Basic-Gründer überlassen Lidl das Feld

Die Basic-Gründungsmitglieder Richard Müller und Georg Schweisfurth wollen den Einstieg der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) beim Biomarkt laut einer Meldung der „Frankfurter Rundschau“ nicht mitmachen und geben ihre Anteile ebenso wie die Investorgruppe Asi ab. Müller begründet das gegenüber der „FR“ mit „Sorge, dass diese Entwicklung ungünstige Auswirkungen auf Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden“ habe. Laut dem Vorstandsvorsitzenden von Basic, Josef Spanrunft, werde die Schwarz-Gruppe die Aktien übernehmen – und damit die Mehrheit an der Gesellschaft.

Updates: Weitere Infos beim Bayerischen Rundfunk online. Mal sehen, ob die „Süddeutsche Zeitung“ nach ihrer recht einseitigen Darstellung im Lokalteil der Printausgabe heute auch mal Kritiker der Lidl-Beteiligung wie Schweisfurth oder Müller zu Wort kommen läßt. (alle Beiträge zum Thema)

(Foto: Basic AG)

„Schafft die Klickmännchen ab“

Daß das Reich des Bösen, Microsoft, seinen Entwicklern vorschreibt, die vorhandenen Funktionalitäten zu benutzen und keine Zeit damit zu vergeuden, Standards umzumodeln, wundert mich nicht. Aber „die Schande der Entwicklungsabteilungen in der Computerindustrie“ beklagt Bernd Graff im „SZ“-Feuilleton ebenso bei der mit Linux oder Mac OS werkelnden Konkurrenz: Immer gleiche „Menü-Bearbeiten-Klickediklack-Programm-Fenster“, „diese Erdschwere stationärer Geräte mit ihrem Kabelverhau an schwermütig machender Peripherie“, kurzum: „Gedächtnisaltäre“.

SanFran niest und das Web ist krank

Blogspot unberechenbar, Google im Schneckentempo und Technorati bei den Pings um 24 Stunden hinterher – alles noch Nachwirkungen des Stromausfalls in San Francisco?

Update/Antwort vom Technorati-Support: „Please accept my sincerest apologies for the inconvenience. Since the San Francisco blackout Tuesday, we've been working to bring our systems back up to 100%. This has affected indexing and you may have noticed a lag. We're currently working hard to fix this and all should be up-to-date and fully functional in our system soon. In the meantime, I pushed a reindex for your blog. As for your watchlist, I'm afraid that there is currently a bug with exact phrase keyword searches. It works without the quotes, but we are working on a fix and hope to have it out soon.“

Nackte Tatsachen

Für Nerds und für andere.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Ulrich Mühe: „Immer alleene“


Alexander Osangs eindringliches Porträt Ulrich Mühes ist nun aus aktuellem Anlaß beim „Spiegel“ kostenlos abrufbar.

(Foto: „Das Leben der anderen“/Buena Vista Home Entertainment)

Blogbang beglückt die Franzosen

Unscharfe Bilder seines letzten Frühstücks und diverse Twitter-Protokolle – der Inhalt von Loic Le Meurs Blog rechtfertigt – zumindest heute – nicht die 6.000 Euro, die ihm die Agentur Publicis monatlich an Werbeeinnahmen garantiert. Loics 24.842 Abonnenten dürfen sich aber auf Besserung freuen. Denn der ins Silicon Valley ausgewanderte Franzose sucht über eine Blogakademy Koautoren für seinen Blog – das Bewerberfeld hat sich von ursprünglich 47 Kandidaten deutlich verkleinert.
Die Blogosphäre und ihr Einkommen sind während der großen Ferien in Frankreich gerade ein großes Thema – auch da. „Stratégies“ erwähnt nicht nur Loics Deal mit Publicis, sondern beispielsweise auch, daß der Fernsehsender TF1 auf seiner Blogplattform 40.000 Euro für „Autorenrechte“ unter etwa 2.500 Bloggern ausschütte (bei derzeit 600.263 Blogs insgesamt dort). Simple Entrepreneur hat sich direkt unter seinen bloggenden Kollegen umgehört – wenn auch sein Ergebnis längst nicht so repräsentativ ist, wie Roberts Auswertung in Deutschland.
Besonders gut gefällt mir aber der Ansatz von BlogBang – einer gerade mal vier Wochen alten Publicis-Tochterfirma, die nicht nur Bloggern Werbung vermittelt, sondern die Werbung auch 2.0-mäßig von Usern gestalten läßt. Das wäre doch eine Idee für Adical...

Was nun?

Einerseits betont meine drittliebste Aktivistin Julia Seeliger im Interview mit der Netzeitung: „Ich bin keine Anarchistin“, andererseits kann sie den hämischen Vergleichen mit Pippi Langstrumpf durchaus Positives abgewinnen: „Pippi Langstrumpf ist doch gut: bunt, anarchistisch, stark, selbstbestimmt.“ Frauen und Logik? (via Turi)

Geburtstagssause ohne Teilnahmegebühr

Der PR-Blogger wird drei, weshalb Klaus Eck Freunde und Leser zu einem gemeinsamen Biergartenbesuch auffordert. Vielleicht kriegt der liebe Klaus bei dem Bloggertreffen im Hirschgarten dann auch etwas den Kopf frei, denn der Einladungstext läßt ahnen, daß er ein bißchen zu sehr der Welt der teuren Tagungen und kostspieligen Kongresse verhaftet ist: „Es ist nur mit den üblichen Kosten für Speis und Trank zu rechnen und ansonsten kostenfrei.“ Wer lieber seinen eigenen Kühlschrank plündert, kann auch zwei Tage später, am 30. Juli von 12.30 bis 14 Uhr beim virtuellen Geburtstag im Blog selbst mitfeiern.

Filmparty im Monopol

Heute abend wird im Schwabinger Monopol der 250.000. Zuschauer der Münchner Flirt-Fabel „Shoppen“ erwartet. Nach der Vorstellung feiert das Filmteam diesen Erfolg im Kinofoyer. mawa, schaust hin?

Dienstag, 24. Juli 2007

100-Dollar-Laptop auch für uns reichen Säcke

Mary Lou Jepsen von der One Laptop Per Child Foundation zufolge erwägt die Stiftung jetzt doch, ihre 100-Dollar-Laptops während des Weihnachtsgeschäfts auch in den USA und Europa für einen Preis zwischen $350 und $525 anzubieten. Jeder Käufer würde so weitere Laptops für die Entwicklungsländer subventionieren.(via Boing Boing)

(Foto: OLPC)

Unterwandert StudiVZ Facebook?

Größte Gruppe im German Network von Facebook? Ausgerechnet „StudiVZ - The German Facebook“ mit 8511 Mitgliedern. Ist das jetzt Unterwanderung, virales Marketing oder wächst da einfach zusammen, was zusammengehört?

Simon & Schuster verlegt Maxim Biller in den USA

Nach der positiven Präsentation Maxim Billers im „New Yorker“ hat sich Simon & Schuster die US-Verlagsrechte an dem Erzählband „Liebe heute“ und einem weiteren Buch Maxim Billers gesichert.

Update: Auf meine Frage, welches der zweite Titel wäre, antwortete Kiepenheuer & Witsch: „Das ist noch offen. Wir melden, sobald es feststeht.“

Web Crash 2007



(via TechCrunch)

Po-esie

Auch wenn Nona De Samims „Sans Culottes“ durchaus zu körperlicher Arbeit einladen und das Prinzip sündiger Wäsche revolutionieren, sind sie weit weniger kleinbürgerlich als die Ouvert-Kreationen von Uhse oder Agent Provocateur. (via Daily Candy)

Nachrichtenschleuder Internet

„At present the Internet is basically an electronic version of the ten-year-old boy on a bicycle who used to toss the newspaper on the front porch: an ingenious circulation device.“ (Russell Baker in seinem Beitrag „Goodbye to Newspapers?“ in „The New York Review of Books“, via Magazinrundschau)

MySpace oder Facebook?

„One academic researcher argues that Facebook is for 'good kids', whereas MySpace is for blue-collar kids, 'art fags', 'goths' and 'gangstas'.“ („The Economist“ via Magazinrundschau)

Na dann, auf zu MySpace.

Montag, 23. Juli 2007

Focus Online 2.Rad

Zur Individualisierung der Focus Online Nachrichten kommt auch die Stärkung des Individualverkehrs. Da die bislang in München-Sibirien, sprich: in der Steinhauser Straße ausgelagerten Onliner verstärkt im Mutterschiff Arabellapark anwesend sein und an den Redaktionssitzungen der Print-Redaktion teilnehmen sollen, wurden zwei rote Dienstfahrräder angeschafft, um die Pendelei zwischen den beiden Standorten zu erleichtern.

Vodafone und das iPhone

Angesichts der Minen, die die Vodafone-Crew heute bei dem Thema während ihres Pressestammtisches in München zog, und unter Berücksichtigung all ihrer während des Abends im Bogenhauser Hof geäußerten Kritik an dem Produkt kann ich mir nicht vorstellen, daß Vodafone zu den iPhone-Anbietern in Deutschland gehören wird – auch wenn die „Wirtschaftswoche“ das anders sieht.

Update: Übrigens ist das iPhone bereits im Münchner Gravis-Store zu besichtigen und in den anderen Gravis-Stores auf Deutschland-Tour.

Nanny-Konkurrenz

Als ob es nicht schon schwer genug wäre, sich gegen die weibliche Konkurrenz durchzusetzen. Jetzt ruiniert aber auch noch Johannes Huebl als „The Manny“ die Erwartungshaltung gegenüber männlichen Babysittern... (via „Spiegel“ Printausgabe 30/2007, S. 148)

Die Simpsons offline


Freitag habe ich „Die Simpsons – Der Film“ gesehen, mich aber als Online-Schreiberling schriftlich verpflichten müssen, bis morgen nichts zum Filminhalt zu schreiben. Inzwischen habe ich im Fernsehen schon einiges aus dem Film gesehen, auf Radio Energy die Handlung erzählt bekommen und heute im „Spiegel“ eine erste Kritik gelesen. Aber uns unkontrollierbaren Onlinern wird jeder Kommentar verboten.

(Foto: Twentieth Century Fox Film Corporation)

Inspektor Gadget

Eine eigens von der Fachhochschule Trier eingerichtete Vermissten-Homepage, ein Vermissten-Blog, Support bei YouTube, MySpace und StudiVZ, kurzum: „Aktenzeichen 2.0 ungelöst“. Unter dieser Headline skizziert Danyal Bayaz von heute.de den gezielten Einsatz von Blogs und Communities bei der Suche nach der vermissten Studentin Tanja Gräff.

Google-Ads auf Maß











Nicht hundertprozentig mein Beuteschema, aber dennoch nicht schlecht, was Google Ads an Anzeigen liefert, wenn ich auf Technorati nach „Dorin Popa“ suche.
Vor allem wenn ich es mit „Peter Turi“ vergleiche.





Oder „Don Alphonso“.

Sonntag, 22. Juli 2007

iTunes-Bibliothek gecrasht! Last.fm schuld?

Wenn ich schon vorher gelesen hätte, daß Last.fm sein neuestes Sopftware-Update mit automatischer iTunes-Verknüpfung als „experimental iPod support“ bezeichnet, wäre ich vielleicht vorsichtiger gewesen. Aber es schien mir so praktisch, daß Last.fm automatisch mit iTunes startet und die zwischenzeitlich auf dem iPod gehörten Titel scrobbelt. Ob es aber auch mit einem Bug in der neuen Last.fm-Software zusammenhängt, daß nach der Software-Aktualisierung meine gesamte iTunes-Bibliothek gestern abstürzte und jetzt „damaged“ ist?

Sex sells

Lange vor Basic hatte auch American Apparel schon seine Seele ans Kapital verschachert... Aber zumindest ihre politisch nicht ganz korrekte, aber darob nicht weniger sinnliche Werbestrategie scheinen sie fortzuführen.

Gaspreisrebellen gehen wieder einen trinken

Am Donnerstag abend treffen sich die Münchner Gaspreisrebellen wieder einmal im Augustiner, um über das aktuelle BGH-Urteil, den Verfahrensstand am Münchner Landgericht und weitere Aktivitäten zu beraten.

Erbarmungslose Biobonzen

Die Meldung in der gestrigen „Süddeutschen“ mit dem irreführenden Titel „Lidl wird grün“ hatte ich übersehen, aber Attac nicht: Die Biomarktkette Basic, die schon als rücksichtsloser Entmieter aufgefallen ist, hat 13 Prozent ihrer Anteile an die Unternehmensgruppe Schwarz (Lidl, Kaufland) verkauft und den Billigheimern eine einjährige Option auf weitere zehn Prozent eingeräumt. Die Schwarz-Gruppe ist gerade bei Lidl durch die Behinderung von Betriebsratswahlen, rücksichtslosen Leistungsdruck und entwürdigende Arbeitsbedingungen aufgefallen, wie man im Schwarzbuch Lidl nachlesen kann. Münchner Attac-Mitglieder wollen dagegen protestieren, „mit der gewerkschaftlichen Lidl-Kampagne, mit der sonstigen Bio-Branche, mit der 'Öko-Szene', mit Kampagnen wie der 'Clean Clothes Campaign', die die Produktionsbedingungen von Handelsgütern der Discounter durchleuchten!"

Update: In der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ von heute bezeichnet Johann Priemeier, Gründer und Finanzvorstand von Basic, die Kritik an seiner Zusammenarbeit mit der Schwarz-Gruppe als „Öko-Rassismus“. „Klar, der Ruf, den Lidl hat, ist desaströs“, aber „bei der Schwarz-Gruppe können wir die größte Unabhängigkeit bewahren“. Seltsamerweise übertitel die „F.A.S.“ den Beitrag: „Basic-Chef flirtet mit Lidl“, dabei sind die beiden doch schon längst gemeinsam in der Kiste. (alle Beiträge zum Thema)

(Foto: Basic AG)

Petit déjeuner musical (30)

Messieursdames, Barbara Carlotti!



Samstag, 21. Juli 2007

Deutsch-amerikanische Feinheiten

Zum „Cluetrain Manifest“, einem Standardwerk, das die Entwicklung zum Web 2.0 vorwegnahm, gibt es nahezu identische Webseiten auf deutsch und englisch. Kleiner, aber feiner Unterschied: Während man auf der US-Site den vollständigen Buchinhalt findet, gibt es auf der deutschen Version nur die 95 Thesen und einen Amazon-Link, um den Band käuflich zu erweben – natürlich ohne Search-inside-Funktion.

Freitag, 20. Juli 2007

Potter Incognito

Wem die bebrillte Witzfigur zu kindlich ist, der greift in Deutschland einfach zur „Ausgabe für Erwachsene“. Die enthält zwar keinen anderen Text, aber eine seriösere Verpackung. Manche Amis finden dagegen wohl Harry Potter an und für sich zu peinlich, um damit ertappt zu werden, und greifen zu Book Disguises, Tarnumschlägen für echte Kerle. (via Defamer)

Bindungsängste

Man kennt sich, man mag sich, man freut sich auf das nächste Mal: der Faktor Mensch entscheidet meist darüber, ob ein Laden zu meinem Stammlokal wird. Der Kellner, die Barfrau, der Wirt. Nicht unbedingt die Einrichtung, Speisekarte oder anderen Gäste. Doch mit der Zeit lernt man sich besser kennen. Entpuppt sich der Kellner als Stockkonservativer, der auch mal mit einem Hitlerbärtchen seinen Spaß hat. Verwirrt einen die Barfrau mit obskuren Weisheiten. Oder gewährt der Chef Einblick in seine Geschäftspolitik. Und ich wünsche mir die Zeit zurück, als wir untereinander noch ein eher oberflächliches Verhältnis hatten und uns über den perfekten Espresso, passenden Wein oder prickelnden Cocktail unterhalten hatten statt über Pussys, Politik oder Personalführung.

Die neuen Wikio-Blogcharts und die alte Leier


Ob bei der Google-Suche nach dem Barer 61 oder beim Google-Fight: irgendwie schaffen es Narziss und Goldhund immer, eine Schnauzenlänge besser zu sein, obwohl sie weniger veröffentlichen, weniger Traffic haben und weniger anecken. So auch bei den heute gestarteten Blog-Charts von Wikio. Vorsprung durch „High-Tech“?

User-Arithmetik



Das soll mir mal einer nachmachen bei Sharea.

Ohne Kommentar

Donnerstag, 19. Juli 2007

Hilfsheriffs

Die Münchner U-Bahnwache hielt ich bislag für eine städtische Wachgesellschaft. Neuerding dürfen sie aber offenbar sogar hoheitliche Polizeiaufgaben wahrnehmen und bei Staatsbesuchen den Straßenverkehr regeln.

Sex-Business am Ende?

Was erwartet man, wenn Beate Uhse neue Produkte auf den Markt wirft? Ich erspare mir mal eine Auflistung, selbst wenn sie enorm viel Suchmaschinentraffic generieren würde. Aber mit Sicherheit keine Taschen und Sonnenbrillen...

Cem Basman wünscht mich ins Kröpfchen

Robert rührt ja eifrig die Werbetrommel für das Hamburger Startup-Weekend, und so hab ich auch versucht, mich der entsprechenden Xing-Gruppe anzuschließen, um daran teilnehmen zu können. Habe schließlich zwei Ups am Start, blogge über andere und mache mich auch sonst unbeliebt. Nur will mich Cem nicht dabei haben und hat mich der Tür verwiesen bzw. nicht zur Gruppe zugelassen. Nicht etwa wegen Überfüllung oder weil sie keine Journalisten dabei haben wollen. Auch nicht, weil mein Video über zweitausend Klicks hat und seines nur 928. Sondern weil der Zugang „nur mit Einladung bzw einer Referenz möglich“ sei. Das ist ja wie beim DLD!

(Foto: Narziss und Goldhund/flickr)

Mittwoch, 18. Juli 2007

PaulsMama: von wegen Familiennetzwerk

PaulsMamas Blog fand ich schon im April nicht so familienaffin, und die heute folgende Community hat zumindest bei Robert Basic auch eher Skepsis ausgelöst. Nun entnehme ich der Pressemeldung, daß Nina-Julia Kunath ihr Netzwerk als „das XING (OpenBC) für den Freizeitbereich“ positioniert. „PaulsMama.de ist nicht nur für die Familie gedacht, sondern jedes Mitglied kann sich so auch mit seinen Freunden vernetzen oder ganz einfach neue Menschen mit gleichen Interessen kennen lernen.“ Also noch eine Wischiwaschi-Community mehr, statt sich scharf zu positionieren.

„AZ“: Gedruckt, aber an der Headline bauen wir noch

„Lässiger Luxus in traumhafter Lage“ schreibt die Münchner „Abendzeitung“ über die Baustelle des neuen Luxushotels The Charles – und läßt sich von der Lässigkeit so anstecken, daß in der Frühausgabe der morgigen „AZ“ statt einer Titelzeile nur das blanke Nichts zwischen den Bildern verläuft. Früher hätte ich vermutet, daß sich bei den sommerlich hohen Temperaturen das Fixogum des Klebesatzes verflüssigt hat und die Headline so verschwand. Offenbar sind DTP-Schriften auch nicht hitzefest.

Gebt her Eure Kinder!

Wenn man schon keinen Anstand besitzt, hilft es, vor dem Formulieren allgemeiner Geschäftsbedingungen zwei Leute zu fragen: Einen Anwalt. Und den Marktforscher, den man doch auch sonst Titelbilder und Relaunches abchecken läßt. Dann kann es auch nicht passieren, daß einen die Community und die Journalisten abwatschen, nicht wahr, liebe „Eltern“-Redaktion.

Turi & DonA – Zusammen nur getrennt!

„Die üblichen Verdächtigen (Peter Sloterdijk, Andy Müller-Maguhn, Robert Basic, Don Alphonso, Peter Turi) diskutieren das Thema 'Ich, wir & die anderen – Neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potenzialen'", kobbert mich Turi in seinem Blog. Und ich freue mich schon auf das Nahkampfduell der beiden Web-Hengste am 14. September. Wie würden sich Turi und DonA begegnen? Mit beißender Ironie oder brachialen Todschlagargumenten? Pustekuchen! Die beiden nehmen zwar an derselben Konferenz teil, aber in getrennten Panels.

Die „SZ“ und der Sonntag

Befragt nach einem Ausblick, wo die „Süddeutsche Zeitung“ im Jahr 2012 stünde, verriet Hans-Jürgen Jakobs, Chefredakteur von sueddeutsche.de, beim gestrigen Media Coffee, daß die Printausgabe sich der veränderten Mediennutzung anpassen und unter der Woche dünner werden würde und dafür freitags, samstags und sonntags anders als heute aussehen werde, mit noch mehr Features, Hintergrundgeschichten, Reportagen... Nur erscheint die „SZ“ sonntags noch gar nicht. Nur eine Vision oder ein weiteres Indiz, daß die Neuentwicklung der Sonntagsausgabe bald Folgen zeigt?

Harry Potter in Piratenhand

Wie TechCrunch meldet, sind die ersten Seiten von „Harry Potter and the Deathly Hollows“, dem siebten und mutmaßlich letzten Band, in der Tauschbörse BitTorrent aufgetaucht.

Update: Die Welt dazu.

Teletubby Miosga

Lupf, lupf, blinzel, blinzel, zwinker, zwinker. Bin ich denn wirklich der einzige, den Caren Miosgas unentwegtes Spiel der Augenbrauen und Lider nervt? Sind wir bei den Teletubbies statt bei den „Tagesthemen“? Schenkt der Frau doch bitte einmal gute Augentropfen, damit sie nicht ständig blinzeln muß, und gewöhnt ihr vielleicht auch das inflationäre Hochziehen der Augenbrauen ab.

Update: Es stört zumindest noch einen anderen („Der Zuschauer“, Kommentar 5.)

(Foto: NDR/Thorsten Jander)

Scientology und die Stars

Tom Cruise ist beileibe nicht der einzige, auch wenn seine Zugehörigkeit zu Scientology jetzt anläßlich der Dreharbeiten zum Stauffenberg-Film „Valkyrie“ „Rubicon“ „Walküre“ wieder hochgekocht wurde. Scientology und die Hollywood-Stars. Einerseits bin ich ein begeisterter Fan von Schauspielern wie Cruise oder John Travolta und fand sie auch in der persönlichen Begegnung beeindruckend. Andererseits halte ich Scientology für eine gefährliche, menschenverachtende Sekte. Ist das ein Widerspruch, hat die künstlerische Tätigkeit mit der „religiösen“ nichts zu tun? Mark Oppenheimer hat nun für die „New York Times“ den Schauspiellehrer Milton Katselas porträtiert, einen Scientologen, durch dessen Schule unter anderem Giovanni Ribisi, David Carradine, Michelle Pfeiffer, Tom Selleck und Patrick Swayze gingen. Ein aufschlußreiches Stück über die Nahtstelle zwischen Schauspielerei und Sektiererei und vielleicht ist es ein Zeichen journalistischer Größe, daß man nach der Lektüre eher noch ratloser, denn in seinen Vorurteilen bestätigt ist.

Ehrliche PR-Blogger

Wenn die PR-Agentur Schröder + Schömbs neues von ihren Kunden wie Pringles, T-Mobile, Converse, Marc Cain, Jägermeister oder Wrangler mitzuteilen hat, verschickt sie einen Newsletter. Nun soll ein Blog die Rundmail ablösen, und natürlich findet man dort das übliche Geschwurbel. Aber die findigen Berliner haben durchaus erkannt, daß ein Blog mehr sein muß. Schönes Beispiel: Die Praktikantenfrage. Wie viele Firmen nutzt die Agentur Praktikanten als billige Arbeitskräfte (aus). Aber welche Agentur thematisiert das schon im eigenen Blog, verlinkt auf negative Bewertungen ihrer Praktikantenbetreuung und diskutiert öffentlich über eine gerechte Entlohnung...

Dienstag, 17. Juli 2007

Intelligente Bumsfilmchen

Als Blog Queen neulich von möglicherweise meiner Vorliebe für „intellektuell verpackte Bumsfilmchen“ schrieb, fühlte ich mich unwohl. Zum einen habe ich mit Intellektuellen genauso viel am Hut wie ein Altbayer mit Hertha BSC. Zum anderen halte ich die Wortkombination aus intellektuell und Bumsfilmchen für einen Lapsus. Intelligente Bumsfilmchen trifft es doch viel besser. Das können – leider allzu selten – handfeste Pornos sein. Aber in letzter Zeit gab es den weit erfreulicheren Trend zu Hard-Core im herkömmlichen Kino. Spontan fällt mir Marco Bellocchios „Teufel im Leib“ als ältestes Beispiel ein, in dem Maruschka Detmers 1986 an einer Nudel lutschen durfte. Carlos Reygadas' „Battle in Heaven“. Vincent Gallos „The brown bunny“. Michael Winterbottoms „9 songs“. Leos Carax' „Pola X“. Das meiste von Catherine Breillat und Larry Clark. Und zuletzt der unlängst bei uns auf DVD veröffentlichte „Shortbus“. Während man in den anderen Filmen auf die viel diskutierten expliziten Szenen warten muß, schießt „Shortbus“ in den ersten Minuten ein erotischen Feuerwerk ab, das so ziemlich sämtliche Neigungen bedient und sogar mit der spektakulären Autofellatio eines äußerst biegsamen Mannes aufwartet. Zudem ist der New Yorker Szenefilm eine süße Reminiszenz an Wilhelm Reichs Postulat von mehr Freiheit durch Sex. Wer möchte nicht daran glauben?

(Foto: „Battle in heaven“/Neue Visionen)