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Freitag, 21. Februar 2020

R.I.P. Markus Schütz – oder: Falsche Freunde & ich (Updates)

Markus Schütz ist tot. Mit gerade mal 56 Jahren am 18. Februar dem Vernehmen nach an Krebs gestorben.
Die Meldung kam via Facebook, was ein trauriger letzter Witz war, denn kaum ein Kollege ist so wenig präsent im Internet gewesen wie Markus. Besser bekannt als „Falsche Freunde“, wobei der Plural eher den Anfängen geschuldet war, als er unter diesem Kampfnamen zusammen mit Gregor Wöltje im „IN München“ Klatsch & Tratsch verbreitete. Gregor wechselte bald zum großen Geld ins Agenturleben. Markus trank und schrieb alleine weiter.
Es müßte so Ende der 80er gewesen sein, als die beiden im Schlepptau des neuen Teilhabers Christian Waggershauser beim „IN“ aufschlugen. Ich war dann bald weg. Anfang September 1987 stand ich noch als verantwortlicher Redakteur im Impressum. (Ich kann mich nur erinnern, fester Freier gewesen zu sein. Diese Führungsposition ist mir vollkommen entfallen.) Ein Heft später war dann Markus laut Impressum verantwortlicher Redakteur und ich weg. Und zum Abschied schrieben die Falschen Freunde, dass ich kurz die Redaktion zum Zigarettenholen verlassen hätte und nie wiedergekommen sei. Stattdessen hätte ich mich einer „haschischspritzenden Kindersekte“ angeschlossen. (Markus bestritt dieses Zitat zu Unrecht später.)
Markus selbst blieb aber auch nicht lange verantwortlicher Redakteur des gesamten Blatts. Bereits im Dezember 1987 übernahm die Gesellschafterin und Redakteurin Heide Jefimov zusätzlich die Redaktionsleitung, während Markus wie auch gesondert „Die Falschen Freunde“ im Impressum nur als Mitarbeiter geführt wurden. Im Mai 1988 war Heide offenbar der Klatsch des „Spuckspechts“ („Prinz“ Mai/1995)  zu justiziabel geworden und sie blieb zwar weiterhin für das übrige Blatt redaktionell verantwortlich, aber Markus laut Impressum ausdrücklich verantwortlich für die Falschen Freunde. Im Juli 1989 wurde aus dem „Markus Schütz (verantw. für FALSCHE FREUNDE“ nur noch ein verantwortungsloses „Markus Schütz (FALSCHE FREUNDE)“. Zum Jahreswechsel 1989/1990 verschwand Markus dann für eine Ausgabe sogar völlig aus dem Impressum, um danach aber wieder zurückzukehren, als ob nichts gewesen wäre.
Ich zog bald endgültig nach Berlin und dieser Abstand tat mir gut. Als ich dann 2000 nach München zurückkehrte, lief mir auch Markus wieder über den Weg. Im Schumann's schüttete er mir einmal ein Pils über die Hose. Am legendären Faschingsdienstag im Stadtcafé sein Herz darüber aus, dass ihn so viele dafür hassten, dass er über sie schrieb.
Und zu meiner Überraschung lud er mich dann zu seinem 40. Geburtstag ein, den er nicht am 31. März, sondern bereits am 22. März 2003 in der Neumarkter Straße 77 vorfeierte und wo wir uns vielleicht nicht unbedingt aussprachen, aber von da an war zwischen uns Frieden.
Und er begann, wiederholt über mich in seiner Kolumne zu lästern. Ganz freundschaftlich. Denn das wollen die Wenigsten wahrhaben. Es ist ein Zeichen von Zuneigung und Aufmerksamkeit, von jemandem wie Markus aufgespießt zu werden.
Die „Falschen Freunde“ hatten inzwischen an Bedeutung verloren. Sonst wäre wohl dort auch mein Name nicht erschienen. Aber Markus hielt am alten Ruhm fest und träumte davon, seine versammelten Kolumnen einmal in einer Ausstellung präsentieren zu können. Dann stellten sie nach mehreren Anläufen seine Kolumne auch tatsächlich ein und Markus verschwand. Mit Sicherheit aus meinem Blickfeld und vielleicht sogar aus München. Ich wünsche ihm, dass die Gerüchte von der Erbschaft stimmen und er noch ein paar schöne letzte Jahre hatte. Und vielleicht finden wir einmal einen Raum, in dem wir all seine Kolumnen an die Wand klatschen und noch einmal feiern können.

Updates: Die Beerdigung findet laut Gregor Wöltje am 7. März um 10:00 auf dem Gemeindefriedhof Teisendorf statt. Am 31.3. - zu seinem Geburtstag - nehmen alle falschen und sonstigen Freunde Abschied im Baader Café.  (Abgesagt wegen der Corona-Ausgangsbeschränkung.) Gerne an alle weitersagen, die ihn kannten.

Gregors Nachruf in „In München“ erschien leider nur online und nicht im gedruckten Heft.

Best-of der falschen Freunde über mich:

„Völlig weggetreten ist unser ehemaliger Mitarbeiter Dorin Popa. Er wollte nur mal Zigaretten holen gehen und ward nie mehr gesehen. (Da hätten wir schon mißtrauisch werden sollen, er ist Nichtraucher!) Man munkelt, daß er sich einer haschischspritzenden Kindersekte angeschloßen hat, um dort in aller Ruhe sein Buch über O.W. Fischer am Kilimandscharo zu schreiben. Er selbst meint nur lakonisch, daß er keine 'unchristlichen Sachen' mehr machen wolle. Vielleicht wird er Pressesprecher des Vatikan. Ein Hosianna wünschen ihm die Falschen Freunde“ (IN München 41-42/1987)

„Gesund und munter zeigt sich derweil auch unser alter Kollege Dorin Popa, dem wir unlängst im Schumann's über den Weg gelaufen sind. Der inzwischen schon etwas ergraute Redaktionsrecke darf sich inzwischen als 'Blogger' in der Online-Version des Frauenmagazins Freundin austoben und hat uns dort auch prompt als seine liebsten Verleumder gelobt, weil wir ihm vor gut 20 Jahren unterstellt haben, sich einer 'haschischspritzenden Kindersekte' angeschlossen zu haben. Dem war natürlich nicht so, auch wenn wir uns manchmal fragen, ob das nicht doch seine wahre Berufung wäre. Na egal, wer mehr über Dorins zahllose Abenteuer lesen will, ist bei … bestens bedient.“ (IN München 11/2006)

„Dafür gönnen wir uns jetzt zur Entspannung ein gutes Buch – vorzugsweise erworben bei Dorin Popa, der nämlich in Schwabing in der Barer Straße 80 sein neues Projekt 100 Tage Bücher eröffnet hat. Und weil der ergraute Kulturpudel sein Herz für Pittbulls entdeckt hat, werden diese possierlichen Tierchen bei ihm auch mit Grissini und Ähnlichem abgefüttert. Da läuft niemandem mehr das Wasser im Maul zusammen als Euren FALSCHEN FREUNDEN“ (IN München vom 11. Oktober 2007)

„Wer sich dann noch über heftige Geräusche beim Besuch einer öffentlichen Grünanlage wundern sollte, erlebt dort wahrscheinlich keinen Platzhirsch beim Üben, sondern eher Dorin Popa beim Outdoor-Sexeln. Denn der exzentrische (um beim Thema zu bleiben) Literat und Buchexperte hat sich jetzt seitenweise in der Rentner-Postille 'Stern' über die Freuden des Sex im Alter ausgelassen und dabei auch seine Vorliebe für Open-Air-Veranstaltungen gebeichtet. Dass da Viagra mit im Spiel ist, haben wir schon immer vermutet, aber wie viele Promille seine Partnerin für solche Aktivitäten benötigt, würde uns bei Gelegenheit schon interessieren. Ansonsten wünschen wir ihm natürlich viel Spaß bei all seinen Aktionen und immer warme Unterwäsche, damit er sich nicht verkühlt. Willkommen also auf Wolke Neun!“ (IN München 19/2008)

„Eigentlich ist der Faschingsdienstag eine Pflichtveranstaltung im Stadtcafé, auch wenn die Preise regelmäßig auf Disconiveau angehoben werden. Dafür gibt es dann ein Wiedersehen mit Dorin Popa, der seine erotischen Ausflüge in den Englischen Garten jetzt auf die wärmere Jahreszeit verlegt hat und solange etwas imrpovisieren muss. Aber das Ergebnis kann man dann ja wieder im Stern nachlesen.“ (IN München 6/2009).

„Wenn ganz groß aufgetischt wird, und Schampus, Prosecco und Hochprozentiges in Strömen fließen, reagieren routinierte Partygänger gerne etwas misstrauisch. So gesehen bei der VIP-Premiere der neuen GOP-Produktion 'DeLuxe'. Für die Varieté-Show im edlen Ambiente hielten die Betreiber Profi-Adabeis und echte Beinaheweltstars wie Olivia Pascal und Max Tidof mit so viel Gratis-Trunk bei Laune, dass der Abend nichts Gutes erwarten ließ. Was für eine Täuschung: Kunstvoll verrenkte Nataliya Vasylyk ihren Schlangenkörper, und auch einige der Pointen passten. Star des Abends war jedoch ein Nachwuchstalent: Dorin Popa, Lesern dieser Kolumne bestens bekannt, schlug als nicht ganz freiwilliger Stargast aus dem Zuschauerraum den Conferencier im Schlabberlook um Längen an Schlagfertigkeit.“ (IN München 8/2009)

Freitag, 17. Januar 2020

Dorin Popa (6): Wahlkampf

Bei Google bin ich, wenn man Dorin Popa eintippt, nicht schlecht plaziert. Aber sobald man meinen Namen bei der Bildersuche eingibt, erscheinen überwiegend weit jüngere, weit muskulösere Namensvetter. Um da vielleicht endlich mal Abhilfe zu schaffen, werde ich jetzt hier wiederholt Bilder von mir posten. Vanity-SEO.

(Foto: Achim Frank Schmidt)

Sonntag, 5. Januar 2020

So um die vierzig Jahre Journalismus

Gleich nach dem Abitur 1980 habe ich angefangen, mit Journalismus Geld zu verdienen. Was mit ein entscheidender Grund dafür war, dass ich mich in den Hörsälen der Ludwig-Maximilians-Universität unglaublich gelangweilt und keins meiner Studien sonderlich ernsthaft betrieben habe. Deswegen auch zweimal zwangsexmatrikuliert.
Publiziert und verlegt habe ich schon davor, während meiner Schulzeit. Und nun, ungefähr vier Dekaden später, ist meine journalistische Tätigkeit zwar deutlich seltener geworden, aber immer noch nicht ganz abgerissen.
Der Münchner Wahlleiter, der mich nicht als „Türsteher“ für die Kommunalwahl am 15. März antreten lassen will und Wochen nach der entsprechenden Mängelfeststellung offensichtlich die Suchmaschinen bemühte, um seinen Fehler nachträglich zu heilen, schrieb am 2. Januar 2019: „Als Behörde sind wir verpflichtet und berechtigt allen Angaben nachzugehen und zu überprüfen, ob diese korrekt getätigt wurden. Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass Herr Popa freier Journalist ist und noch immer diesen Beruf ausübt.“
Und wie das so zwischen den Jahren ist, wenn auch nicht am Ende eines Jahrzehnts, denn das kommt erst in zwölf Monaten, jedenfalls fühle ich mich gerade sentimental genug, um anzufangen, alle meine journalistischen Stationen aufzulisten… (Die Liste wird laufend aktualisiert und ergänzt.)
  • „Wittelsbacher Kurier“ („WiKu“), 70er Jahre, Schülerzeitung des Wittelsbacher Gymnasiums in München. Nachweisbar ist für mich derzeit nur zwei 1978 dort veröffentlichte Beiträge („Ernüchterung“ 2/78, „Erlösung“ 3/78). Gefühlt müßte ich aber so von 1974 bis 1978 dafür geschrieben haben.
  • „wie kurz“, 1978, jugendeigene, also von Schülern des Wittelsbacher Gymnasiums in Eigenregie publizierte und nur vor der Schule verkaufte Schülerzeitung, quasi das Gegenstück zum „WiKu“. Der Schuldirektor reagierte auf diese Unbotmäßigkeit seiner Schüler mit einem Disziplinarverfahren, das im wiederum den „Silbernen Maulkorb“ der Jungen Presse Bayern bescherte.
    Die weiteren Ausgaben dieses jugendeigenen Mediums erschienen 1979 und 1980 nicht unter demselben Titel, sondern jedes Heft erhielt einen neuen Namen: „Schierlingsbecher“, „Kafka Hauser“ und „Dauerlutscher“.
  • „Die Provinz“, 1979 bis 1981, Autor, zeitweise Verleger und Anzeigenakquisiteur.
  • „Outonom“, 1980 bis 1981, Redaktion.
  • „Münchner Buch-Magazin – Zeitschrift für Kunst, Kultur & Kritik“, 1981 bis 1982, Gründungsredakteur.
  • „Münchner Stadt-Zeitung“, 1982 eine Filmkritik sowie – unter meinem Pseudonym Hallenberger –1986 eine Reportage über Münchner*innen, die Kitsch sammeln.
  • „City München“, 1982 bis 1983, Autor.
  • „IN München“, 1983 bis 2010, ein erst wöchentlich, später vierzehntägliches erscheinendes Programm-Magazin. Gründungsredakteur, fester freier Mitarbeiter, zeitweise verantwortlicher Redakteur, Lifestyle-Artikel, Programmtips und Filmkritiken.
  • „Trends – Das Magazin für Film & Musik“, 1983, Autor.
  • „Kino“, 1983, Autor.
  • „Plärrer“, 1983 bis 1986, Filmkritiken für die Nürnberger Stadtzeitung.
  • „Traveller's World“, 1984, Reisereporter.
  • „lui“.
  • „DON“, 1983 bis 1984, Alleinredakteur. Ein erst monatlich, dann alle zwei Monate erscheinendes Männermagazin für homosexuelle Männer. Seinerzeit nach „Du & ich“ Deutschland zweitwichtigstes Schwulenmagazin.
  • „Melanie/Popcorn“, 1986 bis 1987, Autor.
  • „Szene München“, 1986 bis 1987, Redakteur.
  • „Musikexpress/Sounds“, 1987, Autor.
  • „funk + fernseh journal“, 1989, Redakteur.
  • „Uni München“.
  • „Ufa-Filmillustrierte“. Filmkritiken.
  • RTL plus „Punkt Zwölf“. Freier Mitarbeiter im Hauptstadt Studio Berlin im Mai und Juni 1992. Drei Fernsehreportagen. Über die „Stullenmetropole Berlin“ anläßlich des 200. Todesstag des Earl of Sandwich, eine Restaurant-Testerin des „Gault-Millau“ sowie Przewalski-Pferde in Brandenburg.
  • Pro Sieben „Liebe Sünde“, Themenscout und Rechercheur.
  • „w&v Werben und Verkaufen“, 1992 bis 1994, Beiträge über die Medienlandschaft in den Neuen Bundesländern.
  • „Süddeutsche Zeitung“, 1993, Gastbeitrag für das Medienressort über die Medienlandschaft in Rumänien.
  • „Ticket“, 1995 bis 1998, wöchentliches Supplement des Berliner „Tagesspiegel“, das zeitweise auch als Stadtzeitung eigenständig verkauft wurde. Fester freier Mitarbeiter, Klatschkolumnist unter dem Pseudonym Dolce Rita und von 1998 bis 1999 angestellter Redaktionsleiter. 
  • „030“, 1995, Filmkritiken.
  • „Tagesspiegel“, 1994 bis 1998, Freelancer (Feuilleton, Lokales, Wochenendbeilage) und Kolumnist („Nachtspitzen“).
  • „Berliner Morgenpost“, 1997 bis 1999, fester Freier im Feuilleton. Teils unter dem Pseudonym Hallenberger bzw. Fredi Hallenberger.
  • „Sympathie Magazin“, 1999, gekürzter Nachdruck eines zuerst im „Tagesspiegel“ veröffentlichten Artikels.
  • „Playboy“, Model- und Location-Scout in Berlin für die deutsche und US-amerikanische Ausgaben des Männermagazins.
  • Aenne Burda Verlag, 1999-2000, Entwicklung eines neuen Magazins für junge Frauen in Berlin und anschließend verantwortlicher Redakteur in Offenburg.
  • „Burda International – Magazin für Fashion, Style & Living“, 2000, Redaktion. 
  • „Yam!“, 2000, Textchef während der Startphase des neuen Jugendmagazins des Springer-Konzerns in München.
  • „F.A.Z.“, 2001, Gastbeitrag für die „Berliner Seiten“.
  • „whow“, 2001, Autor zum Start des neuen täglichen Online-Entertainmentformats des Burda-Verlags in Berlin.
  • „Cosmopolitan“, 2001 bis 2005, fester freier Mitarbeiter (Interviews, Reisereportagen, Lifestyle. Urlaubsvertretungen in der Redaktion, redaktionelle Betreuung des jährlichen Supplements mit Sex-Tipps).
  • „Der Kontakter“, 2002, Gastbeitrag.
  • „Shape“, 2003 bis 2005, fester freier Mitarbeiter (Interviews, Lifestyle).
  • „freundin“, 2005 bis 2007, fester freier Mitarbeiter, Porträts, Interviews, Reiseberichte, Relaunch der „freundin“-Blogs, Entwicklung eines Klickdummy für „freundin Web-TV“, Urlaubsvertretungen in der Redaktion.
  • „Maxim – Das internationale Männermagazin“, 2008 bis April 2009, freier Autor.
  • „Spy Magazin“, 2009, Kolumnist.
  • „DONNA“, 2010 bis 2014, Pauschalist, monatliche Doppelseite über „Starke Frauen“, Interviews, Social-Media-Betreuung und Urlaubsvertretungen in der Redaktion.
  • „BuchMarkt“, 2010 bis 2016, Autor.
  • „Sono – Musik für erwachsene Hörer“, 2010, Autor.
  • „Clap“, 2010, Kolumne „Popa pöbelt“.
  • MedienNetzwerk Bayern, bei der Bayerischen Landesanstalt für neue Medien angesiedeltes Online-Magazin. Freier Mitarbeiter seit von Juli 2018 bis November 2019.
  • „tz“, verantwortlicher Redakteur im Spätdienst der Printausgabe, seit 2020
Sachbücher als Herausgeber, Alleinautor, Koautor oder Mitarbeiter:
  • „Stadtbuch für München 1981/82“, 1981.
  • „Stadtlexikon München 83/84“, Verlag Markt + Technik, 1983
  • „WOM Musikbuch '85“, WOM – World of Music, 1985
  • „Stadtlexikon München 86/87“, Verlag Markt + Technik, 1986
  • „Das Kurbel-Brevier“, Fischer Taschenbuch Verlag, 1985
  • „Cinema Taschenkalender“, Kinoverlag, 1989
  • „O.W. Fischer – Seine Filme, sein Leben“, Heyne Verlag, 1989
  • „München Full Service“, märkte & medien, 1991

Sonntag, 7. Oktober 2018

Wenn zur Abwechslung mal die Schauspielerin den Filmkritiker beleidigt

Die schönsten Momente meiner Zeit als Journalist waren oft die Augenblicke, wenn das Aufnahmegerät aus war. Es waren die achtziger und neunziger Jahre, als die Interviews im Idealfall noch über Stunden daheim oder in Restaurants unter vier Augen geführt wurden und nicht im 15-Minuten-Takt in einer Hotelsuite im Beisein der Aufpasser einer PR-Agentur,
Wunderbare Momente die nicht minder schöne Anekdoten lieferten, mit denen man dann jahrzehntelang seine Umgebung nervt: Wie ich mir mit Cosma Shiva Hagen eine Zigarette teilte. Martina Gedeck mir Geld leihen mußte, weil wir beim Italiener zu viel Wein gesoffen hatten. Maria Schrader zu viel erzählte, das Interview dann einen Tag vor Andruck nicht freigab und die ganze Seite, inklusive der Fragen, einfach selbst neu schrieb. Oder wie sich Catherine Flemming darüber mokierte, dass ich über Filme wohl nur so ablästere, weil ich untervögelt sei.
Letzteres empfand ich damals eher als taffe Ansage einer Berlinerin denn als sexuelle Beleidigung. Durchaus böse und verletzend. Aber gute Pointen sind manchmal eben so. Gerade wer als Journalist austeilt, sollte auch einstecken können.
Die Anekdote blieb über Jahrzehnte dieselbe. Aber als ich sie Jahrzehnte später mal nach Beginn der #metoo-Debatte erzählte, wurde plötzlich mehr draus. Ein längeres Gedächtnisprotokoll im Rahmen einer „Stern“-Geschichte über Männer, die – so der „Stern“ – belästigt wurden. „Hab' dich nicht so, Frauen passiert viel Ärgeres. Aber macht das im Einzelfall einen Unterschied?“, fragt die „Stern“-Redakteurin. Es seien „Erfahrungen, wie sie Menschen rund um den Globus jeden Tag machen und die bis zu #metoo nicht als erzählenswert galten.“
Für mich bleibt es immer noch nur eine schöne, erzählenswerte Anekdote, weitab von jeder Belästigung. Aber es schadet vielleicht auch nicht, wenn man erst einmal darüber gegrinst hat, tiefer nachzudenken.

Dienstag, 14. Februar 2017

Poparazzi (4): Erheberfreuden

Bekannt aus Tweets, Blogs und der Medienfachpresse. Also überhaupt nicht. Dennoch erkennen mich immer wieder Fremde. Und schießen mich ab.

Früher Journalist. Heute verbringe ich viel Zeit mit Fahrgastinterviews im öffentlichen Personennahverkehr – und werde da auch mal von Facebook-Freunden wie Jürgen Naser ertappt und abgelichtet. Etwa hier mit meinem orangenen Ku*damm-Cowboys-Hoodie im Regionalexpress nach Kaufering.

Sonntag, 12. Februar 2017

Dorin Popa (5): Smoked Chrome

Bei Google bin ich, wenn man Dorin Popa eintippt, nicht schlecht plaziert. Aber sobald man meinen Namen bei der Bildersuche eingibt, erscheinen überwiegend weit jüngere, weit muskulösere Namensvetter. Um da vielleicht endlich mal Abhilfe zu schaffen, werde ich jetzt hier wiederholt Bilder von mir posten. Vanity-SEO.

Dienstag, 3. Januar 2017

Adreßermittlung

25. März 1961 Tivolistraße 4, 8000 München (Geisenhofer-Klinik am Englischen Garten)
1961 bis ca. 1964 (?) Ismaninger Straße 130, 8000 München 27
ca. 1964 (?) bis März 1983 Tizianstraße 16a, 8000 München 19 (Foto)
April 1983 bis März 1984 Eisenacher Straße 11, 1000 Berlin 30
Dezember 1983 bis Juli 1985 Kienbachstraße 4, 8036 Herrsching
Juli 1985 bis ca. Dezember 1985 Augustenstraße 75, 8000 München 2
April 1984 bis Dezember 1985 Prinzregentenstraße 85, 1000 Berlin 31
Januar 1986 bis ? Leibnizstraße 75, 1000 Berlin 12
Januar 1986 bis ca. 1989 (?) Horemansstraße 2, 8000 München 19
ca. 1989 (?) bis März 1992 Franz-Joseph-Straße 26, 8000 München 40
April 1990 bis ca. März 1991 Knesebeckstraße 11, 1000 Berlin 12
April 1991 bis August 1992 Düsseldorfer Straße 38a, 1000 Berlin 15
September 1992 bis März 1994 Winterfeldtstraße 11, 1000 Berlin 30 bzw. 10781 Berlin
Januar 1994 bis August 1996 Müllerstraße 104a, 13349 Berlin
September 1996 bis September 1999 Holsteinische Straße 14/15, 10717 Berlin
Oktober 1999 bis Oktober 2000 15, bd de la Marne, 67000 Strasbourg
November 2000 bis August 2003 Metzstraße 34a, 81667 München
seit September 2003 Barer Straße 86a, 80799 München

Dienstag, 27. Dezember 2016

10-jähriges Blog-Jubiläum

Heute vor zehn Jahren ging es los. Mit meinem ersten eigenen Blog. Und einem ersten Beitrag, der heutzutage ein typischer Tweet wäre. Inzwischen habe ich rund ein halbes Dutzend Blogs, teils namentlich, teils anonym. Und alle stehen in den Schatten meiner Twitter-Accounts, die viele Inhalte, die früher Blog-Potential gehabt hätten, etwa gerade die kurzen Zitate, die Links auf Lesenswertes von Kollegen oder einzubettende Videos, schneller und effektiver verbreiten. Wozu dann noch bloggen?
Unter meinen 3308 Blogeinträgen hier erzielten bezeichnenderweise die Listen twitternder deutschsprachiger Journalisten die größte Reichweite. Ein Projekt, mit dem ich 2011 anfing und das heute wohl keinen mehr groß interessieren würde. Außerdem finden sich unter den Top 10 der in den letzten zehn Jahre meistgeklickten Blogartikeln Beiträge zur Raumpatrouille, Mathias Döpfner, Sido, „Focus“ und – mit steigender Tendenz – die textfreien Bildserien „Blue Glow“, „Ohne Titel“ und „Puschel auf Reisen“, die seit wenigen Monaten offenbar via Google-Bildersuche rasant wachsende Zugriffzahlen generieren. In meiner Liga bedeutet das: vierstellig mit Tendenz nach oben.
Die größte Medienresonanz hatten dagegen meine Recherchen zu den via Twitter geleakten Exitpolls 2009. Kaum bei Twitter, hatte ich eben dort auch gleich ein wichtiges Themenfeld für meinen Blog entdeckt.
Dass ich als klassischer Printjournalist meine Erkenntnisse mal „nur“ verbloggen würde, hätte ich selbst zuletzt erwartet.
Wie bei allen Dingen, ob mein erster CD-Player (1999 – ein Abschiedsgeschenk meiner Kollegen vom „Tagesspiegel“), mein erstes Smartphone (2011 – ein Geschenk zu meinem Fünfzigsten) oder mein erster Tweet (2008 – ich hasste bis dahin Twitter und vor allem Twitternde), war ich auch beim Bloggen Late Adopter.
Los ging es 2006 für die „freundin“-Redaktion. Bei Burda waren – nicht zuletzt dank Heiko Hebig – mal wieder Blogs der neueste heiße Scheiß. Und ich als Quotenmann galt qua Geschlecht als technisch interessiert und somit als der Richtige, die „freundin“-Blogs zu relaunchen. Das verschaffte mir schnell bis heute währende Freundschaften, aber vor allem Feindschaften (Don Alphonso, Thomas Knüwer, Peitschen-Borchert & Co). Und das ohne auch nur ein einziges Mal selbst gebloggt zu haben, sondern nur in meiner Rolle als hauptamtlicher Blogbetreuer.
Beim redaktionellen Admin blieb es aber nicht. Wie das so ist mit „freundin“-Redakteurinnen und -Autorinnen, die on top, ohne Zusatzvergütung bloggen sollen: ihr Elan ließ nach. Irgendwann mußte oder durfte ich erst einmal bei der „freundin“ selbst mitbloggen. Kam auf den Geschmack. Und erkannte, dass ich so manches kaum unter dem Konzerndach äußern wollte.
So kam es zum Tivoli-Blog (hier die Namenserklärung), der dann Jahre später, im Rahmen einer Markenbereinigung, in Nice Bastard umbenannt wurde.
Die Zeiten einzelner Blogeinträge mit vier- und fünfstelligen Klickraten sind zumindest bei den Texten längst vorbei. Kolleginnen wie Patricia Riekel oder Annette Weber, über die ich gern gelästert habe und die mir immer sehr viel Traffic gebracht haben, spielen heute in der Branche kaum noch eine Rolle. Und dieser Blog ist zu dem geworden, was das Genre im Grunde vielleicht von Anfang auch war: Ein Tagebuch, das gerade mir selbst dazu dient, Erlebtes und Erlesenes festzuhalten sowie Verlegtes oder Vergessenes wieder aufzuspüren.
Mein liebster, weiterhin laufend aktualisierter Blogeintrag ist immer noch mit Burda verbandelt: In einer Konkordanz der „InStyle“-Ausgaben protokolliere ich seit anderthalb Jahren, welche Berufsbezeichnungen die Redaktion ihren Promis verleiht. Der Trend geht da ganz stark von den It-Girls, Fashion-Bloggerinnen und Schmuckdesignerinnen zu den Influencern.
Bei mir wird es hier auch irgendwie weitergehen. Lassen wir uns 2017 überraschen, wohin.

Dienstag, 15. November 2016

Poparazzi (3): Erheberfreuden

Bekannt aus Tweets, Blogs und der Medienfachpresse. Also überhaupt nicht. Dennoch erkennen mich immer wieder Fremde. Und schießen mich ab.

Früher Journalist. Heute verbringe ich viel Zeit mit Fahrgastinterviews im öffentlichen Personennahverkehr – und werde da auch mal von Facebook-Freunden wie Wolf-Dieter Roth ertappt und abgelichtet. Etwa hier im Starnberger Flügelbahnhof des Münchner Hauptbahnhofs.

Sonntag, 6. November 2016

Poparazzi (2): Maximilianeum

Bekannt aus Tweets, Blogs und der Medienfachpresse. Also überhaupt nicht. Dennoch erkennen mich immer wieder Fremde. Und schießen mich ab.

Sonst fotografiert Wolf Heider-Sawall von Berufs wegen Größen wie Stoiber, Seehofer oder Peter Handke. Ende November 2015 sah er mich an der Tramhaltestelle des Bayerischen Landtags stehen, erkannte mich erstaunlicherweise prompt und lichtete mich aus der Ferne ab.

Samstag, 29. Oktober 2016

Poparazzi (1): The Kills/Tonhalle

Bekannt aus Tweets, Blogs und der Medienfachpresse. Also überhaupt nicht. Dennoch erkennen mich immer wieder Fremde. Und schießen mich ab.

Beim Konzert von The Kills am 26. Oktober 2016 in der Münchner Tonhalle. Ich trug das „Sex & Drugs & Avalon“-T und traf mit Steffo offensichtlich auf einen Mickey-Avalon-Kenner, der mich prompt hinterrücks abschoß.

Dienstag, 19. Juli 2016

Dorin Popa (4): Twitter

Bei Google bin ich, wenn man Dorin Popa eintippt, nicht schlecht plaziert. Aber sobald man meinen Namen bei der Bildersuche eingibt, erscheinen überwiegend weit jüngere, weit muskulösere Namensvetter. Um da vielleicht endlich mal Abhilfe zu schaffen, werde ich jetzt hier wiederholt Bilder von mir posten. Vanity-SEO.



Samstag, 23. April 2016

Dorin Popa (3): Glücklich

Bei Google bin ich, wenn man Dorin Popa eintippt, nicht schlecht plaziert. Aber sobald man meinen Namen bei der Bildersuche eingibt, erscheinen überwiegend weit jüngere, weit muskulösere Namensvetter. Um da vielleicht endlich mal Abhilfe zu schaffen, werde ich jetzt hier wiederholt Bilder von mir posten. Vanity-SEO.

Sonntag, 10. April 2016

Dorin Popa (2): Vogelwild

Bei Google bin ich, wenn man Dorin Popa eintippt, nicht schlecht plaziert. Aber sobald man meinen Namen bei der Bildersuche eingibt, erscheinen überwiegend weit jüngere, weit muskulösere Namensvetter. Um da vielleicht endlich mal Abhilfe zu schaffen, werde ich jetzt hier wiederholt Bilder von mir posten. Vanity-SEO.

Freitag, 25. März 2016

Making-of: Das Turi2-Geburtstagsinterview

Zwei Journalisten, drei Wahrheiten. Dienstag fragte Markus Trantow von der Turi2-Redaktion wegen eines Geburstagsinterviews an. Ich beantwortete die mir zugemailten Fragen schriftlich (telefonisch hatte man mir als Option ausdrücklich angeboten).
Heute erschien dann der Text anläßlich meines 55. im Rahmen der Rubrik „Wir graturilieren“ – nicht als Wortlautinterview, sondern bearbeitet von Michel Penke. Hier zum Vergleich die unbearbeitete, vollständige Fassung.

Was war toll am abgelaufenen Lebensjahr? Was blöd? 

Toll: Ich habe es überlebt. Viele Freunde, Bekannte und Kollegen leider nicht. Man sollte sich also nicht nur um Print Sorgen machen. Inzwischen kenne ich mehr Verstorbene als Lebende, aber das ist vielleicht auch altersgemäß. (Wenn es meine Partnerinnen schon nicht sind.)
Blöd: Ich wollte mehr bloggen. Aber was ich auch an Themen aufriß, ob Indira Weis’ Schleichwerbung auf Snapchat, Amazons Geschachere mit Hitlers „Mein Kampf“ oder den journalistisch wie politisch fragwürdigen Steinhöfel-Auftritt in einem Medienmagazin – kaum jemanden interessierte es.

Was wünschen Sie sich fürs neue Lebensjahr? 

Wieder mehr selbst schreiben als Interviewfragen zu beantworten.

Wie feiern Sie den Geburtstag? Wo? 

Mein Geburtstag fällt heuer auf Karfreitag. Gleich doppelt ärgerlich, da nicht mein Ostern – wir Orthodoxe feiern erst in fünf Wochen. Und katholisches Karwochenende bedeutet in München Tanzverbot und sogar absolutes Musikverbot. Die meisten Freunde sind zudem verreist. Zum Glück feiert eine Freundin, die russische Künstlerin Maria Justus, abends Vernissage in den Goldberg-Studios. Die Party werde ich wohl kapern.

Auf welchem Weg sind Gratulationen willkommen? 

DE55 7015 0000 0017 1401 46

Was war das Beste, was Sie im Leben erreicht haben? 

Meine Bücher als Verleger. Feinstes von Eugène Ionesco, Serge Gainsbourg, Valérie Valère und Emily Brontë.

Was wollen Sie noch getan haben, bevor Sie sterben? 

Die Concorde fliegt nicht mehr. Also bleibt nur noch ein unerfüllter Lebenstraum: Ein Aufenthalt in Montreal. L'Été Indien.

Was beschäftigt Sie gerade? 

Die Phänomenologie des Nachtlebens. Mein Lebensthema. Irgendwann werde ich es in Worte fassen können.

Freitag, 30. Oktober 2015

Dorin Popa (1): Die curt-Session

Bei Google bin ich, wenn man Dorin Popa eintippt, nicht schlecht plaziert. Aber sobald man meinen Namen bei der Bildersuche eingibt, erscheinen überwiegend weit jüngere, weit muskulösere Namensvetter. Um da vielleicht endlich mal Abhilfe zu schaffen, werde ich jetzt hier wiederholt Bilder von mir posten. Vanity-SEO.

Das sind zwei Outtakes meiner Fotosession mit Johannes Mairhofer für die heute erscheinende „Refugees-Welcome“-Ausgabe von „curt München“: #82 – München zeigt Gesicht.