Montag, 31. März 2008
Stammleser
Manchmal frage ich mich, wie es zu so einer Meldung kommt? Bin ich mittlerweile Pflichtlektüre bei Florian, Kristina, Peter S. und wer sonst zum Turi-Team gehört, oder greift Peter der Große immer, wenn er bei mir etwas Interessantes entdeckt, zum Telefon, während er seine Pfälzer Katze streichelt, und instruiert seine Kavallerie?
Abendzeitung erneuert den Look
In den paar Wochen mit Arno Makowsky an der Spitze bewegt sich bei der Münchner „Abendzeitung“ mehr als in den letzten Jahrzehnten – na ja, vom rapiden Qualitätsverlust und der erdrückenden Schleichwerbung in den letzten Jahren mal abgesehen... Jedenfalls gib Makowsky Gas, und nach dem Start einer Homepage, die diesen Namen auch verdient, frischt die Boulevard-Oma nächste Woche auch ihr Make-up auf. Die Zeitungsköpfe werden bunter: die Politik bleibt rot, der Sport wird grün und der Lokalteil blau. Das Layout an und für sich soll „ruhiger, aufgeräumter, im Grunde einfacher“ werden. Und in der Typo setzt man – wie beispielsweise „USA today“ und die „Stuttgarter Zeitung“ – auf Gerard Ungers Gulliver.
Update: kress konzentriert sich in seiner Meldung auf das mit dem Relaunch täglich der Zeitung beiliegende Supplement „Die Stadt“, in dem es beispielsweise Veranstaltungstips und Gastroempfehlungen geben wird. Die Jungs waren neulich auch im Barer 61, um es zu fotografieren und die Macher zu interviewen. Außerdem wird – dem kress zufolge – Joseph von Westphalen in der „Abendzeitung“ eine Kolumne kriegen. Laut „werben & verkaufen“ will Westphalen unter dem Titel „Der Flaneur“ offenbar Sigi Sommer und dessen legendärer „AZ“-Kolumne „Blasius, der Spaziergänger“ nacheifern – anstatt etwas Eigenständiges zu kreieren.
Update
Update: kress konzentriert sich in seiner Meldung auf das mit dem Relaunch täglich der Zeitung beiliegende Supplement „Die Stadt“, in dem es beispielsweise Veranstaltungstips und Gastroempfehlungen geben wird. Die Jungs waren neulich auch im Barer 61, um es zu fotografieren und die Macher zu interviewen. Außerdem wird – dem kress zufolge – Joseph von Westphalen in der „Abendzeitung“ eine Kolumne kriegen. Laut „werben & verkaufen“ will Westphalen unter dem Titel „Der Flaneur“ offenbar Sigi Sommer und dessen legendärer „AZ“-Kolumne „Blasius, der Spaziergänger“ nacheifern – anstatt etwas Eigenständiges zu kreieren.
Update
Sonntag, 30. März 2008
Samstag, 29. März 2008
Redcycling
Plörre hin, Plörre her: In einem cleveren PR-Schachzug läßt die US-Dependance eines österreichischen Brauseherstellers seine Dosen künstlerisch recyceln. Annahmeschluß für die Kunstwerke ist am 6. April in Houston. (via NeoMansLand)
Time is on my side
„I’m getting to retirement, whether I want it or not. Do you know that I actually have a bus pass? In England? I’ve reached the age where I am given a free bus pass. [laughs] I feel like going to England right now and riding every bus I can get! [pause] There’s a certain thing about growing old, which is I’m still getting used to it. It’s a whole new experience.“
Keith Richards in einem ausgesprochen unterhaltsamen Interview mit „GQ“ über Frauen, Familie, die Beatles, den Tod und Mick Jaggers Bisexualität.
(Foto: „Shine a light“/Kinowelt)
Keith Richards in einem ausgesprochen unterhaltsamen Interview mit „GQ“ über Frauen, Familie, die Beatles, den Tod und Mick Jaggers Bisexualität.
(Foto: „Shine a light“/Kinowelt)
Freitag, 28. März 2008
MDR zeigt die Volksarmee ganz sexy
Wenn der MDR schon mal für internationale Schlagzeilen sorgt, darf man es nicht so genau nehmen: Da werden die NVA und Stasi gleichgesetzt, wenn es nur der Headline dient: „Stasi's official pornography department finally exposed“ („The Independent“). „Secret Stasi pornographic films found“ („Telegraph“). Dabei hat der MDR letzten Dienstag in seiner Dokumentation „Pornografie made in GDR?“ offenbar nur enthüllt erneut gezeigt, daß es unter den Armeefilmern der NVA einen privaten Zirkel von Erotikfilmern gab. (via Fleshbot).
Update: Auf arte lief die Dokumentation bereits vor einem Jahr. Im MDR auch bereits im Juni 2007 ein erstes Mal. Also auch noch eine alte Kamelle – die aber Bild.de („Honeckers Sex-Armee“) gern aufgreift.
(Foto: MDR)
Update: Auf arte lief die Dokumentation bereits vor einem Jahr. Im MDR auch bereits im Juni 2007 ein erstes Mal. Also auch noch eine alte Kamelle – die aber Bild.de („Honeckers Sex-Armee“) gern aufgreift.
(Foto: MDR)
Donnerstag, 27. März 2008
Ausreden (1)
„Germany's Next Topmodel“ gucke ich natürlich nur, weil darin mein Landsmann Kristian Schuller immer wieder auftaucht. Vor acht Jahren habe ich mir seine Arbeit noch leisten können. Seitdem er aber offenbar als „Starfotograf“ fungiert, wirbt er leider nicht einmal mehr mit seinen entzückend skurrilen rumänischen Impressionen für sich, sondern zeigt in seinem Portfolio nur noch glattes Gepose.
Piratenkunst 2.0
Original und Raubkopie: Peer-to-Peer-Netzwerke wie Bittorrent, quasi die Freibeuter im Datenmeer, bergen viele, oft illegale Schätze – ob Pornos oder aktuelle Folgen der neuesten US-Serienhits. Der schwedische Videokünstler Anders Weberg hat die Kopierkette dagegen ganz gezielt zur Verbreitung seiner Multimedia-Originale als P2P Art genutzt. Er lud seine Experimentalfilme „Emphasis“, „Transient“ und „Filter“ hoch und löschte die Quelldatei nach dem ersten Download. So konnte die Kunst nur überleben, wenn der erste Downloader seinerseits die Filme anschließend wiederum P2P anbot. Und ein kurzer Check bei Torrent Search zeigt, daß das Modell funktioniert: Derzeit sind die drei Werke über dreißig Mal im Angebot. (via Gawker)
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Selbstgerechte Streifen
Zwar wurde Adidas selbst erst 1949 gegründet, aber in seinem Selbstverständnis greift das Unternehmen gern weiter in die Geschichte zurück. Schließlich hat Jesse Owens 1936 in Berlin mit Schuhwerk von Adi Dassler Gold errungen. Gestern nun hat die „nachtmagazin“-Redaktion der ARD die deutschen Sponsoren Volkswagen und Adidas zu ihrem Engagement bei den olympischen Spielen in Peking befragt, und es darf einen nicht wundern, wie eiskalt sie um jede moralische Verantwortung herum lavieren. Aber daß Adidas sich explizit darauf beruft, die Spiele bereits seit 80 Jahren zu unterstützen, eröffnet natürlich Assoziationen, die wohl eher nicht gemeint waren... Erfreulich dagegen wie der Präsident des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering von der CDU, Boykottmaßnahmen, etwa hinsichtlich der Eröffnungszeremonie, erwägt, falls sich Peking weiter jeglichen Dialogs mit dem Dalai Lama enthält.
Update: Inzwischen hat mir Anne Putz (adidas Corporate PR) ein Statement zu Peking zugemailt. „adidas ist sich der Bedeutung des Schutzes der Menschenrechte bewusst. Jedoch sollte man von Sponsoren nicht erwarten, dass sie politische Probleme lösen können. Wir sehen klare Grenzen der Einflussnahme. In China konzentrieren wir uns auf den Schutz von Menschenrechten, fairen Arbeits- sowie verträglichen Umweltbedingungen in den Fabriken, die unsere Produkte herstellen. Wir glauben, dass ein Boykott der Olympischen Spiele kontraproduktiv wäre und deshalb halten wir an unserem Engagement bei den Olympischen Spielen fest.“
Update: Inzwischen hat mir Anne Putz (adidas Corporate PR) ein Statement zu Peking zugemailt. „adidas ist sich der Bedeutung des Schutzes der Menschenrechte bewusst. Jedoch sollte man von Sponsoren nicht erwarten, dass sie politische Probleme lösen können. Wir sehen klare Grenzen der Einflussnahme. In China konzentrieren wir uns auf den Schutz von Menschenrechten, fairen Arbeits- sowie verträglichen Umweltbedingungen in den Fabriken, die unsere Produkte herstellen. Wir glauben, dass ein Boykott der Olympischen Spiele kontraproduktiv wäre und deshalb halten wir an unserem Engagement bei den Olympischen Spielen fest.“
Scarlett singt
Mal soll sie wie Marilyn Monroe klingen, dann wieder wie Marianne Faithfull: Am 19. Mai erscheint erst Scarlett Johanssons Album „Anywhere I Lay My Head“, aber die Medienwelle baut sich schon allmählich auf. Die Kollegen von „Uncut“ haben bereits reinhören dürfen, neben den angekündigten Tom-Waits-Coverversionen auch einen neuen Track entdeckt – und David Bowie als Gaststar. Und Gawker kann bereits die Promobilder zum Album präsentieren.
Updates: Jetzt gibt's was auf die Ohren! Und den ersten Videoclip.
Updates: Jetzt gibt's was auf die Ohren! Und den ersten Videoclip.
Mittwoch, 26. März 2008
Mehr nicht
„Wir haben immer gern Leute dagehabt, die mit dem Kopf arbeiten. Jetzt haben wir auch die Fußballspieler, unser Laden ist demokratischer geworden.“
„Journalisten wie ihr, die trinken doch kaum noch – ihr schreibt doch nur noch über das Trinken. Neulich habe ich einen alten Stammgast in New York angerufen, den ich lange nicht mehr gesprochen hatte. Er sagte: 'Ich trinke eigentlich nichts mehr, Charles: zwei Whiskey am Tag und zwei Martinis, die brauch ich. Und abends natürlich Wein. Mehr nicht.'“
Aus einem wunderbaren, fünf Seiten langen Interview über Bars, Barkeeper, Frauen und was das Leben sonst schön macht mit Charles Schumann im April-„Playboy“ (leider – noch? – nicht online). Das Heft liegt aber beispielsweise im Barer 61 aus.
„Journalisten wie ihr, die trinken doch kaum noch – ihr schreibt doch nur noch über das Trinken. Neulich habe ich einen alten Stammgast in New York angerufen, den ich lange nicht mehr gesprochen hatte. Er sagte: 'Ich trinke eigentlich nichts mehr, Charles: zwei Whiskey am Tag und zwei Martinis, die brauch ich. Und abends natürlich Wein. Mehr nicht.'“
Aus einem wunderbaren, fünf Seiten langen Interview über Bars, Barkeeper, Frauen und was das Leben sonst schön macht mit Charles Schumann im April-„Playboy“ (
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