Nachdem ich mich schon gewundert habe, wieso Quelle Rechnungen stellt, ohne eine Steuernummer anzugeben oder die gesetzliche Mehrwertsteuer auszuweisen, kommt mir die Otto-Gruppe nicht weniger doof: Seit Einführung eines Treibstoffzuschlags erspart es sich deren Paketdienst Hermes einfach, auf den Quittungen eine Mehrwertsteuer anzugeben. Wie groß muß man als deutsches Unternehmen eigentlich sein, um in Wildwest-Manier gesetzliche Vorschriften ignorieren zu dürfen? Auch nicht besser: Nachdem Hermes es eine Woche lang nicht geschafft hat, ein Päckchen von München nach Saarbrücken zuzustellen, habe ich telefonisch nachgefasst, was nur über eine 0900er-Nummer geht. Dafür soll ich nun weitere 3,01 Euro zahlen, und weil ich das nicht einsehe, gleich noch einmal vier Euro Mahngebühren. Soviel zum Thema Kundendienst und Nachbesserung bei Leistungsverzug.
Update: Der Hermes-Kundendienst meint: „Der Hinweis 'inkl. 19 % MwSt' wird auf den Quittungen angegeben sofern Sie bei der online Erstellung oder im Paketshop angegeben haben dass Sie Gewerbetreibender sind.
Eine gesonderte Ausweisung der MwSt ist nach geltenden rechtlichen Vorgaben nicht erforderlich, da es sich bei den PaketShop Quittungen um Belege von Kleinmengen-Abgaben handelt, die nach den gesetzlichen Bestimmungen (Durchführungsverordnung zum Umsatzsteuergesetz) bei Abgaben bis 150,00 EUR keine besondere Ausweisung der MwSt benötigen. Diese Ausweisung hat es bisher übrigens auch nicht gegeben. Der Hinweis 'inkl. 19 % MwSt' entspricht somit den rechtlichen Bestimmungen.“
Also wenn ich das richtig verstehe, behauptet Hermes...:
(1) ...sie hätten die Mehrwertsteuer noch nie ausgewiesen. Das ist erwiesenermaßen falsch, da alle meine Quittungen – wie die hier Abgebildete – vor Einführung des Treibstoffzuschlags angeben, daß der Betrag 19 Prozent gesetzliche Mehrwertsteuer enthalte.
(2) ...sie müßten die Höhe der Mehrwertsteuer nur gegenüber Gewerbetreibenden ausweisen. Da verstehe ich aber die Umsatzsteuerdurchführungsverordnung anders.
(3) ...sie würden "inkl. 19 % MwSt" ausweisen. Tun sie eben nicht mehr.
Sonntag, 5. Oktober 2008
Samstag, 4. Oktober 2008
From Dusk Till Dirndl
Salma Hayek und Karl Lagerfeld in „Wetten daß“. Ein Videomitschnitt auf YouTube wurde noch Samstag abend verdächtig schnell gelöscht. In der offiziellen ZDF-Bildergalerie der Sendung sieht man Salma Hayek vorher/nachher auf den Bildern 19/32 und 20/32. Weiteres Material bei der Celebrity Picture Community und Inquake. Nippelalarm-Update: In der „BILD“ vom 6. Oktober ist Salma Hayek das Dirndl offensichtlich verrutscht. Und ich weiß jetzt, daß Nippleslip auf deutsch Busenblitzer heißt.
Die „Abendzeitung“ zum Nürnberger Nippelgate.
Und Egotastic, the master of Boobs, Push-ups und Nippel dazu.
Comeback der Musikvideos
Wie die „Wirtschaftswoche“ vorab meldet, startet am Donnerstag während der Popkomm der neue deutsche Videoclip-Sender Musikfernsehen.tv. Mit Unterstützung des VIVA-Gründers Dieter Gorny wollen Tobias Trosse und Rainer Schütz das zeigen, was die Pioniere MTV und Viva schon lange vernachlässigen: Videoclips, aus denen sich die User ein individuelles Programm zusammenstellen können. Angesichts der Möglichkeiten auf YouTube, Dailymotion oder Last.fm nicht unbedingt eine zwingende Geschäftsidee.
Update: Und wie heißt das neue Musikfernsehen? Putpat! Im Ernst!!
Update: Und wie heißt das neue Musikfernsehen? Putpat! Im Ernst!!
FC Burda
„Jürgen Todenhöfer: Wenn Luca Toni mit 24 Toren Torschützenkönig der Bundesliga wird, dann hat er mindestens 100 mal erfolglos auf, neben oder über das Tor geschossen. Nicht immer zu treffen, gehört zum Torjäger dazu. Auch Unternehmer und Manager treffen nicht nur richtige Entscheidungen.
(...)
Todenhöfer: Philipp Welte (ist) ein Marketing-Ass. Er war mit 18 Jahren mein Wahlkreisassistent in Tübingen. Welte hat zusammen mit Patricia Riekel das Image der Bunten in einer Weise verändert, vor der ich nur den Hut ziehen kann.
Süddeutsche Zeitung: Umso unverständlicher, dass er zwischendurch zum Springer-Konzern ausgebüchst ist und wiedergeholt werden musste.
Todenhöfer: Das ist wie beim FC Bayern München. Zé Roberto war auch mal weg. Ich glaube, dass es Welte gut getan hat, eine Weile bei der Konkurrenz zu sehen, wie schön es bei Burda ist.“
Aus einem Interview mit dem scheidenden Burda-Vize Jürgen Todenhöfer in der heutigen „Süddeutschen Zeitung“
(...)
Todenhöfer: Philipp Welte (ist) ein Marketing-Ass. Er war mit 18 Jahren mein Wahlkreisassistent in Tübingen. Welte hat zusammen mit Patricia Riekel das Image der Bunten in einer Weise verändert, vor der ich nur den Hut ziehen kann.
Süddeutsche Zeitung: Umso unverständlicher, dass er zwischendurch zum Springer-Konzern ausgebüchst ist und wiedergeholt werden musste.
Todenhöfer: Das ist wie beim FC Bayern München. Zé Roberto war auch mal weg. Ich glaube, dass es Welte gut getan hat, eine Weile bei der Konkurrenz zu sehen, wie schön es bei Burda ist.“
Aus einem Interview mit dem scheidenden Burda-Vize Jürgen Todenhöfer in der heutigen „Süddeutschen Zeitung“
Freitag, 3. Oktober 2008
Entweder oder, Herr Darchinger
Es fällt nicht leicht und ich werde ständig dafür angefeindet, aber der Darchinger Thomas, seines Zeichens ausdauernder Stehrumchen-Gänger, Schauspieler, Fußballpodcaster, Grimme-Preisträger, Bayern-Depp und neuerdings „tz“-Kolumnist, findet hier immer ein wohlwollendes Echo. Doch jetzt muß ich andernorts lesen, daß der Darchinger Thomas einen Cheerleader-Wettbewerb veranstaltet. Hören Sie mal, Herr Darchinger, entweder befördern Sie mich sofort, aber dalli-dalli, in die Jury dieses Talentwettbewerbs. Oder ich habe sie EIN. LETZTES. MAL. ERWÄHNT.
Update: „In die Jury kommst Du natürlich nur, wenn Du Dich mit einem Bayernschal ablichten läßt und das Foto in Deinem Blog veröffentlichst.“ Hehehehe, das wird ein Spaß.
Update: „In die Jury kommst Du natürlich nur, wenn Du Dich mit einem Bayernschal ablichten läßt und das Foto in Deinem Blog veröffentlichst.“ Hehehehe, das wird ein Spaß.
Unerwarteter Zustrom
Donnerstag, 2. Oktober 2008
Sepp verkrätzt normale Gäste
Das sind mir die liebsten Traditionswahrer: die Wiesn in eine glitzernde Bling-Bling-Arena verwandeln, Schampus in Steingut ausschenken und dann den konservativen Heimatschützer spielen... Wie die „Abendzeitung“ berichtet und ihr Reporter beim Fact-Checking am eigenen Leib erfuhr, weisen die Türsteher im Hippodrom abends Gäste ab, wenn sie keine Tracht haben – und keine Reservierung. Festleiterin Gabriele Weishäupl will jetzt mit dem (magenkranken? verkniffenen?) Hippodrom-Wirt Sepp Krätz ein „klärendes Gespräch“ führen, um „Liberalität und Freizügigkeit“ zu wahren. Reden ist gut, von der Wiesn schmeißen wäre aber sicherlich wirksamer.
Mittwoch, 1. Oktober 2008
BILD mal wieder ahnungslos
Die „Bild“-Zeitung hat schon weit wilder fabuliert, aber gerade auch in den kleinen alltäglichen Lügen Fehlern zeigt sich die mangelnde Qualität dieser Zeitung light: „Da werden Münchens Apotheker leise aufheulen: Morgen eröffnet im Harthof die erste DocMorris-Apotheke der Stadt“, phantasierte die Münchner „Bild“-Redaktion gestern auf Seite 5. Dabei ist die Versandapotheke bereits seit dem 7. August in der Lindwurmstraße 5 präsent, dort, wo früher Gravis war.
Update: Danke, BILDblog, für den Link.
Update: Danke, BILDblog, für den Link.
Dienstag, 30. September 2008
Altes & Neues zu Nane, Nena & Franz Dobler
Manche Erinnerung ist so glasklar, als ob es heute gewesen wäre: Daß Georg Seitz, lange vor seiner Karriere als Filmfuzzi bei der „Bunten“, Nenas „Gib Gas – Ich will Spaß!“ produziert und geschrieben hat – und somit die Branche sogar von der anderen Seite kennengelernt hat, wenn auch mit eher schmerzhaftem Ergebnis. Während Bernd Eichinger den Erfolg des Neue-Deutsche-Welle-Films abschöpfte, blieb Georg nur ein böses Erwachen mit dem Finanzamt. Ich kann mich auch noch erinnern, wie Nane und ich zu Nenas „Nur geträumt“ Nächte durchgearbeitet haben, mit der Single auf Heavy Rotation. Und natürlich kann ich mich an Franz Dobler erinnern, der nicht nur bei unserem „Münchner Buch-Magazin" schrieb, sondern auch in Nanes (erstem und einzigem?) Undergroundfilm den wichsenden Kaufhausdetektiv Ladendetektiv von Montanus gab. Die U-matic-Bänder sind leider nicht erhalten geblieben. Aber daß Dobler bei „Gib Gas – Ich will Spaß!“ als Statist mitwirkte, das habe ich entweder verdrängt oder tatsächlich erst heute erfahren... Irgendwie ist in unserer kleinen Stadt alles miteinander verwoben.
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