Montag, 5. August 2024
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Freitag, 2. August 2024
Montag, 29. Juli 2024
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Sonntag, 28. Juli 2024
Meine Programm-Magazin-Jahre: „In München“ 1984–1987 (1)
Und während ich bis dahin bei Münchens Programmkino-Machern teils einen recht guten Ruf genoss, brach nach diesen wenigen Zeilen Louis Anschütz, der später das Studio im Isabella übernahm, mit mir. Nicht ohne mir bei einem Stehrumchen direkt vorzuwerfen, dass ich diesen Film gut gefunden und auch noch angepriesen hätte. Dabei war meine Kurzkritik im „In München“ vom 7. August 1986 nicht ohne Vorbehalt:
»Der schärfste Zungenkuss
Top-Girl Kelly McGillis
Nachdem sie sich als Künstlermuse („Ruben, Ruben“) und Amish-Frau („Der einzige Zeuge“) in die Herzen aller Kinogänger gespielt hat, gab Kelly McGillis Anlaß zu größter Verwirrung. Wie konnte sie nur als Soldatenbraut im Navy-Piloten-Thriller Top Gun auftreten, jammerten die Fans ohne den Film gesehen zu haben. Die Antwort gibt nur der Film. Lustvoll mixt Regisseur Tony Scott („Begierde“) Muskeln, Maschinen und Musik zu einem Sommerspektakel ohnegleichen. Gekonnt umgeht er die Hollywood'sche Prüderie mit einer Kußszene zwischen Tom Cruise und Kelly McGillis, die niemanden trocken läßt. Grandios unterlegt er die atemberaubenden Luftaufnahmen mit Harold Faltermeyers Soundtrack. Kurzum ein sattes Breitwandspektakel, dessen direktes Bekenntnis zum professionellen Kriegshandwerk diskutabel, aber keine Todsünde ist.«
Mittwoch, 24. Juli 2024
Ups, wir haben den Regisseur vergessen – Franz Xaver Bogner und der Bayerische Rundfunk
Seit dieser Woche wiederholt das Bayerische Fernsehen nun „Irgendwie und sowieso“ jeden Dienstag zur Prime Time um 20.15 Uhr in Doppelfolgen. Jene Kultserie, die Bogners Ruhm 1986 begründete und vom BR gern und häufig wiederholt wird, wie auch jede Menge Beiträge auf der Webseite des Senders belegen.
Zur aktuellen Ausstrahlung widmete man dem „Weißblauen Weltkulturerbe“ in der Online-Unternehmens-Chronik dennoch eine aktuelle Würdigung. „»Irgendwie und Sowieso« ist eine Hommage an das Leben der 68er auf dem Land in Bayern. Es geht um Freundschaft, echte Liebe und Abschied nehmen, um Rebellion und die Sehnsucht nach Freiheit“, hieß es im Vorspann. Insgesamt ein Artikel mit über 3000 Zeichen zur „einzigartigen Mischung, die »Irgendwie und Sowieso« so legendär macht“. Die Handlung, die Schauspieler*innen, die Autos, die Musik, die Drehorte, die Fangemeinde. Moment mal, fehlt da nicht irgendetwas. oder vielmehr irgendwer?Also kurz beim Sender nachgefragt, der recht überrascht schien. Denn die Wiederholung sei ausdrücklich zum 75. Geburtstag des Regisseurs heuer geplant worden. Aber „manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht“, so die Pressestelle. Und hat flugs nachbessern lassen.
Im Vorspann der heutigen Neufassung heißt es nun: „Kult, bayerisches Heiligtum – auch über 30 Jahre nach der Erstausstrahlung am 9. Oktober 1986 ist »Irgendwie und Sowieso« unvergessen. Wurde doch die Hippiezeit in der bayerischen Provinz noch nie so absurd komisch und liebenswert erzählt, wie in der BR-Serie von Franz Xaver Bogner. Ab 23. Juli gibt es im BR Fernsehen ein Wiedersehen.“ Auf eine Aktualisierung des Zeitstempels hat man verzichtet. Der steht immer noch auf vorgestern.
Montag, 22. Juli 2024
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Montag, 15. Juli 2024
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Donnerstag, 11. Juli 2024
Die Münchner Altstadt – ganz neu gedacht
Mittwoch, 10. Juli 2024
Alles auf Anfang: Mit dem Little Odessa kehrt Wanja Belaga zu seinem Münchner Ursprung zurück
Dabei war er streng genommen nie wirklich Wirt, sondern ein Maler und Pianist, der als eine Art künstlerischer Leiter immer wieder Clubs, Bars und Wirtschaften gründete. Stets mit einem Partner an der Hand, der nicht zwingend sein Bruder Igor sein musste. Manche Neueröffnungen währten jahrelang, andere eher nur ein paar Wochen. Manchmal war nur Wanja weg, während die Partner den Laden fortführten Um Wanjas Spuren im Münchner Nachtleben zu rekonstruieren, wird man wohl bald einen eigenen Lehrauftrag an der Uni brauchen.
Mir fallen da der Prager Frühling (ca. 2001) in der Ainmillerstraße ein. Die Monofaktur (ca. 2003–2007) in der Sonnenstraße, eine Mischung aus Livebühne, Bar und Club, wo unter anderem Emilie Simon und Sébastien Tellier auftraten. Der 2011 von Wanja erschaffene Salon Irkutsk in der Isabellastraße. Das Provisorium (ca. 2011–2017) in der Lindwurmstraße. Die Theaterklause Onkel Wanja (2013) in der Schauburg am Elisabethplatz. Das Alte Kreuz (2019) in der Au. Die Paris Bar in Haidhausen, deren Ruhm 2020 bis nach Berlin drang, wo die örtliche Paris Bar Wanja recht schnell den Namen untersagen ließ, der das Lokal daraufhin in P-Bar-Provisorium umtaufte.
Am authentischsten war davon wohl der Salon Irkutsk, der als Kleinkunstbühne, Mini-Galerie sowie Borschtsch- & Wodka-Lokal Wanjas russische Seele vielleicht am besten widerspiegelte. Und an diese Zeit knüpft er jetzt bald mit dem Little Odessa an, das Ende August in der Tumblingerstraße 16 aufsperren wird, wo zuletzt die Ntanta Bar And African Cuisine (Foto) Gäste empfing.
Von außen schon fast eine Kopie des Salon Irkutsk, kündigt Wanja auf Facebook fürs Innenleben ein Programm an, das auch sehr an Salon-Zeiten erinnert: „Bayerisch-osteuropäisch, wie gehabt bei allen unseren Projekten Gastro und Kultur an einem Ort. diesmal sehr klein, aber dafür mit kleinem Küchenangebot. Einmal die Woche sollen akustische Minikonzerte steigen, auf Hut natürlich und in wohnlicher Lautstärke.“
Er ist zurück, und wir werden sehen, für wie lange es diesmal sein wird.
Update: Die Eröffnung wird vom 15. bis 21. September gefeiert.
Erste Eindrücke von der Eröffnung am 15. September. Das Séparée mit dem Klapptisch ist noch nicht ganz fertig, aber ansonsten wirkt das alles schon sehr professionell und gestylt.Und mit etwas Selbstironie hat Wanja seine eigenen Werke in der Unisex-Toilette aufgehängt. Die Dame am Piano wollte ursprünglich mit ihrem Freund ins Ntanta, dem afrikanischen Restaurant, das hier früher war. Unschlüssig standen sie auf der Straße, bis ich sie zum Reinkommen überredete. Als sie das Klavier entdeckte, fragte sie sofort, ob sie spielen dürfte und legte dann vollendet mit Klassikern aus dem American Songbook los.
Montag, 8. Juli 2024
Tam Tam wechselt von der Monacensia ins Werkraumtheater
Waren sie doch schon allein mit ihrem bisherigen Standort, der Cafebar Mona in der Monacensia, an ihre Grenzen gekommen: „6 Tage offen und am 7. Tag auch noch Action, ist einfach zu viel, zu viel für eine Familie. Auch für die coolste Familie. Zeit also, das Handy mal richtig auszuschalten. Mehr als 2 Jahre war es durchgehend an. Jetzt ist der Akku leer. “
Mit dazu beigetragen hat vielleicht auch der Dauerstreit mit einem sehr reichen lärmempfindlichen Nachbarn der Monacensia im feinen Bogenhausen.
Und so bestätigt sich die Befürchtung, dass das Tam Tam seine Cafébar Mona in der Monacensia diesen Sommer aufgibt. Im letzten Newsletter lud man auch schon zu einem wochenlangen Finale: „Wer ein Stück Mona ergattern möchte, ist im Juli & Anfang August herzlich eingeladen, mit uns richtig Abschied zu feiern!“
Charmanterweise kehrt das Tam Tam quasi an seine Anfänge zurück. Denn schräg gegenüber vom Werkraumtheater, neben der heutigen Therese-Giehse-Halle in der Falckenbergstraße, hob das Tam Tam mit seinem Tanzlokal in einem Kabuff zwischen Erdgeschoss und Keller 2016 zum ersten Mal richtig ab. Wo es aber, wenn ich mich recht erinnere, auch wegen lärmempfindlicher Anwohner recht abrupt zu Ende ging.
Aber im dritten Stock des Blauen Hauses gegenüber wird es mit der Treppenbar hoffentlich eine schöne Wiederauferstehung mit weniger Reibereien geben. Dort wird das Tam Tam mittwochs bis sonntags ab 21 Uhr den Tresen im Treppenhaus bespielen („Hier beginnt dein Abend, hier endet dein Abend, hier ist dein Abend.“) und zudem ab dem 20. September auch zu einem Tanztreff in den Kammerspielen bitten: „Sich Treffen, Anschauen, Lauschen, Riechen, Schmecken, Gurgeln und zusammen Tanzen. Die ganze Nacht!“
Die Münchner Stadtbibliothek sucht nun für die Räumlichkeiten im Hildebrandhaus eine*n neue*n Wirt*in: „Die Monacensia und das Tamtam-Kollektiv um Matthias Stadler, Betreiber der Cafébar Mona, haben sich im gegenseitigen Einvernehmen entschlossen, getrennte Wege zu gehen. Wir blicken auf zwei sehr schöne und bereichernde Jahre zurück und freuen uns, dass Tamtam den Münchner*innen erhalten bleibt. Für die zukünftige Nutzung der Cafébar im Hildebrandhaus suchen wir nun neue Betreiber*innen.“
(Screenshot: Kammerspiele)
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Montag, 1. Juli 2024
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Foto: Yang Fudong, Honey (mi) (Film Still), 2003, © the artist and ShanghART Gallery, Courtesy Sammlung Goetz, München