Montag, 4. November 2024
Wochenplan (Updates)
Sonntag, 3. November 2024
Bäcker-Kette statt Kult-Konditor: Der Nachmieter des Café Schneller steht fest
Nun kommt die Bäckerei-Kette Anfang nächsten Jahres auch nach München und übernimmt die Räume des legendären Café Schneller in der Amalienstraße 69, wo seit Jahrzehnten Studierende Stammgast waren.
Künftig also statt Schnellers fluffigen Rohrnudeln und saftigen Bienenstiche nicht nur Zeit für Brot, sondern auch Zeit für die Frankfurter?, Berliner?, jedenfalls hippen wie gewaltigen quadratischen Zimtschnecken, die einen nahezu erschlagen.
Montag, 28. Oktober 2024
Wochenplan (Updates)
Samstag, 26. Oktober 2024
Feine erste Sätze (69)
Donnerstag, 24. Oktober 2024
Covid-19-Herbstwelle: Landeshauptstadt erlässt ein Beschäftigungsverbot (Updates)
„Sie sind schwanger und arbeiten in einem Bereich mit erhöhtem Parteiverkehr bzw. sind Führungskraft und beschäftigen eine werdende Mutter? Aufgrund der aktuellen Entwicklung von Corona SARS-CoV-2 dürfen ab sofort alle schwangeren Mitarbeiterinnen nicht mehr in Bereichen eingesetzt werden, in denen ein erhöhter Parteiverkehr mit direktem Kontakt aufkommt.“
Und während im hier zitierten obigen Screenshot des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) angesichts seiner Aufgaben nur die Regelung für Einsätze mit erhöhtem Kundenverkehr berücksichtigt wird, aber die Vorgabe zur Kinderbetreuung unterschlagen wird, wies beispielweise das Baureferat in den mir vorliegenden Auskünften seine Mitarbeitenden auf beide Aspekte hin.
In manchen Referate und Eigenbetrieben sollen „alle Führungskräfte“ verständigt worden sein, in anderen liegt der Verdacht nahe, dass nur Führungskräfte eingeweiht wurden, deren Mitarbeitenden im Publikumsverkehr oder bei der Kinderbetreuung zum Einsatz kommen, während andere Führungskräfte überhaupt erst durch meine Anfrage von dem Vorgang erfuhren.
Ebenso wurden die Informationen je nach Referat und Eigenbetrieb sehr unterschiedlich gestreut, mal per Mail, mal auf den eigenen Seiten im städtischen Intranet WILMA.
Die offenbar uneinheitliche Handhabung war aber nicht abschließend zu klären, da alle von mir angeschriebenen Referate und Eigenbetriebe wie auch das Presseamt der Landeshauptstadt unisono auf das POR verwiesen und eigene Angaben zum Vorgang verweigerten oder erst gar nicht antworteten.
So blieb es nur bei einer allgemeinen Stellungnahme des POR mir gegenüber: „Arbeitgeber sind verpflichtet, schwangere Mitarbeiterinnen besonders zu schützen. Bei sich abzeichnenden Krankheitswellen in Bezug auf das Stadtgebiet München, wie z.B. SARS-CoV-2 und Influenza, spricht die Landeshauptstadt München als Arbeitgeber gemäß Mutterschutzgesetz ein befristetes betriebliches Beschäftigungsverbot aus, um werdende Mütter vor Gesundheitsgefahren zu schützen.
Grundlage hierfür ist immer eine Empfehlung des betriebsärztlichen Dienstes. Die Geschäftsleitungen der Referate und Eigenbetriebe werden in solchen Fällen durch das Personal- und Organisationsreferat per Rundschreiben informiert, die jeweiligen Einheiten geben diese Information dann an ihre Beschäftigten weiter. Werdende Mütter sind für die Zeit des befristeten betrieblichen Beschäftigungsverbotes vorübergehend in einem anderen Bereich ohne Kontakt zu Kindern und ohne starken Publikumsverkehr einzusetzen oder, wenn das nicht möglich ist, freizustellen.
Wie viele städtische Beschäftigte aktuell zur Zielgruppe gehören, wird nicht zentral erfasst.“
Die „Abendzeitung“ vom 25. Oktober greift das Thema auf und schenkt mir online sogar einen Link.
Montag, 21. Oktober 2024
Wochenplan (Updates)
Freitag, 18. Oktober 2024
Hinter den Kulissen (1): Kreutzkamm
Gelegentlich fahre sogar ich gerne nach Sibirisch-Steinhausen, etwas wenn in einer Backstube hinter dem SZ-Hochhaus das neue „Original Kreutzkamm Backbuch“ präsentiert wird. Neben den leckeren Kostproben gab es anläßlich des bevorstehenden 200-jährigen Firmenjubiläums Einblicke in die Familiengeschichte des Kreutzkamm-Clans und in die Herstellung von Spezialitäten wie Baumkuchen oder Christstollen. Und wann erfährt man schon, dass die Kinder der Münchner Unternehmerinnenfamilie in Dresden aufgewachsen sind, sächseln können – und es auch untereinander, oder wenn sie auf die Eltern sauer sind, gerne tun? Dass seit 35 Jahren zu jeder Vorweihnachtszeit ein Spezialist anheuert, der täglich nichts anderes macht, als über tausend Eier zu trennen. Dass der Freistaat als Vermieter (Pacellistraße) humanere Mieten aufruft als die Wittelsbacher (Maffeistraße), wo das seit 70 Jahren angesiedelte Stammgeschäft immer mehr schrumpfen musste und dennoch selbst auf kleinstem Raum angesichts des Mietzinses nicht mehr profitabel ist. Und dass Katharina Kreutzkamm wegen ihrer Laktoseintoleranz außer Marzipan nichts aus dem eigenen Sortiment vertrug – bis ihr zuliebe eine vegane Schoko-Himbeer-Torte kreiert wurde, die inzwischen bei Kreutzkamm Platz 3 der Tortenbestseller innehält. So habe ich heute nach meinem einst jahrelangen Engagement als Patenonkel beziehungsweise Manny (male nanny) auch meine schmerzhaften Erinnerungen an Rolf Zuckowski erfolgreich exorziert.
Unter allen, die hier oder auf einem meiner Social-Media-Accounts Interesse bekunden, verschenke ich ein Exemplar des Buches.
Montag, 14. Oktober 2024
Wochenplan (Updates)
Sonntag, 13. Oktober 2024
Feine erste Sätze (68)
„Menschen, die behaupten, Ohrfeigen hätten ihnen nicht geschadet, beweisen fast immer das Gegenteil.“
Kolumnistin Aline von Drateln über Thomas Gottschalk im „Tagesspiegel“ vom 14. Oktober 2024.
Samstag, 12. Oktober 2024
Servus Sepp! Ob Fußballikone Maier oder Oberstudiendirektor Weisenberger (Updates)
An meinen Deutsch- und Geschichtslehrer Hans-Joachim Ruckhäberle, der daran verzweifelte, dass die beliebteste Lektüre unserer Klasse die „BILD“ und Konsalik-Bücher waren. (Später machte er Karriere als Dramaturg an den Kammerspielen und Theaterregisseur.)
Dass im Radio Blondies „Heart of Glass“ lief, als ich vor der Schule im Auto eines Mitschülers auf den Ausgang meines Disziplinarverfahrens wartete. (Während der Lehrer*innenkonferenz in meiner Abwesenheit wurde zu meiner Verteidigung als Beweis einer schweren Jugend so Absurdes behauptet, wie dass ich als Kind bedeutender und somit gefährdeter politischer Flüchtlinge von Leibwächtern zur Schule begleitet worden sei.)
Dass ich als 1. Schülersprecher drei jüngere Mitschüler*innen, Katrin G., Elli H. und Christoph S., wegen „dringender SMV-Arbeiten“ aus dem Unterricht holte, um mit ihnen dann im Mathäser Filmpalast eine Vormittagsvorstellung von Ridley Scotts „Alien“ zu genießen. (Den ich bereits zuvor ein erstes Mal in Paris im Normandie an der Champs-Élysées gesehen hatte.)
Dass ich das winzige SMV-Zimmer während jeder großen Pause in eine überfüllte Lasterhöhle verwandelt hatte, in der hemmungslos geraucht und geknutscht wurde. (Nach der revolutionären Ankunft des weiblichen Geschlechts in der Schülerschaft unserer extrem konservativen, wenn nicht sogar reaktionären Knabenanstalt war Knutschen selbstverständlich strengstens verboten. Katrin G. erhielt mal einen verschärften Verweis wegen Knutschens auf dem Sportplatz, wobei erschwerend hinzu kam, dass es sich beim Kerl um ein „schulfremdes Element“ gehandelt hatte.)
Manche Momente, wenn nicht sogar die meisten, habe ich vergessen oder gar verdrängt. Etwa meine Abiturfeier 1980. Meine einzige vage Erinnerung daran ist, dass sie in der Turnhalle stattgefunden hatte. Verdrängt hatte ich dagegen erstaunlicherweise, dass ich nicht nur anwesend gewesen war, sondern als 1. Schülersprecher natürlich auch die oder eine Abiturrede gehalten hatte. (Die Erinnerungen meiner Mitschüler dazu sind inhaltlich aber gespalten.)
Letztes Jahr bei einem Stehrumchen im Rio-Filmpalast musste mich Rainer Maria Schießler, der am Wittelsbacher Gymnasium die ganze Zeit in Parallelklassen und -kursen verbracht hatte, erst daran erinnern. Dass ich die Rede gehalten hätte. Ein Sakko getragen hätte. Am Revers statt einer Blume ein Foto mit einem von oben fotografierten vollen Papierkorb.
Zuerst soll ich um eine Gedenkminute für den einzigen von uns gebeten haben, den man durchfallen ließ. Wofür sich alle Schüler erhoben. Anschließend soll ich Schießler zufolge „eine Münchner Boulevardzeitung“ (die „Abendzeitung“) zitiert haben, die wenige Tage zuvor Sepp Maiers Abschied vom FC Bayern mit der Schlagzeile „Servus Sepp“ begleitete.
Und so verabschiedete ich mich angeblich, ausdrücklich die Zeitung zitierend, von unserem Oberstudiendirektor Josef Weisenberger mit einem „Servus Sepp“, das ihn in Rage versetzt hätte. (Uns verband eine herzliche Abneigung, seitdem ich ihn in der von mir gegründeten jugendeigenen Schülerzeitung im Sinne Michel Foucaults mit einem Gefängnisdirektor verglichen hatte.)
Weisenberger soll wutentbrannt die Abiturzeugnisse auf den Boden geschmissen haben, die wir nicht verdient hätten, und die Halle verlassen haben.
In der WhatsApp-Gruppe unseres Abiturjahrgangs meinte auch ein weiterer Mitschüer: „Deine geniale Rede mit Servus Sepp am Ende vergess ich nie.“ Dem widersprach dann aber Christian Stolberg aus unsrem Jahrgang: „Sorry, das mit 'Servus Sepp' war ich (war ein Zitat einer Abendzeitungs-Schlagzeile zum Abschied von Sepp Maier).“ Wie gesagt, ich selbst kann mich so oder so überhaupt nicht daran erinnern.
Heute Abend erhält Sepp Maier – in Anwesenheit Rainer Maria Schießlers – beim Bayerischen Sportpreis in der BMW-Welt den Persönlichen Ehrenpreis des Ministerpräsidenten. Und obwohl ich als Blauer keine Roten mag, freue ich mich aus persönlichen Gründen in dem Fall doch auf die Veranstaltung. (Als Flüchtling rumänischer Herkunft bin ich ohne familiäre Bindung an irgendeinen deutschen Fußballverein aufgewachsen. Und so entschied ich mich, obwohl Münchner, aus freien Stücken für Borussia Mönchengladbach und Spieler wie Günter Netzer, Jupp Heynckes, Wolfgang Kleff und Rainer Bonhof. Der FC Bayern kam für mich nicht in Frage, weil an meiner Schule alle Arschlöcher Bayernfans waren. Meine Leidenschaft für Sechzig kam erst, als ich erwachsen war.)
Montag, 7. Oktober 2024
Wochenplan (Updates)
Dienstag, 1. Oktober 2024
Fundsachen (45): Aenne Burda Offenburg
Während auf der anderen Straßenseite der neue fünffingrige Medien-Park aus dem Boden gestampft wurde, arbeitete ich noch im alten, von Egon Eiermann entworfenen Gebäude und war dann dort irgendwann der letzte Nutzer des Wachspatronendruckers und der Stechuhr, während alle anderen schon umgezogen waren.
Eine zweite Testausgabe durfte ich noch entwickeln, dann wurde mein Team zu „Vivi@n“ abkommandiert, während ich im alten Burda-Moden-Bau als eine Art Frühstücksdirektor allein zurückblieb. Aenne Burda habe ich nie getroffen. Und nach einem Jahr kündigte ich und zog nach München.