Donnerstag, 10. April 2008

Die Crux mit den Honorarempfehlungen

Die Grundsicherung des freien Publizisten ist der Tagessatz. Für sich genommen meist ein respektabler Betrag, wenn man bedenkt, was andere Leute so pro Stunde verdienen. Oftmals auch ein geheimnisvoller Betrag, weil man in Deutschland von Angesicht zu Angesicht ungern sein Gehalt oder seine Honorarsätze verrät. Und bei mir ein sehr statischer, wenn nicht sogar rückläufiger Betrag – gerade wenn ich verfolge, welchen Inflationsausgleich andere kassieren, von Gehaltserhöhungen ganz zu schweigen. 500 Mark waren es in der guten alten Zeit, die sich nach der Währungsumstellung zu unserem Nachteil reduzierten: Statt 255,65 Euro betrug der Tagessatz plötzlich nur noch 250 Euro, sprich 488,96 DM. Das war 2002. Seitdem sind zwar Miete, Gas und Strom beispielsweise um satte zweistellige Beträge gestiegen, aber nicht mein Tagessatz.

Um so überraschter entnehme ich der aktuellen Honorarübersicht des Deutschen Journalistenverbandes (offiziell 6,50 Euro; pdf dieser und anderer Honorarübersichten über das überaus fleißige Textdepot oder etwa auch bei Scribd), daß der durchschnittliche Tagessatz bei Publikumszeitschriften zwischen 200 und 800 Euro läge. Ich habe zwar gehört, daß die „Bunte“ auch mal 400, 500 Euro zahlen soll, kenne andererseits aber viele Magazine, die weniger als 250 Euro zahlen. Wie kommt dann eine statistische Spitze von bis zu 800 Euro zustande?

Nun interessieren mich aber beileibe nicht nur die „Vertragsbedingungen und Honorare 2008 für die Nutzung freier journalistischer Beiträge“. Denn mit meiner aktuellen Beratertätigkeit bin ich doch eher bei der PR, denn im hehren Journalismus angesiedelt. Da liegt passenderweise nach ein paar Jahren Pause ein aktueller Honorar- und Trendbarometer der DPRG (offiziell 45 Euro) vor, der mir bestätigt, daß es den PR-Consultants ähnlich wie mir geht: Die Honorarsätze sind gefallen, auf einen Stundensatz von 87 bis 111 Euro. Nur wieviel ich jetzt für den Aufbau eines Presseverteilers pauschal kassieren soll, verrät die Honorarübersicht auch nicht. Klaro, so viel weiß ich noch aus meiner Zeit in PR-Agenturen. Solche Verteiler gibt man ungern an den Kunden heraus, sondern behält sie als Faustpfand in der Hinterhand. So verbringe ich derzeit mehr Zeit damit, mögliche Aufträge zu kalkulieren, denn die Arbeit an und für sich zu erledigen.

Und kaum habe ich jetzt auch in PR-Kosten etwas Einblick, kommt schon die nächste Anfrage: Ein paar Bücher zu lektorieren, aber dafür gibt es natürlich auch das passenden Kompendium. Die „Honorarempfehlungen für freiberufliche Lektoratsarbeit“ des VFLL.

(Foto: Narziss und Goldhund/flickr)

Tivoli-Blick (24)


Max-Joseph-Brücke, 8. April 2008, 14.20 Uhr

Schafft 1&1 sein Hilfe-Center ab?

Dann sollten sie auch nicht mehr darauf verlinken...

Mittwoch, 9. April 2008

Web-Petition will Trash-Meister Uwe Boll stoppen

Schlechte Regisseure gibt es wie Sand am Meer. Außergewöhnlicher ist schon die Chuzpe, mäkelnde Journalisten im Boxring herauszufordern. Aber im Grunde nervt mich an Uwe Boll nur, daß er sich immer wie ein Weichei aufführt, wenn er kritisiert wird. So auch jetzt, wo eine Online-Petition eine Million Unterschriften sammeln will, um den größenwahnsinnigen Filmemacher („I'm the only genius in the fucking film business“) von weiteren Machwerken abzuhalten. 143320 sind bislang zusammengekommen. Ob er am Ende auch die Größe besitzt, wirklich aufzuhören, wenn eine Million Stimmen gegen ihn zusammenkommen? (via Defamer)

Kuranyi goes Afro

Einfach schön wie „Sport-BILD“ aus Kuranyi einen neuen Breitner zaubert.










Update: Der Nutella-Spot mit Kuranyi auf Zeitreise.

Zugänge und Abgänge bei Facebook

Während ich voller Vorfreude auf die Chatfunktion bei Facebook warte, die gerade Network um Network eingeführt wird, muß ich auf eine andere liebgewonnene Funktion verzichten. Blog Friends, ein Programm, das in meinem Facebook-Profil auf meine aktuellsten Blogbeiträge hinwies, ist leider von seinen Entwicklern eingestellt worden. Bei all der Flut an überflüssigen Applikationen war das ein lieb gewonnenes bewährtes Hilfsmittel.

Googlepedia (4): Wieder Studentenrabatt bei American Apparel

Rechtzeitig zum neuen Semester gibt es bei American Apparel vom 16. bis 26. April (update: August/September 2008, Oktober 2008) in der Schelling- und Amalienstraße wieder mal 15 Prozent Studentenrabatt. Was für mich ein guter Vorwand ist, eine der gut gefälschten Parodien auf deren Anzeigenmotive abzubilden und – zum Ausgleich – auf einen extrem wohlwollenden Beitrag von Gelegenheitsmodel Claire Salinda zu verlinken, die verrät, wie es so zugeht, wenn der AA-Boß Dov Charney für seine Kampagnen selbst zur Kamera greift...

Googlepedia: Die Körbchengröße von Scarlett Johansson kann ich meinen Lesern leider nicht verraten, aber manchmal landen bei mir über die Suchmaschinen Fragen, die ich gerne beantworte.

Die Hofberichterstatter von der „Bunten“

„Durch diese Leserreporter ist das Geschäft für uns nicht schwieriger geworden. Im Gegenteil. Viele Prominente, egal ob aus Showbusiness oder Adel, suchen gerade deshalb den Kontakt zu 'Bunte'. Sie wollen das korrigieren, was der flüchtige Blick verschoben hat. Sie wollen es selbst in die Hand nehmen, was über sie wie berichtet wird.“
„Bunte“-Chefredakteurin Patricia Riekel über ihre Arbeit in einem Interview mit Sonja Pohlmann vom „Tagesspiegel“

Googlepedia (3): Flohmarkt Theresienwiese

Samstag ist es wieder soweit, dann steigt von 7 bis 17 16 Uhr Münchens (Bayerns, Deutschlands?) größter Flohmarkt anläßlich des Frühlingsfestes auf der Theresienwiese. Heuer will ich es endlich mal schaffen, ihn vollständig abzugehen, das heißt Tourenausstattung mit bequemem Schuhwerk und genügend Wasser. Geld ist weniger von Nöten. Zwar habe ich da vor ein paar Jahren meinen Küchentisch für zehn Euro erstanden, aber im Grunde geht's mir mehr ums Sehen und Gesehenwerden. Irgendwie trifft man dort jeden...

Update: 2009 am 18. April!

Googlepedia: Die Körbchengröße von Scarlett Johansson kann ich meinen Lesern leider nicht verraten, aber manchmal landen bei mir über die Suchmaschinen Fragen, die ich gerne beantworte.

Dienstag, 8. April 2008

Neue Daten-Roamingtarife fürs UMTS-iPhone?

Die Hinweise auf ein „Nachfolgemodell spätestens im Juni“ verdichten sich: Erst der Preissturz des aktuellen iPhone-Modells auf 99 Euro. Dann kündigt IT-Guru Walter Mossberg das 3G-iPhone binnen sechzig Tagen an – und jetzt kommen auch die passenden Tarifanpassungen: Eine gewöhnlich gut unterrichtete Quelle verriet mir, daß die Daten-Roaming-Tarife von T-Mobile in den EU-Ländern fürs iPhone ab 1. Juni von 7 Euro 80 auf 2 Euro pro MB sinken werden. Außerdem will T-Mobile anscheinend „im Juni“ einen „Tagespass“ einführen, mit dem man 50 MB für 15 € kriegt.

Montag, 7. April 2008

Maiers Stasi-Unterlagen

„Es war im Frühsommer 1996, um die Mittagszeit. Ich hörte das schüchterne Klopfen an meiner Bürotür und blickte kurz auf. Ich wusste, es musste ein Vertrauter sein. Kein normaler Ossi hätte es gewagt, ohne Voranmeldung beim Chef aufzukreuzen.“ So atmosphärisch dicht beginnt Michael Maier, ehemaliger Chefredakteur der „Berliner Zeitung“, heute im „Spiegel“ seine Verteidigungsrede für den Stasi-Zuträger Thomas Leinkauf, der sich damals schon bei seinem Chef als IM geoutet hätte. Letzte Woche äußerte sich Maier gegenüber Constanze von Bullion/„Süddeutsche Zeitung“ noch anders: „Angeblich hat Leinkauf seine Stasi-Vergangenheit intern offenbart. Ob ihm gegenüber, konnte Maier Dienstag nicht sagen. Er müsse erst in seinen Unterlagen nachsehen.“ Da fragt man sich, ob der Maier so sorgfältig über jede Begegnung Buch führte, etwa auch über mein Vorstellungsgespräch bei ihm, oder ob er die Kollegin von der „SZ“ nur hinhalten wollte, um seine Geschichte meistbietend zu verhökern...

Abendzeitung macht auf billig

Nach den ersten Vorankündigungen ist heute nun die Münchner „Abendzeitung“ in ihrem neuen Gewand erschienen – und es sieht auf den ersten Blick wie eine Kopie der Lokalkonkurrenz „tz“ aus, ein bunter, ungeordneter Flickerlteppich ohne jede grafische Struktur. Unterstützt von einem die ganze Woche geltenden Kampfpreis von 30 Cent. Einzige positive Überraschung beim flüchtigen Durchblättern: Barveteran Charles Schumann schreibt jeden Montag einen Brief an die „AZ“. Kommt einem auch irgendwie bekannt vor, liest sich aber besser als die Post vom Wagner.

Sonntag, 6. April 2008

Die Keimzelle des Widerstands deutscher Sportler gegen Peking

Es kommt natürlich auch vor, daß die „Süddeutsche Zeitung“ mal interessiert und aufgeschlossen übers Internet berichtet, gerade wenn es kein Feuilletonist ist, sondern Sportjournalist Holger Gertz für die Seite Drei in einem Beitrag über deutsche Sportler und ihre Teilnahme bei den olympischen Spielen in Peking. Im Mittelpunkt der Reportage: Die Sportlercommunity www.netzathleten.de und wie sich dort die Solidarität für Tibet organisiert.

Einmal Löwe, immer Löwe

Aber letztes Jahr hat es doch noch ein bißchen mehr Spaß gemacht, vor allem als der Bayern-Depp von „Wir elf“ mich in meinem Buchladen überfiel und mir ein Streitgespräch zum FCB und TSV 1860 München aufzwang. Ich habe mich ganz wacker geschlagen, aber leider hat Thomas Darchinger das schöne Material dennoch nie für seinen Videopodcast verwendet. Nicht einmal neulich beim Pokalderby. Daher jetzt exklusiv online bei „Hundert Tage Bücher“.

Freitag, 4. April 2008

Yahoo lanciert neues Frauenportal

Neue Konkurrenz für iVillage (NBC Universal), style.com (Condé Nast) und die Burda-Beteiligung Glam: Yahoo hat diese Woche in den USA sein Frauenportal Shine lanciert, das eigene Stories, Blogs, aber auch redaktionelle Inhalte von Partnern wie „Cosmopolitan“, „Elle“, „Glamour“, Epicurious.com, Style.com, „InStyle“,„Harper's Bazaar“, „Women's Health“ und „Good Housekeeping“ bündelt. Chefredakteurin von Shine ist Brandon Holley, die in derselben Position das coole Frauenmagazin „Jane“ verantwortete, bevor es Condé Nast schluckte und schloß. Ich fand ja schon bei iVillage erstaunlich, wie konkurrierende Verlage dieselbe Plattform bedienen, und bei Shine scheint es auch wieder kaum Berührungsängste zu geben. Kann ich mir in Deutschland schwer vorstellen... (via CNET, Gawker – Turi hat es es natürlich schon längst gemeldet, habe ich aber überlesen...)

US-Serienhits als kostenloser Online-Stream

f.k. hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß unsere aktuelle Lieblingsserie „Californication“ als Flash-Video-Stream online liefe. Bei mir funktioniert er leider nicht: „The DivX Web Player could not download the video, please check your Internet connection“. Aber auf der Webseite sind auch noch Links zu weiteren gestreamten TV-Hits wie die von mir ebenso geschätzte „Weeds“, der sich mir leider in seiner angeblichen Qualität noch nicht offenbarte „Dr. House“ oder „Prison Break“ beispielsweise. Die laufen einwandfrei – wenn auch mit chinesischen Untertiteln.

Xing stürzt ab und schweigt

Xing war heute mittag wieder down, und im Unterschied zum letzten Mal sah es nicht nach einer kontrollierten Stillegung aus. Die URL war ohne jeden Hinweis schlichtwegs nicht erreichbar („Zeitüberschreitung der Anforderung“). Im Company Blog nichts dazu, in den Pressemitteilungen nur Jubelmeldungen, aber nichts dazu, auf meine Anfragen an diverse Verantwortliche bei Xing nichts dazu – muß man denn als Aktiengesellschaft so etwas nicht als Ad-hoc-Meldung bringen? Fragen über Fragen...

Updates: Die dritte Mail (an die richtige Adresse?) hat zumindest einen Rückruf gebracht, mit der Rückfrage, ob ich für einen Artikel recherchiere oder als Mitglied nachfrage. Auf meine Antwort „ich blogge darüber“ erst einmal Schweigen aus Hamburg, eine Nachfrage („Was?“ – „Bloggen“) und das Versprechen, mir ein Statement zuzuschicken. Schau mer mal.

Das offizielle Statement: „XING war heute Nachmittag aufgrund der Fehlfunktion einer Netzwerkkomponente vorübergehend offline. Wir haben das Problem schnellstmöglich analysiert und behoben.“

Wenn ich das richtig sehe, gab es wohl schon gestern Probleme. Heute zwischen 12 und 13 Uhr muß es dann abgerauscht und bis etwa 15 Uhr nicht erreichbar gewesen sein. Danach gab es etwa eine Stunde lang immer wieder Verzögerungen und Momente offline.

Glorias und andere Parallelwelten

Irgendwie waren Konstanze Jüngling und ich auf derselben Veranstaltung, der Buchpräsentation von Alexander Kisslers „Der aufgeklärte Gott“, bei der im Rahmen einer Podiumsdiskussion Gloria von Thurn und Taxis eine Lanze für den Katholizismus brach und gegen den Konsumzwang und weitere vermeintliche Dogmen unserer säkularisierten Welt wetterte. In der heutigen „Süddeutschen Zeitung“ zitiert Frau Jüngling nun Gloria wie folgt: „Wer heute nicht ständig Sex hat, gilt nicht als vollwertiger Mensch“. Tatsächlich hat die Prinzessin aber provokativ ganz polemisch“ behauptet, daß man heutzutage bereits ein Mensch zweiter Klasse wäre, wenn man nicht homosexuell ist. Ein kleiner, aber feiner Unterschied, der einiges über die Einstellung beider Damen verrät.

Bundesliga 2.0

Nach dem Vorbild des Ebbsfleet FC will jetzt auch Fortuna Köln die User zum Co-Trainer und -Manager machen und es so in die Bundesliga zurück schaffen. 30.000 Anteilseigner werden benötigt, 1282 waren es heute nachmittag. (via „Süddeutsche Zeitung“)

Metamorphosen (1): Georg Seitz












1978: „Abiturzeitung“. 2008: „Bunte“

Mittwoch, 2. April 2008

Wieder online

Meine diversen bei 1&1 gehosteten Webseiten und die damit verbundenen Mailadressen, speziell @dorinpopa.de bzw. @dolcerita.de sind wieder aktiv.

Post 2.0

So macht Briefeschreiben wieder Spaß. Denn die Bundespost ermöglicht es jetzt, online Kuverts mit individuellen Marken und weiteren Bildmotiven zu gestalten. Das kostet den stolzen Preis von beispielsweise 1,79 Euro pro Umschlag, wenn man zwanzig Umschäge à 0,55 Cent bestellt, also 1,24 Euro Aufschlag für Kuvert und Druck. Aber mehr macht mir zu schaffen, daß die Mailbürokraten in ihrem Kleingedruckten „die Annahme insbesondere dann ablehnen, wenn die Texte, Motive, Grafiken und Logos nach ihrer Ansicht gegen geltendes Recht verstoßen, sittenwidrig sind oder den Geschäftsinteressen der DP Com und der mit ihr verbundenen Unternehmen zuwiderlaufen.“ Aber einen Versuch wäre es wert...

Schellingstraße 48

Einerseits hat sich der Süddeutsche Verlag zu einem Krämerladen entwickelt, der auf Teufel komm raus DVDs, Weine oder Bücher verscherbelt und dabei immer wieder mal die feine Trennung zwischen kommerzieller Selbstbeweihräucherung und redaktioneller Unabhängigkeit vergißt. Andererseits hat das der Zeitung das Überleben gesichert – und die eine oder andere feine Veröffentlichung ist auch dabei. Wie etwa die neue Buchreihe München erlesen mit einigen Klassikern von Oskar Maria Graf über Achternbusch und Andersch bis hin zu Karl Valentin – und einer Trouvaille: Walter Kolbenhoffs „Schellingstraße 48. Erfahrungen mit Deutschland“. Das sind ja ganz neue Aspekte einer Stammadresse.

Dienstag, 1. April 2008

Der Bloggerheld

Als „Dallas“ das erste Mal im deutschen Fernsehen lief, war ich noch ein Jugendlicher. Das hielt mich aber keineswegs davon ab, jedes Mal, wenn auf dem Bildschirm Whiskey getrunken wurde, im richtigen Leben mitzuhalten. Entsprechend betrunken war ich am Ende jeder Folge, denn J.R. und Konsorten kippten sich ständig einen hinter die Binde. Und ich war bestens gewappnet für meine ersten Schritte in einer Branche, die mindestens ebenso versoffen war und mittags bei den Presseterminen im Bayerischen Hof stets zu harten Drinks griff. Inzwischen haben wir selbst in Redaktionen das Zeitalter des Mineralwassers und Health Foods, aber ausgerechnet aus Amerika kommt jetzt ein neuer Serienheld, der an der Flasche hängt. Und als ob das noch nicht genug wäre, raucht Hank Moody (David Duchovny) ständig, vögelt und vor allem: er bloggt! Ein Blogger als Serienheld? Nun, mit Sicherheit keiner, wie sie die nächsten drei Tage die re:publica in Berlin bevölkern. Schließlich geht es in „Californication“ um rasierte Mösen und dirty old men, SuicideGirls und Nippelklemmen, Schreibblockaden und Sex mit Minderjährigen, Hollywood und Scientologen. Das Bloggen ist in diesem Leben nur ein immer wiederkehrender Takt, aber allein mit welcher Verachtung Duchovny & Co das B-Wort immer wieder aussprechen, ist schon ein Kracher: blooooogh-shit. In Frankreich läuft die Serie derzeit auf M6, im Mai feiert sie bei einem Pay-TV-Sender Deutschland-Premiere, im Juni gibt's die erste Staffel auf DVD und gegen Jahresende ab dem 29. September darf man sich auf die Ausstrahlung bei RTL 2 freuen.

Updates: Und am 25. Mai startet die zweite Staffel in den USA!
Die erste Staffel gibt's natürlich auch schon online als kostenlosen, wenn auch kaumlegalen Flash-Stream – nur bei mir funktioniert er nicht.

Montag, 31. März 2008

One in Two: wuv.de und kontakter.de

Die voreilig von mir weitergetratschte Einstellung von kontakter.de zugunsten der Kollegen von wuv.de blieb eine Tartarenmeldung, aber bei einem aktuellen Blick in beide Mediendienste gibt es doch überwiegend Dubletten, sprich identische Texte auf beiden Webseiten – ob es nun um Ratiopharm, die „Abendzeitung“ oder den Transrapid geht. Einzige Unterschiede auf den ersten Blick: Abweichende Headlines. wuv.de zitiert aus dem Print-„Kontakter“ ohne die Quelle zu nennen. Und die eine oder andere Meldung behält mal die eine, mal die andere Teilredaktion (ist ja inzwischen mehr oder weniger alles eins) offenbar exklusiv für sich. Hoffentlich werden sie dabei nicht schizo...

Stammleser

Manchmal frage ich mich, wie es zu so einer Meldung kommt? Bin ich mittlerweile Pflichtlektüre bei Florian, Kristina, Peter S. und wer sonst zum Turi-Team gehört, oder greift Peter der Große immer, wenn er bei mir etwas Interessantes entdeckt, zum Telefon, während er seine Pfälzer Katze streichelt, und instruiert seine Kavallerie?

Flashback

Do you remember, the days of...

(Foto: Volker Derlath)

Abendzeitung erneuert den Look

In den paar Wochen mit Arno Makowsky an der Spitze bewegt sich bei der Münchner „Abendzeitung“ mehr als in den letzten Jahrzehnten – na ja, vom rapiden Qualitätsverlust und der erdrückenden Schleichwerbung in den letzten Jahren mal abgesehen... Jedenfalls gib Makowsky Gas, und nach dem Start einer Homepage, die diesen Namen auch verdient, frischt die Boulevard-Oma nächste Woche auch ihr Make-up auf. Die Zeitungsköpfe werden bunter: die Politik bleibt rot, der Sport wird grün und der Lokalteil blau. Das Layout an und für sich soll „ruhiger, aufgeräumter, im Grunde einfacher“ werden. Und in der Typo setzt man – wie beispielsweise „USA today“ und die „Stuttgarter Zeitung“ – auf Gerard Ungers Gulliver.

Update: kress konzentriert sich in seiner Meldung auf das mit dem Relaunch täglich der Zeitung beiliegende Supplement „Die Stadt“, in dem es beispielsweise Veranstaltungstips und Gastroempfehlungen geben wird. Die Jungs waren neulich auch im Barer 61, um es zu fotografieren und die Macher zu interviewen. Außerdem wird – dem kress zufolge – Joseph von Westphalen in der „Abendzeitung“ eine Kolumne kriegen. Laut „werben & verkaufen“ will Westphalen unter dem Titel „Der Flaneur“ offenbar Sigi Sommer und dessen legendärer „AZ“-Kolumne „Blasius, der Spaziergänger“ nacheifern – anstatt etwas Eigenständiges zu kreieren.

Update

Samstag, 29. März 2008

Redcycling

Plörre hin, Plörre her: In einem cleveren PR-Schachzug läßt die US-Dependance eines österreichischen Brauseherstellers seine Dosen künstlerisch recyceln. Annahmeschluß für die Kunstwerke ist am 6. April in Houston. (via NeoMansLand)

Time is on my side

„I’m getting to retirement, whether I want it or not. Do you know that I actually have a bus pass? In England? I’ve reached the age where I am given a free bus pass. [laughs] I feel like going to England right now and riding every bus I can get! [pause] There’s a certain thing about growing old, which is I’m still getting used to it. It’s a whole new experience.“
Keith Richards in einem ausgesprochen unterhaltsamen Interview mit „GQ“ über Frauen, Familie, die Beatles, den Tod und Mick Jaggers Bisexualität.

(Foto: „Shine a light“/Kinowelt)

Freitag, 28. März 2008

MDR zeigt die Volksarmee ganz sexy

Wenn der MDR schon mal für internationale Schlagzeilen sorgt, darf man es nicht so genau nehmen: Da werden die NVA und Stasi gleichgesetzt, wenn es nur der Headline dient: „Stasi's official pornography department finally exposed“ („The Independent“). „Secret Stasi pornographic films found“ („Telegraph“). Dabei hat der MDR letzten Dienstag in seiner Dokumentation „Pornografie made in GDR?“ offenbar nur enthüllt erneut gezeigt, daß es unter den Armeefilmern der NVA einen privaten Zirkel von Erotikfilmern gab. (via Fleshbot).

Update: Auf arte lief die Dokumentation bereits vor einem Jahr. Im MDR auch bereits im Juni 2007 ein erstes Mal. Also auch noch eine alte Kamelle – die aber Bild.de („Honeckers Sex-Armee“) gern aufgreift.

(Foto: MDR)

Donnerstag, 27. März 2008

Ausreden (1)

„Germany's Next Topmodel“ gucke ich natürlich nur, weil darin mein Landsmann Kristian Schuller immer wieder auftaucht. Vor acht Jahren habe ich mir seine Arbeit noch leisten können. Seitdem er aber offenbar als „Starfotograf“ fungiert, wirbt er leider nicht einmal mehr mit seinen entzückend skurrilen rumänischen Impressionen für sich, sondern zeigt in seinem Portfolio nur noch glattes Gepose.

Piratenkunst 2.0

Original und Raubkopie: Peer-to-Peer-Netzwerke wie Bittorrent, quasi die Freibeuter im Datenmeer, bergen viele, oft illegale Schätze – ob Pornos oder aktuelle Folgen der neuesten US-Serienhits. Der schwedische Videokünstler Anders Weberg hat die Kopierkette dagegen ganz gezielt zur Verbreitung seiner Multimedia-Originale als P2P Art genutzt. Er lud seine Experimentalfilme „Emphasis“, „Transient“ und „Filter“ hoch und löschte die Quelldatei nach dem ersten Download. So konnte die Kunst nur überleben, wenn der erste Downloader seinerseits die Filme anschließend wiederum P2P anbot. Und ein kurzer Check bei Torrent Search zeigt, daß das Modell funktioniert: Derzeit sind die drei Werke über dreißig Mal im Angebot. (via Gawker)


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