Donnerstag, 21. August 2008
A walk on the wild side
Man mag es gar nicht glauben, wenn man heute die halbwüchsigen Komatrinker, jetzt.de-Schnösel und schlecht frisierten FC-Bayern-Spieler zwischen Kunstpark Ost und Sonnenstraße sieht, aber es gab einmal ein Münchner Nachtleben, das diesen Namen verdiente. Mit gestandenen Männern wie Wolfi Kornemann, Salvatore und Charles Schumann als Türsteher, den Stones als Dauergästen, Clubs, in denen die deutsche Musik und Politik geprägt wurden und die deshalb zurecht in den Gesellschaftseiten und Feuilletons vorkamen, eine nächtliche Welt, in der auch mal ein Wirt mafiamäßig in einem kalten See endete. Der zusehends auf die halbgare Zubereitung Münchner Mythen abonnierte Blumenbar-Verlag widmet nun legendären Lusttempeln wie dem Big Apple, Blow Up, Sugar Shack, Charly M, Damage, Why not, P1, Tiffany oder Cosy den im November erscheinenden Bildband „Mjunik Disco“. Herausgeber: Mirko Hecktor. (Update: Book Release Party am 22. November im Pacha.) Und wie man so hört, eine Auftragsarbeit mit Unterstützung der Landeshauptstadt München (mit oder ohne Ausschreibung?).
Update: „Es ist richtig, dass das Kulturreferat die Veröffentlichung 'Mjunik Disco' im Blumenbar Verlag unterstützt. Im letzten Jahr stellte der Stadtrat (auch) dem Kulturreferat einen kleineren Etat für besondere Projekte zum 850. Stadtgeburtstag zur Verfügung. Damit wurden - auf Antrag - zahlreiche Projekte, zumeist Veranstaltungen, unterstützt, die als kultureller/künstlerischer Beitrag zum Stadtgeburtstag förderungswürdig waren.
Dazu gehörte auch das genannte Buchprojekt, mit dem sich der Blumenbar Verlag um Förderung beworben hat. Es erzählt die Münchner Stadtgeschichte des letzten halben Jahrhunderts als Geschichte der Clubs und des Nachtlebens und beleuchtet dabei die Rolle der Musikclubs und Discos für den interkulturellen/ internationalen künstlerischen Austausch.
Das Projekt hat uns - auch unter dem Aspekt 'Brücken bauen' (Motto des Stadtgeburtstags) - überzeugt. Aus dem Sonder-Etat für den Stadtgeburtstag haben wir einen Beitrag zu den Autorenhonoraren in Höhe von 3000.- Euro bewilligt.
Es handelt sich also weder um eine Auftragsarbeit noch um einen Druckkostenzuschuss, noch um die Übernahme einer Teilauflage.“
Update: „Es ist richtig, dass das Kulturreferat die Veröffentlichung 'Mjunik Disco' im Blumenbar Verlag unterstützt. Im letzten Jahr stellte der Stadtrat (auch) dem Kulturreferat einen kleineren Etat für besondere Projekte zum 850. Stadtgeburtstag zur Verfügung. Damit wurden - auf Antrag - zahlreiche Projekte, zumeist Veranstaltungen, unterstützt, die als kultureller/künstlerischer Beitrag zum Stadtgeburtstag förderungswürdig waren.
Dazu gehörte auch das genannte Buchprojekt, mit dem sich der Blumenbar Verlag um Förderung beworben hat. Es erzählt die Münchner Stadtgeschichte des letzten halben Jahrhunderts als Geschichte der Clubs und des Nachtlebens und beleuchtet dabei die Rolle der Musikclubs und Discos für den interkulturellen/ internationalen künstlerischen Austausch.
Das Projekt hat uns - auch unter dem Aspekt 'Brücken bauen' (Motto des Stadtgeburtstags) - überzeugt. Aus dem Sonder-Etat für den Stadtgeburtstag haben wir einen Beitrag zu den Autorenhonoraren in Höhe von 3000.- Euro bewilligt.
Es handelt sich also weder um eine Auftragsarbeit noch um einen Druckkostenzuschuss, noch um die Übernahme einer Teilauflage.“
Mittwoch, 20. August 2008
Götterbote mit Treibstoffzuschlag
Neulich wunderte ich mich, warum der Hermes Paketversand über eine Woche braucht, um ein Päckchen von München nach Saarbrücken zu schaffen. Jetzt ahne ich es, den Jungs vom Otto-Konzern ist der Treibstoff ausgegangen und sie brauchten so lange, den letzten Notgroschen zusammenzukratzen, um dem Fahrer seinen Laster wieder aufzutanken. Ganz davon zu schweigen, daß der Kundendienst an meiner telefonischen Reklamation 60 Cent pro Minute verdient... Damit das nicht wieder vorkommt, kassiert Hermes seit vorgestern einen Treibstoffzuschlag von 20 Cent pro Inlandspäckchen und 40 Cent im internationalen Versand.
Update zum Verschweigen des Mehrwertsteuersatzes auf den Hermes-Quittungen.
Update: Zum 1. Dezember 2008 hat Hermes den Treibstoffzuschlag wieder abgeschafft.
Update zum Verschweigen des Mehrwertsteuersatzes auf den Hermes-Quittungen.
Update: Zum 1. Dezember 2008 hat Hermes den Treibstoffzuschlag wieder abgeschafft.
Fundsachen (5): O.W.-Stehrumchen
Und hier nun die versprochenen Schnappschüsse zu dem Zeitungsausriß. Das Stehrumchen zur Präsentation meiner O.W.-Fischer-Biografie müßte 1989 im Neuen Atelier stattgefunden haben...
Mein Herausgeber bei Heyne, Bernhard Matt (angeschnitten), Roland Keller, Gerhard Schmitt-Thiel, Ottfried Fischer und ich (von links nach rechts)
Michael Lindner, Jenny Jürgens und ich
Und wer war das gleich wieder?
Mein Herausgeber bei Heyne, Bernhard Matt (angeschnitten), Roland Keller, Gerhard Schmitt-Thiel, Ottfried Fischer und ich (von links nach rechts)
Michael Lindner, Jenny Jürgens und ich
Und wer war das gleich wieder?
Dienstag, 19. August 2008
Montag, 18. August 2008
Chiemgauer Rumänien-Fans
Und das nur weil die Länderkennung für rumänische Domains und das Rosenheimer Autokennzeichen übereinstimmen...
Donnerstag, 14. August 2008
Kinder der Revolution
„Novecento – 1900“ von Bernardo Bertolucci. Musik: Ennio Morricone. Mit Burt Lancaster, Robert De Niro, Gérard Depardieu, Donald Sutherland, Sterling Hayden, Stefania Sandrelli, Dominique Sanda und und und. Sonntag, 23.30 Uhr, bis in den frühen Morgen, ARD.
Süddeutsche Zeitung boykottiert Baader Meinhof Komplex gar nicht!
Nachdem ich mich schon gewundert hatte, wieso bis heute in der „Süddeutschen Zeitung“ kein Wort zu den sogenannten Knebelverträgen rund um die heutige Pressevorführung des „Baader Meinhof Komplex“ zu lesen war, klärte mich deren Feuilleton-Chef Andrian Kreye auf Nachfrage auf – und korrigierte die Behauptungen von Turi, dem Deutschen Journalistenverband und sueddeutsche.de: „Prinzipiell gibt es keinen Boykott. Der DJV hat lediglich seine Mitglieder davor gewarnt, solche Vereinbarungen zu unterzeichnen. Und wir in der Zeitung berichten sehr wohl über den Film, aber nach den Regeln des Journalismus und nicht nach den Vorgaben eines Knebelvertrages.
In der Zeitung berichten wir über den Fall nicht, weil das Berichterstattung in eigener Sache wäre, für die es aber keinen dringenden Grund gibt in diesem Fall. SZ online dagegen kann das, weil sie de facto ein eigenständiger Betrieb sind.“Auslöser Betroffener des Streits war eh ein Dritter im Bunde, das wiederum eigenständig agierende „SZ-Magazin“.
Update: Habe den Film inzwischen gesehen und finde ihn um so ärgerlicher, je länger ich darüber nachdenke, gerade weil einige hervorragende Schauspielleistungen (Johanna Wokalek, Nadja Uhl, Martina Gedeck) an dieses platte Werk verschenkt worden sind. Wer im 21. Jahrhundert wie Bernd Eichinger und Uli Edel meint, eine „Wahrheit“ zeigen zu können, ist so feige wie verlogen. Ein Film ohne jeden künstlerischen Mut, eine blamable Charade unter dem Mäntelchen der scheinbar unangreifbaren Dokumentation. Durchaus mit bewegenden Ansätzen, die es um so ärgerlicher erscheinen lassen, daß man sich letztendlich nicht getraut hat.
In der Zeitung berichten wir über den Fall nicht, weil das Berichterstattung in eigener Sache wäre, für die es aber keinen dringenden Grund gibt in diesem Fall. SZ online dagegen kann das, weil sie de facto ein eigenständiger Betrieb sind.“
Update: Habe den Film inzwischen gesehen und finde ihn um so ärgerlicher, je länger ich darüber nachdenke, gerade weil einige hervorragende Schauspielleistungen (Johanna Wokalek, Nadja Uhl, Martina Gedeck) an dieses platte Werk verschenkt worden sind. Wer im 21. Jahrhundert wie Bernd Eichinger und Uli Edel meint, eine „Wahrheit“ zeigen zu können, ist so feige wie verlogen. Ein Film ohne jeden künstlerischen Mut, eine blamable Charade unter dem Mäntelchen der scheinbar unangreifbaren Dokumentation. Durchaus mit bewegenden Ansätzen, die es um so ärgerlicher erscheinen lassen, daß man sich letztendlich nicht getraut hat.
Dienstag, 12. August 2008
Stern killt Erotik-Blogs
(Falls Sie den „Stern“-Beitrag über mich suchen, klicken Sie bitte hier!)
Der „Stern“ hatdie alle vier Liebesleben-Blogs offline gesetzt, darunter darunter „The Accidental Pornographer“ Autumn Sonnichsen oder Thomas Karstens „Ich bin nackt, ich bin schön“, der mit Fotos wie dem nebenstehenden 583 252 Besucher seit November 2007 erzielt haben soll. Begründung des Administrators: „Leider hat stern.de mich beauftragt, die Liebesleben-Blogs einzustellen und zwar am Ende diesen Monats. Ich weiß auch nicht genau warum, aber ich denke, sie haben einfach ein Problem damit, dass die Blogs in dem Umfeld mit den anderen Bloggern stattfinden.“ Die Liebesleben-FickKlickparaden sind dagegen weiter online.
Updates: Ebenso auf der Strecke geblieben ist Beatrice Neumanns „L.A. Naked Inside“ (www.stern.de/blog/62_la-naked_inside).
Der „Stern“ hat
Updates: Ebenso auf der Strecke geblieben ist Beatrice Neumanns „L.A. Naked Inside“ (www.stern.de/blog/62_la-naked_inside).
Montag, 11. August 2008
Kommando Bernd Eichinger
Die Constantin-Film legt den Journalisten Knebelverträge vor, die ihnen bei Strafandrohung von 100.000 Euro verbieten, vor einem bestimmten Termin Artikel über Bernd Eichingers Lieblingsprojekt „Der Baader Meinhof Komplex“ (Regie: Uli Edel) zu veröffentlichen – und die „Süddeutsche Zeitung“ das „SZ-Magazin“ und sueddeutsche.de reagieren vorbildlich: Sie „hat als Antwort auf den Vertragstext die Teilnahme an der Vorführung sowie jegliche Berichterstattung über den Film abgelehnt.“
Updates: Kein Wort dazu in der „SZ“-Printausgabe vom Dienstag. Kurios.
Mittwoch immer noch kein Wort dazu in der Zeitung. Ist das schon der Boykott oder gibt es da einen Dissenz zwischen der Online-Redaktion und den Filmkritikern bei der Print-Ausgabe?
Offenbar handelt es sich um einen Streit zwischen dem „SZ-Magazin“ und der Constantin, und die „Süddeutsche Zeitung“ schweigt immer noch, während die Constantin-Film sich herauszureden versucht.
Andrian Kreye, Feuilleton-Chef der „Süddeutschen Zeitung“ dementiert den Boykott und korrigiert den Sachverhalt.
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