Freitag, 19. September 2008

Kleiner Zwischenruf zum Baader-Meinhof-Komplex

Habe „Der Baader-Meinhof-Komplex“ inzwischen gesehen und finde ihn um so ärgerlicher, je länger ich darüber nachdenke, gerade weil einige hervorragende Schauspielleistungen (Johanna Wokalek, Nadja Uhl, Martina Gedeck) an dieses platte Werk verschenkt worden sind. Ein Film ohne jeden künstlerischen Mut, eine blamable, vielleicht gerade mal fernsehtaugliche Charade unter dem Mäntelchen der scheinbar unangreifbaren Dokumentation.
Durchaus mit bewegenden Ansätzen, die es um so ärgerlicher erscheinen lassen, daß man sich letztendlich nicht getraut hat. Wer im 21. Jahrhundert wie Bernd Eichinger und Uli Edel meint, eine „Wahrheit“ zeigen zu können, ist so feige wie verlogen.

Andere Blogger zum Film.

(Fotos: Constantin Film Verleih GmbH)

Donnerstag, 18. September 2008

Lucy oder Lodenluder

Ich bin ein korruptes bourgeoises Schwein. Sonst würde ich Montag abend nicht dem traditionellen Apple Pressestammtisch in der Käfer Wiesn-Schänke beiwohnen, sondern die Echinger Einkehr aufsuchen, wo Lucy Redler von der Sozialistischen Alternative ab 19 Uhr zu Gast ist. Die rote Lucy, die 2006 in Berlin den Wahlkampf aufmischte, großartige Interviews gibt und jetzt – kaum ist sie eine Woche neues Mitglied der Linken – im Münchner Wahlkampf aushilft. Und zu meinen persönlichen Top 5 der Agitproperinnen zählt. Life's a bitch...

Update: Offenbar ist Lucys Beitritt zur Linken noch nicht durch und arg umstritten.

Mittwoch, 17. September 2008

1&1 von der Bundesnetzagentur abgemahnt

Die erste Runde geht an mich. Im Rahmen all des Ärgers mit 1&1 ist mir aufgestoßen, daß die Telefonkosten für die 0900-Nummer des Kundenservices recht vage kommuniziert werden. Statt fester Verbindungspreise heißt es – bis zum heutigen Tag – 0 bis 24 Cent bzw. 0 bis 99 Cent je Minute, obwohl die gesetzlichen Vorschriften eindeutige Preisangaben vorschreiben. Daher hat die Bundesnetzagentur auf meinen Antrag hin jetzt 1&1 „aufgrund des Verstoßes gegen § 66a Telekommunikationsgesetz (TKG) unter Hinweis auf die gesetzlichen Regelungen für Geteilte-Kosten-Dienste bzw. Premium-Dienste“ offiziell abgemahnt (Aktenzeichen Esch21 EB-158399/08). Und das war erst der Anfang...

Updates: Details bei Telemedicus. Marc Kessler von teltarif.de hat weiteres dazu recherchiert.

Laut telefonischer Auskunft der Pressestelle der Bundesnetzagentur gab es letztes Jahr 19 Beschwerden gegen 1&1 wegen Rufnummernmißbrauchs bei den 0180- und 0900-Nummern.

Steaua Bucureşti - FC Bayern


Passend zum heutigen Champions-League-Spiel: Thomas Darchingers Mitschnitt der Pressekonferenz mit Jürgen Klinsmann, dem rumänischen Trainer, einer Zigarette und viel Kaffee auf Wir elf. Ich hoffe, meine Jungs blamieren mich nicht heute abend...

Das Leben des Christian Kortmann

Katzen, „Spackos“ und „extreme Trainsurfer“, die Clip-Kritik von sueddeutsche.de gräbt seit fast zwei Jahren vermeintlich Unterhaltsames aus und präsentiert jede Woche unter dem Titel „Das Leben der Anderen“ ein „Internet-Video der Woche“. So ziemlich die überflüssigste Kolumne überhaupt, denn an zeitraubenden Filmchen mangelt es doch keinem von uns. Ganz zu schweigen von dem gutbürgerlichen Hautgout, sich herablassend über Amateurfilmer, die „Anderen“ eben, zu amüsieren. Aber auch Ungeliebte feiern Jubiläen, und so gibt es morgen abend anläßlich der 100. Folge im Süddeutschen Verlag um 19 Uhr ein Stelldichein mit dem clipfressenden Kolumnisten Christian Kortmann und Matthias Günther, Dramaturg der Münchner Kammerspiele – ob sie damit den Amateurclips kulturelle Würde verleihen wollen? Ich weiß nicht. Mein Vorschlag: mit der Videocam hingehen, die Chose filmen und aus allen peinlichen Momenten einen schönen Clip für Youtube produzieren. Damit aus dem Leben der Anderen das Leben des Christian Kortmann wird. Er hat es sich redlich verdient.

(Screenshot: Literarischer Salon Hannover)

Graeter frei und wieder „AZ“-Autor

Arno Makowsky: Heute rennen überall Leserreporter mit Fotohandys herum...

Michael Graeter:
Ist doch toll! Ich finde Paparazzi-Bilder spannender als diese gestellten Hofberichterstattungs-Bilder.

Aus einem ganzseitigen Interview der „Abendzeitung“ heute mit dem soeben aus dem Gefängnis entlassenenen Klatschreporter, der in Zukunft wieder für die „AZ“ schreiben und „in regelmäßigen Abständen interessante Persönlichkeiten porträtieren“ wird.

The one and only OMD



Orchestral Manoeuvres in the Dark (OMD)

Dienstag, 16. September 2008

Der Podolski der Bühne

Hans Brückner, unser Dirrrty Santa, steht im Mannheimer Nationaltheater mit Georgette Dee in „Marlene“ auf der Bühne. Zwar nur als Einwechselspieler – aber das sind nicht unbedingt die Schlechtesten. Wer fährt mit ins Taka-Turi-Land? Zur Auswahl stehen der 23. und 26. 25. Oktober sowie der 16. und 29. November.

(Foto: Julia Terjung)

Deaf Bug

Manchmal ist mein PowerBook einfach stumm und läßt sich auch nicht ohne Neustart umstellen.

Montag, 15. September 2008

Graf McCainula












Jill „The Manipulator“ Greenberg, die bereits mit ihren provokativen Kinderbildern weltweit für Furore sorgte, hat den Skandal noch einmal getoppt. Als ausgerechnet sie jetzt von „The Atlantic“ den Auftrag erhielt, den republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain fürs Oktober-Titelbild zu fotografieren, porträtierte sie ihn nicht nur möglichst unvorteilhaft, sondern veröffentlichte auch noch weit bösere Motive auf ihrer Homepage. Die Frau gefällt mir. Mal sehen, ob Sixt die Idee auch aufgreift. Nachdem Jung von Matt bereits die weinenden Kinder kopiert hat, um Mietwagen an den Mann zu bringen, wäre jetzt doch ein blutrünstiger Frank-Walter Steinmeier die nächste Eskalationsstufe. (via Most Popular in USA)

Update: „Under Water“ by Jill Greenberg.

Viagra-Popa zum Anklicken

Teile des „Stern“-Artikels über mich sind jetzt auch online!

Wiesn-Derbleckn

Leider nimmt die tägliche „AZ“-Beilage „Die Stadt“ wegen ihres ungewöhnlichen Formats und unscheinbaren Äußeren meist den Weg unerwünschter Werbung und landet ungelesen im Papierkorb. Dabei stöbert Adrian Prechtels Team immer wieder schöne Dinge auf, wie etwa die Lebkuchenherzen der Kunstbehandlung. Statt sich Schatzi, Mausi und abgedroschene Liebesschwüre umzuhängen, kann man jetzt bayerisch-grantelnd auf die Wiesn gehen: Wer mit Statements wie „Du kleine Mistpritschn!“, „Du gwamperter Pfui Deifi“ oder „You’re a pain in the ass“ nicht glücklich wird, kann auch Sonderwünsche äußern. Nur bitte nicht das „Lodenluder“ bestellen, damit rennen sicher die ganzen Aggro-Grünwald-Groupies demnächst herum.