Montag, 16. Dezember 2024

Poparazzi (15): Neubau des Proben- und Werkstättenzentrums des Residenztheaters

Bekannt aus Tweets, Blogs und der Medienfachpresse. Also überhaupt nicht. Dennoch erkennen mich immer wieder Fremde. Oder flüchtige Bekannte halten mich für wichtig. Und schießen mich ab.

Beim Baustellenrundgang durch das neue Proben- und Werkstättenzentrum des Bayerischen Staatsschauspiels in Berg am Laim fotografierte mich Kollege Robert Braunmüller von der „Abendzeitung“. Der einzige Kollege, mit dem ich mich sieze. So einer knipst auch nicht mit dem Smartphone, sondern mit einer richtigen Kamera.

Wochenplan (Updates)

Richtfest für das Proben- und Werkstättenzentrum des Residenztheaters / Berg am Laim; Presseführung durch die Baustelle der U6-Verlängerung / Am Klopferspitz; Retrospektive zur Neuen Münchner Gruppe mit Klaus Lemkes „Liebe so schön wie Liebe“, Rudolf Thomes „Supergirl“ (Foto) und Roger Fritz' „Mädchen, Mädchen“ / Werkstattkino; KVR-Ausschuss / Rathaus; Vollversammlung des Münchner Stadtrats / Rathaus & Livestream; Accrochage mur à mur / Lohaus Sominsky; Bazar Bizar / Plinganserstraße 20; LiX mit den Autorinnen Millay Hyatt, Elizabeth Pich & Theresa Seraphin und anschließender Weihnachtsfeier / HochX; Festakt zum Präsidentenwechsel beim Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz / Residenz; Alpenfilm-Festival / Filmtheater am Sendlinger Tor; „Die Kür ihres Lebens“, Dokumentarfilm über die Eiskunstläufer Aljona Savchenko & Bruno Massot / arte; Jacques Demys „Les parapluies de Cherbourg“ mit Catherine Deneuve / arte; Kundgebung Femizide stoppen in München / Gärtnerplatz; Robert Altmans „Prêt-à-Porter“ mit Sophia Loren, Julia Roberts, Marcello Mastroianni, Jean-Pierre Cassel, Kim Basinger und Chiara Mastroianni / Filmmuseum; Tyson Fury vs. Oleksandr Usyk / Dazn; „tz“-Spätdienst

Montag, 9. Dezember 2024

Agora (10): Die Übersetzerin Christel Hildebrandt erinnert an den Verleger und Buchhändler Dinu Popa

Christel Hildebrandt, die für den Popa-Verlag Lars Saabye Christensens Roman „Yesterday“ übersetzt hat, erinnert an den letzte Woche verstorbenen Verleger und Buchhändler Dinu Popa. 

Die Nachricht kam wie ein Schock. 

Dinu Popa ist gestorben. Das kann doch nicht sein. Hatte er mir doch als treuer Freund noch vorgeschlagen, dass er Karten für die Buchmesse für mich hat, sozusagen als seine Mitarbeiterin. 
Und wir trafen uns doch immer dort, meistens zum Essen beim Gastland, ich weiß gar nicht mehr, seit wie vielen Jahren. 

Begonnen hat unsere Freundschaft in Oslo, auf der Frauenbuchmesse, das muss 1986 oder 1987 gewesen sein. 

Denn 1988 durfte ich für ihn ein wunderbares norwegisches Buch übersetzen, Beatles auf Norwegisch, Yesterday auf Deutsch, für seinen Ein-Mann-Verlag, den Popa-Verlag. Ein Buch über vier Jungs in Oslo, Beatles-Fans und Nacheiferer, die sich bei jeder neuen Platte ihrer Helden treffen, über ihre Jugend in den 60er- und 70er-Jahren. Ein Buch, das anderen, großen Verlagen zu dick für ein Buch aus Norwegen war, aber Dinu fragte nur: „Findest du das wirklich so gut?“ Und ich konnte bestätigen, dass ich es einfach fantastisch fand. 

Also unterstützte er mich beim Kauf meines ersten Computers, und bei Problemen mit ihm konnte ich jederzeit in München anrufen, damals noch ziemlich kostspielig von Hamburg aus. 

Das Buch von Lars Saabye Christensen wurde nicht nur beim Popa-Verlag ein Erfolg (die Auflage von 3.000 Stück wurde restlos verkauft), es ist heute noch bei Random-House zu kaufen. 

Und seitdem trafen wir uns nicht nur bei allen Veranstaltungen, wo sich unsere Wege kreuzten, nach seinem Umzug nach Frankfurt war meine feste Adresse bei jeder Buchmesse dort die Wohnung von Gisela und Dinu, ich bin geradezu mit ihnen umgezogen. Und Dinu führte mich in für mich als junge Übersetzerin aus dem Norwegischen exotische Kreise ein, seriöse Geschäftsleute, verrückte KünstlerInnen, sein Freundeskreis schien mir keine Grenzen zu haben. Und immer war ich willkommen, wie er auch mich auf den norwegischen Empfängen auf der Messe traf und mit jedem und jeder dort charmant plaudern konnte und mich immer wieder unterstützte. 

Überhaupt hatte ich das Gefühl, Dinu kennt sowieso jeden, zumindest nach zehn Minuten in einem Raum. Und immer schleppte er mich mit, ob zu russischen, französischen, schottischen, rumänischen FreundInnen und Bekannten, die sich sicher häufiger wunderten, was eine Übersetzerin aus der doch kleinen Sprache Norwegisch an ihrem Tisch zu suchen hatte, aber schließlich war Dinu neben mir, und damit war ich akzeptiert. 

Das letzte Mal trafen wir uns, Dinu, Gisela und ich, letztes Jahr in Leipzig auf der Messe, lauschten Texten aus Österreich (auf die Idee wäre ich allein nie gekommen) und speisten natürlich in Auerbachs Keller. So charmant, wie er nach einem Platz fragte, konnten wir gar nicht abgewiesen werden! Und ich habe mich schon auf ein Wiedersehen in Leipzig gefreut, denn auch bei mir wird die Arbeitswut weniger und damit die Motivation, auf Messen zu gehen, wenn es dort keine konkreten Aufgaben gibt. 

Ich sehe es noch vor mir, wie ihr zwei mir Ungläubigen euren Campingwagen von der S-Bahn aus gezeigt habt, nein, ihr wart nicht in einem schicken Hotel abgestiegen, sondern hattet euer Bett mitgebracht, ach ihr beide wart immer so herrlich verrückt und in keine Schublade zu packen. 

Und jetzt fehlt eine Hälfte. Der Bericht von dir, Dorin, hat mich ziemlich erschüttert, jemandem wie Dinu die Möglichkeit zu nehmen, sich auszudrücken, ist einfach eine schreckliche Vorstellung. 

Für mich war er, wenn wir uns trafen, immer so etwas wie ein großer Bruder (auch wenn er nur zwei Monate älter war als ich), den ich nie gehabt hatte, der für alles eine Lösung fand und ganz selbstverständlich dafür sorgte, dass ich Unterkunft und Eintritt zur Messe sowie interessante Kontakte hatte. Aber in erster Linie habe ich mich immer riesig gefreut, ihn (und auch dich, Gisela) zu treffen und mich von seinen Einfällen und Plänen verblüffen zu lassen. Dinu, du fehlst mir.

Wochenplan (Update)

Pressegespräch zur Jahresvorschau des Planungsreferates / PlanTreff; Verleihung von Arbeitsstipendien an 14 Schriftsteller*innen / Kunstministerium; Hanna Hamel: „Zukünftige Verbrechen. Kunst und Kooperation bei David Cronenberg 1970/2022“ / Akademie der Bildenden Künste; Vernissagen Zoe Jux: „Stille, die zeichnet“ / Maximiliansforum, Ilit Azoulay: „Stopover“ und „Wie geht es Dir? Comiczeichner*innen gegen Antisemtismus, Hass und Rassismus“ / VS Goethestraße 54, Philippe Parreno: „Voices“ / Haus der Kunst, Rita Sabo: „Sacred Planet“ / Bayerisches Nationalmuseum und Sophie Schmidt (Foto) & Anna Łuczak: „Brutality of Spring“ / Studio Lothringer 13; Presseempfang des Digitalministers Fabian Mehring / Frau im Mond; Verleihung des Dieter-Hildebrandt-Preises an Till Reiners / Altes Rathaus; Verleihung des Romano-Guardini-Preises an Angelika Nußberger / Katholische Akademie; Programm-Pressekonferenz zum Brechtfestival 2025 / Café Tür an Tür Augsburg; „In der Feuerkette der Epoche“ – Buchpräsentation von Friederike Heimanns Porträt der jüdischen Lyrikerin Gertrud Kolmar / HP8 Gasteig; „Der ganzen Welt benachbart“ – Vorstellung der Publikationsreihe „Jiddistik Edition & Forschung“ mit Lesung von Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova / tba; The toten Crackhuren im Kofferraum / Strøm; Mobilitätsausschuss / Rathaus; „Die Vice-Story: Gosse. Gonzo. Größenwahn.“ / ARD-Mediathek; Daft Punk & Leiji Matsumoto: „Interstella 5555“ / Mathäser; Sprungbrett Abschluss-Show ft. Mirabelle Rose, Netzwerk, Pew Pew Alice und Popcorn Molecule / Hansa 39; Weihnachtsstehrumchen / Golden Goose; 15 Jahre Boxwerk mit Xmas-Sparring und Uppercut Jazz / Boxwerk; Marco Abel präsentiert sein Buch „Mit Nonchalance am Abgrund“ über die Neue Münchner Gruppe der Filmregisseure Rudolf Thome, Klaus Lemke, Eckhart Schmidt, Max Zihlmann, May Spiels, Werner Enke, Dieter Geissler, Martin Müller und Boris Marran Gosov / Werkstattkino; Retrospektive zur Neuen Münchner Gruppe mit Eckhart Schmidts „Atlantis – Ein Sommermächen“ und „Jet Generation“, Martin Müllers „Anatahan Anatahan“ sowie May Spils' „Zur Sache, Schätzchen“ / Werkstattkino; Felix Hutt liest aus „Ein Mann. Ein Jahr. Kein Alkohol“ / Schumann's; LUNAparty / Bayerischer Hof

Samstag, 7. Dezember 2024

Der Tod zählt zur Familie

Irgendwann ist es mehr als genug. Irgendwann ist es zu viel. Aber irgendwann ist es auch vorbei. Selbst ein sich unbarmherzig wiederholendes Leid. 

Manchmal überfällt es einen überraschend schnell. Nach kurzer, schwerer Krankheit heißt es dann in den Nachrufen. Bei uns in der Familie war bisher eher das Gegenteil die Regel. Jahrelanges Siechtum. Stirb langsam. 

Als vorgestern mein Bruder Dinu im Alter von 72 Jahren verlosch, waren es dagegen nur wenige Wochen gewesen, zwei, drei Monate. „Nach kurzer, schwerer Krankheit“ schrieb ich in meiner Pressemeldung für die Branchenblätter und den Nachrichten für den Freundeskreis und die Angehörigen in Frankreich und Rumänien. Und dennoch war jeder Tag ein Tag zu viel gewesen. Denn an Creutzfeldt-Jakob stirbt man nicht, man krepiert. Diesen Sommer war es bei ihm ausgebrochen, wie es eben ausbricht. Ohne Anlass oder Ursache, aber dafür unbarmherzig tödlich. 

Das Hirn löst sich auf, man kann nicht mehr richtig sehen, stehen, gehen. Hat Wahnvorstellungen, Schwierigkeiten, sich zu artikulieren. Und zwischendurch immer wieder lichte Momente, was es nur grausamer macht, weil man den eigenen Untergang miterlebt. „Ich sterbe“, rief mein Bruder im Krankenhaus, als ein Verlagsvertreter auf Dinus Handy anrief und auf die Freisprecheinstellung geschaltet war. Und in diesem Satz war Dinu wieder ganz der Alte, extrovertiert, dramatisch, trotz der tödlichen Diagnose irgendwie übertreibend, aber nicht ohne Witz und Ironie. Selbst das Schlimmste, Persönlichste für eine Pointe nutzend.

Ausgerechnet Dinu, der intellektuellste oder eher einzige Intellektuelle von uns Söhnen, war im Hirn erkrankt. Eine meiner ältesten Erinnerungen an ihn ist, wie er in seiner ersten eigenen Wohnung in der Wilhelm-Düll-Straße 1 mit anderen zusammen auf dem Boden saß, „Das Kapital“ las und diskutierte. Die Marx-Engels-Lesegruppe. Jahrzehnte später lösten Dinu und ich für die slawistische Buchhandlung Kubon + Sagner ihr Warenlager in der Heßstraße auf und räumten meterweise Marx und Engels ab, in allen möglichen Sprachen. Die Bände lagern wohl immer noch in Dinus Lagerhalle in Frankfurt-Bockenheim.

Deutlich ältere Brüder zu haben, ist wunderbar, wenn man jung ist. Hat man doch als Kind schon Anteil an den Erfahrungen Reiferer. Als ich dagegen Dinu letztes Jahr im Sommer in Frankfurt besuchte, um gemeinsam Dario Argento im Deutschen Filminstitut zu erleben, hatte sich das Blatt gewendet. Jetzt sah ich vor mir, was mir in neun Jahren, vielleicht auch früher oder später, blüht: Einen alten Mann mit vielen Krankenhausaufenthalten hinter sich und einer unaufhörlichen Kette an Erkrankungen. Nichts lebensbedrohliches, aber doch das Leben bestimmendes. Ein Jahr später, als ihn Creutzfeldt-Jakob schon dahinzuraffen begann, lag er in einem Krankenhausbett mit der Modellbezeichnung Avant-Guard.

Doch im Sommer zuvor, nach Argentos Auftritt sind Dinu und ich um die Ecke Essen gegangen. Essen war in unserer Familie wichtig. Und kannte keine Grenzen. Markknochen, paniertes Hirn, blutige Steaks. Etwa als wir gemeinsam auf der BookExpo America in Chicago waren und keine Gelegenheit ausließen, gut zu speisen. 

Diese Erinnerungen bleiben, aber wenn man mich dieser Tage nach Dinus Lebenslauf fragt, muss ich passen und es fällt mir auf, wie wenig ich von seinem Leben weiß, eben auch weil er neun Jahre älter war und schon auszog, als ich noch ein Kind war.

Viele Jahre war er ein Hippie gewesen, langhaarig, mit Vollbart. Und ich weiß noch, wie ich eines Tages von der Schule nach Hause kam und mein Vater mich mit einem jungen, rasierten, kurzhaarigen Mann im Wohnzimmer erwartete und mir eröffnete, dass wir Besuch aus Rumänien hätten. Einen entfernten Cousin. Erst als beide schallend zu lachen begannen, begriff ich, dass das keineswegs ein entfernter Verwandter war, sondern mein Bruder, nur eben mit gestutzten Haaren.

Die letzten Jahre, in denen wir alle zusammen in der Tizianstraße wohnten, waren besonders eng gewesen. Nicht etwa nur die Eltern samt der drei Söhne in der Vier-Zimmer-Wohnung, die Radio Freies Europa für uns in München-Gern angemietet hatte. Denn eines Tages klingelte das Telefon. Meine Mutter ging ran, ich stand neben ihr. Ein Aufschrei. Ihre Mutter, meine Großmutter, Angela „Maia“ Dragu, war in Paris verunglückt. Sie hatte sich daheim hinsetzen wollen, war dabei unglücklich gestürzt und hatte sich so schwer am Kopf verletzt, dass sie fortan auf den Rollstuhl angewiesen war und kaum mehr sprechen konnte. Also zogen die Großeltern auch zu uns nach München. Meine Mutter hatte nun mehrere Jahre einen Sieben-Personen-Haushalt zu betreuen und ich erlebte Maias Siechtum aus nächster Nähe.

Bisher war ich der Meinung, das meine panische Angst vor Menschen, die sich schwer artikulieren können, deren Worte ich nicht verstehen kann, aus der Zeit stammt, als ich als Kleinkind in Deutschland lebte, ohne ein Wort Deutsch zu verstehen, weil wir daheim nur Rumänisch redeten. Inzwischen vermute ich, dass dieses Trauma eher mit meiner Großmutter zusammenhängt, deren Worte ich plötzlich nicht mehr verstehen konnte.

Irgendwann kehrten meine Großeltern wieder nach Paris zurück, aber die Wohnung blieb ein Hospiz. Nun war mein Vater dran, der an allerlei litt: Magengeschwüre und Prostatakrebs, Angina Pectoris und Migräne … Wobei letzteres mit das Schlimmste war, weil er dagegen Unmengen an Dolviran schluckte und sich damit regelrecht vergiftete. Wenn er mit der Trambahn zur Arbeit gefahren war, aber abends nicht nach Hause kam, machte ich mich als Kind auf den Weg, die Strecke nach ihm abzusuchen, ob er vielleicht irgendwo auf einer Parkbank vor sich hin dämmerte. Ich saß im Notarztwagen, als er nach einem seiner Herzinfarkte eingeliefert wurde. Und als er ein anderes Mal ausgerechnet in der Klinik des Leibarztes von Franz Josef Strauß in Kempfenhausen lag, fuhr ich allein immer mit der S-Bahn nach Starnberg und lief von dort zu Fuß zur Argirov-Klinik, um ihn zu besuchen. Denn Klinikaufenthalte waren für meinen Vater die Hölle, weil ihn die deutschen Ärzte und Krankenschwestern an seinen KZ-Aufenthalt erinnerten. Gestorben ist er dann mutterseelenallein im Bett daheim, als ich mit meiner Mutter zu Besuch in Paris war. Zu Lebzeiten hatte mein Vater immer gescherzt, dass meine Mutter sich anläßlich seiner Beerdigung sicher darüber beschweren würde, dass sie dafür so früh aufstehen muss. Und so war es dann auch tatsächlich.

Für meine Mutter, die zwischen den beiden Weltkriegen in einen Diplomatenhaushalt mit Domestiken und Haute-Couture hineingeboren wurde, aber später dann verarmt im Exil lebte, begann jetzt eine gute Zeit, in der sie nur noch für sich selbst sorgen musste. Nahezu dreißig schöne Jahre. Bis dann das Alter zuschlug. Sie war plötzlich auf einen Rollator angewiesen. Und sie, die nahezu jeden Tag in der Innenstadt einkaufen war, verließ plötzlich den Arabellapark nicht mehr. Im Rewe kaufte sie nur noch im Erdgeschoss ein und mied das Untergeschoss. Irgendwann verließ sie ihre Wohnung nicht mehr. Der Garten, den sie jahrzehntelang leidenschaftlich gepflegt hatte, wurde nicht mehr betreten. Dann fiel das Wohnzimmer weg. Und irgendwann verließ sie ihr Bett nicht mehr selbständig. 

Und so wie sich ihr Bewegungsfeld reduzierte, ließ auch ihre geistige Reichweite nach. Beginnende Demenz, die man als Sohn lange übersieht. Bis es dann nicht mehr ignoriert werden kann. Es beginnt mit dem schmutzigen Geschirr, das sich in der Spüle stapelt. Und dann findet man plötzlich, irgendwo versteckt, vollgeschissene Bettwäsche. Neun Jahre pflegten wir unsere Mutter daheim. Fütterten sie, wuschen sie, halfen ihr aufs Klo. Ein paar Jahre vor ihrem Tod stellte sie das Reden ein. Und wir kommunizierten nur noch über Blicke. Was soll man auch reden, wenn bei den intimsten Dingen plötzlich Mutter und Kind die Rollen tauschen. Und selbst mit Dritten zog eine Sprachlosigkeit ein, was meine Mutter betraf. Zu absurd war vieles. Etwa als die trockene Haut meiner Mutter immer mit Kokosnussöl eingerieben werden sollte. Ich zur gleichen Zeit eine Freundin hatte, die aufgrund ihrer Allergien Kokosnussöl als Gleitmittel nutzte. Und niemals zuvor oder danach ich etwas mit Kokosnussöl zu tun hatte, bis auf wenige Monate in dieser Konjunktion.

Sprachlosigkeit muss aber nicht zwingend schlecht sein. Mit meinem Bruder Dinu verstand ich mich auch ohne Worte. Wir sprachen kaum. Aber wir verstanden uns. Er war vielleicht der einzige, aber mit Sicherheit der letzte, dem ich mich nie erklären musste. Mit dem ich dieselbe Heimatlosigkeit teilte. Dabei waren wir grundverschieden. Er offen, freundlich, positiv. Ich verschlossen, misstrauisch, überkritisch. Wenn ich ihm eine böse Beobachtung zuraunte, plauderte er sie im nächsten Augenblick gegenüber dem Objekt meiner Kritik aus. Aber nicht etwa, um mich hinzuhängen, sondern um das Gespräch zu eröffnen. Und nie reagierte jemand böse auf meine weitergetragenen Bosheiten, weil die so entwaffnende Freundlichkeit meines Bruders selbst meiner Häme jede Schärfe nahm.

Ich bin mir nicht sicher, ob er mich tatsächlich erkannt hat, als ich ihn Mitte Oktober im Krankenhaus besuchte. Halb dämmerte er mit geschlossenen Augen vor sich hin. Bekam aber immer wieder durchaus mit, was um ihn herum geschah und äußerte sich dann plötzlich geistesgegenwärtig, mit dem ihm eigenen Schalk, um gleich darauf wieder wegzudämmern. Mal ein Auge geöffnet, mal beide Augen. Die „Rosenheim-Cops“ im Krankenhausfernseher verfolgend, die auch immer bei meiner Mutter liefen, als sie bettlägerig war.

An jenem Nachmittag in Wiesbaden war Dinu teilweise noch recht agil. Saß er erstmal im Rollstuhl, wusste er sich zu bewegen. Und als meine Schwägerin und ich eingetroffen waren, um ihn zu besuchen, trafen wir ihn erst einmal gar nicht an. Er war weder in seinem Bett, noch in seinem Zimmer oder gar auf der Station. Er war im Rollstuhl ausgebüxt. Und wir mussten das halbe Gebäude nach ihm absuchen, bis wir ihn dann im Erdgeschoss rollend fanden.

Als wir ihn später am Nachmittag, kurz bevor wir gingen, ein bisschen herumschoben, vermeinte ich auch zu hören, wir er mir ein „Dorinel“, kleiner Dorin, nachrief. Aber so leise, dass ich mir nicht sicher sein kann, ob er es tatsächlich rief. Ob er mich wiedererkannt hatte, einzuordnen wusste, in der grassierenden Unordnung seines Hirns.

Gemeinsam aßen wir noch etwas. Das Schlucken fiel ihm sichtlich schwer. Die Station hatte eigentlich auch verboten, ihm noch feste Nahrung zu geben. Aber er aß mit dem alten Appetit. Selbst wenn er sich dabei ständig verschluckte.

Das waren unsere letzten gemeinsamen Momente. Er durfte dann aus dem Krankenhaus noch ein paar letzte Wochen nach Hause, bevor er schließlich in einem Hospiz seine letzten Tage verbrachte und friedlich, in Anwesenheit seiner Frau, für immer einschlief.

(Foto mit der Barbie-Puppe: Peter Eising; Rest privat)

Mittwoch, 4. Dezember 2024

Feine erste Sätze (71)

„Dass ein Bayer nach Höherem strebt, ist nichts Besonderes.“

Bernhard Lohr in seinem Artikel über das Neue Schloss Schleißheim und dessen Erbauer Kurfürst Max Emanuel in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 4. Dezember 2024.

Münchner Bars, Boazn, Cafés, Kneipen und Restaurants zwischen den Jahren

Same procedure as every year – und hier in meinem Blog seit nunmehr 2008 Jahr für Jahr aufgelistet: Nicht nur viele meiner Lieblingslokale schließen zwischen den Jahren, ganz München scheint die Koffein- und Alkoholjunkies auf kalten Entzug setzen zu wollen. 
Liegt's nur daran, daß die studentischen Servicekräfte daheim bei Mami Weihnachten feiern, oder gibt es zwischen Heiligabend und Dreikönigstag tatsächlich zu wenig Gäste, als daß es sich für Wirt*innen lohnte, aufzusperren? 
Immerhin haben wir so Gelegenheit, rund um Silvester aus der Routine auszubrechen und auch mal neue Lokale auszuprobieren. 
(Die Liste wird laufend aktualisiert! Vorschläge und ergänzende Informationen sind willkommen.)
  • Alter Simpl Heiligabend geöffnet, Weihnachten ab 14 Uhr geöffnet, Silvester geöffnet, Neujahr geschlossen.
  • Altes Hackerhaus Heiligabend von 11 bis 16.30 Uhr geöffnet, Weihnachten von 11 bis 23 Uhr, Silvester von 11 bis 2 Uhr und Neujahr von 11 bis 23 Uhr.
  • Andechser am Dom Heiligabend von 10 bis 17 Uhr geöffnet, am 1. Weihnachtstag von 10 bis 23.30 Uhr, am 2. Weihnachtstag geschlossen, Silvester von 10 bis 17 Uhr geöffnet und Neujahr geschlossen.
  • Anna Bar Vom 22. Dezember bis 6. Januar geschlossen.
  • Augustiner am Dom Heiligabend bis 16 Uhr geöffnet, Weihnachten, Silvester und Neujahr von 11 bis 22 Uhr.  
  • Augustiner am Platzl Heiligabend von 10 bis 14 Uhr geöffnet, am 1. Weihnachtstag geschlossen, am 2. Weihnachtstag von 10 bis 23 Uhr geöffnet, Silvester von 10 bis 18 Uhr und Neujahr vo 10 bis 23 Uhr.
  • Augustiner Klosterwirt Heiligabend von 10 bis 15 Uhr geöffnet, Weihnachten geschlossen, Silvester von 9.30 bis 23.30 Uhr geöffnet und Neujahr von 9.30 bis 24 Uhr.
  • Augustiner Stammhaus Heiligabend von 10 bis 15 Uhr geöffnet, am 1. Weihnachtstag geschlossen, am 2. Weihnachtstag und Silvester von 10 bis 22 Uhr geöffnet und Neujahr von 11 bis 22 Uhr.
  • Ayinger am Platzl Heiligabend von 11 bis 15 Uhr geöffnet, Weihnachten, Silvester und Neujahr von 11 bis 23 Uhr.
  • Baader Café Heiligabend und am 1. Weihnachtstag geschlossen, am 2. Weihnachtstag ab 18 Uhr geöffnet, Silvester bis 17 Uhr geöffnet, Neujahr ab 12 Uhr.
  • Barrio Olga Benario Heiligabend ab 19 Uhr geöffnet.
  • Bartu (Türkenstraße) Vom 16. Dezember bis Ende Januar geschlossen.
  • Bartu (Wilhelmstraße) Heiligabend von 11 bis 16 Uhr geöffnet, Weihnachten geschlossen, Silvester von 11 bis 21 Uhr geöffnet und Neujahr ab 14 Uhr. 
  • Julius Brantner (Kreuzstraße) Heiligabend von 8 bis 14 Uhr geöffnet und Silvester von 8 bis 15 Uhr. Vom 25. bis 30. Dezember geschlossen.
  • Julius Brantner (Nordendstraße) Heiligabend und Silvester von 8 bis 14 Uhr geöffnet. Vom 25. bis 30. Dezember geschlossen.
  • Bratwurstherzl am Viktualienmarkt Heiligabend von 10 bis 16 Uhr geöffnet, Weihnachten geschlossen, Silvester von 10 bis 23 Uhr geöffnet, Neujahr geschlossen. 
  • Brenner Heiligabend und Weihnachten von 8.30 bis 1 Uhr geöffnet, Silvester ab 8.30 Uhr mit open end und Neujahr von 12 bis 1 Uhr.
  • Brown's Tea Bar Heiligabend und am 1. Weihnachtstag geschlossen, am 2. Weihnachtstag von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
  • Cabane Vom 22. Dezember bis 6. Januar geschlossen.
  • Cafédotkom Vom 23. Dezember bis 7. Januar geschlossen.
  • Charlatan Bar Heiligabend, am 1. Weihnachtstag, Silvester und Neujahr geschlossen. Vom 26. bis 28. Dezember geöffnet.
  • Café Clara Vom 23. bis 30. Dezember geschlossen.
  • Cœur by Fede & Phil Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag geschlossen.
  • Condesa Bis 7. Januar geschlossen.
  • Corleone Heiligabend von 20 bis 4 Uhr geöffnet. Silvester ab 21 Uhr.
  • Cotidiano Heiligabend von 9 bis 15 Uhr geöffnet, Weihnachten und Silvester von 9 bis 18 Uhr, Neujahr von 10 bis 18 Uhr.
  • Déjà bu? Vom 22. Dezember bis 6. Januar geschlossen.
  • Dompierre Heiligabend und Silvester von 7 bis 14 Uhr geöffnet, Weihnachten und Neujahr geschlossen.
  • Donisl Heiligabend von 11 bis 15 Uhr geöffnet, Weihnachten geschlossen, Silvester von 11 bis 15 Uhr sowie mit Menüzwang von 18 bis 2 Uhr (Dine, Wine & Dance) geöffnet, Neujahr geschlossen.
  • Dukatz Klenzestraße Heiligabend und Silvester von 7.30 bis 14 Uhr geöffnet, Weihnachten und Neujahr geschlossen.
  • Faun Weihnachten und Silvester geöffnet.
  • Fux Heiligabend von 10 bis 15 Uhr geöffnet, Weihnachten geschlossen, am 27. Dezember von 17 bis 1 Uhr geöffnet, am 28. Dezember von 11.30 bis 1 Uhr, am 29. Dezember von 11.30 bis 24 Uhr, am 30. Dezember von 17.30 bis 24 Uhr, Silvester von 17.30 bis 1 Uhr, Neujahr geschlossen, am 2. und 3. Januar von 17.30 bis 24 Uhr. 
  • Gans am Wasser Heiligabend geschlossen. Am 1. Weihnachtstag und Neujahr von 12 bis 18 Uhr geöffnet, vom 26. bis 31. Dezember von 19 bis 18 Uhr.
  • Gegenüber Vom 23. Dezember bis 7. Januar geschlossen.
  • Ginkgo Bar Heiligabend, Weihnachten und Silvester geschlossen.
  • Götterspeise Heiligabend von 8 bis 13 Uhr geöffnet und Silvester von 9 bis 13.30 Uhr. 
  • Goldmarie Vom 22. Dezember bis 1. Januar geschlossen.
  • Havana Club Heiligabend und Silvester geschlossen. Weihnachten ab 21 Uhr geöffnet.
  • Haxengrill Heiligabend von 11 bis 16 Uhr geöffnet, Weihnachten, Silvester und Neujahr von 11 bis 23 Uhr.
  • The High Silvester von 13 bis 19 Uhr geöffnet.
  • Hofbräuhaus Heiligabend von 10 bis 24 Uhr geöffnet, Weihnachten und Silvester von 11 bis 24 Uhr und Neujahr von 12 bis 24 Uhr.
  • Hungriges Herz Vom 23. bis 25. Dezember geschlossen, am 2. Weihnachtstag geöffnet.
  • Café Ignaz Vom 23. Dezember bis 2. Januar geschlossen. Am Dreikönigstag geöffnet.
  • Jaded Monkey Vom 23. Dezember bis 6. Januar geschlossen.
  • Café Jasmin Heiligabend von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Am 1. Weihnachtstag geschlossen. Am 2. Weihnachtstag von 10 bis 1 Uhr geöffnet, Silvester von 10 bis 18 Uhr und Neujahr von 11 bis 1 Uhr.
  • Katzentempel Heiligabend und Weihnachten geschlossen, Neujahr von 13 bis 20 Uhr geöffnet.
  • Kilians Irish Pub Heiligabend und am 1. Weihnachtstag von 15 bis 1 Uhr geöffnet, am 2. Weihnachtstag von 16 bis 1 Uhr, Silvester von 11 bis 3 Uhr und Neujahr von 16 bis 1 Uhr.
  • Klenze 17 Heiligabend von 19 bis 1 Uhr geöffnet (nur Bar), am 1. Weihnachtstag geschlossen, am 2. Weihnachtstag von 17 bis 1 Uhr geöffnet, Silvester und Neujahr zu.
  • Königin 43 Vom 23. Dezember bis 7. Januar geschlossen.
  • LAX Eatery Vom 19. Dezember bis 3. Januar geschlossen. 
  • Lindwurmstüberl Heiligabend und Silvester geschlossen.
  • Little London Heiligabend, Weihnachten, Silvester und Neujahr geschlossen.
  • Lo Studente Heiligabend und Weihnachten geschlossen.
  • Lotus Lounge Am 23. Dezember ab 17 Uhr geöffnet, Heiligabend und Weihnachten geschlossen, vom 27. Dezember bis Neujahr ab 17 Uhr geöffnet.
  • Café Luitpold Heiligabend von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Weihnachten von 9 bis 20 Uhr, Silvester von 8 bis 16 Uhr sowie ab 19 Uhr mit Reservierung. Neujahr geschlossen.
  • Maelu Am 23. Dezember von 10.30 bis 19 Uhr geöffnet, Heiligabend von 10 bis 14 Uhr, Weihnachten geschlossen.
  • Mamma Bao (Adalbertstraße) Heiligabend geschlossen, Weihnachten von 11.30 bis 21 Uhr geöffnet, Silvester von 11.30 bis 16 Uhr und Neujahr von 15 bis 21 Uhr.
  • Mamma Bao (Augustenstraße) Heiligabend geschlossen, Weihnachten von 11.30 bis 15 sowie 17.30 bis 22 Uhr geöffnet, Silvester von 11.30 bis 16 Uhr sowie Neujahr von 16 bis 22 Uhr.
  • Man Fat Am 27. Dezember und Neujahr geschlossen.
  • Man vs. Machine (Müllerstraße) Heiligabend und Weihnachten geschlossen. Silvester bis 14 Uhr und Neujahr ab 10 geöffnet.
  • Bei Mario Vom 23. Dezember bis 7. Januar geschlossen.
  • Conditorei Mische – Café an der Isar Vom 23. bis 26. Dezember geschlossen, Silvester von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet und Neujahr von 11 bis 18 Uhr. Am 2. Januar geschlossen.
  • Nebenan (vormals Barer 61) Vom 23. Dezember bis 7. Januar geschlossen.
  • Nürnberger Bratwurst Glöckl Heiligabend von 10 bis 16 Uhr geöffnet, am 1. Weihnachtstag geschlossen, am 2. Weihnachtstag von 17 bis 23 Uhr geöffnet, Silvester von 10 bis 24 Uhr und Neujahr von 17 bis 23 Uhr.
  • Occam Deli Heiligabend von 8 bis 14 Uhr geöffnet, Weihnachten von 10 bis 17 Uhr. Silvester ab 19 Uhr Abschlussparty („no menu, no reservation, no regrets“). Ab 1. Januar geschlossen.
  • Palast der Winde Heiligabend, Weihnachten und Silvester ab 17.30 Uhr geöffnet.
  • Café Paulo Heiligabend von 9 bis 14 Uhr geöffnet (kein Frühstück), am 1. Weihnachtstag geschlossen, am 2. Weihnachtstag von 9 bis 19 Uhr geöffnet.
  • Pepenero (Hans-Sachs-Straße) Heiligabend geschlossen, Weihnachten und Neujahr ab 16.30 Uhr geöffnet.
  • Pfälzer Residenz Weinstube Heiligabend von 10 bis 16.30 Uhr geöffnet, am 1. Weihnachtstag geschlossen, am 2. Weihnachtstag von 11 bis 0.30 Uhr geöffnet, Silvester von 11 bis 16.30 Uhr und Neujahr von 16 bis 0.30 Uhr.
  • Pommes Boutique Am 23. Dezember von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Heiligabend, Weihnachten und Neujahr geschlossen. Vom 27. bis 30. Dezember sowie 2. bis 6. Januar zwischen 12 und 18 Uhr geöffnet, Silvester von 12 bis 16 Uhr.
  • Der Pschorr Heiligabend von 10 bis 14 Uhr geöffnet, am 1. Weihnachtstag geschlossen, am 2. Weihnachtstag, Silvester und Neujahr von 11 bis 23 Uhr geöffnet.
  • Roody Tanzcafé Giesing Am 2. Weihnachstag ab 19 Uhr geöffnet. 
  • Ruffini Das Café bleibt Heiligabend, Weihnachten und Silvester geschlossen. Neujahr ab 12 Uhr geöffnet. Die Bäckerei ist Heiligabend und Silvester von 9 bis 11 Uhr zur Abholung von bis 21. Dezember vorbestellten Kuchen und Baguettes geöffnet.
  • Rumpler Vom 23. Dezember bis 2. Januar geschlossen.
  • SAM (Maxvorstadt) Heiligabend, Weihnachten und Neujahr geschlossen.
  • SAM (Westend) Heiligabend, Weihnachten, Silvester und Neujahr ab 18 Uhr geöffnet.
  • Sax Heiligabend und Weihnachten geschlossen, am 27. Dezember ab 17 Uhr geöffnet, Silvester auf und Neujahr ab 11 Uhr geöffnet. 
  • Schall & Rauch Heiligabend und am 1. Weihnachtstag geschlossen, am 2. Weihnachtstag ab 17 Uhr geöffnet, Silvester und Neujahr geschlossen.
  • Schelling-Salon Vom 18. Dezember bis 8. Januar geschlossen.
  • Schmock Heiligabend geschlossen, Weihnachten von 17 bis 23 Uhr geöffnet, am 27. Dezember ab 17 Uhr, Silvester von 16 bis 22 Uhr, am 5. und 6. Januar ab 16 Uhr.
  • Schwarzer Hahn Am 23. Dezember, Heiligabend, 27. und 28. Dezember sowie Silvester geöffnet, Weihnachten, am 30. Dezember und Neujahr geschlossen.
  • Der Spöckmeier Heiligabend von 11 bis 16 Uhr geöffnet, Weihnachten geschlossen. Silvester von 11 bis 23 Uhr geöffnet, Neujahr geschlossen.
  • Stadion an der Schleißheimer Straße Vom 23. Dezember bis 9. Januar geschlossen.
  • Substanz Vom 22. bis 26. Dezember geschlossen, Silvester geöffnet.
  • Takumi (Occamstraße) Vom 23. Dezember bis 2. Januar geschlossen.
  • Takumi (Viktualienmarkt) Vom 24. Dezember bis 2. Januar geschlossen.
  • Tam Tam Treppenbar Vom 22. bis 30. Dezember geschlossen.
  • El Tato Bar Vom 22. Dezember bis 6. Januar geschlossen.
  • Trachtenvogl Am 23. Dezember von 9 bis 15 Uhr geöffnet, Heiligabend und Weihnachten geschlossen, Silvester von 9 bis 15 Uhr geöffnet und Neujahr von 14 bis 22 Uhr.
  • Türkenhof Heiligabend von 11 bis 16 Uhr geöffnet, Weihnachten von 11 bis 24 Uhr, Silvester von 11 bis 1 Uhr.
  • Tushita Teehaus Am 1. Weihnachtstag und Silvester von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
  • The Victorian House Heiligabend und Weihnachten geschlossen, Neujahr von 11.30 bis 17 Uhr geöffnet.
  • Yuyumi (Fraunhoferstraße) Heiligabend geschlossen, Weihnachten von 12 bis 22 Uhr geöffnet, Silvester geschlossen, Neujahr von 13 bis 22 Uhr geöffnet. 
  • Zum Wolf Heiligabend und Weihnachten geöffnet, Silvester 13-Jähriges ab 20 Uhr. Neujahr geschlossen.

Montag, 2. Dezember 2024

Söder kokettiert mit einer Rückkehr zum Bayerischen Rundfunk

Wenn es schon mit dem zweiten Staatsexamen nicht geklappt hat und man kein Volljurist ist, bleibt immer noch die solide Ausbildung beim Bayerischen Rundfunk. Und so kokettierte Ministerpräsident Markus Söder diesen Herbst wiederholt mit der Möglichkeit, nach Ende seiner politischen Karriere als Redakteur zum BR zurückzukehren, wo er auch sein Volontariat abgeschlossen hatte.

Ob bei der Eröffnung der Medientage München (Foto) oder beim Festakt in Ingolstadt zum 75-jährigen Bestehen des Deutschen Journalisten-Verbands: Nahezu wortgleich erinnerte er an seinen Rückkehranspruch gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.

„Ich war mal früher beim Bayerischen Rundfunk, also vor … Jahrhunderten. (…) Ich bin ein Kind des Öffentlich-Rechtlichen, ich habe volontiert beim Bayerischen Rundfunk. Deswegen ist meine Liebe auch unendlich groß. Es könnte theoretisch auch passieren, dass wenn Wählerinnen und Wähler anders entscheiden, dass ich dann wieder zurück müsste. Ich habe den damaligen Intendanten, Professor Scharf gefragt: Was würde man denn mit so einem wie mir machen, wenn er wieder zurückkommt? Er zog damals an der Pfeife, das war damals noch erlaubt, und sagte: Weit, weit weg. Ich wäre wahrscheinlich Korrespondent für die Mongolei und Kirgisistan geworden.“

Wobei unklar ist, ob es gegebenenfalls bereits so im Redemanuskript stand oder er sich frei improvisierend wiederholte. Die Staatskanzlei wollte dazu keine Auskunft geben.

Söders Rückkehranspruch regelt das Bayerische Abgeordnetengesetz in Artikel 2: Zum Schutz der freien Mandatsausübung ist unkündbar, wer – so wie Söder erstmals 1994 – in den Landtag gewählt wird. 

Und so bestätigt auch der Bayerische Rundfunk auf Nachfrage: „Sollte Markus Söder zurückkehren, wäre der BR gesetzlich verpflichtet, im Rahmen des dann aktuellen Stellenplans eine Möglichkeit zu finden – orientiert an seiner Position zum Zeitpunkt des Ausscheidens 1994 als festangestellter Redakteur. In den letzten 30 Jahren haben sich programmliche Anforderungen und redaktionelle Zuschnitte weiterentwickelt, die Modalitäten müssten entsprechend besprochen werden.“

Söder wäre übrigens nicht der erste prominente Rückkehrer. Ulrich Wilhelm zog es nach seinem Ende als Merkels Regierungssprecher auch zum Haussender zurück. Aber dann gleich als neuer Intendant. Der Volljurist und Absolvent der Deutschen Journalistenschule war aber zuvor nie Redakteur gewesen, sondern nur freier Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks

Wochenplan (Updates)

Autogipfel der bayerischen Staatsregierung / Upside East; Anhörung zum umstrittenen Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut / Bundestag & Bundestag-TV; Verleihung der oberbayerischen Integrationspreise / Regierung von Oberbayern; Verleihung der Bayerischen Kunstförderpreise / Theater am Gärtnerplatz; Thomas Kraft liest aus „Der nackte Wahnsinn“ / Seidlvilla; Vernissagen Glitzerbox / Café Mari, Andy Warhol: „Portraits“ / Klüser, „Pixi – 70 Jahre kleine Bücher“ / Literaturhaus und Jahresgaben / Kunstverein; „Get Millie Black“ / Sky & Wow; Susanne Kennedy: „I am (a Strange Loop)“ – Vortrag über ihr Theaterkonzept und die Möglichkeiten digitaler Technologien / Akademie der Bildenden Künste; Die Antwoord / Zenith; Komparserie bei „Aktenzeichen XY … ungelöst“; Bericht des Staatsministers für Wissenschaft und Kunst Markus Blume zur Einrichtung einer gemeinsamen Schiedsgerichtsbarkeit für Rückgabestreitigkeiten über NS-Raubgut / Bayerischer Landtag & YouTube; Verleihung des Staatsehrenpreises für das bayerische Bäckerhandwerk / Residenz; Gewalt / Strøm; Verleihung des Tukan-Preises an Dana von Suffrin / Literaturhaus; „Responsible AI: Balancing Innovation and Ethics“ / Hochschule der Bundeswehr; Uraufführung „Living it up Way down“ der Iwanson International School of Contemporary Dance / Prinzregententheater; „Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen“ / Bayerisches Fernsehen; Polizeitag / Maritim; Verleihung der Bayerischen Verfassungsorden an Senta Berger, Michaela May u. a. / Maximilianeum; Eröffnung des Konzeptstores Loom / Marienplatz 8; Literatur-Saloon mit Dana von Suffrin / Ludwig-Maximilians-Universität; „Im Namen der Freiheit – Wie frei sind wir? Und wer ist wir?“ Eine Theaterversammlung mit Gündalein und Armin Nassehi / Kammerspiele; Verleihung der Augsburger Kunstförderpreise / Kleiner goldener Saal; European Cinemas Night: „Les Amours d'Anaïs“ / Theatiner; Sam Mendes' „The Franchise“ / Sky & Wow; Verleihung des Werner-Herzog-Filmpreises an Harley Chamandy für „Allen Sunshine“ / Filmmuseum; „Black Doves“ mit Keira Knightley / Netflix; „Filmstunde 23“ in Anwesenheit des Regisseurs Edgar Reitz / Theatiner; „Dakhil – Inside arabische Clans“ – Buchvorstellung mit Marcus Staiger & Mohamed Chahrour / Bellevue di Monaco; Kostümverkauf / Gärtnerplatztheater; Feierliche Jahressitzung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften / Herkulessaal; Brigitte Hobmeier & nouWell cousines: „Alles nur der Liebe wegen“ / Allerheiligen-Hofkirche; Kundgebung gegen die IAA / Max-Joseph-Platz; Adventssingen im Grünwalder Stadion; Dieter Geisslers „Wunderland der Liebe – Der große deutsche Sexreport“ (Drehbuch: Joe Hembus, Peter Hajek, Karlheinz Freynik) mit Sabine Clemens, Jürgen Drews, Otto Muehl u. a. / Werkstattkino; Mal Élevé / Muffathalle; Werner Herzogs „Nosferatu“ (Foto) mit Isabelle Adjani, Klaus Kinski, Bruno Ganz, Roland Topor und der Musik von Popol Vuh in Anwesenheit des Regisseurs / Filmmuseum

Dienstag, 26. November 2024

Feine erste Sätze (70)

„Dieses Buch erzählt eine Geschichte, die es so nicht noch einmal geben wird, schon weil es den Staat, in dem ich 35 Jahre gelebt habe, seit 1990 nicht mehr gibt.“

Angela Merkel in ihren heute erscheinenden Memoiren „Freiheit, Erinnerungen 1954–2021“.

Montag, 25. November 2024

Wochenplan (Updates)

Pop-up Micro Art Gallery / Rathaus; Kongress „Zukunft der Arbeit“ / Hoch5; Verlegung von 20 Stolpersteinen in der Herzog-Wilhelm-Straße / Sankt Michaelsbund; Jubiläumsabend 25 Jahre Galeriahaus in München-Riem; Französische Filmwoche / Theatiner; Papa-Benz-Opening; Charity Ausstellung zugunsten der Austrian Doctors mit einer Lesung von Sunnyi Melles / Thaddaeus Ropac Salzburg; David Schalkos „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ mit Lars Eidinger, Verena Altenberger, Sophie Rois, Moritz Bleibtreu, Udo Kier und Bela B / 3sat; Spatenstich für den Neubau des Zwinger- und Nebengebäudes der Polizeiinspektion Diensthundestaffel München; Previews und Kinostart von Jacques Audiards „Emilia Pérez“ mit Selena Gomez, Karla Sofía Gascón und Zoe Zaldaña (Foto); Preview von „Vena“ mit Regisseurin Chiara Fleischhacker, Produzentin Svenja Vanhoefer & Hilly Skoric (ihre Lebensgeschichte hat die Motive für das Drehbuch von Chiara geliefert) / Monopol; Demo gegen die IAA in München / Reiterdenkmal am Odeonsplatz; Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises an Katerina Gordeeva / Ludwig-Maximilians-Universität; Vernissagen Julian Schulz: „People of Fat Cat“ / Foyer des Carl-Orff-Saals im alten Gasteig, „Klartext ohne Worte“ – Jahresausstellung ver.di bildende Kunst / Kunstpavillon im Botanischen Garten, Nina E. Schönefeld: „No Future Hope“ / Lothringer 13 und Pressefoto Bayern 2024 / Maximilianeum; Das Politische Foyer: Wohnen – Podiumsdiskussion mit Dana von Suffrin, Ralph Henger, Joanna Kusiak und Markus Ostermair / VS Goethestraße 54; Symposium „Fotografie in München“ / Zentralinstitut der Kunstgeschichte; Vollversammlung des Münchner Stadtrats / Rathaus & Livestream; Lateinamerikanische Filmtage / Luise, Werkstattkino und HP8; C. Bernd Sucher liest aus seinem Buch „Unsichere Heimat. Jüdisches Leben in Deutschland von 1945 bis heute“ / Hochschule für Fernsehen und Film„Der Landtag im Gespräch“ mit Margarete Bause, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Renate Schmidt und Theo Waigel zum Thema „Lebende Legenden zur Lage der Nation“ / Maximilianeum; „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ / ARD; „Lass dich überwachen!“ / ZDF; Start-up Demo Night / Tonhalle; Helly Hansen Kollektionspräsentation / Helly Hansen Showroom; Tagung „Flucht, Vertreibung, Einwanderung – Strategien der Integration“ / Goethe-Institut; Ruffini on Tour: „Wie kreativ ist München?“ mit Charles Landry / Fat Cat im alten Gasteig; Benefizauktion originaler Illustrationen, Grafiken und Drucke von Bilderbuchkünstlern mit Christian Ude / Internationale Jugendbibliothek Schloss Blutenburg; Buchvorstellung und Podiumsgespräch zu Christian Schweppes „Zeiten ohne Wende: Anatomie eines Scheiterns“ mit ihm, Carlo Masala und Marie Agnes Strack-Zimmermann / Universität der Bundeswehr; Poetiksalon mit Slata Roschal / Monacensia; Angela Merkel zu Gast bei Maybritt Illner / ZDF„Kommunal? Digital! Nachhaltige Digitalprojekte für smarte bayrische Kommunen“ / Design Offices Atlas; Christian Ude versteigert Kunstwerke von Dieter Hanitzsch, Erwin Faber, Ludwig Gebhard, Günter Grass, Rolf Liese, Henning von Gierke, Max Mannheimer u. a. zugunsten des Künstlersozialwerks und der Stiftung Kolibri / Mohr-Villa; „Emerenz Meier - Daheim in Chicago? Polka, Jodeling und Heimatlieder“ mit dem Trio Drasch, Haas & Mayr / Amerikahaus; Store Opening México Mágico / Türkenstraße 96; Andere Bücher – Markt der unabhängigen Verlage / Literaturhaus; der queerfeministische Buchladen Glitch feiert Einjähriges; TSV 1860 vs. Hansa Rostock / Grünwalder Stadion & Bayerisches Fernsehen; Symposium „100 Jahre Literaturarchiv“ / Monacensia; Album Release von Speckmans „Noisemaker“ & Instore Session / Public Possession; Michel Friedman spricht mit Jan Philipp Reemtsma über Terror / Kammerspiele„Trakl-Sound“ mit Paula Beer, Florian & Maximilian Brückner, Max von der Groeben, Mo Issa, Tobias Moretti, Clemens Schick, Carin C. Tietze u. v. a. / Münchner Volkstheater