Freitag, 20. Juni 2008

Les Mads – Weder blond, noch Blog?

Eine erste Überraschung bot Burdas Jahresrückblick 2007 zumindest schon beim flüchtigen Blättern: Kölns erste Fashionista Julia Knolle ist darin nicht nur entblondet, der von ihr mit Jessica Weiss gegründete und von Heiko Hebig tatkräftig unterstützte Modeblog Les Mads wird in der Bilanz zwar als „neues Medienformat“ in einer Reihe mit dem DLD, hallo Hund oder MyLife vorgestellt – aber unter Meidung des B-Wortes Blog, das früher von Burdas digitalen Prätorianern ununterbrochen im Mund geführt wurde. Stattdessen wird nur nebulös von einer „Fashion-Website“ gesprochen. Sind Blogs in Huberts Reich jetzt endgültig out oder plant man in Köln Köln und Berlin ein neues Konzept?

Updates: Julias Xing-Profil entnehme ich gerade, daß sie von Köln nach Berlin gezogen und Redakteurin der Glam Media GmbH i.Gr., 10117 Berlin, ist. Nicht Redakteurin, sondern sogar Chef der deutschen Redaktion...

Sandy ist wieder da

Ich merke, ich war schon zu lange nicht mehr im Stüberl. So muß ich einer Pressemitteilung entnehmen, daß Sandy Meyer-Wölden aus New York nach München zurückgekehrt ist und jetzt hier ihr Glück als Schmuckdesignerin versucht. Beruhigend, daß selbst so ein Schmuckstück arbeitet und nicht nur Party macht...

Gelb ist das neue Schwarz


Wenn Karl Lagerfeld diese schicke Warnweste trägt, kann es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die ersten Moderedakteurinnen im Arabellapark so herumlaufen – vorausgesetzt es gibt sie auch in extra-small oder gleich in Kindergrößen. Für diejenigen Leser, die mit dem Welschen auf Kriegsfuß stehen: Die Kampagne der staatlichen Sécurité Routière propagiert die neue Westenpflicht für Autofahrer. „Es ist gelb, es ist häßlich, es paßt zu nichts. Aber es kann Ihr Leben retten“. Aber sollte nicht viel eher Lagerfelds Fahrer das Teil tragen?
Oder hat König Karl auf seine alten Tage nicht nur bei GTA Grand Theft Auto IV Geschmack am Benzingeruch gefunden? (Fashionistas können das Plakatmotiv mit der Schutzweste als pdf hier herunterladen.)

Donnerstag, 19. Juni 2008

Gartenmucke

Übermorgen werde ich ausnahmsweise meinen Maïs untreu und mich Gitanes Blondes widmen, die zusammen mit Yann Caillasse am Samstag auftreten. Und zwar an einem der schönsten Orte, den es in München gibt: Der Garten des Institut Français in der Kaulbachstraße, perfekte Location für Sommerliebeleien und bewährter Schauplatz für Filmfest- und Fußball-Stehrumchen. Heuer kommt zeitgleich auch noch die Fête de la Musique dazu.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Blinde Stellen

Einerseits schließe ich derzeit fast alle neuen Bekanntschaften über diesen Blog. Andererseits erlebe ich immer mehr, das ich nicht bloggen darf, kann oder will.

Myself: „Popa ist der Beste!“

Offenbar hat mich meine ehemalige Offenburger Chefin, Susanne Walsleben, in guter Erinnerung behalten. Jedenfalls schreibt sie in der aktuellen „myself“: „Popa ist der Beste!“, wenn das auch nicht direkt auf mich gemünzt ist, sondern auf „die neuen Popas“, ältere Männer, die im Opa-Alter Papa werden und „vielleicht die besseren Väter“ sind. Ich arbeite daran!

Bukowskiade


Natürlich ist Matt Dillon viel zu hübsch für eine Figur aus diesem alkoholgeschwängerten Zockermilieu, aber die Verfilmung von Charles Bukowskis „Faktotum“ („Factotum“?) ist stellenweise ebenfalls recht hübsch gelungen, und die (selbstzerstörerische?) Verweigerungshaltung bekommt durchaus noch mehr Brisanz, wenn sie eben nicht äußerlichen Nachteilen geschuldet ist, sondern aus tiefstem Herzen kommt. Heute um 22.55 Uhr auf arte – also nach der EM.

(Foto: ZDF/John Christian Rosenlund)

Dienstag, 17. Juni 2008

Hai Romania

Multitasking ist doch für Männer erfunden worden, meinte neulich eine Freundin. Rumänien – Niederlande live auf ZDF infokanal via Zattoo. Frankreich – Italien live in der großen Glotze. Die Rumänienfahne liegt bereit, und Blond ist hoffentlich die Zukunft.

Updates: Oh Gott, 1:0 für die Holländer. Ich mach's wie Woody Allen Peter Sellers in „What's new Pussycat“, wickle mich in die rumänische Fahne, setze mich in ein Boot, lasse mich auf die Isar hinaustreiben und verbrenne mich. So werde ich wenigstens aschblond. 2:0, okay, dann eben 2010.

„Freimann brennt“ – BR in den Miesen

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ heute in ihrer Spät-, der Lokalausgabe auf der Medienseite nachmeldet, sollen die Fernsehredaktionen des Bayerischen Rundfunks in Freimann ihren Etat bereits um zehn Millionen Euro überzogen haben. „Freimann brennt“, hieße es dazu im BR-Intranet. Der wöchentliche „Blickpunkt Sport“ mache deswegen eine kurzfristig anberaumte Zwangspause bis zum 11. August, weitere Sendungen wie „Kontrovers“ und die „Münchner Runde“ wären ebenfalls von einer vorübergehenden Abschaltung bedroht.

Montag, 16. Juni 2008

Barcamps für Frauen, Neulinge & alte Hasen

Facebook entnehme ich gerade, daß das Barcamp Munich bereits einen Termin für 2008 festgelegt hat: Das Wochenende vom 11. und 12. Oktober, also eine Woche nach Wiesn-Ende, wobei dieses Mal 99 Plätze für Rookies reserviert sind und die Anmeldungen entsprechend nach Neulingen und alten Hasen unterschieden werden. Sechs Wochen vorher steigt bei Holtzbrincks eLab das erste Barcamp für Frauen. Mein Barcamp findet täglich am 61er-Tresen statt...

Update: sueddeutsche.de im Gespräch mit Mirjam Mieschendahl über das von ihr organisierte Barcamp für Frauen.

Kommt jetzt die erste Abmahnung?

Vor einer Woche bin ich durch einen Kommentar darauf aufmerksam gemacht worden, daß es bei den Gründern des Nachtkonsum-Flohmarkts in der Unimensa offenbar zu Streitereien gekommen ist. Da ich den Kommentar juristisch bedenklich fand, habe ich ihn gelöscht, aber über den Vorgang gebloggt.

Nun bat mich Florian G. Liss gestern telefonisch und per Mail, den Blogeintrag zu löschen. Nicht etwa, weil darin falsche Tatsachen behauptet worden wären, sondern weil er den Vorgang als Privatangelegenheit empfindet, der mich und die „Öffentlichkeit“ nichts anginge.

„Ein Streit zwischen Geschäftsführern ist eine Privatsache“, meinte er zu mir. Nach dieser Logik wären die Wirtschaftsjournalisten und Lokalredakteure einen Teil ihrer Themen los, ganz davon zu schweigen, daß ich es schon berichtenswert finde, wenn der Nachtflohmarkt aufgrund solcher Querelen nicht mehr an seinem angestammten Platz, der Uni-Mensa, stattfinden sollte.

Wie konnte aus dem für ihre Idee preisgekrönten Quartett Tamara Klink, Teresa Friesinger, Florian Liss und Philipp Weigand in der Praxis eine Solonummer werden?

Daher bot ich Liss an, etwaige falsche Tatsachenbehauptungen zu korrigieren, und bat ihn um einen Interviewtermin, um die Angelegenheit weiter zu beleuchten. Wobei ich natürlich auch seine ehemalige GbR-Partnerin Teresa Friesinger um ihre Sicht der Dinge befragen würde.

Statt darauf einzugehen hat mir Liss jetzt schriftlich eine letzte Frist bis übermorgen gesetzt, sich aber bereits mit einem Anwalt beratschlagt und mir angedroht, mich wegen Verletzung seiner Privatsphäre, übler Nachrede und Denunziation zu belangen.

In einigen meiner 1678 Blog-Einträge hier (von den Zeitungsartikeln anderswo ganz zu schweigen) bin ich ja schon dem einen oder anderen ganz kräftig auf die Füße gestiegen, daß ich aber ausgerechnet jetzt von dieser Seite meine erste Abmahnung angedroht bekomme, überrascht mich doch.

Update zum Nachtkonsum 2009

Jack Bauer strikes again

Nächsten Montag geht's um 22.10 Uhr los mit den Doppelfolgen der sechsten Staffel von „24“ auf Pro Sieben.

(Foto: Twentieth Century Fox Film Corporation)

Bayern-Stammtisch

Wer nicht genug von seinem faktenreichen Geschwurbel kriegen kann: Morgen nachmittag ist Helmut Markwort ab 16 Uhr zu Gast bei Paul Breitners EM-Studio im Karstadt (vormals Hertie) am Hauptbahnhof.

Statt Twitter (9)

So bekomme ich meine präsenile Bettflucht in den Griff: Statt gegen Mitternacht ins Bett zu gehen und zwischen 5 und 6 Uhr morgens wach zu werden, bin ich gestern erst gegen 2 Uhr früh ins Bett und heute kurz nach 7 aufgestanden. Macht brutto nicht mehr Schlaf, klingt aber weniger dramatisch.

Kein Journalismus ohne Wettbewerbsverzerrung

Wer schon einmal im Flieger stapelweise Burda-Titel entdeckt, von freundlichen Hostessen die „Welt am Sonntag“ geschenkt erhalten, ein „SZ“-Probeabo aufgeschwätzt bekommen oder sich nur gewundert hat, warum die „Frankfurter Allgemeine“ zuhauf in Münchner Cafés kostenlos ausliegt, der weiß, daß die Vertriebsabteilungen deutscher Printtitel oft weit einfallsreicher sind als die Redakteure. Ohne den Geschäftsführer einer Stadtzeitung zu vergessen, der sich ein Kinderstempelset gekauft hat, um Kioskquittungen zu fälschen. Aber ich will gar nicht von Vertriebsmethoden reden, um mich über Hans-Jürgen Jakobs zu echauffieren, der sich als Chefredakteur von sueddeutsche.de in „Horizont“ (via Rivva) tatsächlich beklagt hat, daß die Konkurrenz durch Suchmaschinenoptimierung „journalistische Wettbewerbsverzerrung“ betreibe. Denn Suchmaschinenoptimierung ist für das Internet so selbstverständlich und journalistisch wie eine einprägsame Headline oder eine pfiffige Illustration im Print. Information, die hilft, den Inhalt zu verkaufen. Und statt „eine Konvention über statthafte und unstatthafte Maßnahmen“ der Verlagshäuser zu fordern, sollten die Schnarchnasen von der SZ online vielleicht weniger am Viktualienmarkt herumhängen, stattdessen einfach mal zu kapieren versuchen, wie das Internet funktioniert (zum Beispiel: SEO oder outgoing links!) und generell mit ihren Stories etwas schneller in die Gänge kommen.

(Foto: Lukas Barth/news aktuell für den Media Coffee)

Sonntag, 15. Juni 2008

Statt Twitter (9)

Wie erklärt man einem Kleinkind, daß man Single ist? Neuerdings pflückt meine dreieinhalbjährige Patentochter Blumen, sammelt Beeren, zeichnet Bilder und all das stets für meine Freundin... Als wir heute morgen telefonierten, bat sie mich, meine Freundin zu holen, damit sie mit ihr sprechen könne. Ich habe ihr gesagt, daß ich keine hätte. Was blieb, war ein schaler Nachgeschmack.

Samstag, 14. Juni 2008

Puma-Zulieferer mißhandelt Mitarbeiter

„Unmenschliche Zustände“ herschen bei einem Puma-Zulieferer in China vor, wie das Unternehmen jetzt gegenüber der „Wirtschaftswoche“ bestätigen mußte. Die Vorwürfe, die die Bürgerrechtsorganisation China Labor Watch am Montag präsentieren wird, reichen von wöchentlich 20 unbezahlten Überstunden (Puma: „freiwillig“) über gesundheitsschädigende Arbeitsbedingungen bis zu Mißständen bei der Lohnzahlung, Kranken- und Unfallversicherung.

(Foto: Puma)

Hai Süddeutsche

Erst wünscht uns die „SZ“-Sportredaktion bereits vor EM-Beginn, daß wir ins Viertelfinale kommen. Dann deutet Fußballgötterbarde Guido Schröter gestern in seinem EM-Comic (13.6.!) an, daß Italien gegen Rumänien nur gewinnen könne, wenn sie den Schiri schmieren. Und heute sind wir nun schon die „Geheimfavoriten“ der Europameisterschaft. Weiter so!

Statt Twitter (8)

„In welcher Spelunke steckst Du? Du bist offline!?“, ein vorwurfsvoller Telefonanruf.

Der Pate IV (ft. DJ Attac & Kamerakino)

Heute abend steht natürlich erst einmal der Fußball auf dem Programm, und vielleicht Marcus Ammons Geburtstagsparty im Maximilianeum, aber auf jeden Fall schaue ich als einer von 672 Paten auch im Werkraum der Münchner Kammerspiele vorbei, wo ab 20 Uhr die Flüchtlingskampagne „save me - eine stadt sagt ja“ einen bunten Abend feiert: „Die hässliche Zuschauertribüne werfen wir raus, dafür gibt es einen Club mit Bar, wir stellen die Kampagne vor, René Dumont vom Ensemble liest u. a. aus dem großartigen Weltbestseller „Wie der Soldat das Grammofon repariert" von Saša Stanišić, Kamerakino spielen live ihre brandneue Platte und danach legt ein All-Star-Team auf“: Albert Pöschl (Munich Rumble), Pollyester (ZomboCombo), Tobi (Pimpernel), vielleicht Schorsch Kamerun (Goldene Zitronen) plus Hagen Pfaff (Attac). Der Eintritt ist – ungewöhnlich genug für die Kammerspiele – frei!

Schräger Samstag

Erst ist Google wiederholt down, dann funktioniert der Webmailer von T-Online nicht mehr, und offenbar gibt es samstags in München keine „Welt“ zu kaufen. Die „Welt kompakt“ erscheint eh nur Montag bis Freitag, und in den Kiosken ist heute nirgends eine klassische „Welt“ zu finden, aber von der „taz“ über die „Neue Zürcher Zeitung“ bis zur „Frankfurter Rundschau“ alles, was wichtig ist. Vielleicht am Hauptbahnhof? Ich kann so nicht arbeiten...

Freitag, 13. Juni 2008

Welches Blond soll's denn sein?

Jetzt also noch Dienstag abend gegen die Niederlande, die von Rumänien in der Qualifikationsgruppe G zur EM bereits einmal besiegt worden ist und denen meine Jungs ein anderes Mal ein Unentscheiden abrangen. Wenn ich das auf die Schnelle rechne, wäre Rumänien mit einem Sieg gegen die Holländer sicher weiter und selbst ein Unentschieden würde reichen, wenn Frankreich und Italien ihrerseits auch unentschieden spielen. So langsam sollte ich mir einen blonden Farbton aussuchen, falls ich mein Gelübde einlösen muß. Wie wäre es mit dem Furtwängler-Blond (Nuance 8.13 Helles Beige-Blond)?

(Foto: obs/L'Oréal)

Who cares: Der vermeintlich 1. Europäische Podcast-Wettbewerb

Zig Podcasts aus zwölf europäischen Ländern konkurrieren beim von Olympus gepowerten European Podcast Award in den Kategorien Personality, non Profit, Business und Professional ums nationale Treppchen und den Gesamtsieg. Das Publikum kann seine Favoriten hochklicken, aber über die endgültige Preisvergabe entscheidet eine Jury. Aus Deutschland sind beispielsweise Alex Wunschel (mehrfach mit Pimp my brain und Tellerrand), Tobbi und Andrea W. neben dem TÜV Süd, WDR 5 oder NDR Kultur bereits im Rennen, aber bis Mitte September sind noch Eigenbewerbungen möglich. Außer Sachpreisen und der Ehre gibt's bei der Preisverleihung im Oktober aber nichts zu holen... Offen gesagt habe ich schon längst den Durchblick bei all den Blog- und Podcast-Wettbewerben verloren, aber es freut mich immer noch, wenn ein Konzern wie Olympus das Medium so hoch einschätzt, um drumherum eine PR-Kampagne zu basteln.

Akademischer Trackback

Steigt jetzt mein Pagerank?

850 München-Tips

Sonst kann man sich die groß beworbene Stadt-Beilage der „Abendzeitung“ gut und gerne sparen, aber zum Stadtgeburtstag haben Adrian Prechtel und seine Mannen heute 850 700 und ein paar zerquetschte, wenn man die Dubletten abzieht, München-Tips (Fleischpflanzerl wie von Mama, eine ziemlich nett Cocktailbar mit tollem Ausblick, die einzig wahren Röhrenjeans, die ungewöhnlichste Reliquie) auf 24 Seiten versammelt. Eine saugute Fleißarbeit mit vielen Insider-Informationen, einigen streitbaren Entscheidungen, nur wenigen Plattitüden und gelegentlichen Widersprüchlichkeiten: gibt's die leckerste Currywurst jetzt im Stadion an der Schleißheimer Straße oder beim Bergwolf? Und ist das Maxim wirklich so gut, um es gleich doppelt anzupreisen als N° 155 und 309? (Nur eine mehrerer Dubletten.)

Mysteriös der Tip N° 586: „Dem Barmann im Barer 61 sein Herz ausschütten – denn der Nachwuchsautor weiß zu jeder Lebenssituation ein prominentes Zitat.“ Hat da jemand f.k. kennengelernt und das 47er mit dem 61er verwechselt – oder schreibt Barry heimlich an seinem Erstlingsroman? Keine Verwechslung dagegen N° 733: „Die schönsten Studentinnen der Stadt sind die Bedienungen im Barer 61.“

Last but not least noch ein Satz zu N° 848, dem Café Perversi: „Wer dem Besuch aus Berlin das München-Vorurteil bestätigen will: das Café Pavesi in der Türkenstraße – Supertussen, deren Besitzer und deren Leistungsträgerautos.“

Mittwoch, 11. Juni 2008

Café-Frevel Fernseher

Als ob die Flachbrettschirme noch nicht allgegenwärtig wären, haben jetzt auch das 47er und 61er aufgerüstet. Ich könnte damit leben, wenn da nur die Spiele gezeigt werden würden, aber die Glotzen laufen natürlich auch zwischendurch – und im 61er steht der digitalen Bohème deswegen nur noch eine Steckdose zur Verfügung – und wenn der Ventilator läuft, gar keine mehr. Spendet jemand einen Mehrfachstecker?

Austro-Kicker

So kann das mit dem österreichischen Fußball auch nichts werden...

Statt Twitter (7)

Vom Traffic her hat's sich noch nicht so recht rentiert, das Innsbrucker EM-Stadion zu sponsern...

Pillow Talk

Süddeutsche Zeitung: Wenn sich Privatheit verlagert, wo verlagert sie sich hin? Ist der Computer oder die Festplatte das, was früher das Schlafzimmer war?

Winfried Hassemer:
Der Computer ist bei vielen ein ausgelagerter Teil des Körpers, oder jedenfalls ein ausgelagertes Tagebuch. Die vom Staat zu schützenden Innenräume werden andere – aber der Mensch braucht diese Innenräume.“

Aus dem ganzseitigen Interview mit Winfried Hassemer, dem bisherigen Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts, in der heutigen „SZ“

Montag, 9. Juni 2008

Hai daheim

Hai Romania! Und wo wollten wir den Grottenkick sehen? Natürlich beim Rumänen, also auf in Gabriel's Restaurant an der Leopoldstraße, wo es tatsächlich ganz authentisch zuging, als ob ich mich in eine Bukarester Gastrofalle verirrt hätte: Von wegen „Treffpunkt für nette Leute. In lockerer und legerer Atmosphäre. Mit einem Hauch von Eleganz.“ 20 Minuten vor Anpfiff noch überwiegend leer, aber alle Tische als reserviert gekennzeichnet. Schlecht gelaunte Kellnerinnen und ein Geschäftsführer, die offenbar keine Gäste wünschen, ich fühlte mich gleich wie in einem dieser postsozialistischen Restaurants, wo der alte Trübsinn herrscht. Wo jede Pizzeria, jedes Bistro, jeder Pub das Unmögliche möglich machen würde, man zusammenrücken, irgendwelche Sitzgelegenheiten organisieren würde, wird man beim Rumänen gelangweilt abgewiesen und dann doch gnadenhalber zum Warten aufgefordert – natürlich im Stehen. Muß wirklich nicht sein. Dann eben flugs nach Hause und dort improvisiert.

Zoff bei den Nachtkonsum-Gründern?

Ein anonymer Kommentator hat heute hier und in einem meiner anderen Blogs heftige Vorwürfe gegen einen der beiden bisherigen Veranstalter des Nachtflohmarkts in der Unimensa erhoben. Offenbar hat sich die GbR aufgelöst, und es gibt Streit um die Einnahmen vom letzten Mal und das weitere Geschäftsverhältnis. Der Kommentar hat leider beleidigenden Charakter gehabt, weshalb ich ihn löschen mußte, da er anonym war und keine Belege bot für die darin geäußerten strafrechtlich relevanten Vorwürfe.

„Man beachte zB das neue Impressum auf www.nachtkonsum.com, wo nicht mehr die nachtkonsum GbR als Veranstalter genannt wird, sondern nur noch Herr L.“

Laut dem Kommentator wird es „daher in der Mensa in Schwabing leider keinen Nachtflohmarkt mehr geben, was ich persönlich sehr bedauerlich finde.“

Updates: Drohende Abmahnung gegen diesen Blogeintrag.
Der Nachtkonsum 2009.

Rechtssicherheit versus Verfassung

Nachdem das Bundesverfassungsgericht der Stadt München untersagt (BVerfG, 1 BvR 943/02 vom 25.10.2007) hat, für die bloße Anmeldung einer Demonstration Gebühren zu erheben, bat ich die Stadt nun um Aufhebung des Kostenbescheids für die von mir seinerzeit angemeldete Demo gegen den Einstieg der Schwarz-Gruppe bei Basic.

Nun antwortete mir Verwaltungsamtsrat Jürgen Rappold: „Zum Zeitpunkt der Sie betreffenden Kostenentscheidung handelte das Kreisverwaltungsreferat in Übereinstimmung mit der geltenden Rechtslage und der höchsten bayerischen Verwaltungsrechtsprechung. Insoweit ist der Rechtssicherheit und der Bestandskraft gegenüber dem individuellen Interesse, den Bescheid aufzuheben, der Vorzug zu geben.“

Ich denke, das sollte noch nicht das letzte Wort sein...

(Foto: Andreas Bock)

Geschlechter-Remmidemmi

„Was muss die Welt schön gewesen sein, als es noch alte Chauvis und hässliche Emanzen gab. Immerhin haben wir dafür dreckige Mösen und zu kleine Schwänze.

In der Sehnsucht nach Einfachheit treffen sich Vergreisung und Infantilisierung unserer Gesellschaft auf wundersame Weise. Wer schlau ist, spielt mit und schöpft ab.“


Juli Zeh lästert heute in der „Süddeutschen Zeitung“ über Alice Schwarzer, Charlotte Roche und den Feminismusbetrieb

Statt Twitter (6)

Ups, wieder mal mein Handy daheim vergessen...

Jetzt oder nie

Bisher kannte ich nur den rumänischen Trinkspruch vom „Glück, Geld und Tod dem Feind“ (noroc şi bani şi moarte la duşmani), doch offenbar sind meine Landsleute auch sonst gern martialisch. Die „Abendzeitung“ verzichtet ausnahmsweise auf vampireske Anspielungen und veröffentlicht stattdessen heute den Text der rumänischen Nationalhymne „Deşteaptă-te, române“ – und ich hoffe, die französische, italienische und holländische Presse machen es auch, damit deren Mannschaften gleich Schiß kriegen... Rumäne, erwache aus deinem Todesschlaf, In welchen Dich barbarische Tyrannen versenkt haben! Jetzt oder nie, webe Dir ein anderes Schicksal, Vor welchem auch Deine grausamen Feinde sich verneigen werden! Jetzt oder nie, senden wir Beweise an die Welt, Dass in diesen Händen noch Römerblut fließt, Dass wir in unseren Herzen stets mit Stolz einen Namen tragen, Den Sieger seiner Kämpfe, den Namen von Trajan! Schaut, erhabene Schatten, Michael, Stefan, Corvin, Die Rumänische Nation, eure Urenkel, Mit bewaffneten Armen, euer Feuer in den Adern, "Leben in Freiheit, oder Tod!", rufen alle. Priester, geht voraus, mit den Kreuzen, denn das Heer ist christlich, Die Devise heißt Freiheit und der Zweck ist hochheilig, Lieber glorreich in der Schlacht sterben, Als wieder Sklaven auf unserem alten Boden zu sein!