Freitag, 22. Juni 2007

Indiana Jones sieht ganz schön alt aus


Bei der Oscar-Verleihung war es nur ein Gag, als Steven Spielberg von Ellen de Generes einen Fotoapparat in die Hand gedrückt bekam, um sie zusammen mit Clint Eastwood zu knipsen. Das Bild wurde meines Erachtens nie veröffentlicht. Nun hat sich Steven ein weiteres Mal als Fotograf versucht und Harrison Ford gestern am Set des neuen „Indiana Jones“ Films abgelichtet. Indie sieht darauf eher wie ein Tattergreis im Rentnerparadies Florida aus denn wie ein peitschenschwingender Draufgänger.

Updates: Steven Spielberg hat inzwischen auch ein Video vom ersten Drehtag online gestellt.
Hier sieht Harrison Ford noch viel älter aus.
Die Fortsetzung hat nun auch einen offiziellen Titel: „Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull".

(Foto: Steven Spielberg/image.net)

Preisprovokation

Die Galeries Lafayette in der Berliner Friedrichstraße verramschen ab Montag einen Teil ihrer Agent Provocateur Kollektion.

Im Triebestaumel der Natur

Hie und da habe ich schon von meinem Lieblingsfilm der Berlinale, der französischen Neuverfilmung von „Lady Chatterley“ mit Marina Hands, geschwärmt. Heute abend wird er nun um 20.40 auf Arte ausgestrahlt. Zwar schade, dieses Schauspiel der vier Jahreszeiten nicht auf der großen Leinwand zu erfahren, aber dennoch ein großartiges Erlebnis, wenn man eine Affinität für die kleinen Details der Leidenschaft hat.

Update: Eva Marz weist heute in der „Süddeutschen Zeitung“ darauf hin, daß Arte heute abend leider nur eine stark veränderte, schlechtere Fernsehfassung ausstrahlt. Die auf der Berlinale gefeierte, mit den Césars ausgezeichnete und auch von mir gelobte Kinofassung wird aber im September auch in den deutschen Kinos starten.





(Foto: Arte F/Ad Vitam)

Donnerstag, 21. Juni 2007

Wunschkonzert

Die 60-Jahrfeier der ndF: Filmproduktion bot auf der Praterinsel nicht nur ein sternchenreiches Stehrumchen während der längsten Nacht des Jahres, sondern auch den einen oder anderen Schnappschuß zur Befriedigung absonderlicher hier auflaufender Google-Anfragen:

„davorka tivoli“ bzw. „davorka tavilo“ bzw. davorka










„nicole belstler boettcher“ bzw. „nicole belstler boettcher boobs“










„max von thun“









Nur Fritz Wepper ist ein Newbie, ob im Räuberzivil oder als Elvis-Impersonator.

Dohertys Blut, Schweiß und Tränen

Manchmal fürchte ich, meine Begeisterung für Pete Doherty wurzelt im gleichen Gefühl, daß die Schaulustigen empfanden, die an öffentlichen Hinrichtungen teilnahmen. Und dann höre ich wieder ein Stück von ihm, sehe Bilder von ihm, verfolge seine amour fou zu Kate Moss und spüre die Bedingungslosigkeit, die mich so bannt. So öffentlich, wie er sich selbst zerstört und Leben wie Liebe zelebriert, war es nur eine Frage der Zeit, bis er sein Tagebuch feilbietet. Nun ist „The Books of Albion: the collected writings of Peter Doherty“ erschienen und die „Times“ hat heute Auszüge veröffentlicht. Der Mythos bleibt, selbst wenn er derart ausgeschlachtet wird.

(Foto: TBC/EMI)

Sitemeter ist auch nicht von der schnellen Truppe

Ein paar Tage nach meinem Eintrag über den verschwundenen SiteMeter-Zähler gab es auch auf deren Blog ein erstes Bekenntnis zu dem Problem: „We are correcting a problem with the meter styles on s29. If you are using a counter type of meter you may be experiencing issues with the counter not being visible on your page. We are continuing to track your statistics and no information has been lost. We will repost once the problem has been corrected.“ Jetzt ist die Woche fast schon rum und der Counter funktioniert immer noch nicht.

Bei Microsoft dauert alles ein bißchen länger

Im März verriet mir Microsoft, daß sie in Berlin einen deutschen Ableger der Webgestalter-Konferenz MIX planten, und zwar im Juni. Doch jetzt passiert diesen Monat nicht viel mehr, als daß Geschäftsführer Achim Berg heute den Deutschen Multimedia Kongress in der Hauptstadt mit einer Keynote eröffnet.

Bergs wichtigsten Thesen: „Die neuen sozialen Netzwerke im Internet ändern die Struktur von Medien grundsätzlich und radikal. Allein in Deutschland erreichen Angebote von Anbietern wie YouTube, myspace, flickr, icq und Windows Live mehr als 19 Millionen Nutzer. TV-, Radio- und Print-, aber auch die Online-Medien selbst befinden sich in einem Wettbewerb mit den neuen populären Plattformen. Die Medienbranche und die Werbewirtschaft müssen Strategien entwickeln, wie gerade diese Generation von Konsumenten für Werbe- und Produktinformationen erreichbar wird.

Das Web hat zuerst die User integriert, jetzt integriert es die Medien - ob sie wollen oder nicht! Wer es schafft, sich mit intelligenten und interaktiven Medien- und Werbekonzepten in die neuen sozialen Plattformen zu integrieren, wird zu den Gewinnern zählen. Wer soziale Netzwerke im Internet nicht als Chance, sondern als vorübergehende Modeerscheinung betrachtet, wird verlieren. Der Begriff «Web 2.0» mag zwar nur Mode sein - soziale Netzwerke im Web sind es definitiv nicht.

Die sozialen Netzwerke sind Ausdruck des zunehmenden Bedürfnisses der Menschen, im Zeitalter der Digitalisierung jederzeit und von jedem Ort - egal über welches Endgerät- mit Freunden und Bekannten zu kommunizieren sowie Inhalte und Erlebnisse zu teilen. Dadurch wächst die Nutzung der digitalen Medien. Der Konsument wird zum Gestalter und on-Demand-Abrufer von Inhalten. Dafür verwendet er Zeit, die für den klassischen Medienkonsum fehlt.

Printmedien gehören zu einer aussterbenden Gattung. Die Zukunft gehört dem Bewegtbild im Web. Zurzeit werden rund drei Milliarden Videostreams pro Monat betrachtet. Im Jahr 2010 wird diese Zahl voraussichtlich auf rund 12,4 Milliarden ansteigen.

Kreativität und Ausprobieren bleibt für neue Werbe- und Medienstrategien dabei das Gebot der Stunde. Blaupausen gibt es nicht. Letztendlich entscheidet der Nutzer, was Top und was Flop wird. Neue Technologien werden allerdings dazu beitragen, dass soziale Plattformen, weiter an Attraktivität und Zulauf gewinnen. An diesen Technologien arbeitet auch Microsoft konsequent, wie der Ausbau der Windows-Live-Plattform oder die Einführung übergreifender Browser Plugins wie Silverlight für Multimedia-Darstellungen verdeutlicht.“


Ein Videomitschnitt der Keynote wird erst ab Montag online sein. Eine bahnbrechende Geschwindigkeit, die die visionären Thesen Bergs konterkariert. Da ist ja sogar eine Tageszeitung schneller...

Die Webkonferenz kommt wohl offenbar erst im Oktober unter dem Titel Xtopia zustande.

Update: Aha! Statt in Berlin findet heute die europäische MIX in Paris statt. Microsofts Eventpläne sind so verquer wie die Befehlspfade ihrer Dosen...

Von der virtuellen Vielfalt zur Oligarchie

Amazon kauft Yahoo, Urheberrechte werden illegal und Google finanziert die Raumfahrt? Die italienischen Unternehmensberater Casaleggio Associati wagen einen Blick in die Zukunft. Recht visionär, aber mit fünf Minuten nicht ohne Längen... (via Ossi Urchs)

Mittwoch, 20. Juni 2007

Kinky Filmfest

Anläßlich der Aufführung ihres Sexdramas „Black Snake Moan“ wird Christina Ricci am 30. Juni das Münchner Filmfest besuchen.

(Foto: UIP)

Plug & play The White Stripes

Ich liebe The White Stripes live, ich liebe sie auf CD und ich liebe sie sogar, wenn „Seven Nation Army“ frühmorgens als Rausschmeißer im P1 gespielt wird. Und jetzt liebe ich sie auch als USB Flash Drive mit dem neuen Album „Icky Thumb“ drauf und 512 MB Speicherplatz. Wahlweise Meg oder Jack für $ 57,50 oder das Doppelpack für $ 99. (via Style.com)

Dienstag, 19. Juni 2007

SZ: Der neue, teure Tchibo

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, heißt es so schön. Aber wie ist es mit Abschieden? Auf der Farewell-Party einer nach Kanada reisenden Freundin waren Ex-Kolleginnen ebendieser Redaktion. Noch frostiger reagierte ich auf die Anwesenheit Gustav Jandeks, der schlimmsten Verkörperung des strippenziehenden Schmierenjournalismus. Schmuddel-Jandek hat mich natürlich dann auch zum Aufbruch verleitet. Aber am merkwürdigsten war die Begegnung mit einem Partygast vom Süddeutschen Verlag. Die „Süddeutsche Zeitung“ ist mit Abstand meine liebste tägliche Lektüre, aber leider durchlitt sie vor nicht allzulanger Zeit eine existenzielle Krise. Den entscheidenden Wandel, sprich: das Überleben erzielte sie nicht durch redaktionelle Leistung, sondern nur durch den Handel mit Büchern, CDs, DVDs und Weinen. Darauf von mir angesprochen, freute sich der Gast und protzte: „Ja wir sind der neue Tchibo, der teure Tchibo – und wir sind stolz darauf!“

„Süddeutsche“ jagt „Perlentaucher“

Die Bildklauer von der „Süddeutschen“ verstehen ja bei den eigenen Urheberrechten gar keinen Spaß und versuchen jetzt zumindest in zweiter Instanz, die formidablen „Perlentaucher“ platt zu machen.