Viele machen sich über den Datenschutz im Internet Sorgen, einige haben ihre Einträge im Telefonbuch untersagen lassen, aber kaum einer ahnt, daß er im Münchner „Stadtadreßbuch“ feilgeboten wird. Der gelbe Wälzer, der lange in den U-Bahnhöfen auslag – und da schnell geklaut wurde, liegt immer noch in den Stadtbüchereien aus und listet – alphabetisch nach Namen, aber auch Straßenzug für Straßenzug – die Adressen vieler Münchner auf. Und so manche Schauspielerin oder Kiezgröße läßt sich dort lokalisieren ohne davon auch nur etwas zu ahnen. Artikel 35 Abs. 3 des Bayerischen Meldegesetzes läßt diesen Ausverkauf der informationellen Selbstbestimmung grundsätzlich zu. Aber immerhin darf man der Weitergabe seiner Adreßdaten durch die Stadt via Übermittlungssperre widersprechen – und wie Patrick Gruban gerade per Twitter wissen ließ, läuft für die kommende Ausgabe Montag diese Frist ab.
Update: Die „taz“ zum sonstigen Handel mit Meldeadressen.
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