Montag, 12. August 2024

Wochenplan (Updates)

Verfassungsschutzinformationen für das erste Halbjahr / Innenministerium; Buchvorstellung von Klaus Zierers & Thomas Gottfrieds „Ehrfurcht vor Gott - Über das wichtigste Bildungsziel einer modernen Gesellschaft“ und anschließende Podiumsdiskussion mit den Autoren, Rainer Maria Schießler, Joachim Herrmann und Martin Goppel / Literaturhaus; Louis Malles „Lacombe Lucien“ mit Pierre Blaise und Aurore Clement (Foto) / arte; Musiksommer am Olympiasee / Theatron;  Eröffnung des neuen Bücherschranks an der Münchner Freiheit; „The Bear“ - dritte Staffel / Disney+; Upsahl / StrømLate Night Film Lecture mit Anna Edelmann & Thomas Willmann / City; „Emily in Paris“ – vierte Staffel / Netflix; Totopokal: FC Thalhofen vs. TSV 1860 München / Stadion am Mühlsteig Marktoberdorf; Andrzej Żuławskis „Possession“ mit Isabelle Adjani, Sam Neill und Heinz Bennent / Werkstattkino; Catsitting / Dachau; „Wir Fünf und ich und die Toten“ – Musikalische Lesung von Luci van Org / Farbenladen; Geburtstagsfeier zum 38. des schwul-queeren Zentrums Sub / Hans-Sachs-Straße

Freitag, 9. August 2024

Mach mal Platz: Interventionen der TUM im Kunstareal

Ein erstes Objekt tauchte im Kunstareal plötzlich Anfang Juli an der Kreuzung Barer / Schellingstraße auf. An einem Schaltkasten des Baureferats zur Steuerung der Ampel war ein knallblauer Tresen festgesurrt worden. Ideal für die Gäste des Spätis gegenüber, um nachts ihre Getränke zu platzieren. „Mach mal Platz“ stand auf dem Möbelstück. Die harschen Worte kriegt man sonst eher zu hören, wenn man jemandem im Weg steht.

Ein paar hundert Meter weiter, auf dem Sonnendeck des Neubaus der Coop Himmelb(l)au für die Akademie der Bildenden Künste befand sich das Pendant für jene, die lieber im Sitzen als im Stehen trinken: ein orangenes Beistelltischchen.

Möbel im öffentlichen Raum, um die Aufenthaltsqualität zu steigern? Einige Tage später präsentierten Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer, Kunstminister Markus Blume und Stadtbaurätin Elisabeth Merk (von links nach rechts) in der Immatrikulationshalle der Technischen Universität München (TUM) die Gewinnerin des Ideenwettbewerbs Open Kunstareal: das Pariser Atelier Roberta hatte einen „Kunstgarten“ entworfen, der den städtischen Lebensraum zwischen Königsplatz und Siegestor für Besuchende, Anwohnende und Studierende verbessern sollte. Blume betonte die ungewöhnliche Hochschuldichte im Kunstareal. Das Konzept sieht unter anderem mehr Vegetation, Rückzugsorte und Sitzmöbel vor. Größtes Manko: Ein Budget von derzeit gerade mal 60.000 Euro, um die Ideen umzusetzen.

Wovon keine Rede war: Abstellflächen für die Generation Wegbier zu kreieren. Die Parallelität der Ereignisse ist eher zufällig, auch wenn sie nicht nur zeitlich, sondern auch örtlich vorlag. Denn die Urheber*innen der Mach-mal-Platz-Aktion sitzen auch in der TUM. 

Wenn Münchens Bürger*innen mit etwas vor ihrer Haustür unzufrieden sind, werden sie gern selbst aktiv. Ein Anwohner des Josephsplatz, den die lauten Skatboarder nerven, kauft dann einfach ein paar Blumentröge im Baumarkt und verschraubt sie auf den Stufen des denkmalgeschützten Franziskusbrunnens. In der Franz-Joseph-Straßen greifen Nachbar*innen zum Guerilla Gardening, um mehr Grün zu schaffen. Ziviler Ungehorsam im Freistaat.

Am Lehrstuhl Urban Design der TUM findet man so etwas grundsätzlich gut. Natürlich wird die Professur nicht selbst aktiv, sondern „ermutigt“ nur laut dem Architekten und Wissenschaftlichen Mitarbeiter Matthias Faul „ihre Studierenden, im städtischen Raum auf Eigenverantwortung Interventionen durchzuführen, da dies für den Lernprozess sehr förderlich ist“.

Dafür organisierte Faul auch den Pop-up-Laden im Ruffinihaus, dem Kreativzentrum des Münchner Referats für Arbeit und Wirtschaft, wo am 16. Juni einen Tag lang gemeinsam, aber sicherlich auch wieder in Eigenverantwortung nachgedacht, Pläne gezeichnet und gebastelt wurden. Grundlage der Interventionen seien Interviews mit Studierenden von vier Hochschulen im Kunstareal gewesen.

Eher nicht gefragt wurden die Hausherren und zuständigen städtischen Behörden. Die Akademie der Bildenden Künste hat keine Ahnung, wer das Tischchen auf ihrem Gelände installiert hat. Stört sich aber auch nicht daran. Und Wolf D. Prix von der Coop Himmelb(l)au, der als Architekt des Akademieneubaus das Urheberrecht besitzt, betont sogar: „Alle Mittel, die einen öffentlichen Raum in Besitz nehmen, sind mir recht.“ 

Das Kreisverwaltungsreferat sieht das recht förmlich, ist aber gesprächsbereit: „Eine Möblierung wie auf dem von Ihnen übersandten Foto ist gemäß den Vorgaben der Richtlinien für Sondernutzungen an den öffentlichen Straßen der Landeshauptstadt München nicht zulässig. Gegen diese Form der Sondernutzung spricht alleine schon die für den Unterhalt der städtischen Infrastruktur notwendige Vorgabe, dass im Falle von technischen Störungen der ungehinderte Zugang zu freistehenden Kästen etc. jederzeit gewährleistet sein muss. Das Foto zeigt eine sondernutzungsrechtliche Situation, bei der der Kasten augenscheinlich durch die Ablage bzw. den Tisch verschlossen wird. Bei technischen Notfällen kann dies evtl. zu einer Gefährdung führen. Auch müssen für die Verkehrsteilnehmer*innen im Sinne der Barrierefreiheit gewisse Mindestdurchgangsbreiten bereit stehen. Die nicht genehmigungsfähige Ablage würde die öffentliche Fläche für die Gemeingebrauchsnutzung der Verkehrsteilnehmer*innen aber einschränken und bereits bestehende Nutzungskonflikte zusätzlich verschärfen. Gerne können Sie die Verantwortlichen an uns verweisen, um eine Lösung für die ordnungsgemäße Nutzung des öffentlichen Raumes zu finden.“ Das Baureferat ließ eine schriftliche Anfrage unbeantwortet.

Faul betont, dass rechtliche Abwägungen und Abstimmungen den Studierenden oblägen. Betont aber zugleich seitens des Lehrstuhls: „Generell stellen wir aber die Frage der Relation von der Beschäftigung ohnehin überlasteter Behörden zur Reversibilität und geringen Dimension solcher Installationen.“

Auffällig ist, wie monothematisch und wenig spielerisch die Interventionen des Lehrstuhls ausfielen. Neben Tischflächen hätte man auch Sitzgelegenheiten, Hochbeete, Spielgeräte für Kinder erwarten können. Doch „Mach mal Platz“ hatte offenbar nur Abstellflächen für Flaschen im Sinne. Nun tritt man der TUM sicherlich nicht zu nahe, wenn man sie in der Regel als sehr industrie- , wirtschafts- oder unternehmertumsorientiert wahrnimmt. Am Schwarzen Brett in Garching gieren die Top Player der Automobilindustrie und des militärisch-industriellen Komplexes nach willigen und verfügbaren Studierenden. Wenn die TUM mal ein Wohnprojekt entwickelt, dann eher für die digitalen Nomaden und Expats der Tech-Konzerne anstatt sich der Wohnungsnot normaler Münchner*innen anzunehmen.

Wer nun den Instagram-Auftritt von „Mach mal Platz“ studiert, kann nicht übersehen, dass dort Fritz Kola omnipräsent ist und auch mit seinem Münchner Instagram-Handle vermerkt wird. Auf den ungefähr 48 Fotos und Reels ist 18-mal Fritz Kola mit im Bild. Drei Bilder zeigen sogar im Grunde nicht viel anderes als das Produkt. Fritz Kola ließ schriftliche Anfragen dazu unbeantwortet.

Aber so sind Münchner Interventionen eben. Was bleibt, ist Müll und Werbung.

Update vom 30. November 2024: Nach fast vier Monaten ist auch das letzte Möbelstück kaputt, das orangene Tischchen auf der Terrasse des Neubaus der Akademie der Bildenden Künste.


Montag, 5. August 2024

Nicole Kidman, Harry Kane, AC/DC & Co.: Selbst die Stars müssen im KVR vorsprechen

Auf dem Sommerfest des Oberbürgermeisters Anfang Juli trug Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüler-Gradl mit das glamouröseste Outfit. Eine seltene Gelegenheit, im Hof des Münchner Stadtmuseums modisch zu glänzen. Sonst ist der berufliche Alltag der Verwaltungsjuristin naturgemäß eher grau in grau.

Doch selbst in dem eher häßlichen Behördenriegel des KVR an der Ruppertstraße, wo sonst höchstens das Standesamt mit seinen Hochzeiten etwas Flair kreiert, gibt es immer wieder mal hochkarätige Star-Auftritte, bei denen Münchens Klatschkolumnist*innen gern dabei wären.

Ausgerechnet die Ausländerbehörde, dieses gefürchtete bürokratische Nadelöhr für Expats, Flüchtlinge oder Leiharbeiter, rollt zumindest ideell den roten Teppich aus, wenn millionenschwere Stars ihrer Dienste bedürfen.

Die generelle Umbenennung der Ausländerbehörde in Servicestelle für Zuwanderung und Einbürgerung mag der Stadtrat gerade mal vor einem Monat beschlossen haben. Und irgendwann schlägt sich das vielleicht auch im öffentlichen Auftritt des KVR nieder. 

Aber wenn Hollywoodstars, Altrocker oder Ballkünstler eine Arbeitserlaubnis oder Aufenthaltsberechtigung für Dreharbeiten, Konzerttourneen oder den FC Bayern brauchten, bot das Kreisverwaltungsreferat schon längst exquisiten Service. Die Pressestelle beharrt auf Nachfrage zwar darauf, dass selbst für Stars und VIPs das „Standardprozedere“ gelte und auch „Künstler*innen, so wie jeder andere Kunde der Ausländerbehörde auch, persönlich vorsprechen“ müssten, „um die Biometriedaten (Fingerabdrücke und biometrisches Foto)“ abzugeben. Aber manche Standardprozeduren sind gleicher als andere. Was die Pressestelle nicht verrät, aber im Haus durchaus bekannt ist: Für Stars gibt es „individuelle Lösungen“, sogar „außerhalb der regulären Öffnungszeiten“. Und das will bei städtischen Angestellten etwas heißen.

Da muss man keine Nummern ziehen oder Schlange stehen. Da ist die Willkommenskultur auf Grand-Hotel-Niveau. Ob Harry Kane, Nicole Kidman oder Angus Young von AC/DC. Sie alle mussten vorsprechen, wurden aber dabei angemessen gepampert.

Doch quid pro quo. Wenn man schon die Weltprominenz im Hinterzimmer empfängt, muss natürlich auch etwas für die städtischen Bediensteten abfallen. Ruhm und Ehre in Wilma, dem Intranet der Landeshauptstadt. Da posieren die Sachbearbeiter*innen oder Stadtdirektoren mit der Prominenz. Und selbst Hanna Sammüller-Gradl lässt sich so etwas manchmal nicht entgehen.

Die Behauptung der Kreisverwaltungsreferats, dass es sich in der Szene einen so guten Ruf erarbeitet hätte, dass Künstler*innen und Bands deswegen gezielt einen Zwischenstopp in München einlegten, mag man bezweifeln, wenn man sieht, dass viele Gastspiele in Deutschland sich auf Berlin, Hamburg und Köln beschränken.

Update vom 12. August: Im Rahmen meiner Recherchen für diesen Beitrag hatte ich am 5. August auch die Pressestelle des IT-Referats angemailt. Ich wollte wissen, ob es korrekt wäre, Wilma als städtisches Intranet zu bezeichnen und wie viele Nutzer*innen Wilma hat. Die Antwort, für die das IT-Referat eine ganze Woche brauchte: „Können Sie uns bitte noch den Kontext Ihrer Recherche mitteilen, damit wir Ihre Anfrage richtig einordnen und adäquat beantworten können?“
Nun die erste Frage habe ich anderweitig klären können. Laut Dienstanweisung IT der Landeshauptstadt (DA-IT) „ist jede aktive Dienstkraft zur Nutzung des städtischen Intranets (WILMA) angehalten, soweit dies zum Rahmen der dienstlichen Tätigkeit gehört (Informationsbeschaffung und -bereitstellung). Dies soll die übergreifende Zusammenarbeit verbessern und vor allem einen beschleunigten Informationstransfer ermöglichen.“
Und inzwischen hat auch die Pressestelle des IT-Referats geantwortet. Wilma hätte rund 44.500 Nutzer*innen. Dem widerspricht ein*e Insider*in. Die Landeshauptstadt hätte vermutlich aktuell so viele Mitarbeiter*innen, aber nur die Hälfte davon hätte Zugang zum internen Verwaltungsnetz. Wilma sei zwar in der Cloud, aber aktuell noch nur über dieses Netz zugänglich. Erziehungs- und Lehrpersonal etwa ohne Zugang zum Verwaltungsnetz könnte Wilma nicht nutzen.
Stadträtin Anne Hübner weist aber darauf hin, dass Lehrer*innen „aber wohl inzwischen nahezu alle einen sogenannten Yubikey und damit Zugang“ hätten. „Aber es gibt sicher sehr viele inaktive Zugangsberechtigte.“
Dazu meint eine Quelle wiederum, dass Lehrkräfte Yubikeys für städtische Mails nutzten. Man könne damit zwar auch Wilma aufrufen, müsste dafür aber einen virtuellen Desktop öffnen, was „mega umständlich“ sei.   

Wochenplan (Updates)

Gärtnerjahrtag mit Festumzug und Gottesdienst / Viktualienmarkt; Toto-Pokal: SSV Kasendorf vs. TSV 1860 München / Löwen-TV; Vernissage „Winter Wonderland“ / Akademiegalerie; Hauptalmbegehung / Oberammergau; Instore Gig mit Julien Gasc / Optimal; Münchner Wohnen stellt Wohnprojekt im Kreativquartier vor; Pressekonferenz WirtshausWiesn / Der Pschorr; Presse-Spaziergang im Sanierungsgebiet Moosach mit Stadtbaurätin Elisabeth Merk / Moosacher St. Martin Platz; Pressekonferenz zum Lagebild Hasskriminalität / Bayerisches Innenministerium; Musiksommer mit Babanelly, Gündalein, Swango, Sixelle, Shuteen Erdenebaatar Quartet u. a. / Theatron; Eröffnung des Sommerfestivals Olympiapark / Saluti da Capri; Filmkunstwochen: Filmlecture von Benedikt Eppenberger zu „Die Praesens-Aufklärungsrolle“ und G.W. Pabsts „Die freudlose Gasse“ mit Asta Nielsen, Greta Garbo und Valeska Gert / Theatiner; Eröffnung, Opening Festival und Tag der offenen Tür / Surftown; Emma Ruth Rundle (Foto) / Ampère; „Industry“ – season 3 / HBO 

Montag, 29. Juli 2024

Wochenplan (Updates)

Jakobidult / Mariahilfplatz; Kurzfilmpremiere „Der Wolf kehrt zurück“ / Bayerischer Bauernverband; Vorstellung des Rechtsgutachtens zur sogenannten Extremismusklausel / Landtag; Bayerischer Pharmagipfel / Residenz; Eröffnung der Fußgängerzone Weißenburger Straße; Gedenkveranstaltung und Erinnerungszeichen für die Familie Hecht / Am Harras 12; Vernissagen Joseph Beuys–John Cage: „Eyes that Listen, Ears that See“ / Thaddaeus Ropac Salzburg und Queer:raum: Jahresausstellung / Farbenladen; Re-Opening Schickeria Obermenzing; Benefiz-Koncert „Make Freedom Ring“ / Himmelfahrtskirche; Pasing ist bunt: Mahnwache gegen den rassistischen Messeranschlag / Rathaus Pasing; Future.X: „[not) your memory“ / Lost Weekend; Hauptverhandlung über die Revision einer ehemaligen Zivilangestellten im Konzentrationslager Stutthof / Bundesgerichtshof; „A Rainha Diaba“ / Isabella; Filmkunstwochen: „Valeska Gert: Ikone zwischen Tanz und Film“ / Theatiner; Verleihung des Seerosenpreises an die Bildhauerin Susanne Thiemann und die Malerin Annette Lucks / Kunstpavillon; Ana Frango Elétrico / Import Export; Open House mit Drinks & Music / LenbachhausAntoine Beuger: „Of Being Numerous“ / Klang im Dach; Hauptverfahren wegen „Musizierens auf einer Verkehrs-Insel“ gegen die IAA / Strafjustizzentrum; Munich Sessions / Rindermark; TSV 1860 München vs. 1. FC Saarbrücken / Grünwalder Stadion; Sommerfest / Zirka; Open Air / Wannda Circus (Foto) ; Re-Opening Alvino-Bar; Cameron Crowes „Almost Famous“  mit Billy Crudup, Frances McDormand, Kate Hudson und Philip Seymour Hoffman / 3sat

Sonntag, 28. Juli 2024

Meine Programm-Magazin-Jahre: „In München“ 1984–1987 (1)

In seinen ersten Jahren veröffentlichte das Programm-Magazin „In München“ keine richtigen Filmkritiken. Es gab nur eine Übersicht zu den Kinostarts der Woche, mehr werblicher Natur. Aber in den Jahren, in denen ich dafür verantwortlich war und bereits regelmäßig die Pressevorführungen und Festivals besuchte, versuchte ich diesen wenigen Zeilen immer einen persönlichen Touch zu verleihen. Mein Schwerpunkt lag dabei bei französischen Filmen, aber erstaunlicherweise konnte ich mich damals auch schon für Tom Cruise begeistern. 

Und während ich bis dahin bei Münchens Programmkino-Machern teils einen recht guten Ruf genoss, brach nach diesen wenigen Zeilen Louis Anschütz, der später das Studio im Isabella übernahm, mit mir. Nicht ohne mir bei einem Stehrumchen direkt vorzuwerfen, dass ich diesen Film gut gefunden und auch noch angepriesen hätte. Dabei war meine Kurzkritik im „In München“ vom 7. August 1986 nicht ohne Vorbehalt:

»Der schärfste Zungenkuss

Top-Girl Kelly McGillis

Nachdem sie sich als Künstlermuse („Ruben, Ruben“) und Amish-Frau („Der einzige Zeuge“) in die Herzen aller Kinogänger gespielt hat, gab Kelly McGillis Anlaß zu größter Verwirrung. Wie konnte sie nur als Soldatenbraut im Navy-Piloten-Thriller Top Gun auftreten, jammerten die Fans ohne den Film gesehen zu haben. Die Antwort gibt nur der Film. Lustvoll mixt Regisseur Tony Scott („Begierde“) Muskeln, Maschinen und Musik zu einem Sommerspektakel ohnegleichen. Gekonnt umgeht er die Hollywood'sche Prüderie mit einer Kußszene zwischen Tom Cruise und Kelly McGillis, die niemanden trocken läßt. Grandios unterlegt er die atemberaubenden Luftaufnahmen mit Harold Faltermeyers Soundtrack. Kurzum ein sattes Breitwandspektakel, dessen direktes Bekenntnis zum professionellen Kriegshandwerk diskutabel, aber keine Todsünde ist.« 

Mittwoch, 24. Juli 2024

Ups, wir haben den Regisseur vergessen – Franz Xaver Bogner und der Bayerische Rundfunk

Im Oktober schien noch alles bestens: Zur Premiere von Franz Xaver Bogners neuesten Serie „Himmel, Herrgott, Sakrament“ lud der Bayerische Rundfunk in den Rio Filmpalast, samt vorherigem Stehrumchen mit Schnittchen und Blubberwasser. Man wunderte sich höchstens, warum der Sender nicht das große Haus mit über 350 Plätzen angemietet hatte, sondern nur den kleinen Saal für knapp über 100 Gäste. Aber nun gut, das machte das ganze vielleicht ein klein bisschen exklusiver.

Seit dieser Woche wiederholt das Bayerische Fernsehen nun „Irgendwie und sowieso“ jeden Dienstag zur Prime Time um 20.15 Uhr in Doppelfolgen. Jene Kultserie, die Bogners Ruhm 1986 begründete und vom BR gern und häufig wiederholt wird, wie auch jede Menge Beiträge auf der Webseite des Senders belegen.

Zur aktuellen Ausstrahlung widmete man dem „Weißblauen Weltkulturerbe“ in der Online-Unternehmens-Chronik dennoch eine aktuelle Würdigung. »Irgendwie und Sowieso« ist eine Hommage an das Leben der 68er auf dem Land in Bayern. Es geht um Freundschaft, echte Liebe und Abschied nehmen, um Rebellion und die Sehnsucht nach Freiheit“, hieß es im Vorspann. Insgesamt ein Artikel mit über 3000 Zeichen zur „einzigartigen Mischung, die »Irgendwie und Sowieso« so legendär macht“. Die Handlung, die Schauspieler*innen, die Autos, die Musik, die Drehorte, die Fangemeinde. Moment mal, fehlt da nicht irgendetwas. oder vielmehr irgendwer?

Auf der ganzen Seite (Stand: 22.07.2024) wird kein einziges Mal der Regisseur und Schöpfer Franz Xaver Bogner erwähnt. „Das hat der Praktikant vergessen, ist leider heute so“, kommentierte jemand meine Beobachtung auf Facebook. Von wegen. Der Artikel stammt von einer Online-Redakteurin des Senders mit jahrzehntelanger Erfahrung.

Also kurz beim Sender nachgefragt, der recht überrascht schien. Denn die Wiederholung sei ausdrücklich zum 75. Geburtstag des Regisseurs heuer geplant worden. Aber „manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht“, so die Pressestelle. Und hat flugs nachbessern lassen.

Im Vorspann der heutigen Neufassung heißt es nun: „Kult, bayerisches Heiligtum – auch über 30 Jahre nach der Erstausstrahlung am 9. Oktober 1986 ist »Irgendwie und Sowieso« unvergessen. Wurde doch die Hippiezeit in der bayerischen Provinz noch nie so absurd komisch und liebenswert erzählt, wie in der BR-Serie von Franz Xaver Bogner. Ab 23. Juli gibt es im BR Fernsehen ein Wiedersehen.“ Auf eine Aktualisierung des Zeitstempels hat man verzichtet. Der steht immer noch auf vorgestern.

Montag, 22. Juli 2024

Wochenplan (Updates)

25th International AIDS Conference / Messe München; Auftaktveranstaltung des bayerischen Forschungsverbunds ForFamily / Begegnungszentrum der Wissenschaft; Gedenkveranstaltung zum 8. Jahrestag des Attentats am Olympia-Einkaufszentrum / OEZ; Cocktail Prolongé anläßlich des Praxisjubiläums / MH Ästhetik Henke; „Über Mütter“ – Lesung von Ruth Geiersberger und Markus Ostermair anläßlich von Oskar Maria Grafs 130. Geburtstag / Brasserie OskarMaria„Work“ – Theaterfestival der Otto-Falckenberg-Schule / Werkraumtheater; Lagebild „Rechtsextremismus in Bayern 2023“/ Landtag; SPD-Bürgermeister*innen-Empfang der SPD-Fraktion / Landtag; Vorstellung des prämierten Wettbewerbsentwurfs zur Neugestaltung der Außenflächen des Kunstareals und Ausstellungseröffnung mit allen Entwürfen des Ideenwettbewerbs Open Kunstareal / TUM; Einweihung des generalsanierten Gebäudekomplexes des Staatlichen Maximiliansgymnasiums; Gedenkveranstaltung zu Schicksalen von Mietern der GEWOFAG und GWG (heute: Münchner Wohnen), die in der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden / Walchenseeplatz; Verleihung der Innovationspreise der Landeshauptstadt München / Munich Urban Colab; Sundowner mit Digitalminister Fabian Mehring / Bar Alpina; Kurzrevue zum 90. Todestag von Erich Mühsam / Alter Simpl; Franz Xaver Bogners „Irgendwie und sowieso“ / Bayerisches Fernsehen; Freisprechung der Straßenwärter*innen in Bayern / Neues Schloss Schleißheim; Gesundheitsministerin Judith Gerlach präsentiert das Präventionsprojekt „Hand aufs Herz“ / Orlando-di-Lasso-Realschule Maisach; Tech Days / Werksviertel; Filmkunstwochen München ft. Bollerwagenkino Pasing, Wong Kar-Wais „In the Mood for Love“, Michelangelo Antonionis „Die rote Wüste“ mit Monica Vitti & Richard Harris und „Blow up“ mit David Hemmings, Vanessa Redgrave & Jane Birkin sowie Federico Fellinis „La Dolce Vita“ mit Marcello Mastroianni, Anita Ekberg & Anouk Aimée; Media Date: „Future of Search: Wie KI die Internetsuche verändert und was das für Medienhäuser bedeutet“ / Mediennetzwerk Bayern; Podiumsgespräch „Techno-topia?“ mit Sebastian Pfotenhauer / Lenbachhaus; Jan Böhmermanns „Lass dich überwachen!“ / ZDF; Vernissagen Hans Josephson / Thaddaeus Ropac Salzburg; Christopher Thomas: „Same same but different“ / Leica Galerie München, Tacker Preselection ft. Danilo Bastione. Lola Cuallado, Veronika Günther, Max Hanisch, Stefan Holzmaier, Marile Holzner, Frida Kato, Mariella Maier, Kristina Schmidt, Ayaka Terajima, Torres Jospeh, Maurus Wandinger, Maxine Weiss & Esther Zahel / BBK und Anselm Kiefer: „Mein Rhein“ / Thaddaeus Ropac Salzburg; Verhandlungstermin zur Zulässigkeit von Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaft Wort an Herausgeber / Bundesgerichtshof; Kinostart von RP Kahls „Die Ermittlung: Oratorium in elf Gesängen“ mit Christiane Paul, Clemens Schick, Nicolette Krebitz, Karl Markovics u. v. a.; Podiumsdiskussion: „Institutioneller Rassismus. Wo stehen wir heute?“ mit Seda Başay-Yıldız, Heike Kleffner, Jan Denis-Wulff und Thies Marsen / NS-Dokumentationszentrum; Olympische Spiele Paris; Start der zweiten Staffel von „Kleo“ (Foto) / Netflix; Sommerfest ft. Su Yono, Wildes und Cosmica Bandida / Optimal; Eröffnung der Gamerei; Auftakt-Pressekonferenz zum Oktoberfest / Das Bad; Christoph Ransmayr liest aus „Unter einem Zuckerhimmel“ / Stiftung Mozarteum Salzburg; Urban Comedy Open Air / Königsplatz; Jakobidult / Mariahilfplatz; Pop-up-Store des feministischen Sexshopkollektivs Consent Calling / Glitch

(Foto: Julia Terjung/Netflix)

Montag, 15. Juli 2024

Wochenplan (Updates)

„Rettet die Bienen!“ Fünf Jahre Volksbegehren Artenvielfalt / Bayerischer Landtag; „A Spin through Creativity“ – Ausstellung der Abschlußarbeiten / Designschule; Hochschulpreis der Landeshauptstadt München / Rathaus: Präsentation des „Handbuchs der Literaturen aus Czernowitz und der Bukowina“ mit Andrei Corbea-Hoișie, Steffen Höhne, Oxana Matiychuk und Enikő Dácz/ Ludwig-Maximilians-Universität; Linux- und FOSS-Installparty / JIZ; Bayerische Wirtschaftsnacht der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft / Alm an der Galopprennbahn Riem; fame creative lab Media Road Show / Lilli P.; Poesiefestival Berlin / Silent Green; Premiere von RP Kahls „Die Ermittlung“ mit Christiane Paul, Nicolette Krebitz, Clemens Schick, Peter Lohmeyer u. a. / Zoo Palast Berlin; Harold Faltermayers „Oktoberfest – Das Musical“ mit den Geschwistern Pfister / Renaissance-Theater Berlin; „Frans Hals – Meister des Augenblicks“ / Gemäldegalerie; Premiere von Thomas Arslans „Verbrannte Erde“ (Foto) / Filmtheater am Friedrichshain; „Geheimsache Rote Kapelle“ / RBB; Trauergottesdienst und Beisetzung Jürgen Busche / Ludwigskirche und Alter St.-Matthäus-Kirchhof; Vernissagen IMAL Jahresausstellung / Kreativquartier, VerhandelBar und Sudi Khonssari: „approach“ / Galerie Sylvia Janschek Bregenz; Lecture Performance „... oder kann das weg?“ über Kunst und Propaganda / Akademietheater; „DeMo 2024“ der Meisterschule für Mode / Muffathalle; Grundsteinlegung HOKI Living / Holzkirchen; Symbolische Einweihung des ersten Drogenkonsumraumes im Freistaat Bayern – eine politische Kunstaktion der Deutschen Aidshilfe / Fraunhoferstraße 21; Festakt 125 Jahre Reiterstaffeln der Polizei in Bayern / Neue Reithalle; Premiere von „Das Fräulein von 4711“ / KIM-Kino; Sommerfest zum Jubiläum des Paul-Klinger-Künstlersozialwerks / Mohr-Villa; Jahresausstellung / Akademie der Bildenden Künste; Sommerfest Atelier Monaco / Monacensia; Candy Sommerfest / Candidplatz; Mit-Vergnügen-Picknick mit Greenwald, Tricia Leonard & Band, Falcke und Melli Zech / Gans am Wasser; Patricia London Arte Paris: „Die Begleiterin“ / Paulskirche; „Work“ von und mit Studierenden der Otto-Falckenberg-Schule / Werkraumtheater; Kocherlball / Chinesischer Turm; Japanfest / Teehaus Kanshoan im Englischen Garten; Fanfest / TSV 1860; LUNAparty / Bayerischer Hof

Donnerstag, 11. Juli 2024

Die Münchner Altstadt – ganz neu gedacht

Als das Mobilitätsreferat Montagabend im Alten Rathaus erste Konzepte für die Umgestaltung der Altstadt vorstellte, war die Tendenz ganz klar: Sich an fußgänger- und radlerfreundlichen Städten im Ausland orientieren und einen Wurf präsentieren, der in Deutschland einzigartig ist. Nicht umsonst hatte man mit Gehl ein Stadtplanungsbüro aus Kopenhagen beauftragt, das sich Vorbilder aus Paris, Helsinki, Stockholm, Utrecht, Barcelona, Wien und natürlich Kopenhagen zum Maßstab nahm. 
Die anwesenden Münchner, mehr als die erwarteten 180, darunter viele Händler aus der City, vernahmen es mit Grummeln. Was unter dem Titel „Altstadt für alle“ präsentiert wurde, schließt die Autofahrenden eher aus. Und so sehr sich die durch den Abend leitende Sonja Rube vom Projektentwickler USP bemühte, die Bürgerbeteiligung bei der Neugestaltung innerhalb des Altstadtrings zu betonen, wirkte das vermeintliche Miteinander eher als wohlfeiles Lippenbekenntnis. 

Die Stadt nimmt ihre Bürger wie ein Erziehungsberechtigter an die Hand und zeigt ihnen, wo’s lang geht. Das führt zu mehr Lebensqualität durch mehr Grün- und Wasserflächen. Das Konfliktpotential zwischen Fußgängern, Radlern und Autofahrern wird sinnvoll entschärft. Aber es wird eben auch diktiert. 
Die schärfste Neuerung, die Zukunft der Parkplätze innerhalb des Altstadtrings, versteckte man als Unterpunkt in der Präsentation. Ein Drittel der Parkplätze im Straßenraum soll abgeschafft werden, um Platz für Grünflächen, breitere Fußwege und Fahrradstellplätze zu gewinnen. Die verbleibenden Parkplätze sollen Anwohnern vorbehalten bleiben. Besucher, Gäste der Gastronomie oder Kunden der zahlreichen Geschäfte werden die vorhandenen Parkhäuser nutzen müssen. 
Um körperlich Beeinträchtigten, Älteren und Schwerbeladenen die Fortbewegung zu erleichtern, wird es ab dem 24. Juli Mikrobusse und E-Rikschas (auch für Rollstuhlfahrer) in einem kostenlosen Testbetrieb geben. Die Mikrobusse verkehren drei Monate lang in Ringlinien zwischen 8 und 22 Uhr im 10-Minuten-Takt an festgelegten Haltestellen innerhalb des Altstadtrings. Die Rikschas können zwei Monate lang zwischen 7 und 24 Uhr herbeigewunken, an festen Standorten bestiegen oder übers Internet bestellt werden. 

In der Altstadt soll es künftig nur noch drei Straßenarten geben: Die erweiterte Fußgängerzone. Ein paar wenige Stadtstraßen, auf denen Tempo 30 gilt. Sowie eine Altstadt-Zone mit Tempo 20, die nur Taxis, Busse, Anwohner und Lieferanten befahren dürfen. 
Der Altstadtring selbst soll mit Bäumen und breiteren Fußwegen zum Boulevard umgestaltet werden. Während die Taxistandplätze an weniger attraktive Orte umziehen sollen, werden Bus- und Tramhaltestelle wie im Rosental und der Maximilianstraße aufgewertet werden. Etwa durch mehr Platz zum Ein- und Aussteigen und einen Regenschutz. 
München wird schöner werden. Aber es wird mit nachdrücklichem Zwang geschehen. Weshalb der Zweite Bürgermeister Dominik Krause von den Grünen in seinem Grußwort Montagabend daran erinnerte, dass auch die Einführung der Fußgängerzone vor über fünfzig Jahren arg umstritten war. Sie heute aber kaum einer mehr missen möchte.

Eine Version dieses Artikels ist im „Münchner Merkur“ und der „tz“ vom 10. Juli 2024 erschienen.
(Illustrationen: Gehl/Mobilitätsreferat)

Mittwoch, 10. Juli 2024

Alles auf Anfang: Mit dem Little Odessa kehrt Wanja Belaga zu seinem Münchner Ursprung zurück

So wirklich weg aus München war er nie: Auch wenn Wanja Belaga in den letzten Jahren mal bei der Kulturscheune Obernsees mitmischte, sich in Bayreuth engagierte oder zuletzt in Wasserburg das Lokal Der Berg ruft eröffnete, blieb er auch in München präsent. Immer eine wilde Räuberpistole aus dem Tucherpark erzählend oder Anekdoten seines jüdisch-russisch-ukrainisch-münchnerischen Clans feilbietend. Nur unterbrochen von der sich ständig wiederholenden Frage, ob man nicht von einer freien Gastro-Immobilie in München wisse.

Dabei war er streng genommen nie wirklich Wirt, sondern ein Maler und Pianist, der als eine Art künstlerischer Leiter immer wieder Clubs, Bars und Wirtschaften gründete. Stets mit einem Partner an der Hand, der nicht zwingend sein Bruder Igor sein musste. Manche Neueröffnungen währten jahrelang, andere eher nur ein paar Wochen. Manchmal war nur Wanja weg, während die Partner den Laden fortführten Um Wanjas Spuren im Münchner Nachtleben zu rekonstruieren, wird man wohl bald einen eigenen Lehrauftrag an der Uni brauchen. 

Mir fallen da der Prager Frühling (ca. 2001) in der Ainmillerstraße ein. Die Monofaktur (ca. 2003–2007) in der Sonnenstraße, eine Mischung aus Livebühne, Bar und Club, wo unter anderem Emilie Simon und Sébastien Tellier auftraten. Der 2011 von Wanja erschaffene Salon Irkutsk in der Isabellastraße. Das Provisorium (ca. 2011–2017) in der Lindwurmstraße. Die Theaterklause Onkel Wanja (2013) in der Schauburg am Elisabethplatz. Das Alte Kreuz (2019) in der Au. Die Paris Bar in Haidhausen, deren Ruhm 2020 bis nach Berlin drang, wo die örtliche Paris Bar Wanja recht schnell den Namen untersagen ließ, der das Lokal daraufhin in P-Bar-Provisorium umtaufte.

Am authentischsten war davon wohl der Salon Irkutsk, der als Kleinkunstbühne, Mini-Galerie sowie Borschtsch- & Wodka-Lokal Wanjas russische Seele vielleicht am besten widerspiegelte. Und an diese Zeit knüpft er jetzt bald mit dem Little Odessa an, das Ende August in der Tumblingerstraße 16 aufsperren wird, wo zuletzt die Ntanta Bar And African Cuisine (Foto) Gäste empfing.

Von außen schon fast eine Kopie des Salon Irkutsk, kündigt Wanja auf Facebook fürs Innenleben ein Programm an, das auch sehr an Salon-Zeiten erinnert: „Bayerisch-osteuropäisch, wie gehabt bei allen unseren Projekten Gastro und Kultur an einem Ort. diesmal sehr klein, aber dafür mit kleinem Küchenangebot. Einmal die Woche sollen akustische Minikonzerte steigen, auf Hut natürlich und in wohnlicher Lautstärke.“

Er ist zurück, und wir werden sehen, für wie lange es diesmal sein wird.

Update: Die Eröffnung wird vom 15. bis 21. September gefeiert.

Erste Eindrücke von der Eröffnung am 15. September. Das Séparée mit dem Klapptisch ist noch nicht ganz fertig, aber ansonsten wirkt das alles schon sehr professionell und gestylt. 

Und mit etwas Selbstironie hat Wanja seine eigenen Werke in der Unisex-Toilette aufgehängt. Die Dame am Piano wollte ursprünglich mit ihrem Freund ins Ntanta, dem afrikanischen Restaurant, das hier früher war. Unschlüssig standen sie auf der Straße, bis ich sie zum Reinkommen überredete. Als sie das Klavier entdeckte, fragte sie sofort, ob sie spielen dürfte und legte dann vollendet mit Klassikern aus dem American Songbook los.