Freitag, 9. März 2007
Bye-bye Bayern!
Morgen früh verschwinde ich für eine Woche zum Babysitten nach Lech am Arlberg. Wer mich vermißt, kann mich vielleicht nachmittags gegen 16 Uhr auf der Livecam bei Pfefferkorn entdecken. Wie sehr ich zum Flickrn und Bloggen komme, ist fraglich. Letztes Jahr fand ich unten im Ort kein WLAN, sondern nur in den Luxushotels von Oberlech. Immerhin gab es im Coffeehouse, dem bevorzugten Treffpunkt englischer Snowbunnies, die Möglichkeit, mit den dort verfügbaren Notebooks online zu gehen. Schau mer mal...
Stoiberdämmerung
Gute Miene zum bösen Spiel – so war bislang die Regel, wenn beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg die Politiker derbleckt worden sind. Doch der neue Redner, Django Asül, hat es endlich einmal geschafft, daß den Herren Stoiber, Beckstein & Co das Grinsen gefror. Die Höhepunkte aus der Rede und dem nachfolgenden Singspiel hat der Bayerische Rundfunk online.
Frauenzeitschriften ade?

SZ-Nachlese – 2. Teil

Von wegen Hype, Lolita-Fieber oder bloßes Busenwunder: sieht man dann die Filme selber wieder, zerfällt alles Misstrauen zu Staub. Denn die Schauspielerin agiert nicht „göttlich“ oder „geheimnisvoll“ oder irgendwie schwülstig-sinnlich, sondern scheinbar prosaisch: in jeder Sekunde aufmerksam, hellwach, in keiner Sekunde schläfrig, benebelt, lüstern. (...)
Wer die Wahrheit über Scarlett J. sucht, der findet sie demnach ein gutes Stück über Brusthöhe. Es sind die Augen und die Blicke, es sind also allein die Augenblicke, in denen die Schauspielkunst ihre Matchbälle verwandelt oder vergibt.
Spiel, Satz und Sieg Miss Johansson.
(Das Bild zeigt Scarlett Johannson in ihrem aktuellen Film Prestige – Die Meister der Magie. Foto: Warner Bros.)
SZ-Nachlese – 1. Teil
Während einer sonnigen Stunde an der Pinakothek bin ich heute endlich dazu gekommen, die „Süddeutsche Zeitung“ vom letzten Wochenende durchzuarbeiten.
Sonja Zekri berichtet dort im Feuilleton in einem sehr lesenswerten Beitrag über „arabische Blogger als Hoffnungsträger der Demokratie“.
Erstes Ärgernis: In der Einleitung schwadroniert sie, „im Westen mögen die Online-Tagebücher weitgehend entzaubert sein, weil viele dumm sind, manche gekauft, andere gefälscht und die meisten längst abgestorben.“ Diese so dumme, wie falsche Vereinfachung muß man aber einfach überlesen, weil der folgende Ausflug in die nahöstliche Blogosphäre sehr kompetent und ermutigend wirkt.
Womit wir zum größeren Ärgernis kommen: Warum steht so ein Beitrag nicht kostenfrei unter www.sueddeutsche.de? Netzaffines Thema, viele Links und ein politisch bedeutsamer Beitrag – ist der im Blatt nicht einfach nur verschenkt? Sicherlich macht die SZ-Homepage mit der halbnackt in Champagner badenden Dita von Teese und Aufmachern à la „Sex zwischen Bulle und Bär“ mehr Traffic, aber war das nicht einmal eine anspruchsvolle Tageszeitung? Gilt das nicht auch für das Webangebot?
Sonja Zekri berichtet dort im Feuilleton in einem sehr lesenswerten Beitrag über „arabische Blogger als Hoffnungsträger der Demokratie“.
Erstes Ärgernis: In der Einleitung schwadroniert sie, „im Westen mögen die Online-Tagebücher weitgehend entzaubert sein, weil viele dumm sind, manche gekauft, andere gefälscht und die meisten längst abgestorben.“ Diese so dumme, wie falsche Vereinfachung muß man aber einfach überlesen, weil der folgende Ausflug in die nahöstliche Blogosphäre sehr kompetent und ermutigend wirkt.
Womit wir zum größeren Ärgernis kommen: Warum steht so ein Beitrag nicht kostenfrei unter www.sueddeutsche.de? Netzaffines Thema, viele Links und ein politisch bedeutsamer Beitrag – ist der im Blatt nicht einfach nur verschenkt? Sicherlich macht die SZ-Homepage mit der halbnackt in Champagner badenden Dita von Teese und Aufmachern à la „Sex zwischen Bulle und Bär“ mehr Traffic, aber war das nicht einmal eine anspruchsvolle Tageszeitung? Gilt das nicht auch für das Webangebot?
Sind Blogger Korinthenkacker?

Offenbar hat Kowalski auf seinen Nachbarn abgefärbt. Denn anstatt sich den interessanten relevanten Bloggern zu widmen und ihnen Platz einzuräumen, pöbelt Schumacher selbst nur rum und erklärt ausgerechnet die Blogosphäre absurderweise zum Kleinfascholand.
(Illustration: V.i.S.d.P.)
Cash-Cow Handy
Nachdem die Computer- und Handy-Welten immer mehr zusammenwachsen und ich bereits für die „freundin“ mit mobilen Applikationen („Desperate-Housewives“-Voting, Handy-Tarot) herumexperimentiert hatte, wollte ich mal sehen, was diese Branche so treibt und hatte mich für das Mobile Forum 2007 angemeldet.
Einzige Schwierigkeit: der Veranstaltungsort. Ein Studiogelände auf der grünen Wiese zwischen Ismaning und Unterföhring. Also die zwölf Kilometer mit dem Rad raus und festgestellt, daß ich mich für die Redaktionen von Gong, DSF oder Sport1 lieber gar nicht erst bewerbe, da ich die Strecke nicht unbedingt jeden Tag abstrampeln will.
Goldgräberstimmung dann auf dem Forum. Während sich online der kostenfreie Content zunehmend durchsetzt, kann man bei den Handykunden offenbar noch abzocken, wie Wolfgang Kasper von RTL mobile ganz offen zugibt. Für Songs haben sich online 0,99 Euro durchgesetzt, während Handynutzer bereit sind, zwischen 1,99 bis 2,99 Euro für dasselbe Lied auszugeben. Bei Spielen kann man online 0,49 Euro erzielen, übers Handy aber 4,99 Euro.
Diese vorhandene Zahlungsbereitschaft lockt wohl auch die ganzen Handy-TV-Anbieter, obwohl bei den Übertragungsstandards noch das blanke Chaos herrscht: Einen amüsanten Überblick über Bluetooth, WLAN, UMTS, HSDPA, DMB, DVB-SH und DVB-H bot Marcus Hochhaus von Plazamedia mit Hilfe einer Biergarten-Analogie – mal sehen, ob ich diese Charts noch zur Veröffentlichung bekomme...
Ernüchternd oder beruhigend dann der Blick auf das tatsächliche Feedback: Eine bundesweite Werbeaktion von MINI mit hohem TV-Werbedruck bringt immerhin 25.000 Zugriffe auf das Handy-Portal des Autoherstellers. Die Aufgabe, einen Handy-Videoclip für MINI zu drehen, erfüllen dann aber gerademal 100.
Und das Angebot des österreichischen Anbieters 3 live, ein Christina-Stürmer-Konzert auf dem Handy zu erleben, brachte nicht mehr als 3.000 Downloads.
Im spannendsten Vortrag des Tages rückte Dirk Ziems vom Institut für qualitativ-psychologische Markt- und Medienforschung das euphorische Bild etwas zurecht. Er hatte die Nutzung mobiler Geräte wie Handys, iPods und PlayStation Portable untersucht und festgestellt, daß die User damit keineswegs ihre Welt öffnen, kommunizieren, Neues erleben und erkunden wollen, sondern das mobile Entertainment nutzen, um sich in der Fremde mit Vertrautem zu stabilisieren, Heimeligkeit zu erzeugen, sich ins digitale Schneckenhaus zurückzuziehen.
Das schönste an der Tagung war aber dann der Rückweg durch die Isarauen, so ganz ohne PowerPoint-Präsentationen und digitalem Bohei.



Ernüchternd oder beruhigend dann der Blick auf das tatsächliche Feedback: Eine bundesweite Werbeaktion von MINI mit hohem TV-Werbedruck bringt immerhin 25.000 Zugriffe auf das Handy-Portal des Autoherstellers. Die Aufgabe, einen Handy-Videoclip für MINI zu drehen, erfüllen dann aber gerademal 100.
Und das Angebot des österreichischen Anbieters 3 live, ein Christina-Stürmer-Konzert auf dem Handy zu erleben, brachte nicht mehr als 3.000 Downloads.
Im spannendsten Vortrag des Tages rückte Dirk Ziems vom Institut für qualitativ-psychologische Markt- und Medienforschung das euphorische Bild etwas zurecht. Er hatte die Nutzung mobiler Geräte wie Handys, iPods und PlayStation Portable untersucht und festgestellt, daß die User damit keineswegs ihre Welt öffnen, kommunizieren, Neues erleben und erkunden wollen, sondern das mobile Entertainment nutzen, um sich in der Fremde mit Vertrautem zu stabilisieren, Heimeligkeit zu erzeugen, sich ins digitale Schneckenhaus zurückzuziehen.

Seltsame Abendkarte
- Ratatouille mit Bärlauchquark und Rucola
- Nudelauflauf mit Salat
- Donut mit Erdbeeren und Sahne
Mittwoch, 7. März 2007
Die himmlischen Töchter

Mag Bertelsmann keinen Bastard?

Als Benutzernamen habe ich meinen altbewährten Nice Bastard gewählt, denn „der Name darf (...) aus Buchstaben, Zahlen und Leerzeichen bestehen“.
Denkste!

Also „NiceBastard“ ohne Leerzeichen.
Denkste!

Oscar-Queen Nova Meierhenrich

BHs im Test
Blog-Zensur in Frankreich?
Die Veröffentlichung von Gewaltvideos auf YouTube oder in privaten Blogs kann in Frankreich nunmehr mit bis zu 75.000 Euro Bußgeld und fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. Das Gesetz, das ursprünglich die unter Jugendlichen grassierenden „Happy-Slapping“-Videos verhindern sollte, wurde so allgemein gefaßt, daß es nun beispielsweise auch Videodokumente von Polizeiübergriffen unter Verschluß hält – so der Vorwurf von Reporters sans frontières an die Regierung. Nur hauptberufliche Journalisten dürfen solche Aufnahmen weiterhin zeigen, während nicht-journalistische Blogger vom Publikationsverbot betroffen sind. Laut IT-World und Pressetext Austria ist sogar ein amtliches Gütesiegel geplant, um Blogs und Webseiten entsprechend zu zertifizieren.
Tour de Paris
Die französischen Profis für Außenwerbung von JCDecaux werden diesen Sommer 20.600 Fahrräder in Paris aufstellen, die man an 1451 Stationen kostenlos ausleihen kann.
Simplify your life
Nach über vier Wochen zum ersten Mal wieder meine T-NetBox abgehört. 14 Nachrichten. Wird wohl nicht so dringend gewesen sein, wenn man mir im Festnetz auf den Anrufbeantworter spricht und es nicht mobil probiert. Hat sich auch alles zwischenzeitlich erübrigt. Gute Arbeitssparmaßnahme.
Blondes Worst Case Szenario
Ein unerträglicher Bubblegum-Song, ein mißlungenes Schulmädchen-wird-sexy-Outfit (Pumps mit Kniestrümpfen UND Netzstrümpfen) und eine Frisur wie 'ne aufblondierte 40-jährige Vorstadtmutti – Avril Lavignes neues Video ist nur noch peinlich.
Goldiges Durcheinander
Kein Bier wie Bayern
Das Hinterhoftheater, das „geilste Theater von Welt“ (Harald Schmidt), muß Ende März schließen, nachdem die Löwenbräu AG den Pachtvertrag gekündigt hat. In der Münchner Lokalausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ wird dazu auf Seite 69 ausführlich berichtet (leider nicht online). Hier soll nur das Statement der Löwenbräu-Sprecherin Judith Friedl zitiert werden: „Unsere Firmenphilosophie hat in der Öffentlichkeit nichts zu suchen“. Tja, dann aber Ihre Bierplörre bitteschön auch nicht, liebe Frau Friedl.
Saurer Wein

Daran muß ich derzeit immer denken, wenn das wunderbare „Summer Wine“ in der unsäglichen Version von Ville Valo & Natalia Avelon aus dem Radio plärrt.
Ausgerechnet dieser Klassiker von Lee Hazlewood und Nancy Sinatra wird von der Uschi-Obermaier-Doublette massakriert, und ich kann mich jedes Mal erneut darüber aufregen. Noch übler: Wenn man bei Amazon Nancy Sinatra eingibt, wird einem die Coverversion des Tittennachwuchsstars aufgedrängt.
(Auf dem Bild sehen wir Natalia Avelon übrigens nicht mit Ville Valo, sondern mit dem 66-jährigen Rainer Langhans, mit dem man mich kurioserweise gelegentlich verwechselt. Foto: Warner Bros.)
Dienstag, 6. März 2007
Tagesfreizeit

Montag, 5. März 2007
Arghh!

(Foto: Yes Models)
Gender-Borderline

(Foto: axentis.de/Lopata)
Sonntag, 4. März 2007
Boys meet girl


Einer der schönsten und traurigsten Filme über Freundschaft, die Liebe, das Abenteuer und die sechziger Jahre: „Die Abenteurer“ („Les aventuriers“) mit Alain Delon, Lino Ventura und die unwiderstehliche Joanna Shimkus. Heute abend um 20.40 Uhr auf arte, morgen nachmittag um 15 Uhr die erste Wiederholung und nächsten Sonntag kurz nach Mitternacht die zweite.
(Fotos: SWR/Telepool)
Bedarf für 'nen Lead Award?
P.S. Äh, ich hätte da auch noch eine ADC-Auszeichnung zu verscherbeln...
Als Oma in der Parallelwelt
„Was hier gebraucht wird, dachte ich, ist eine grantige Alte, und so beschloss ich, die einzige Vertreterin der älteren Generation in «Second Life» zu werden. Mein Avatar ist eine Sechzigjährige mit Runzeln und Hängebacken (die sind im Programm verfügbar), heruntergezogenen Mund- und Augenwinkeln, weissem Haar, formlosen schwarzen Jeans und schwarzem Pullover, stets unterwegs zum nächsten Ort des Handels und Wandels, wo sie allerhand dünnlippig gemurmelte Warnungen über die frivole Jugend ausschütten wird.“
Die britische Schriftstellerin Jenny Diski hat sich in einem Selbstversuch nach Second Life begeben und ausgesprochen witzig für die „London Review of Books“ darüber berichtet. Die „Neue Zürcher Zeitung“ hat den Text übersetzt und nachgedruckt.
Die britische Schriftstellerin Jenny Diski hat sich in einem Selbstversuch nach Second Life begeben und ausgesprochen witzig für die „London Review of Books“ darüber berichtet. Die „Neue Zürcher Zeitung“ hat den Text übersetzt und nachgedruckt.
Karma kaputt
Die Münchner Tauben und ich hatten eine Vereinbarung: Sie stören mich nicht und ich füge ihnen kein Leid zu. Diese Allianz ging auch lange gut. Bis 1989 ein Pärchen ausgerechnet auf meinem Balkon in der Franz-Joseph-Straße zu nisten anfing. Tagelang kämpfte ich mit mir, bis ich mich dann doch entschloß, das Ei zu vernichten. Seitdem herrschte wieder Frieden unter uns. Bis gestern. Ich war auf dem Fahrrad unterwegs und wie so oft kreuzten ein paar dieser trägen Asphaltvögel meinen Weg. Der Deal war eindeutig: Ich verlangsame meine Fahrt, sie warten bis zum letzten Augenblick und flattern dann gerade rechtzeitig davon. Bis gestern. Eine Taube flatterte nicht, ich weiß nicht, ob sie besonders cool sein wollte oder nur dämlich war.Denn sie wußte nicht, was sie tut und geriet mit ihrem Kopf unter mein Vorderrad. Mein Hinterrad holperte auch noch über etwas. Ich war zu feige, anzuhalten und zurückzufahren, um mir mein Opfer näher zu betrachten. Vorbei mit der Allianz.
Samstag, 3. März 2007
Fähnchen Fieselschweif

Dienstag knallts bei Second Life

Apple-Flagshipstore in München

Update: Die Mitarbeiterverträge greifen zum 15. November, dann wird wohl ein paar wochen drauf, nach den Schulungen, der Laden eröffnen.
(Foto des New Yorker Apple Stores Fifth Avenue: Apple)
Freitag, 2. März 2007
Ungeschriebene Gesetze (2)
Presse klatscht nicht
(Wird leider nur noch selten befolgt. Aber Journalisten belästigen die Stars heutzutage auch mit Autogrammwünschen.)
(Wird leider nur noch selten befolgt. Aber Journalisten belästigen die Stars heutzutage auch mit Autogrammwünschen.)
Martina ist Oscar
Im kollektiven schwarz-rot-goldenen Oscar-Rausch scheint irgendwie verschütt zu gehen, daß „Das Leben der anderen“ auch eine Hauptdarstellerin hat: Martina Gedeck, ohne die der Film eine Ansammlung kleiner grauer Männer wäre... Ich wüßte schon gern, wieso sie der Regisseur jetzt so ablinkt.





(Fotos: Buena Vista International)





(Fotos: Buena Vista International)
Donnerstag, 1. März 2007
Auch nicht besser!

„Beim berühmten Governor's Ball (...) gratulieren Donnersmarck Idole wie Steven Spielberg oder Paul Haggis, der letztes Jahr mit L.A. Crash den Oscar holte. Menschen, die er schon als Junge verehrte“. Hm, nun ist zwar Haggis immerhin zwanzig Jahre älter als Donnersmarck, aber daß dieser einen seinerzeit recht unbekannten „Love Boat“-Autoren verehrt haben soll, erscheint mir doch eher zweifelhaft.
Am schönsten finde ich aber, daß der „Bunten“ zufolge Sebastian Koch und Ulrich Mühe bei der Verleihung der Academy Awards im Kodak Theatre „von Gil Sander eingekleidet wurden.“ Ich will mal hoffen, daß Jil Sander kein Anzeigenkunde mehr ist...
(Foto: © Academy of Motion Picture Arts and Sciences)
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