Mittwoch, 7. Februar 2007

Wenig Ballgefühl

Die Münchner Künstlerfeste sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Mit großem Trara lädt die Bayerische Staatsoper zum Ball der Künste am 18. Mai ins Haus der Kunst. Wenn man die Sponsorenliste, Medienpartner und Besetzung des Ballkommittees liest, ahnt man schon, daß die Kunst bei diesem Schwarz-Weiß-Ball eher klein geschrieben wird. Oder wie es in der Pressemeldung heißt: „Die britischen Kunstikonen Gilbert & George werden als Vorgeschmack auf ihre folgende Ausstellung im Haus der Kunst medial präsent sein.“ Medial päsent sein! Etwa mit einer PowerPoint-Präsentation? Auf der nach unten offenen Ruge-Skala für gesellschaftlichen Bullshit würde ich dieser Veranstaltung blindlings 5 bis 5,9 geben: wird von allen betroffenen Menschen mit großem Schrecken erlebt. Ah ja, die Eintrittskarte kostet zwischen 198 Euro und 998 Euro, je nachdem, ob man im Stehen oder im Ballsaal dinieren will.

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